Hat sich der Anime im Laufe der Zeit verändert?

  • ... ist eine ziemlich langweilige Frage, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand mit Nein antworten wird, aber ich wollte auf einen Clickbait-Titel verzichten. Wenn das Thema zur Sprache kommt, geht es natürlich meistens darum, ob die Animes schlechter geworden sind.


    Sind sie es? Ich finde, dass die Frage so pauschal gar nicht beantwortet werden kann. Es gibt weder DEN Anime noch einen erfassbaren Durchschnitt aller Animes. Man kann, wenn man nicht gerade über den reinen Unterhaltungswert spricht, nur ähnliche Animes miteinander vergleichen: Action mit Action, Romantik mit Romantik usw. Außerdem ist auch der Zeitraum wichtig. Man vergleicht die aktuellen Animes ja nicht mit allen, die jemals gemacht wurden.


    Ich würde die Animes von heute mit denen vergleichen, die ungefähr Mitte der 2000er rausgekommen sind, weil viele von uns zu der Zeit in die Szene eingestiegen sind. Man könnte auch nochmal 10 Jahre zurückspringen, aber ich nehm an, dass nur die wenigsten von uns schon in den 90ern in der Szene aktiv waren. Und dann würde ich wie gesagt nur ähnliche Genres miteinander vergleichen. Außerdem könnte man auch über das Angebot sprechen. Ist die Auswahl - nicht von der Menge her, sondern inhaltlich - kleiner geworden oder sind die Animes in die Breite gegangen?


    Es ist ja so: Gefühlt hat das Interesse in dieser Szene abgenommen. Auch schon zur Zeit von Anipodium hat man öfters Klagen darüber gelesen, dass kaum noch ein Anime dabei ist, der einen anspricht. Sind die Animes also wirklich schlechter geworden?

  • Es ist ja so: Gefühlt hat das Interesse in dieser Szene abgenommen. Auch schon zur Zeit von Anipodium hat man öfters Klagen darüber gelesen, dass kaum noch ein Anime dabei ist, der einen anspricht. Sind die Animes also wirklich schlechter geworden?

    Nein, aber die Leute in den Foren sind mit der Zeit älter geworden :wink:


    Ich glaube aber wirklich, dass das der Haupteffekt ist. Also nicht mal unbedingt das Älterwerden, sondern, dass man sich einfach satt sieht. Wir hatten das ja eh schon öfters in derartigen Diskussionen. Das Medium Anime, das einem wenn man damit beginnt zunächst ziemlich kreativ vorkommt, ist in Wirklichkeit eher das Gegenteil und die meisten Titel sind nur neue Aufgüsse eines bekannten Schemas mit geringen Variationen. Anime werden also nicht wirklich schlechter, sondern man erkennt nur erst mit der Zeit, dass sie von Beginn an nie so besonders waren bzw. es halt - wie in jedem Medium - auch hier immer nur einige wenige Spitzentitel gibt und sehr viel Schwaches bis Schlechtes.


    Um aber auf die andere Frage zurückzukommen ob sie sich verändert haben: In einem Punkt definitiv: Es gibt aktuell weit mehr Fujoshi-Titel als früher, da diese Käuferschicht erst mit der Zeit so wirklich aufkam und bedient wurde.

  • Ich habe auch das Gefühl, dass der Moe-Overload der 2000er zurückging. Es ist zwar eigentlich immer alles das selbe, aber die Verhältnisse der Anteile ändern sich.

  • Anime sind messbar besser geworden, wenn auch nicht viel.


    Das eigentliche Phänomen ist aber wohl eher, dass alte Sachen mit der Zeit schlecht werden. So wie die Milch im Kühlschrank. Gibt nicht so viel Kram, der lange hält unter den Anime. Quasi alles von vor 1978 ist bspw. mittlerweile schlicht veraltet. Da gibt es keine versteckten Perlen mehr oder zumindest hat sie noch niemand gefunden. Oder vllt noch nichtmal danach gesucht. Aber auch viel Kram von vor fünf Jahren ist nicht mehr das, was er mal war. Nicht alles, aber genug.

  • Im Gegenteil, behaupte ich dann mal. Anime überzeugen gerade durch die extreme Vielschichtigkeit innerhalb von Zeiträumen, Genre und sogar innerhalb dieser. Mein Lieblingsbeispiel dazu bezieht sich auf Mahou Shoujo, zu Beginn waren das kindliche Serien über Freundschaft gewesen, danach kam eine Phase von Mädchen vs. Monster, und zwischenzeitlich können sich edgy teenager daran erfreuen. Zwar verläuft diese Dekonstruktion des Genres inzwischen wieder repetitiv, dennoch zeigt sich dadurch auch schön, welchen starken Veränderungen Anime immer noch unterworfen sind. Es ist kein Vergleich z.B. zu den Superheldenfilmen, bei denen blieb Batman seit Beginn als verbitterter Einzelgänger hängen. Und grundsätzlich dreht sich auch nicht jeder zweite Anime um ein einziges Thema, allein die bloße Anzahl an Genre, Settings oder Umsetzung von aktuellen Trends ist doch sehr beachtlich.


