Hat sich der Anime im Laufe der Zeit verändert?

  • Death Note war halt ne im Kern simple Idee, die aber animeübergreifend Anklang fand. Wurde ja auch als Realfilm verwurstet. Irgendwann ist alles halt tot diskutiert. Dennoch eindeutig ein Klassiker und Meilenstein.


    Good Kid Maad City ist zb ein Klassiker und gilt inzwischen als Meilenstein der jüngeren Rapgeschichte, dennoch wird er kaum noch diskutiert. Gleiches gilt für Nevermind von Nirvana, oder Kind of Blue von Miles Davis. Sind halt unumstritten.
    Um sich von anderen abzugrenzen, redet man dann lieber von den weniger allseits Bekannten.


    Den Klassiker- und Meilensteinstatus von Death Note anzuzweifeln ist entweder ziemlich töricht oder dient nur der eigenen Profilierung als Provokateur. Allein der kulturelle Impact von DN ist immens. Er hat gezeigt, dass Anime nicht nur Yugioh/Pokemon oder Hentai ist.


    Ein perfektes Exemplarbeispiel für nen coolen Anime ist zb GITS. Ja es gab den Manga und blah, aber die meisten kennen nur den Film. Die 80er hatten Akira. Die Neuzeit hatte noch die Ghiblimärchen. Und heute? Anime sind fringe und selbstgenügsam. Null sozialer Impact und nur noch darauf aus, die doch profitabwerfende Fanbase zu beglücken.


    Oder könnt ihr mir einen neueren Anime nennen, der Welle wie Akira/GITS/Ghibli gemacht hat? Anime wächst als Markt, verliert aber als Kunstform an Substanz

    Einmal editiert, zuletzt von kafka am strand ()

    • Offizieller Beitrag

    Mir hat eigentlich nur eine "Netflix-Serie" gefallen, A.I.C.O. -Incarnation-, die anderen sind beim Versuch, die Interessen von "West" und "Ost" zu vereinen zu Monstern Frankensteins geworden.

    Don't bully my little witches, you big meanie!


    Oder könnt ihr mir einen neueren Anime nennen, der Welle wie Akira/GITS/Ghibli gemacht hat?

    Kimi no Na wa (Your Name)?


    Mich stören zb konkret diese elendigen Yurianime, die eig nichts anderes sind als Männerphantasien. Sind halt zwei hotte Weiber, die miteinander rummachen. Richtig lesbian sind diese Anime nicht.

    Citrus und NTR sind halt der Bodensatz der Yuri-Manga und ausgerechnet die wurden adaptiert. Schau dir lieber Aoi Hana an oder warte auf Bloom Into You, das diesen Herbst kommen wird.

  • Empfehlungslisten haben nichts mit der allgemeinen Präsens gemein, DN wird zwar hoch gehandelt, aber Diskussionen darüber finden kaum noch statt. Beliebt war z.B. lange die Frage gewesen, ob man wie Yagami in seiner Situation gehandelt hätte. Solche Zeiten sind schon längst vorbei. Mit Madoka Magica kann man weiterhin gut User ködern oder Code Geass, vor allem seit der Ankündigung für eine drittel Staffel. Ansonsten sind auch stark die ersten Schulmädchen-Serien wie LS, Azumanga oder Yryr im Gedächtnis hängen geblieben.

    Man muss es ja auch nicht unbedingt noch Jahre danach weiter diskutieren, aber Fakt ist, man konnte da einiges zu diskutieren bzw. drüber nachdenken. Präsenz hat der Anime immer noch in der Animewelt. Sei es eben auf den ganzen Empfehlungslisten, Real Live verfilmungen (wenn auch nicht besonders gut) oder auch zahlreiche Anspielungen und Parodien darauf in anderen Animes. Es ist wie bereits gesagt ein Anime, der viele (vor allem auch aus der neueren Generation) erst dazu gebracht hat intensiver Animes zu gucken und ihnen gezeigt hat, dass Animes nicht nur aus kämpfenden Riesen Robos, over the top Shounen Kämpfen und dem ganzen Ecchi Kram bestehen. Er ist nicht so "japanisiert" und bietet einen super Einstieg in die Animewelt und hat sie eben dadurch auch geprägt.


