Wie rechts ist die Anime-Szene?

  • Ich hab zu sowas jetzt keine Studien oder so gelesen, aber habe mich letztens erst über ein so ähnliches Thema unterhalten. Ich denke mal bzw. habe den Eindruck, dass Leute, die sich sehr in bestimmte Themen hineinsteigern und darin aufgehen, deshalb nicht mehr so offen und unvoreingenommen gegenüber anderen/neuen Sachen sind und häufiger verallgemeinern. Ob man dann unbedingt rechtsradikal wird, weiß ich nicht, kann ich nichts zu sagen und habe ich zu wenig mit zu tun. Aber wird ja jedem schon aufgefallen sein, dass man, wenn man sehr in ein bestimmtes Thema oder Hobby investiert, meistens mehr oder weniger den Hang zur Realität verliert bzw. sich damit gar nicht mehr beschäftigen will. Jemand, der spezielle Musik hört, sagt ja meist auch von vornherein und ganz verallgemeinert, dass alles aus dem Radio Müll ist. Ich meine, mir ist sowas egal, mir tun Menschen leid, die mit Absicht ihren Horizont klein halten, um sich dadurch sicherer in ihrer kleinen Welt zu fühlen. :rolleyes:

  • Naja, solche Imageboards sind halt überhaupt nicht repräsentativ. Die sind wie die Tagesschau-Kommentarsektion:
    Da schreiben auch vor allem rechte Kommentatoren mit zu viel Zeit.


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    Und joa, Studien habe ich auch keine gefunden. Daß "Klimaskeptiker" wie BMX plötzlich aber wissenschaftliche Belege fordern, ist schon witzig.

    Einmal editiert, zuletzt von inaktiv () aus folgendem Grund: Anführungszeichen hinzugefügt, denn "Klimaskeptiker" haben mit Skeptizismus niks zu tun.

  • Ich bin auch skeptisch. Wahrscheinlich lässt sich gar keine Aussage über die gesamte Szene treffen, schon alleine, weil sie gar nicht so homogen ist, wie man denkt. Die Gefahr ist groß, dass den besonders lauten und extremen Stimmen zu viel Gewicht gegeben wird. Ich glaube, dass z. B. der Sexismus in den Szenen nur ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. Ist der Sexismus in der Gesellschaft allgegenwärtig, dann auch in den Unterhaltungsmedien.

    Folgt man der gängigen Argumentation hier, dann ist es unzulässig sich über irgendeine Gruppe von Menschen irgendeine allgemeine Meinung zu bilden bzw. ihr bestimmte allgemeine Charakteristika zuzuschreiben. Das erscheint mir dann ehrlich gesagt schon weltfremd bzw. sogar verlogen. Dass nicht alle Angehörige einer Gruppe komplett gleiche Ansichten vertreten ist klar, aber das heißt immer noch nicht, dass man nicht zwischen verschiedenen Gruppen allgemeine Unterschiede feststellen kann. Das witzige ist ja, dass Gamer, Anime-Fans usw. immer verneinen, dass derartiges zulässig ist, gleichzeitig aber in den gleichen Foren, Image-Boards, Kommentaren etc. auf breiter Basis über andere Gruppen hergezogen wird, mit genau dem gleichen Ansatz, wie eben dass die "die Feministen" dieses und jenes sind, diese und jene Agenda verfolgen, dass "die Frauen" so denken und "die Männer" so usw.


    Auch das Argument mit "das ist nur die lautstarke Gruppe" zieht für mich nicht. Denn dabei bleibt die Frage: Warum ist die lautstarke Gruppe bei Anime-Fans so rechts, bei anderen Gruppen aber nicht? Bei jeder Gruppierung gibt es irgendwelche Leute, die in der Öffentlichkeit besonders lautstark in Erscheinung treten und das sind eben nicht automatisch die Rechten. Warum also bemerkt man bei Anime (und Games) diese rechte - bzw. nennen wir sie halt sexistisch-konservative - Tendenz bei den lautstarken Vertretern der Gruppe?