    Bei Anime hat man dagegen mit völlig anderen Problemen zu kämpfen, vor allem diese erzwungene Ausrichtung auf eine Befriedigung von Fetischen nervt mich immer sehr, oder auch das die meisten davon als Umsetzung eines Manga auf ewig unbeendet bleiben.
    "Welche Hobbys hast du?"
    "Ich gehe gerne ins Kino, aber bloß bis zur Hälfte des Films!"

  • Nein, aber die Leute in den Foren sind mit der Zeit älter geworden :wink:  
    Ich glaube aber wirklich, dass das der Haupteffekt ist. Also nicht mal unbedingt das Älterwerden, sondern, dass man sich einfach satt sieht. Wir hatten das ja eh schon öfters in derartigen Diskussionen. Das Medium Anime, das einem wenn man damit beginnt zunächst ziemlich kreativ vorkommt, ist in Wirklichkeit eher das Gegenteil und die meisten Titel sind nur neue Aufgüsse eines bekannten Schemas mit geringen Variationen. Anime werden also nicht wirklich schlechter, sondern man erkennt nur erst mit der Zeit, dass sie von Beginn an nie so besonders waren bzw. es halt - wie in jedem Medium - auch hier immer nur einige wenige Spitzentitel gibt und sehr viel Schwaches bis Schlechtes.

    ^this


    Man wird älter und hat mit der Zeit auch quasi alles gesehen. Wie Pilop sagt, Anfangs hält man Animes noch für etwas total besonderes, kreatives und abwechslungsreiches, weil sie etwas neues sind im Gegensatz zu dem westlichen Kram. Mit der Zeit merkt man aber, dass gerade Animes gar nicht mal so abwechslungsreich sind. Typische Charakter- und Storyklischees in bestimmten Genres, selten ist mal was neues dabei. Der X-te Harem Anime, der X-te Isekai Anime, der X-te Fighting Shounen. Meist laufen sie alle nach dem selben Muster ab mit den selben Charakteren. Selten ist dann mal neues innovatives dabei, was einen richtig fesselt oder staunen lässt.
    Ich gucke Animes daher meist nur noch der leichten Unterhaltung wegen. Storymäßig finde ich US-Serien mittlerweile deutlich kreativer, interessanter und vor allem fesselnder.


    Okay, von der Idee bzw. vom Setting her sind viele Animes schon ziemlich "kreativ". Meist scheitern diese dann aber bei der Umsetzung und man merkt nach einiger Zeit, dass sich hinter dem interessanten Setting dann doch nur das typische Muster versteckt.


    Es gibt mit Sicherheit Ausnahmen, aber nachdem man die ganzen bekannten "Perlen" gesehen hat, ist es sehr schwierig weitere zu finden, ohne sich erst durch einen riesen Haufen Müll durchkämpfen zu müssen ^^
    Es ist eben unbestreitbar, dass die meisten Animes an ein eher jüngeres Publikum gerichtet sind.


    Adler fliegen vielleicht hoch, aber Wiesel werden nicht in Düsentriebwerke eingesogen!

    Einmal editiert, zuletzt von Gehdehweh ()

  • Zur Auswertung der Scores bei Datenbanken - die der von TaZ erwähnte Artikel durchführt:
    Ich denke aktuell wird grade wieder strenger bewertet - abseits der 1-2 Fanboy-Titel jede Saison die über jegliche Kritik erhaben sind.
    Es begegnen mir auf MAL immer mehr Anime die ich so um 7.5 (es wurde halt solide geliefert und das ist irgendwo das was viele Fans werten wenn sie es okay aber nich supergut finden) sehe, wo aber stärker nach unten es geht und man sogar öfter als früher unter 7.0 ist. (6.x usw.)


    Das hängt eher mit den Ansprüchen der Fans zusammen. Und dass die Zusammensetzung der Fanbase anders wird - wenn Leute die vor 10-20 Jahren einstiegen älter werden und davon vielleicht einige aussteigen und der Anteil an Jüngeren größer wird - die viel später eingestiegen sind. (Auch die scheinen wohl sich langsan an bestimmten Sachen zu sättigen.)


    Ganz alte Sachen kenn ich auch nich - ich glaub ich gucke seit 2005 aktiv - und habe damals erst mit dt. Dub gerippten Kram geguckt. Dann mit dt. Subs ... relativ schnell danach war ich aber schon bei englischen Subs und dann bei aktuell laufendem Kram nur noch (der damals noch klassisch gesubbt wurde, heut holen es die "Fansub"-Gruppen die weiterverbreiten nur noch bei CrunchyRoll, etc. ab und bereiten es für den Download auf).


