[2004] Innocence

  • Schlussendlich gefiel mir der Film nur bedingt.


    Das Zusammenspiel zwischen Batou und Togusa verlief zu hölzern, ihre momentane Situation hatte man zwar schön verdeutlicht, also was den Verlust des Majors und die innere Zerrissenheit von Togusa, etwas ausrichten zu wollen bzw. auch können, anbelangt. Schlussendlich blieben mir ihr Charaktere aber zu oberflächlich. Allgemein war es eine Geschichte gewesen, bei welchem die grundlegenden Elemente des GitS-Universums schon beinahe ins lächerliche überspitzt wurden. Worin sich Mensch und Maschine unterscheiden, den Gefahren des Netzwerks oder auch die Figuren selbst behandelte man doch zu grob mit der Kneifzange. Ansonsten stand vor allem eine beeindruckende Aufmachung im Mittelpunkt. In der Hinsicht überzeugte mich der Anime dann am stärksten, diese düstere Atmosphäre zwischen Sci-Fi und Neo-Noir war wie immer klasse und wurde zum Schluss hin richtig schön grausig, als sich offenbarte was hinter den besonders empfindungsfähigen Robotern steckte. Ein weiterer Punkt welcher anschließend noch leider negativ herausstach, betrifft die Angewohnheit sämtlicher Charaktere ständig in Zitaten antworten zu müssen. Das wirkte irgendwann sogar ziemlich nervig.



    5/10

  • Die Zitate gingen mir von Anfang an auf den Zeiger. Zumal quasi alle Dialoge sehr dick aufgetragen wirken, als hätte wer versucht alles so philosophisch wie möglich klingen zu lassen. Dass der Plot dann so sehr in die Länge gezogen wird, hilft dem Film auch nicht, zumal da einfach die Abwechslung fehlt. Dialog hier, bissl Cyberpunk Szenerie da, dann noch Oldtimer Fahrzeuge reinmixen, weil die Stil haben,... aber da gabs nie nen Funken der das alles irgendwie mal angezündet hätte. Der Film ist das Äquivalent zu ner nassen Schachtel Feuerwerkskörper und schon nach den ersten 15 Minuten erschreckend langweilig. Die nächsten 15 Minuten bringen dann auch keinen frischen Wind. Wie bei 2001 - A Space Odyssey, verlässt man sich zu sehr darauf, dass die Bilder wirken und der Soundtrack das schon irgendwie trägt, aber wenn dazu dann keine packende Story kommt, ist halt auch Mist. Und die Charaktere vermögen es auch nicht, das Ganze irgendwie zu tragen, weil der einzige Charakter der das geschafft hätte, rausgeschnitten wurde. Stattdessen bekommen wir Batous Hund zu sehen, der auch auf den meisten Covern zum Film zu sehen ist. Was zum Teufel?

  • So mhh ich bin auch stark zweigespalten mit dem Film. Er spricht eine Vielzahl an interessanten Konzepten an und diese sollen zum Nachdenken anregen. Fand auch das Ende interessant die Puppe sah auf Grund der Augen lebeniger aus als die Tochter von Togusa.
    Aber mit den Zitaten sind weit über das Ziel hinausgeschossen. Man sollte nicht komplette Gespräche in mehrdeutigern Zitaten führen.


    Optik war cool. Bei den Autos hab ich mich auch etwas gewundert aber da kam halt Style vor allem anderen.


    positiv
    - Detailverliebte Hintergründe
    - CGi für das Alter gut ich bevorzuge aber die handgezeichneten Szenen
    - Bildkompostition und Farbpalette waren gut
    - OST ist gut aber reicht nicht an das Niveau vom ersten Film


    Der Film sonst ist aber relativ blass. Togusa und Batou können den Film alleine aber nicht tragen.
    Ich fand die zwei in der Serie (Gits S.A.C.) deutlich sympatischer. Die Serie hat viel mehr Herz.
    Die Charaktere waren unterhaltsamer, hatten Humor und die Diskussionen hatten auch genug Tiefgang. Vor allem haben Sie diese natürlich angefühlt. Die Unterhalten in dem Film haben sich gezwungen angefühlt.


    Persönlich würde ich den FIlm nicht empfehlen lieber die ersten 2 Serien und den ersten Film ankucken.

  • Ich hab den Film um die 5 Mal gesehen und hatte mich schon beim ersten Mal ungefähr in eure Richtung bewegt was die Meinungen betrifft. Ich fand die Philosophie hinter den Zeilen immer sehr stark und es war auch ein sehr gut durchdachter Fall. Skripte schreiben konnte Oshii immer.


    Allerdings störte mich das CGI von Anfang an und ich war auch sehr stinkig, als sie es in 2.0 reingerotzt haben. Es ist einfach unpassend, wenn manche Passagen gezeichnet sind und andere so billig animiert sind, dass ich mich an Babylon 5 erinnert fühlte was die Immersion anging. Und auch richtig finde ich das Problem, dass einiges too much ist: Die literarischen Zitate, die Szenen mit dem Hund und teilweise auch die langen Kamerafahrten, obwohl ich normalerweise ein großer Fan von solchen atmosphärischen Fahrten mit wenigen Schnitten bin. Dadurch, dass es too much ist, wirkt es eben auch gezwungen und der Flow will nicht ganz aufkommen.


    Ich fand den Film insgesamt zwar trotzdem gut, aber zeigt eben auch, warum ich eher ein SAC Fan bin. Die Charaktere sind deutlich näher am realen Leben, ohne diese künstliche Melancholie.