    Adler fliegen vielleicht hoch, aber Wiesel werden nicht in Düsentriebwerke eingesogen!

  • Neo Yokio ist ein skurrilles Ding. Ich verstehe nicht wie man es geschafft hat Jude Law dazu zu bewegen Synchronsprecher dafür zu werden.
    Wahrscheinlich so ein Scientology Ding. Will Smith calling in favors.

  • @Konakona
    Das hab ich auch so verstanden, ich wollte das Thema nochmal allgemein aufgreifen, weil ich im Moment noch skeptisch bin, dass von Netflix produzierte Serien ein Segen für den Anime sind.


    @Eliholz
    War Netflix an der Produktion denn wirklich beteiligt? Aber sicher nicht kreativ!


    @Gehdehweh

    Zitat

    Und warum uns andere Meinungen interessieren ist in dem Fall doch relativ einfach. Es sind Erfahrungsberichte von anderen Menschen mit ähnlichem Interesse. Je mehr Leuten es gefällt, desto höher ist meist die Chance, dass es einem auch gefällt.

    Ja, ich meinte das auch nicht in Bezug auf die Listen (die sind für Neulinge schon vernünftige Anhaltspunkte), sondern dass sich Leute ständig über andere Geschmäcker aufregen, auch die Frage, was ein Klassiker ist und was nicht, ist letztendlich ein Kampf der Geschmäcker.

  • Mich stören zb konkret diese elendigen Yurianime, die eig nichts anderes sind als Männerphantasien. Sind halt zwei hotte Weiber, die miteinander rummachen. Richtig lesbian sind diese Anime nicht.

    So ganz verstehe ich dein Problem nicht. Gibt doch auch Frauen, die sich Yuri gerne geben, darunter auch nicht wenige heterosexuelle.

  • Kreativ ist Netflix an keinen einzigen Anime beteiligt gewesen, eigentlich sind sie überhaupt nicht an den Produktionen beteiligt gewesen. Es stellt für die japanische Produzenten nur eine Plattform dar, ihre Serien unzensiert auszustrahlen, was ein Devilman Crybaby natürlich sehr zu gute kam. Alle Serien gäbe es jedoch auch ohne Netflix. Es sind immer noch die Produktions-Komitees, die diese ermöglicht haben, von denen Netflix kein Teil war. Bei LWA Good Smile und Toho, bei Devilman Aniplex und Dynamic Planing und bei AICO Bandai, Lantis und Hakuhodo - natürlich auch die Studios selbst. Studios haben auch nicht mehr Budget oder bessere Zeitpläne, es ist in der Hinsicht alles beim Alten geblieben.

  • Ja auch Kelven, aber nicht nur. Ich will halt Reizpunkte setzen, damit auch mal diskutiert wird.


    Yurianime werden auch von Frauen geschaut, so wie heterosexuelle Frauen einst "i kissed a girl" von Katy Perry gefeiert haben. Homosexualität als verbotenes Abenteuer von durch und durch heterosexuellen Menschen, die sich sexuell tolerant und abenteuerlustig geben wollen.
    Gibt ja auch stramm heterosexuelle Männer, die lesbian porn lieben. Man muss kein Queer Homofürst sein, um dies kritisch zu sehen.