    Da hab ich anfangs auch so auf Empfehlungen reagiert - und Sachen geguckt, von denen jeder redete - die noch rauskamen bevor ich anfing aktiv aktuellen Kram zu gucken der in Japan grad läuft.



    Ich würde schon sagen, dass das Angebot sich veränderte. Man hat stark noch Sachen die auf Fans fokussiert sind. Aber der urtypische reine Tsundere-Humor (eigentlich ist es für mich kein Humor, find es nich witzig) - mit Nasenbluten, etc. ... das scheint mir weniger zu sein. So richtige Blutlachen vom Nasenbluten hab ich schon lang nich mehr gesehn.


    Vielleicht hab ich da tatsächlich auch bisher immer alles gekonnt aussortiert, da diese Sachen meist vorab schon als "nicht meinem Geschmack entsprechend" gelten und gut filterbar sind.


    Dass man vieles offiziell englisch releast (CrunchyRoll, etc. - das spricht doch für Anime - und dass diese mehr Zuspruch haben. Auch wenn vielleicht das klassische kleine Forum als Diskussionsplattform ausgedient hat, so langsam. (Früher waren wegen anderer Verfügbarkeit - man musste mal länger auf Subs warten, etc. ... auch die Foren noch interessanter, da nebenher dann noch über verschiedene Subgruppe und Bezugswege diskutiert wurde. Das ist ein Punkt der sich änderte - neben der wachsenden Verbreitung von Usern die nur noch Smartphones nutzen und gar keinen PC mehr nutzen - und dann generell weniger tippen wollen, alles bei Facebook oder sonstwo machen, etc.)



    Cosplay, etc. ist auch sehr verbreitet - grad viele Jüngere die da nachkommen. Glaub da gibt es mehr (auch solche die nur cosplayen ohne den Anime von etwas gesehn zu haben) als früher die sowas machen. Da steckt auch viel mit drin - nich nur das verkleiden an sich. Auch Fotographie und Schneiderskunst (wenn Leute sich selber was basten, muss zugeben, wenn ich Geld hätte würd ich mir wohl zig Kram kommen lassen und probiern die Uniformen aus LotGH selber nachzubauen).


    Original-Kram gibts genauso viel guten wie früher, denk ich. Und bei Umsetzungen auch. Nur wird halt von der Gesamtmasse viel mehr produziert - und das Mehr meist auf spezielle Fans abzielend. So dass es vievlleicht so erscheint als gäbe es viel schlechteren Kram - den es vielleicht absolut gesehen gibt, weil bei mehr auch immer mehr dabei ist, was einem persönlich nicht gefällt. Vom Angebot her bin ich aber zufrieden - und die modernere Optik gefällt auch.

    • Offizieller Beitrag

    Optisch sind mMn gerade die Anime aus den Anfängen der digitalen Kolorisierung schlecht gealtert (so alles von Ende der 90er bis ca. 2010), während traditionell hergestellte Anime der 80er/90er relativ zeitlos sind. Gut, das ist natürlich eher ein technischer Aspekt, der die Anime verändert hat und jetzt wird in Anime in einigen Bereichen die Digitalisierung ja noch weiter vorangetrieben. Am schlechtesten ist natürlich CGI gealtert, haha.


    Die inhaltliche Breite kann ich sehr schlecht bewerten, aber ich habe das Gefühl, dass sie größer wird, obwohl ich heute nicht mehr so viele Anime schaue (erst diese Saison bin ich wieder mal recht viele Serien angefangen). Ist halt wie Pilop auch sagt, dass man sich zu einem gewissen Grad sattsieht, wobei das eher (zumindest bei mir) damit zu tun hat, dass man Serien ob ihres Inhalts besser einschätzen kann und man von vornherein weiß, wie sehr sich eine Serie lohnen wird und ob man noch bereit ist, sich die durchschnittlich unterhaltenden Serien anzuschauen.

  • Es ist ja so: Gefühlt hat das Interesse in dieser Szene abgenommen. Auch schon zur Zeit von Anipodium hat man öfters Klagen darüber gelesen, dass kaum noch ein Anime dabei ist, der einen anspricht. Sind die Animes also wirklich schlechter geworden?

    Nö das generelle Interesse an Animes ist weltweit gestiegen. Es gibt heute deutlich mehr Serien je Season. Zudem werden die nächsten Jahre spannenend da nun auch Korea und China mehr mit einsteigen wird.
    Der Fan an sich hat sich verändert. Der Anteil an Hardcoreanimefans wird früher höher gewesen sein, da alleine die Beschaffung schon aufwendiger war.
    Heute startet man Crunchyroll etc. auf dem Handy/PC und fertig.


