Ein Thread für kurze, von den Usern geschriebene Texte oder Geschichten, mit oder ohne Bezug zu Anime und Manga, die präsentiert und diskutiert werden können.
Kurztexte und Kurzgeschichten
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An.
Der erste Schlag, aus der Sicherheit des Vergessens wird Erinnerung. Der zweite Schlag, ich höre Licht.
Ab.
Ich strecke meinen Arm aus und berühre seine Hand, ergreife sie und werde hinunter gedrückt, tiefer und tiefer, ich spüre sein Grinsen in meinen glatten Knochen,
An,
4:13, losgerissen wende ich mich in der Kälte, er ruft nach mir, greift nach mir, fasst und zieht mich tiefer und tiefer,
Ab,
Er verspottet mich, umgreift meinen Hals, den Daumen im Nacken und mit lockerer Hand und zieht mich Schlag um Schlag, schneller und schneller, tiefer und tiefer, Kopfschütteln, er umfasst mein Handgelenk, ich strecke mich, drehe mich, reiße mich los und greife nach oben, ich erreiche die Oberfläche, in der Ferne das Tropfen eines Wasserhahnes.An.
Ab.
An,
Ab,
An,
Ab,Regelmäßig wache ich auf, kann mich aber nicht bewegen und bin komplett starr. Die Erfahrung dieser Schlafparalysen wollte ich hiermit in Worte fassen.
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Hier mal eine Kurzgeschichte, die ich vor einiger Zeit geschrieben habe:
Graue Häuser, graue Menschen, Frust - seit vor rund 30 Jahren die Bombe einschlug, ist meine Stadt davon geprägt. Heute fahren wir mit den Jungs wieder raus, um den Clowns ihre grimmigen Fressen einzuschlagen. Sie haben uns nichts getan, sie sind genau wie wir 17 jähriger Scum, der seine Freizeit damit verbringt, anderen Gangs auf Motorrädern hinterherzujagen. Das Hinterrad dreht durch und schon schnellen wir durch die Gassen. Direkt vor mir kommt ein Crossbike aus der Kreuzung geschossen, sofort erkenne ich die auffällige Lackierung. Der Trottel scheint mich nicht bemerkt zu haben. Ich ziehe den Hammer aus meiner Jackentasche und beschleunige langsam. Als wir nebeneinander herfahren, merkt der Gute, dass sein Spiel sich dem Ende naht.. Ich hole aus und zertrümmere seine Augenhöhle samt Apfel, er fällt. Sein eingeschlager Schädel ist der Trost für mein sinnbefreites Dasein. Diese Stadt.. sie ist tot und zieht jeden Lebendigen zu sich auf den Gipfel der Dekadenz. Alle Versuche der Regierung, die Stadt von den Toten zu erwecken, endeten in nichts.. In nichts anderem als in einem politischen Käfigkampf, bei dem jeder jeden frisst.. Alles verkommene, verlogene Köter, die nach Macht gieren und sich von dieser ernähren. Was ist bloß mit all den Menschen passiert, die in ihrer Jugend für ihre Ideale gekämpft haben?
- Meine Stadt hat sie gefressen -
- Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter. Lass mich an deiner Wahrheit hochklettern, lass mich von deiner Göttlichkeit kosten.- Tut mir leid, Fremder, aber wenn du an meinen Haaren heraufkommst, werden sie nie mehr wachsen. Und solltest du von meiner Göttlichkeit kosten, so werde ich nie mehr atmen.
Wurde von dem Animefilm "Akira" dazu inspiriert.
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Falten in der linken, unteren Schublade und bunte Pfeile, die in die Dunkelheit schießen.
„Was wollt ihr hier?“
Dreck und Staub und flackerndes Licht – ich nehme meine Hand aus der Hosentasche und lege es auf den Tisch. Fingerabdrücke und ein außerirdisches Schnauben, die Schränke werden zugeschlagen.
„Was ist das?“
Ich starre hinaus aufs Meer, meine Hand wieder in meiner Tasche. Jemand hat ein arabisches Schloss auf das Wasser gemalt, es treibt still und leise vor sich hin, kein knarzendes Parkett bringt es aus der Ruhe.