    Und um mal was direkt zum Thema zu sagen: Es wundert mich nicht, dass Anime diese Leute ansprechen. Wenn man sich anschaut was heutzutage in rechten Kreisen die größten Aufreger sind - Sexismusdiskussion, Rollenbilder, Diversity - dann bieten Anime für diese Leute einen sicheren Hafen. Mit ihrem breiten Angebot an Ecchi und Harem-Serien bieten Anime genau das, wovon sich andere Medien zunehmend abwenden - bzw. in der Stärke sowieso selten gebracht haben. Sexy Mädchen, die sich um einen Mann scharren und die bis auf einzelne Ausnahmen auch ihre Waifu-Rolle akzeptieren. Auch Diversity ist nur äußerst selten ein Thema und man bekommt stattdessen eine homogene, weiße Gesellschaft präsentiert, bei der Ausländer meistens blond und blauäugig oder oft auch nur Comic-Relief sind. Und bevor jetzt wieder kommt "Ja, aber es gibt ja auch diese und jene Serie, wo das ganz anders ist!" ect. Ja, gibt es, so wie ja eben auch nicht alle Anime-Fans gleich bzw. sexistisch-konservativ sind, aber trotzdem bedienen Anime zuhauf sexistisch-konservative Klientel und das macht sich halt auch öffentlich bemerkbar.

  • Ich würde sagen, man sollte vielleicht nach Herkunft der Fans differenzieren. Und dann gibt es vermutlich noch weitere Untergruppen. Also dass man es nicht allgemein sagen kann - wie schon von jemandem angesprochen (glaub von Gehdehweh) - das trifft es wohl gut.


    Dass es in Japan und den USA anders aussehen mag - das sprach ich schon an. Aber da spielt mit die andere Mentalität und Erziehung ne Rolle. Und das schlägt sich natürlich auch auf alle Menschen durch. Dass Leute mit einem bestimmten Hobby das stark verteidigen (das was Ammi ansprach) - das macht schon Sinn. Das fällt mir auch oft auf. Gerade wenn es "Hardcore-"Otakus sind, die auch "Fachbegriffe" wie Waifu, etc. benutzen. Und wenn man dann noch zum "Weeb" wird, etc.


    Die sind dann vielleicht derart rechts, dass es auf den Anime bezogen ist. Also dass sie alles was nicht Anime ist ablehnen und da strenge und konservative Regeln verfolgen, wie ein Anime aufgebaut werden muss. So bin ich jetzt aber nicht. Ich denke gerade wenn Leute nicht Hardcore sind machen ja sicher auch nen großen Teil aus. Man kann ja auch intensiv Anime gucken, aber nebenher noch andere Hobbies haben. Und bei Anime Neuem gegenüber offen sein nicht den 08/15-Standard-Harem und dessen Aufbau predigen und vergöttern und alles andere nicht zulassen.


    Und: Sex ist Sex. Was da vorkommt bedient halt die Vorlieben. Muss nicht heißen, dass jeder das real auch so lebt und die Frauen unterdrücken würde. Das ist nichmal notwendig - es gibt auch genug Frauen die es extrem mögen. Selbt Rape gibt es als "Rape play". Und auf BDSM scheinen auch 50 Shades of Grey auch viele neugierig zu sein. (Ich denke da sind viele neugierig, man redet nur nicht so offen darüber.)



    Ich selber bin zum Beispiel "gemäßigt" - ich gucke auch amerikanische Sachen. Aber halt extreeeeeem selten. (Habe letztens mal als Leute hier vom Superheldenkram redeten doch nen Trailer zu diesem ersten Iron Man Movie angeguckt. Aber da hab ich gemerkt, dass die Hauptperson - dieser Tony Stark - zwar "cool drauf" zu sein scheint. Aber mir die Optik wenn die verwandelt sind und wie die so abgehn ... nich so gefällt. Es also eher am Superheldentum an sich liegt als daran, dass es von Amerikanern ist. Und da ich zu viel andern Kram - auch abseits von Anime - abzuarbeiten hab ... guck ich das halt jetzt nicht.)