    Wie @Eliholz und @TaZ gesagt haben nutzt sich das Thema Anime irgendwann auch ab.


    Original-Kram gibts genauso viel guten wie früher, denk ich. Und bei Umsetzungen auch. Nur wird halt von der Gesamtmasse viel mehr produziert - und das Mehr meist auf spezielle Fans abzielend. So dass es vievlleicht so erscheint als gäbe es viel schlechteren Kram - den es vielleicht absolut gesehen gibt, weil bei mehr auch immer mehr dabei ist, was einem persönlich nicht gefällt. Vom Angebot her bin ich aber zufrieden - und die modernere Optik gefällt auch.

    Sehe da auch so ähnlich. Es gibt zum Glück immer noch Orginalserien auch diese Season z.B.Hisone to Maso-tan.


    Was aber stimmt in den 80er Jahren gab es mal ne Ära wo die Studios sehr kreativ waren und auch viel experimiert haben. Heutzutage wollen die Studios ungerne Risiken eingehen man verlässt sich mehr auf Bewährtes das funktioniert. Sieht man auch an die 12 Episoden Staffeln. Man wartet mal ab wie die Serie ankommt bevor man mehr investiert.

  • @Pilop
    Das Publikum (unabhängig vom Medium) legt natürlich bis zu einem gewissen Grad auch Wert auf Ähnlichkeit. Ist sie bei Animes oder allgemein japanischen Medien größer als bei anderen oder täuscht der Eindruck vielleicht?


    Wenn man sich an etwas satt gesehen hat, heißt das ja eigentlich, dass man nur temporär das Interesse verloren hat, weil man zu viel davon gesehen hat. Das ist für mich etwas anderes, als im Laufe der Zeit zu erkennen, dass man ein bestimmtes Genre nicht mag, oder das Gefühl, dass die Umsetzung des Genres immer schlechter wird. Liegt es an der Menge?


    @sanzo1

    Zitat

    Was aber stimmt in den 80er Jahren gab es mal ne Ära wo die Studios sehr kreativ waren und auch viel experimiert haben. Heutzutage wollen die Studios ungerne Risiken eingehen man verlässt sich mehr auf Bewährtes das funktioniert. Sieht man auch an die 12 Episoden Staffeln. Man wartet mal ab wie die Serie ankommt bevor man mehr investiert.

    Liefen damals (bis in die 90er) nicht hauptsächlich Kinderserien im Fernsehen? Im Laufe der Zeit nahmen die Auftragsarbeiten jedenfalls immer mehr zu, da muss sich die Kreativität natürlich in Grenzen halten.


    ***


    Viele Genres sind nicht auffällig schlechter geworden (und ich hab mich auch nicht an ihnen satt gesehen). Action, Komödien, Liebesgeschichten, Dramen - es gibt bessere, es gibt schwächere, so viel hat sich da inhaltlich nicht geändert.


    Bei Shoujo seh ich schon eine kleine negative Entwicklung, die eigentlich von den Mangas kommt, aber bei den Adaptionen dann auch zu Tage tritt, nämlich dass stärker in Richtung Humor gegangen wird. Es gibt allerdings immer noch genug Geschichten, bei denen sich Humor und Konflikt die Waage halten, deswegen seh ich das nicht so eng.


    Das Isekai-Genre haben sich aber wirklich tot geritten. Ich wink schon ab, wenn ich wieder les, dass ein normaler Junge oder Mann aus der Gegenwart gestorben ist und dann in einer Fantasy-Welt als Stein auf der Straße mit Gary-Stu-Fähigkeiten wiedergeboren wird. Da lob ich mir doch die alten Geschichten aus den 90ern. Wobei es schon noch ein paar gute aktuelle gibt.

  • In meinem Fall ist es wohl einfach so, dass ich mich von der "Otaku-Kultur" entfernt habe, Anime der letzten Jahre aber visuell tendenziell "otakuischer" (sorry für mein Deutsch xD ) geworden sind, s.h. bunter, perverser, kindlichere Charakterdesigns und durch CGI und maschinelle Bearbeitung mMn auch etwas liebloser. Ich will jetzt nicht sagen, dass sich Anime krass verändert haben, aber schon diese leichte Veränderung gepaart mit dem von Pilop erwähnten "sich satt sehen" und einer Verlegung der Interessen (und weniger Zeit), hat dazu geführt, dass ich aus aktuellen Seasons in der Regel nur etwa eine Serie verfolge und auch während der Ferien oder so höchstens noch mal ne ältere Serie anschaue, weil die für mich, gerade weil sie schon 20-30 Jahre alt sein, einfach erfrischend anders sind.
    Der Hauptgrund für mich, Anime zu schauen, waren schon früher hauptsächlich nur die Sprache und der Stil und wenn letzterer mich nicht mehr reizt, kann ich auch genauso gut normale Dramen schauen. :/

  • Also "normale Dramen" - wenn damit J oder K-Dramas gemeint sind: Historischer Kram ist da schon gut. Die NHK Taiga Dramen hab ich mal welche mit englischen Subs geguckt. Aber der Rest wirkt meist von der Beschreibung (das was weibliche Fans die die Koreaner sexy finden und deshalb auch die Musik hörn) her so 08/15 oder massenproduziert wie auch deutsche oder amerikanische Serien.