„Ich sehe schon.“
Im Schloss singen und tanzen Frauen und Männer im Takt des Sturms und des Donners, sie halten sich in den Armen und lachen und lieben sich. Zwischen zwei Säulen kann ich uns sehen, meine Hände in seinen während wir reden und er mich anlächelt. Er kommt einen Schritt auf mich zu und küsst meine Stirn. Er wird in Stücke gerissen, der Boden verfließt unter unseren Füßen.
„Da gibt man ihnen alles und noch mehr und sie können sich noch nicht einmal bedanken.“
Auf dem Boden vor mir liegen eine Tänzerin und in ihren Armen ein schöner Mann, sie wurden mit den anderen Menschen an Land gespült. Nur er treibt noch auf dem Wasser, er wartet auf mich und ruft nach mir aber ich bin schon wieder auf dem Boden des Meeres angekommen und blicke regungslos zur Oberfläche. Bald wird er verstummen.
„Sie haben nun was Sie wollten. Gehen Sie schon.“
Ich denke noch an unsere schöne Zeit im Schloss, doch auch er wurde an Land gespült. In seinen Augen sehe ich, wie er mich vergisst. Wir stehen auf, verabschieden uns und gehen zur Tür, er hält immer noch meine Hand. Ich werfe einen letzten Blick aufs Meer und wünsche mir die Zeit zurück, in der es immer nur gedonnert und gestürmt hat. Jetzt liegen sie alle gemeinsam auf dem Teppich und werden bald wieder tanzen und lachen und lieben.
Die Tür schließt hinter mir und die Erinnerung an seinen Duft ist alles, was mir von ihm bleibt. Bald wird er mich für immer vergessen haben.01.2018 - Traumaufzeichung
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Hab schon lang nichts mehr geschrieben. Mir geistern zwar zig Geschichten im kopf rum aber ich schaffs einfach net eine aufzuschreiben. Meistens ist es eh so, dass ich die Vorstellung nicht zu Papier bekomme. :-/
Aber hier einfach mal ne Geschichte vom 20.06.2015, die ich bei nem Deutsche Bahn-Wettbewerb abgegeben habe. Thema: Bahnfahrt..natürlich. Thematisch wollte ich zu dem Zeitpunkt schon länger etwas in der Art schreiben aber mir fiel nie was passendes ein und dann kam eben der Wettbewerb. Nunja, dank Death Parade habe ich dann auch etwas zu Stande gebracht. Da ich aber kein Liebhaber meiner Geschichten bin und Grammatik, Rechtschreibung sowie Ausdruck im Normalfall nachträglich nicht bearbeite kann der folgende Text Fehler beinhalten und eventuell bescheuert klingen. ^^
Ich sitze in einem fahrenden Zug. Ich weiß nicht wie ich hierher gekommen bin noch warum ich in diesem Zug sitze oder wohin es geht. Kein Portemonnaie und kein Ticket in den Hosentaschen. Keinen Anhaltspunkt. Ich schaue mich um. Ich bin allein. Ein leerer Zug? Kann das echt sein? Ich laufe den Gang entlang und versuche ins nächste Abteil zu kommen. Abgeschlossen. Ich klopfe dagegen und rufe, doch auch da scheint niemand zu sein. Ich setze mich wieder hin. Irgendwann wird es schon eine Durchsage geben. Der Zug hält ja auch irgendwann mal an.
Ich bin müde. Ich lehne mich an und döse ein wenig.»Halli-hallo hallöchen!« reißtmich eine Stimme aus dem Halbschlaf, die mir irgendwie vertraut vorkommt.
Eine Frau steht neben meiner Sitzreihe im Gang. Sie macht einen normalen Eindruck. Haare offen, schlichtes Oberteil, normale Jeans. Süßes Lächeln.
»Darf ich mich setzen?«
»Ja...klar«,antworte ich ihr, wundere mich jedoch warum sie sich genau neben mich setzen will. Ist doch alles frei.
Sie setzt sich und öffnet dann erst einmal eine Flasche Bier.