    Kommt aber halt immer auch gut die USA generell zu bashen. (Zieht Reaktionen. Ist aber auch ein guter Einstieg, da man dann durch die Gegenreaktion vielleicht neue Sachen kennenlernt die andere Leute als positiv vorschlagen um einem umzustimmen.)



    Viele im Internet - grad auf 4chan usw. (was man meinte hier als Beispiel nutzen zu können) - sind halt auch in erster Linie Trolle. Beim professionellen Trollen geht es ja nicht darum, dass man die Ansichten automatisch immer vertritt. Man kann auch absichlich mal was anderse sagen. Hauptsache es gibt Reaktionen - die dann gute Unterhaltung sind. Irgendwo nen Thread aufmachen mit krassem Eröffnungspost. Chips und Cola holen. Zurücklehnen. Ist geil am Wochenende, wenn eh viele andere on sind um drauf zu reagiern. :D

  • Auch das Argument mit "das ist nur die lautstarke Gruppe" zieht für mich nicht. Denn dabei bleibt die Frage: Warum ist die lautstarke Gruppe bei Anime-Fans so rechts, bei anderen Gruppen aber nicht?

    Welchen anderen Gruppen? Ich habe doch gerade erst Online-Zeitungs-Kommentarspaelten erwähnt, die verhalten sich ähnlich. Oder schau mal in die YT-Kommentarsektion der ARD etc.
    Ich habe diesen Eindruck der rechten Tendenzen im Anime-Bereich zwar auch, kann mir aber sehr gut vorstellen, daß der ziemlich verzerrt ist. Das Internet ist halt ein Ort für edgy (rechtes) Shitposting und gleichzeitig auch der Ort, wo sich Nerds über ihre Interessen austauschen, i.e. Nerdstuff wie z.B. Games, Programmieren, Anime etc. Man muß aber nicht in den Nerdbereich gehen, um rechte Milieus zu finden. Auf dbna findet man auch erstaunlich starke Vertretung von AfD-Positionen - in einer Szene, die (zumindest offline) tendentiell eher anders gepolt ist.
    Und ganz ehrlich kann ich auch verstehen, wenn Linke sich von einer Diskussionskultur abgeschrecken lassen, in der menschenfeindliches - oft for the sake of edginess - Shitposting, Strohmänner gegen "männerhassende Feminazis" und vulgarisierende "Memes" zum Gesprächston gehören.

  • Vielleicht liegt das an meiner Profession, aber ich sehe das Problem eher räumlich. Die Anime-Szene an sich ist weder rechts noch links. Klar findet man Vertreter beider Seiten mal hier und da, aber hier muss man deutlich zwischen Online- und Offlineszene unterscheiden. Das Internet ist für viele (vll sogar für die meisten) ein Ort um ihren eigenen Eskapismus auszuleben, den sie in ihrer Realität offensichtlich nicht finden. Dann kommen so Sachen ins Spiel, die Anime propagieren und schon Kafka und Pilop angesprochen haben: Sexismus, alternative Gesellschaften/Wertevorstellungen, Rollenbilder etc. pp. Das ist dann der typische Nährstoff für viele Vertreter des Versagertums und schnell finden Personen am Rand der Gesellschaft ein einfaches Mittel ihre soziale, freiheitliche Inkompetenz zu ignorieren statt ihr entgegenzutreten.