    Da ja Gehdehweh auch die US-Serien ansprach: Wenn ich mir die Beschreibungen durchles find ich da auch nich viel sonderlich interessant. Selbst wenn ich mich bemühe nicht den US-Kram zu hassen. Aber es ist eben auch alles auf Masse ausgelegt - da man ja eine breite Masse ansprechen muss, allein schon aus Verkaufsgründen.


    Irgendwann werden halt da Sachen sich wiederholen.



    Das ist auch okay - sofern man was mag kann man eben nicht immer totale Neuheit fordern. Bestimmte Dinge wiederholen sich eben mal. Da gehts dann mehr darum dass es gut gemacht ist bzw. wie es gemacht ist. Anime bieten halt mehr, da man hier öfter Fantasy mit dabei hat. Da trauen sich reale Serien weniger - oder seltener mal was. Wenn dann werden Bücher umgesetzt wie bei GoT - ich habs noch immer nich gesehn und die Bücher liegen noch rum, die ich vorher lesen will. Da gibts halt so richtige "Größen" nur alle zig Jahre - wo man sich mal traut was umzusetzen. Außer Herr der Ringe und GoT fiele mir nix ein, was nach meinem Geschmack wär.


    Das ist da halt wohl auch mehr Geldaufwand - wenn man in ner Realserie Fantasy drehen will und dafür Kostüme und Location braucht und natürlich die Schauspieler - wo die namhaften auch viel Geld verlangen. Also Risiko. (Dafür sind das dann manchmal auch geile Sachen, wenn mal was umgesetzt wird - und wenn man den 08/15-Kram wie die Filme die das da als mal gab - ausblendet. Bei Filmen gibts oft Schrott. Uwe Boll hat ja auch zu ein paar Fantasy-Games glaub Dungeon Siege oder so.)


    Daher mag ich dann mehr Anime. Öfter Fantasy. Klar, es wiederholen sich Dinge. Aber ist nich so dass bei Realserien es dauernd totale Neuheiten gäb. Wird halt Setting usw. gewechselt aber vom Aufbau her ist ja meist vieles ähnlich.



    Bei koreanischen Dramen würd ich sogar so weit gehn zu sagen, dass tatsächlich Hauptsächlich geguckt wird weil man Korea-Fan ist und die Boys mag und auch die Boygroups, etc. hört. Mich schreckt da real -modernes Setting eher ab. Historisch wie gesagt interessant. Aber real ist man einfach viel näher dran am eigenen Setting (also westliche Serien, da find ich schon dt. Kram angenehmer als US-Kram weil da immer deren komisches Justiz-System durchkommt wenn in den Crime oder Action-SErien den Rambo geben oder Leute zu 100 Jahre Gefängnis verurteilt werden).



    Wobei: Da muss ich sagen, dass es sicher auch Gewohnheit/Gewöhnung ist. Die NHK-Taiga-Dramen ... krass historisch. Als ich das erste sah, war es extreeeem anstrengend. Von den Subs und der Sprache, a man sich konzentrieren musste. Ist auch total anderes Japanisch was man merkt, auch wenn man Subs lesen muss weil man die Sprache nicht kann. Aber man merkt den andern Höflichkeitsstil in der historischen Samurai-Zeit. (So wie bei uns im Mittelalter in Filmen/Serien mit "ihr" die adligen angeredet werden oder so zum Beispiel - und da auch anders gesprochen wird.)


    Könnte mir vorstellen, dass ich das auch "okay" (selbes Niveau wie westlichen Kram) finde, wenn ich mal östliche reale moderne Dramen mehrere geguckt hätte und mich ans Setting (wie die Gesellschaft dort ist und das "System) gewöhnt habe. Aber das ist mir den Voraufwand nicht wert. Bei Anime geht das halt - weil man da nich so komplett erschlagen wird- weil die Chars von der Optik auch noch nicht so östlich aussehn.

  • Wenn man sich an etwas satt gesehen hat, heißt das ja eigentlich, dass man nur temporär das Interesse verloren hat, weil man zu viel davon gesehen hat. Das ist für mich etwas anderes, als im Laufe der Zeit zu erkennen, dass man ein bestimmtes Genre nicht mag, oder das Gefühl, dass die Umsetzung des Genres immer schlechter wird. Liegt es an der Menge?

