Beiträge von Meijin im Thema „Eindrücke der Wintersaison 2022/23“

    Ein wenig bin ich schon überrascht wie gut die zweite Staffel von Vinland Saga ankommt. Insbesondere in der heutigen Zeit, wo alles pompös und laut sein muss, damit die Leute weiter dranbleiben. Als der Manga damals lief und an diesem Punkt angekommen ist, haben gefühlt alle (mich eingeschlossen) den Manga gedroppt. Farmland Saga hieß es damals so schön. Wobei damals auch die ganzen Pausen des Mangas ein großer Faktor spielten, was den Arc länger machte als er eigentlich ist.

    Tokyo Revengers

    Das ist auch wieder ein Anime/Manga, der komplett unterging. Die erste Staffel ist wie eine Bombe eingeschlagen und dann ist die Serie irgendwie in die Obskurität verfallen. Ob die Geschichte schlechter geworden ist kann ich nicht beurteilen (laut meinen Bruder schon), finde es dennoch komisch wie kurzlebig Anime mittlerweile geworden sind. Flavor of the Month bezeichnet man sowas ja. Bei den waifus ist das noch schlimmer. Da scheint es mir so, dass es jede Season eine neue Waifu gibt. Diese Season ist es wieder Nagatoro und maybe 2B, davor waren es Marin, Bocchi, Takina, Uzaki und Lucy. Da fühlt man sich manchmal echt wie ein Aussenseiter unter Anime-Fans.

    Mann, ich hatte mir wieder so viel für die Season vorgenommen und am Ende hab ich dann doch nichts gesehen. Es ist echt schwer die Motivation für neue Serien zu finden, obwohl sie eigentlich gar nicht mal so schlecht wären. Hier und da mal reingeschnuppert, aber am Ende blieb für mich nur Nier Automata übrig. Trotz der meme-würdigen CGI ist das Spiel richtig gut umgesetzt. Man versucht zur Abwechslung mal eine Geschichte zu erzählen und nicht so wie bei vielen anderen Adaptionen Spieleszenen müde runterzuklappern. Man hält sich zwar durchaus an die Vorlage, aber ergänzt sie gleichzeitig um Szenen aus den anderen Werken von Yoko Taro aus dem Drakengard/Nier-Versum. Da ist ja alles miteinander verwoben, da sind sogar die Theaterstücke canon. Bin echt gespannt wie es weitergeht und inwiefern er die einzigartigen Enden seiner Spiele umsetzen wird. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, aber ich traue ihm alles zu.


    Trigun Stampede sticht vor allem durch die gute CGI Arbeit hervor. Ich muss jedoch sagen, dass es mir manchmal etwas zu viel Bewegung gibt, so widersprüchig es sich auch anhören mag. Gepaart mit den übertrieben Acting kommt Vash dadurch meiner Meinung nerviger rüber als er eigentlich ist. Mich erinnert Vash hier irgendwie an Asta aus Black Clover. Mir wurde das nach zwei Folgen dann doch zu viel und hab den Anime abgebrochen. Zumal ich sowieso nicht den Sinn dieser Neuinterpretation sehe.


    Das war's dann auch schon bei mir.

    Ich kann mir auch vorstellen, dass die Leute das Thema trans ins Spiel bringen, obwohl das bei dieser Geschichte überhaupt keinen Sinn machen würde (der erwachsene Held wurde gegen sein Willen in ein Mädchen verwandelt, hier geht es nicht um Identität).

    Leider hält sowas Internet-Diskussionen und Drama des Drama wegens nicht auf. Gefühlt werden diese Art von Diskussionen mit der Zeit immer alberner und führen letztlich nur dazu, dass sich Leute als transphob outen. Das war schon bei Astolfo aus Fate, Felix aus Re Zero und Bridget aus Guilty Gear so und wird hier sicherlich nicht anders sein.