    Aber ich bin lernfähig. Wenn Eliholz sagt, dass die falschen Yuri adaptiert werden, glaube ich ihm.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke halt, dass Kafka Citrus oder Netsuzou TRap meint. Die machen zum Teil so einen spannerhaften Eindruck, inbesondere letzterer. Merkt man schon anhand Werbung oder Cover:



    Die sollen ineinander verliebt sein, aber schauen nicht sich an, sondern den Käufer. NTR geht halt auch inhaltlich in diese Richtung, indem sich ständig Ausreden zum Rummachen gesucht werden, u. a. auch öfter mal von männlichen Person gesehen werden - oberflächlich zusammengefasst.
    Ich würd' die Manga oder deren dazugehörige Anime jetzt auch nicht als homophob einstufen, falls Kafka das gemeint hat. Die beiden Manga haben halt einen gewissen Fokus auf Erotikservice, der auch genauso auf Lesben abgezielt sein könnte, auch wenn die marketingtechnisch dabei sicher nicht so relevant sind (und sicher wahrscheinlich eher in einen der Charaktere hineinversetzen wollen und nicht als Beobachter, aber inhaltlich ist gerade Citrus nicht so schlimm, wie es die Cover vermuten lassen würden).


    War Netflix an der Produktion denn wirklich beteiligt? Aber sicher nicht kreativ!

    Näh, aber Younez hat schon alles gesagt.

  • Meine Erfahrungen mit Fujoshis waren durchweg positiv. Ich weiß nicht, was Kafka da vorzuweisen hat.


    Ich war sogar auf einem Ten-Count-Event der einzige Mann. Klar gab es neugierige Blicke, ich war ja schon der Exot, aber ich hatte ein sehr angenehmes Gespräch mit meiner Gegenüber.

  • Tetsuwan Atom ist der Gründer des TV-Anime, wie wir ihn heute kennen. Osamu Tezuka hatte die Idee, [...] Es ist auch Referenz für weitere Werke wie Urasawas Pluto und in jeder Hinsicht der Definition ein Meilenstein der Anime-Geschichte, dessen Name man als Fan definitiv einordnen können sollte.

    Kann man das ganze eigentlich dem Anime ankreiden? Die technischen Aspekte kommen doch mehr oder weniger direkt von Tezuka, der dass dann auch in all seinen Anime so gemacht hat plus die Erfindung der Production Committees. Aber kann man solche nicht inhaltlichen Elemente auf Tetsuwan Atom zurückführen? Ich weiß, dass Mega Man Atom als direkte Inspiration hatte, aber davon abgesehen hat Tetsuwan Atom eigentlich keine großen Wellen geschlagen. Da hat Kimba mehr Nachahmer gefunden:


    https://my.mixtape.moe/glutfl.webm

  • Könne wir uns immerhin darauf einigen, dass die Opening-Songs für Anime immer schlechter geworden sind?

  • Can you hear my heartbeat...?


    Den hab ich sogar im Karaoke gesungen. Gar nicht so leicht.

  • @Kafka
    Ich halte nichts mehr von verselbstzweckten Kontroversen. Anprangern darf man natürlich, aber ehrlich und mit möglichst wenig Polemik, sonst hört irgendwann niemand mehr zu. Wobei ich selbst noch ein kontroverses Thema in petto hab, so ist es nicht. Aber dazu mehr in einem anderen Thread. Das Yuri-Thema sollte hier auch nicht besprochen werden, das geht etwas arg in Richtung OT.

    • Offizieller Beitrag

    Da hat Kimba mehr Nachahmer gefunden

    Dabei hat Walt eigentlich gemeint, er wolle etwas wie Astro Boy machen. Naja, ein wenig später ist er verstorben und sein Studio ahmte stattdessen 30 Jahre später was anderes von Tezuka nach.


    Sicher beruhen Tetsuwan Atoms Eigenschaften auf Tezukas Konzept, aber es ist der erste Anime, der es so durchgezogen hat und soo viel hat sich in den Grundfesten im Vergleich zu heute nicht einmal geändert. Ohne den Erfolg von Atom sähe die Welt der Anime sicher anders aus und es ist auch nicht umsonst die wohl bekannteste Figur Tezukas.