    Dass Sattsehen ist halt in der Regel damit verbunden, dass einem die Schwächen des Genres mit der Zeit stärker bewusst werden. Besonders natürlich was die ständigen Wiederholungen ähnlicher Inhalte betrifft. Es läuft also denke ich schon auf mehr als einen temporären Interessensverlust raus.

  • @Dramen
    Okay, ich muss zugeben, dass ich nicht unbedingt viele Dramen, sondern eher Filme schaue. Dahingehend haben Japan und Korea, vor allem Korea, nämlich wirklich viel Gutes zu bieten. Was koreanische Dramen angeht gefallen mir nur alte Serien ala All In, aus einer Zeit, in der man noch nicht so viel Wert auf Hochglanz gelegt hat. Japanische Dramen kann man sich mal geben und einige Serien hab ich echt gern geschaut (Jin, Hanzawa Naoki), aber sobald es in Richtung Comedy geht, kann man da nicht allzu viel erwarten.


    Nochmal zu Anime: Ich hab auch gemerkt, dass mir Comedy-Serien meist nicht so liegen, weil mir da die Substanz fehlt. Gefühlt 80% der Serien die rauskommen, sind aber leider Comedy. :/

  • Dieses Phänomen des "sattsehen" krankt daran, dass die meisten Hobbys generell eintönig sind, sich aber bei keinem so massiv darüber beschwert wird, wie bei Anime. Warum verreisen Menschen jedes Jahr in die Berge zum Schifahrern, kleben Alben mit Briefmarken voll oder basteln einen Bausatz nach dem anderen zusammen? Auch im Vergleich zu anderen Serien und Filmen schneiden Anime nicht wirklich schlechter ab, immerhin gibt es Zuschauer, welche seit 30 Jahren an jedem Sonntag ihre Lindenstraße schauen.


    Sobald man genug von bestimmten Genre hat, wäre es die einfachste Möglichkeit, einfach andere auszuprobieren. Ein solcher Wechsel kann dann auch dem Alter geschuldet sein. Jugendliche schauen eben gerne Shonen, während später vielleicht Iyashikei reizvoller scheint. Und für ganz harte Fälle bietet sich eine Auszeit an. Nach meiner ersten Japanreise habe ich selbst über drei Jahre keinen einzigen mehr gesehen, und nun stecke ich wieder tiefer drin als je zuvor. Zumal Anime auch wirklich kein zeitraubendes Hobby sind, 20 Min. pro Episode bzw. rund vier Stunden für eine gewöhnliche Serie sollte jeder aufbringen können. Nein, ich sehe zumindest eine Mitschuld ganz klar bei den Zuschauern selbst, vor allem was den inflationären Zwang anbelangt. Wer zu jeder Saison +20 Serien verfolgen muss, darf sich über eine aufkommende Übersättigung nicht wundern, auch das konsequent bloß eine Richtung verfolgt wird macht die Sache nicht besser. Solange man sich dagegen noch an neues wagt und vorsichtig konsumiert, sollte eigentlich keine Langweile aufkommen.

  • Ich glaube da sage ich immer das selbe. Schlechter ist der Anime nicht geworden. Es gab immer die guten und die schlechten Sachen. In den letzten Jahren fehlt aber dieser super-outstanding Anime. Es gibt vieles was in Ordnung und schaubar ist. Was sich aber massiv verändert hat ist die Anzahl der Releases. Natürlich gibt es dadurch auch deutlich mehr Müll und ich würde behaupten, dass die Zahl der besseren Anime gleich blieb, während die Müllproduktionen zunahmen.


    Ich nehme mich zwar nicht als Prototypen, weil ich immer ein paar Jahre Pause machen und die besseren Anime der letzten Jahre dann auf einmal schaue, statt wirklich Serien zu verfolgen, aber wenn ich das mit early 2000ern vergleiche, ist natürlich vom Anime Hype nichts mehr zu spüren. Es ist eher ein etabliertes Genre geworden wie andere Medienformate. Was keine negative Sache ist, aber es fehlt da natürlich diese Emotion dahinter und die daraus resultierenden Communities. Im deutschen Raum sind diese effektiv tot im Vergleich zu früher.

  • Dieses Phänomen des "sattsehen" krankt daran, dass die meisten Hobbys generell eintönig sind, sich aber bei keinem so massiv darüber beschwert wird, wie bei Anime. Warum verreisen Menschen jedes Jahr in die Berge zum Schifahrern, kleben Alben mit Briefmarken voll oder basteln einen Bausatz nach dem anderen zusammen? Auch im Vergleich zu anderen Serien und Filmen schneiden Anime nicht wirklich schlechter ab, immerhin gibt es Zuschauer, welche seit 30 Jahren an jedem Sonntag ihre Lindenstraße schauen.