    Bei Cold Steel wirkte es auf den späteren Teilen auf Screens in Steam als wären die immer noch ab und zu bei so ner Akademie (Militärakademie)

    Jupp, der Schauplatz ist im Groben und Ganzen die Militärakademie. Wobei ich das insofern cool fand, dass du in den ersten beiden Teilen Schüler und den Teilen danach der Lehrer warst.

    Im Westen ist die Reihe glaube ich aber nicht so bekannt, oder?

    Unter JRPG Fans sind die Games durchaus beliebt und werden vor allem wegen des grandiosen Soundtrack gefeiert, aber abseits dieser Bubble ist es ziemlich nichig. Es ist also kein Final Fantasy oder Persona, was mittlerweile den Mainstream erreicht hat.

    Bei Legend of Heroes gucke ich vielleicht auch mal rein - das ist wohl ja auch eine bekanntere/größere Spieleserie. Hatte davon ein oder zwei ältere Teile (Trails in the Sky 1 und 2) auf Steam mal gespielt - ganz solide.

    Der hier spielt zwischen den ersten beiden Teilen von Cold Steel 1 und 2, könnte also schwierig dann da alles ohne Vorkenntnisse zu überblicken. Vermutlich wird die Serie so geschrieben, dass man sie dennoch unabhängig vom Game gucken kann.


    Die Season sieht durchaus interessant aus. Die ganze Sequels interessieren mich nicht, aber es gibt durchaus ein paar interessante Adaptionen und Originalwerke. Was mir so ins Auge gestochen ist:


    Nier Automata - Yoko Taro ist zum Glück tief involviert in dem Anime und hat auch gesagt, dass es keine werkgetreue Umsetzung sein wird. Gut so, denn Automatas Story kann nur als Game funktionieren. Mal sehen, welches Gimmick Taro für das Medium Anime aus dem Ärmel schüttelt. Hoffentlich gibt es keine peinlichen Fanservice-Momente.
    Kubo-san wa Mob wo Yurusanai - Wieder einer dieser "Mädchen ärgert Junge" Anime. Fehlt eigentlich nur noch Anjou-san. Der Manga ist weniger aggressiv und horny als Nagatoro-san, eher unschuldig wie Takagi-san. Süß, mehr aber auch nicht
    Onii-chan wa Oshimai! - Das hier wird vermutlich der umstrittenste Anime der Season, aber aus den falschen Gründen. Hier geht es nämlich darum, dass ein horny Neet in ein kleines Mädchen transformiert wird. Also das was man früher als "Gender Bender" bezeichnet hat. Ihr könnt euch schon vorstellen welche Art von toxischen Diskussionen in Bezug auf Transsexualität das im Anime-Fandom hervorbringen wird. Davon mal abgesehen ist der Manga eher plumpe Ecchi-Comedy. Ein bisschen so wie Eromanga Sensei. Genauso wie dort kann man zudem eine herausragend animierte Serie erwarten. Regisseur, Charakterdesigner und Studio sind verdammt gut. Ist im wesentlichen das Mushuko Tensei Team. Heißt allerdings auch, dass der Fanservice vermutlich nach oben geschraubt wird.
    Hikari no Ou - wirkt ein bisschen so wie ein Anime von Production I. G. aus Mitte der 2000er. Dementsprechend gut sieht der Anime auch aus. Leider bin ich nicht der größte Fantasy Fan. Reingucken werde ich dennoch mal.
    Revenger - Originalwerk von dem guten alten Butcher. Immer ein Blick wert.
    Ooyukiumi no Kaina - Ein weiteres Originalwerk, diesmal von Nihei und Studio Polygon Pictures, die schon Sidonia adaptierten. Diesmal jedoch keine postapokalyptische Sci-fi Welt, sondern eisige Berglandschaften. Sieht echt vielversprechend aus. Die CGI Arbeit von Polygon finde ich zudem immer mehr als gelungen.
    Ars no Kyojuu - Originalwerk Nummer 3. Das sieht echt nach einem weiteren Titan Klon aus. Diesmal sind es statt Zombies auf Zügen (Kabaneri), Riesen. Deren Designs sehen aber echt cool aus. Erinnert mich ein klein wenig an Shadows of the Colossus.