    Das ist kein Alleinstellungsmerkmal der (Online-)Anime-Szene, das gibt es in nahezu jeder Subkultur. Ihr habt Gaming und Musik genannt, ich beobachte sowas auch im Fussball und auch in anderen Kreise habe ich viele Menschen mit dieser Ich- bzw. Wir-gegen-die-Anderen-Mentalität schon miterlebt. Diversität ist dann eben unerwünscht, man findet heutzutage schnell Anschluss mit Gleichgesinnten im Netz und andere Meinungen werden dann schnell aufgrund der vermeintlichen Zustimmung innerhalb der Gruppe verallgemeinert und für richtig befunden. Die Leute, die dann in dieser Blase leben, sind das Problem, da sie sich für "etwas Besseres" halten und glauben sie sind der Schlüssel um gegen die zahlreichen Windmühlen wie z.B. "die Anderen", "Merkel", "die Lügenpresse" oder einfach... allgemein... die Gesellschaft... ankämpfen zu müssen. Die randgesellschaftliche (auch wenn es viele möglicherweise nicht hören wollen) (Online-)Animeszene ist halt ein sehr potenter Nährboden für die rechte Szene, insbesondere wenn man den Hang zur Realität verliert und Anime/Manga zu mehr glorifiziert als es letztendlich ist: ein Unterhaltungsmedium wie zighundert andere Sachen auch.

  • Pauschlalisierung ist scheise und sollte nicht benutzt werden.


    Muslime sind keine Terroristen auch wenn IS die lautstärkste Gruppe ist. Denk mal nach.


    Rechte Menschen essen Brot. Brot verbieten?

    • Offizieller Beitrag

    Rechte Menschen essen Brot. Brot verbieten?

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    Glorreiche Argumentation. Musste lachen. Ich denke nicht, dass es dir hilft absurde Vergleiche zu wählen und du hast Pilop glaube auch nicht verstanden.

  • Pauschlalisierung ist scheise und sollte nicht benutzt werden.
    Muslime sind keine Terroristen auch wenn IS die lautstärkste Gruppe ist. Denk mal nach.

    Es ist schon ein Unterschied ob man sagt, dass alle Anime-Schauer rechts sind oder, dass die Anime-Szene rechter ist als der Durchschnitt. Nicht alle Muslime sind Terroristen (bzw. ist es nur ein sehr kleiner Anteil von ihnen) und trotzdem hat der Islam ein größeres Terrorismusproblem als die anderen Weltreligionen.


    Und ganz ehrlich kann ich auch verstehen, wenn Linke sich von einer Diskussionskultur abgeschrecken lassen, in der menschenfeindliches - oft for the sake of edginess - Shitposting, Strohmänner gegen "männerhassende Feminazis" und vulgarisierende "Memes" zum Gesprächston gehören.

    Die ganze Argumentation mit dem Ansatz, dass viel davon nur "Diskussionskultur" ist, halte ich allerdings auch für problematisch bzw. für eine unzulässige Relativierung. Natürlich ist es so, dass man nicht nicht alle Aussagen wörtlich nehmen darf und ein deutlich rauerer Umgangston herrscht als im persönlich Umgang. Trotzdem ist viel davon genau so gemeint, wie es geschrieben wird. Die intensivste Diskussion über das Thema gab es ja bei den Beschimpfungen, Todes- und Vergewaltigungsdrohungen etc. gegenüber Frauen im Rahmen der Gamergate-Debatte. Das war kein Geplänkel im üblichen Umgangston mehr, sondern diente bewusst der Drohung und Einschüchterung (was ja auch funktioniert hat).

    • Offizieller Beitrag

    Dieser Thread....ohjehmineh...


    Btw Pilop,
    "Nicht alle Muslime sind Terroristen (bzw. ist es nur ein sehr kleiner Anteil von ihnen) und trotzdem hat der Islam ein größeres Terrorismusproblem als die anderen Weltreligionen."


    Damit folgst du aber auch einer sehr gewollten westlichen Darstellung. Wenn du dir allein all die "christlich motovierte" Gewalt anschaust, die halt nicht als Terrorismus klassifiziert ist, weil "Terrorismus" grad so ein schöner Kampf- und Abgrenzungsbegriff ist, stellt sich das Bild schon sehr in Frage. Oder auch so budfhistische und hinduistische Gewaltexzesse in Indien und Sri Lanka...