    Nun ja, in den Urlaub fahren die wenigstens Leute wöchentlich xD



    Meinst du Animes finanzieren sich durch Luft und Liebe? ^^
    Die Animestudios wollen auch ein so breites Publikum wie möglich treffen um mehr Kohle einzunehmen. Anständig animierte Animes sind auch nicht gerade billig. Die kosten da teils auch so 150.000 - 350.000 $ und mehr pro Episode.


    An sich macht es ja keinen Unterschied ob Anime oder US-Serie. Beide haben verschiedene Genres und bei beiden ist sowohl viel Müll dabei als auch einige richtige Perlen. Mir ist es nur aufgefallen, dass es in letzter Zeit viel mehr Real-Serien gab die mich gepackt haben, als Animes. Generell ist es schon lange her, dass mich ein Anime richtig gepackt hat, wo ich die nächste Episode kaum abwarten konnte e.t.c. Früher gab's da gefühlt viel mehr Serien. Das liegt vermutlich an mehreren Dingen:


    1. Man wird älter, während Animes hauptsächlich an jüngeres Publikum gerichtet sind. Viele Animes, die versuchen dramatisch zu sein oder irgendwelche pseudo-philosophischen Elemente reinzubringen, scheitern einfach mal daran, dass es doch irgendwie "kindgerecht" bleibt und somit nicht wirklich ernstzunehmen ist. Das wirkt dann am Ende eher unfreiwillig komisch.


    2. 1-Cour Animes und die, die keine Fortsetzung kriegen. 12 Folgen ist m.M.n einfach zu wenig um eine anständige Geschichte mit Tiefgang zu erzählen. Das sind gerade mal 4 Stunden. Ja, Filme sind da kürzer, aber die sind da ganz anders aufgebaut in ihrer Erzählweise. Und selbst da wirkt auch oft vieles gerushed. Man fiebert mit nem Seriencharakter mehr mit als mit nem Filmcharakter. In den 12 Folgen kriegt man meist nicht mal einen Arc richtig abgeschlossen, geschweige denn ne Serie. Das reicht einfach oft nicht um einen richtig anzufixen. Entweder hört's auf wenn gerade Fahrt aufkommt oder der Climax ist so kurz, dass er dann wieder total unspektakulär ist. Und wenn's dann noch nach 12 Folgen keine Fortsetzung gibt, geht's eh den Bach runter. Gibt nix schlimmeres als nicht abgeschlossene Serien. Die gehen zwar als Manga meist weiter, aber wenn ich ne Serie anfange, will ich sie auch als Serie zu Ende gucken. Man bringt ja auch nicht den ersten Herr der Ringe Teil raus und sagt dann "jo den Rest könnt ihr in den Büchern nachlesen". Sone Real Serie hat da i.d.R. 12-22 Folgen a 40-60 Minuten. Da lässt sich schon viel mehr draus machen.



    Aber am Ende ist es wohl so eine Mischung aus allem was hier so gesagt wurde. Sättigungsgefühl, Älter werden (und damit aus der Zielgruppe vieler Animes fallen), Erfahrung (und damit auch bessere Erkennung von Schwächen), mehr Releases (und damit mehr Müll), einfachere Erreichbarkeit e.t.c.


    Adler fliegen vielleicht hoch, aber Wiesel werden nicht in Düsentriebwerke eingesogen!

  • Natürlich ist da auch bei Anime so - es hängt eben halt davon ab, welche Genre man mag. (Das was ich ansprach - dass ich bestimmte Arten von Fantasy mag in eigener Fantasy-Welt.)
    Deshalb sprechen mich US-Serien weniger an, da dort meistens eher die Sachen verbreitet sind die ich nicht mag.


    Natürlich gibt es bei allem mal gute und mal schlechte Sachen - und was was sdie Masse anspricht ist verbreiteter.
    Die US-Serie "Better Call Saul" würd ich definitiv als beste Serie die ich je gesehen hab bezeichnen - läuft ja noch und kommt bald neue Staffel. Und schlägt - was die Charaktere und deren Ausarbeitung betrifft - jeden Anime.


    Aber sowas kommt halt auch nich jedes Jahr. Und ich hab schon Artikel dazu gelesen, dass die Nachbestellung der neuen Staffel schon ein bissl dauerte bei aktueller Staffel (nich mehr so schnell wie vorher) und man fürchten muss, dass irgendwann sich die Serie nicht mehr so verkauft, da das halt doch - als Spinoff zu Breaking Bad - weniger auf krasse Action Wert legt und selbst in den USA nich für jedermanns Geschmack ist. Mir hat das gut getan - es war sehr auf Charaktere fixiert, die Serie. Dass es - da es um nen Anwalt geht - auch mit der Jusitz zu tun hat (und mit dem für Deutsche eher ungewohnten Jusiz-System) - störte mich da sogar nicht. War sogar bereit ein bissl zu googlen, bestimmte Begriffe.