»Auch ein Bier? Hab noch eins!«
Nein, danke. Antworte ich ihr. »Ähm, dürfte ich fragen wie Sie hier reingekommen sind? Das Abteil ist doch abgesperrt.«
»Nö. War doch offen.«
Okay, dann bin ich also doch bescheuert.
»Wie heißte denn?«fragt sie.
Wie ich heiße? Wie ich heiße?? Eigentlich ja eine völlig normale, einfache Frage. Aber ich kann sie nicht beantworten! Ich weiß es nicht, ich hab meinen Namen völlig vergessen!
»Ich...ich weiß es nicht.«
»Wow, muss 'ne heftige Nacht gewesen sein. Kopfschmerzen?«
»Nein, mir geht es gut. Aber ich kann mich an nichts erinnern und weiß nicht wie ich hierher gekommen bin und wohin ich überhaupt fahre.«
»Das tut mir Leid!«
Dann Stille. Die Stimmung kippt. Sie lächelt nicht mehr, hat jetzt einen sehr ernsten Gesichtsausdruck.
»Weißt du. Dass ist jetzt mein erstes Mal. Ich hoffe aber, dass ich alles richtig und es dir so angenehm wie möglich mache, sagt sie mit einer schüchternen, leisen Stimme.«
»Ähm? Was? Ich verstehe nicht?!«
Sie starrt mich an und ehe ich mich versehe packt sie mich an den Schultern. Ich versuche mich los zu reißen aber ich kann mich nicht bewegen.
»Bitte vertraue mir.«sagt sie.
»Vertrauen? Dir vertrauen? Du hast sie doch nicht mehr alle! Lass mich einfach los! «
»Schau mir bitte tief in die Augen.«Noch immer kann ich mich nicht bewegen und aus irgendeinem Grund kann ich mich auch ihrem Blick nicht entziehen.
»Deine Erinnerungen werden jetzt nach und nach wiederkehren. Und zwar...jetzt!«
Sie lässt mich los, doch nun fühlt sich mein Kopf an als würde er jedem Moment explodieren.
»Jetzt Kopfschmerzen?«
»Ja verdammt! Was zum Teufel hast du mit mir gemacht? «
»Bitte nicht fluchen, das vertrage ich nicht.«
»Das ist mir doch jetzt scheiß egal aber...halt...warte...ich glaube...«
»Erinnerst du dich?«fragt sie.
»Ich denke schon. «
»Das ist gut.« Sie lächelt wieder. »Ich dachte schon es hätte nicht funktioniert. An was kannst du dich erinnern?«
»Ich bin John, John Smith. 28 Jahre alt. Verheiratet und..und zwar mit dir! Ich bin mit dir verheiratet!«
Die Erinnerungen kehren zurück. Ich erinnere mich wieder an meine Familie, meine Freunde, meine Arbeit. Einfach an alles aber besonders an meine geliebte Frau, Sarah.
»Sarah! Oh mein Gott Sarah, wie konnte ich dich nur vergessen?!«
Ich drücke sie fest an mich.
»John? John? Bitte höre mir zu. Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss.«
»Ja? Was denn, Schatz?«Ich lasse von ihr ab. Sie sieht traurig aus.
»Das, was ich dir jetzt sagen werde, wird ein Riesenschock für dich sein. Versuche daher bitte ruhig zu bleiben! « Sie atmet tief ein.
»John. Deine Frau und du, ihr hattet einen Unfall.«
»Wie meine Frau? Du bist doch meine Frau!«
»Ich bin nicht deine Frau, John. Ich bin nur ein Wunschbild von dir, ein Engel. Du bist bei diesem Unfall gestorben und ich bin hier um dich auf deinem letzten Weg zu begleiten.«
Ich lache. »Gestorben, Engel, letzter Weg. Hahahaha, du bist gut mein Schatz. Du hattest ja immer einen ganz speziellen Humor.«
»Es tut mir Leid, John.«Sagt sie und weitere Erinnerungen scheinen zurück zu kehren. Ich sehe Bilder vor mir, Bilder von Sarah und mir in einem Auto. Es ist mitten in der Nacht. Wir lachen, sind glücklich und ich achte nicht so sehr auf die Straße wie ich es sollte. Ein grelles Licht und die Erinnerung verblasst.