  • Wenn du dir allein all die "christlich motovierte" Gewalt anschaust, die halt nicht als Terrorismus klassifiziert ist, weil "Terrorismus" grad so ein schöner Kampf- und Abgrenzungsbegriff ist, stellt sich das Bild schon sehr in Frage. Oder auch so budfhistische und hinduistische Gewaltexzesse in Indien und Sri Lanka...

    Zum einen habe ich ja nicht geschrieben, dass die anderen Religionen nicht auch Terrorismus haben, zum anderen ist es für mich schon ein qualitativer Unterschied, wenn es kein national begrenzter Terrorismus ist, sondern weltweit operierende Organisationen. Im Nordirlandkonflikt gab es auch christlichen Terrorismus und trotzdem ist natürlich jedem klar, dass nationale politische Gründe mindestens genauso wichtig waren. Wenn dann hingegen Al Kaida, der IS usw. in anderen Ländern mit Berufung auf die Religion Anschläge durchführen, dann hat das für mich eben eine andere Qualität.

  • Die Gewalt durch den Islam hängt aber eher damit zusammen, dass viele islamisch geprägte Länder heute eher nen größeren Abstand zur Spitze haben - im wirtschaftlichen Vergleich. Wären dan überall nur Christen hätten die ja trotzdem noch die Probleme, die sie zur Gewalt motivieren: Dass es einem da vielleicht schlechter geht als in den USA oder Deutschland. Da die Religion ja nur ne bequeme Ausrede ist würde bei anderer Religion eben die andere Religion dann dafür herhalten.

  • Die ganze Argumentation mit dem Ansatz, dass viel davon nur "Diskussionskultur" ist, halte ich allerdings auch für problematisch bzw. für eine unzulässige Relativierung. Natürlich ist es so, dass man nicht nicht alle Aussagen wörtlich nehmen darf und ein deutlich rauerer Umgangston herrscht als im persönlich Umgang. Trotzdem ist viel davon genau so gemeint, wie es geschrieben wird.

    Dem habe ich auch nicht widersprochen. Mit der Beschreibung der Diskussionkultur ging es mir darum zu beschreiben, wie der Diskurs (rhetorisch) geführt wird, nicht aber, die Inhalte generell als ironisch abzutun oder zu relativieren. Mit der Edginess meinte ich vor allem eine bewußt provokante Zuspitzung der eigenen Position, um "Esjews" zu "triggern" - oft in so einer ekligen Grey Area zwischen Ernst und Ironie. Rassisten, die rassistische Witze ablassen.
    Wenn du dir die Entstehung digitaler Echokammern vor Augen führst, sollte eigentlich offensichtlich werden, welch gewichtige Rolle eine Diskussionskultur spielt. Glaubst du ernsthaft, daß ein Feminist sich offen in die Kreise sogenannter "Anti-Esjews" begibt, um dann sich dann, egal was er/sie schreibt, irgendwelchen Standard-ad-hominems wie "triggered feminist", "cuck" oder "you just hate men" konfrontiert zu sehen? Eher nicht.
    Insbesondere die Diskussionskultur im Internet ist eher auf sensationalistisches Popcornkino ausgerichtet als auf tatsächlichen Erkenntnisgewinn. Wer wirklich seinen Horizont erweitern und Gegenpositionen nachvollziehen möchte, wird sich nicht mit den immergleichen Strohmännern, vulgarisierenden "Memes" und "triggered feminist"-compilations beschäftigen.

  • Es ist schon ein Unterschied ob man sagt, dass alle Anime-Schauer rechts sind oder, dass die Anime-Szene rechter ist als der Durchschnitt. Nicht alle Muslime sind Terroristen (bzw. ist es nur ein sehr kleiner Anteil von ihnen) und trotzdem hat der Islam ein größeres Terrorismusproblem als die anderen Weltreligionen.