    Hängt also auch davon ab, welche Genre man mag. Gegen die klassischen US-Sitcom bin ich allergisch. Krankenhaus/Arzt/Polizei-Serien würd mir ne dt. Alternative reichen. (So viel abwechslugnsreicher ist da US-Kram sicher auch nich.) Ausnahme-Sachen wie Better Call Saul sind halt Ausnahme.


    Fantasy so wie ich sie mag ist ja auch in den USA weniger - wenn auch wegen absoluter Häuftigkeit immer gut mehr mal gelegentlich dabei. Aber nie wirklich was, wo ich sagen würd, dass ich das jetzt gucken will. Vor allem da da auch das Abmelken oder die frühe Absetzung eine Gefahr sind. (Wenns zu gut läuft macht man bis zum geht nich mehr weiter und verliert an Quali. Wenns gar nich läuft is nach 1 Staffel Schluss und man kann nich mal nen Manga lesen der weiter ginge, wie man es bei Anime halt macht dann - die ja meist was adaptiern.)




    Wer zu viel von einer Sorte Anime (Genre) guckt - ist auch selber Schuld. Ich versuch immer nen guten Mix zu haben. Deshalb kommt es mir oft selber so vor, als hätt ich nen total weirden Geschmack/Mix, weil ich mal ernste Sachen 1-2 - und auch mal totalen Nonsens - gucke - gemischt. Hab eigentlich nur Probleme, wenn stark die Saison nur auf SoL mit Girls-Clubs fokussiert ist, weil sowas mag ich überhaupt nich, hab ich oft Probleme da auch nur einen mit auf die Liste zu nehmen.


    Hab das auch bei Neal und/oder Mirage_SGM gesehn, als ich meinte ich guck aktuelle Saison soooo extreeeeem viel, vorige hatt ich weniger (warn auch noch viel, da ich weniger zocke - hätt ich Geld für aktuellen Gaming-PC würd ich da als Hobby einsteigen und noch stärker bei Aniem aussortiern) - derjenige andere, war glaub MIrage - meinte bei ihm wärs grad umgekehrt. (Hängt halt davon ab welche Genre man grad mag.)



    Aber alles kein Problem. Selbst wenn ich nich zocken kann und wenig Anime laufen - dann diskutier ich mehr im Internet ober lese was. Und andere Leute haben auch noch andere Hobbies.



    Nur wer halt ein bestimmtes Genre mag - andern auch nich abgeneigt ist. Statt aber zu mischen nur zig Anime (und jeden Durchschnitt oder Unterdurchschnitt) von einem Genre mitnimmt ... der is irgenwdann satt. Ist klar. Da muss man auch auf sich selber achten. Nach Pausen geht es oft sogar wieder - zumindest bei mir und Sachen wo ich das Gefühl hab nur alle 2-3 Saisons mal einen davon zu brauchen, nich jede ganz viel.

  • Es stimmt, dass sich die meisten Animes an Jugendliche richten. Wenn man aber nun sagen würde, dass es sich daher um Unterhaltung handelt, die nichts mehr für Erwachsene ist, was wäre dann mit Actionfilmen aus Hollywood oder Videospielen? Sind die "erwachsene" Unterhaltung? Wenn man für Animes zu alt sein könnte, dann müsste man eigentlich auch für Kinderbücher oder eben Actionfilme, alberne Komödien oder Videospiele zu alt sein.


    Ich glaube, dass es weniger mit der Zielgruppe zu tun hat, als damit, dass man die ganzen Makel der Animes nicht mehr toleriert, wie man es mal zu Anfang getan hat. Deswegen passt die Analogie mit dem Satt-sein auch nicht so gut, finde ich. Wenn ich vom Essen satt bin, dann war es Essen, das ich essen wollte, sonst hätte ich gar nicht so viel davon gegessen, um satt zu werden. Ist es nicht eher so, dass man bestimmte Stilmittel, Muster oder ganze Genres einfach nicht mag? (mal außer Acht gelassen, dass wir in der Hinsicht ziemlich paradox sind). Auf jeden Fall muss ja irgendwas an den Animes stören.


    Natürlich wird es irgendwann fade, wenn man z. B. zig Komödien hintereinander schaut, aber das sollte eigentlich jedem bewusst sein und es ist auch nicht schwierig, Abhilfe zu schaffen.


    @Gehdehweh
    Ich finde es auch nicht gut, dass die meisten Animes unvollständig sind, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine (einfach umzusetzende) Alternative gibt. Die meisten Studios sind auf die Adaptionen wohl angewiesen und die Produzenten lassen nur das adaptieren, was Geld bringt.