Eine Träne.
»Ich...ich bin also tot?«frage ich verzweifelt.
»Ja.«
»Aber was ist mit meiner Frau?«
»Das darf ich dir nicht sagen.«
»Wieso nicht und wieso siehst du aus wie sie?!«
»Wir dürfen darüber nicht reden, wir könnten es nicht einmal. Wir erscheinen nur als die Person, die der Verstorbene am meisten geliebt hat und begleiten euch.«
»Wohin? In den Himmel? Hölle? Walhalla? Zurück auf die Erde?«
»Ich verstehe, dass du dies wissen möchtest. Doch leider musst du dich noch gedulden. Uns bleibt es verwehrt zu erfahren, was nach dem Leben passiert.«
Noch immer kann ich es nicht glauben und versinke in meinem Sitz. Gestorben. Weiß nicht was ich sagen, denken soll. Aber eigentlich ist jetzt jeder Gedanke sinnlos.
»Und warum ist der Zug so leer?«frage ich dann doch.
»Der Zug ist voll. Du kannst nur niemanden sehen.«
Irgendwie bescheuert, denke ich mir.
»Schau mal bitte aus dem Fenster.«
Na gut, hab ja eh nichts mehr zu verlieren. Ich schaue aus dem Fenster und auf einmal verändert sich die Landschaft. Wo vorher nur eine Wiese nach der anderen zu sehen war, sehe ich nun Bilder aus der Vergangenheit.
Wie ich einst Sarah kennenlernte. Sahen uns täglich am Bahnhof, doch ich war zu schüchtern um sie anzusprechen. Irgendwann nahm ich dann doch allen Mut zusammen. Wie sie mir später gestand hatte sie auch nie den Mut mich anzusprechen. Zum Glück konnte ich über meinen Schatten springen und somit das wundervollste Wesen auf der Erde kennenlernen.
Die Bilder wechseln. Bilder aus der Schulzeit, Geburtstage. Silberhochzeit meiner Eltern. Mein Hund.
Dann ein Bild am Meer. Sarah und ich saßen am Strand, schauten uns den Sonnenuntergang an und redeten über die Zukunft bis sie plötzlich meinte, dass wir heiraten sollten. Nicht besonders romantisch eigentlich, haha.
Oder unser Urlaub in Japan als wir das Glück hatten ein japanisches Fest besuchen zu können. Sie sah so süß und wunderschön aus im Yukata.
Es gibt so viele Erinnerungen, die ich hätte niemals missen wollen.»Wir werden gleich durch einen Tunnel fahren und wenn wir ihn verlassen dann...«
»Ich verstehe.«
Eigentlich verstehe ich es nicht. Die Angst überkommt mich. Ich zittere. Gleich ist alles aus! Oder vielleicht doch nicht? Es kann doch nicht sein, dass danach nichts mehr kommt?! Aber dieses Ungewisse, ich fürchte mich davor!
»Ich...ich habe Angst.«ich lasse die Tränen freien Lauf.
Sie nimmt mich in den Arm, streichelt mir über den Kopf und versucht mich zu beruhigen.
«Keine Sorge, so geht es allen. Lass es einfach raus. Aber ich verspreche dir. Es wird alles Gut!« flüstert sie mir ins Ohr.
Wir sind im Tunnel. Es ist dunkel. Nach nur wenigen Sekunden sieht man schon, dass wir in Richtung eines hellen Lichts fahren und ich erkenne – wenn auch schwach – wieder ihr Gesicht.
Ich spüre eine angenehme Wärme an meinem Körper.
»Vielen Dank!«Die Trauer überwiegt, doch ich versuche zu lächeln.
Aber es tut gut zu wissen, dass dieses Gesicht das letzte ist, das ich sehen werde.
Sie lächelt mich an. Eine einzelne Träne kullert ihre Wange hinunter.
»Leb....«Wir verlassen den Tunnel. »...wohl...« -
Ich dachte am Ende vom Tunnel wartet Jesus so wie auf deinem Profilbild. Gute Story. Hast Talent ^^ Ein bisschen. Wollen nicht zuviel loben hier.