    Du kannst mit einen Beispiel zeigen das eine Aussage falsch ist aber nicht umgekehrt und du bringt Beispiel der der Zeigt das deine Aussage falsch ist. "rechter als der Durchschnitt" ist kein Charakteristik.

    • Offizieller Beitrag

    "Wenn dann hingegen Al Kaida, der IS usw. in anderen Ländern mit Berufung auf die Religion Anschläge durchführen, dann hat das für mich eben eine andere Qualität"


    Du verwechselst hier halt Ursache und Legitimation, was natürlich auch dadurch getrieben wird, dass die Eigendarstellung (-> Legitimation) von Al Kaida, IS etc. einfach so übernommen wird in Politik und Medien im Westen.
    Nur, was genau ist denn diese Gewalt? Hier wird es als Terrorismus bezeichnet. Ggf. ist es aber dchlichtweg Krieg bzw. die gewaltvolle Interessenvertretung von Gruppierungen, die eben nicht die militärische Macht der NATO haben. Die nutzen natürlich selbst als Legitimation religiöse Gründe, was ja ein historisch altbackener Weg der Machtlegitimation in den eigenen Reihen ist.
    Natürlich wird das hier immer anders dargestellt als der westliche Befreiungskrieg gegen den Terror: Denn das Narrativ Terrorismusbekämpfung funktioniert ja nur, solange man das andere Handeln als Terrorismus deklariert. Es schlichtweg als Kriegshandlungen zu bezeichnen ist doppelt gefährlich, da man dann einerseits noch Verständnis dafür finden könnte, sich andererseits auf die selbe Stufe stellen würde. Doch seien wir mal ehrlich: Wie unterscheidet sich z.B. Terror durch Dronen, die aufgrund von KI-Analyse Ziele bombardieren, dabei auch unbeteiligte Opfer verursachen und in Kauf nehmen, am Ende noch von einem Angriff auf strategisches Ziel, welches (aus der Sicht der Angreifer) Propaganda betreibt und somit eine Gefahr für die eigene Gesellschaftsform darstellt? Ich rede von Charlie H'Ebdo. Natürlich wirkt das erstmal krass und skurril, überhaupt so zu denken, aber es geht halt immer um die Darstellung und natürlich die eigenen Interessen des Rezipienten.

  • Es wundert mich nicht, dass Anime diese Leute ansprechen. Wenn man sich anschaut was heutzutage in rechten Kreisen die größten Aufreger sind - Sexismusdiskussion, Rollenbilder, Diversity - dann bieten Anime für diese Leute einen sicheren Hafen. Mit ihrem breiten Angebot an Ecchi und Harem-Serien bieten Anime genau das, wovon sich andere Medien zunehmend abwenden

    Ich sehe es ähnlich. Der Großteil der Anime haben eben feste Rollenbilder und haben sexuelle Reize. Hinzu kommt, dass Anime (ähnliche Gaming) ja sehr leicht zur Realitätsflucht genutzt werden kann. Und nach meinem Empfinden sind eben diese Leute, Menschen die vor SJW, Feminismus, Diversity und co. so viel Angst haben.
    Wie Eli es erwähnt hat, gibt es ja schon unterschiedliche Anime-Schauer. Personen, die mit Cosplay zu tun haben, habe ich immer als geselliger und weltoffener empfunden als Personen, die komplett zurückgezogen das Hobby betreiben und sich vor der Gesellschaft verstecken.


    Und weil es hier etwas um das Thema geht:
    Klar, Generalisierungen sind nicht gut, aber unser Ziel ist es hier nicht eine wissenschaftliche Studie aufzustellen. Wir tauschen uns hier über unsere Meinungen und Beobachtungen aus, die alle erstmal subjektiv sind. Evtl. gibt es Gemeinsamkeiten und man findet interessante Punkte zum Anknüpfen.


  • Du verwechselst hier halt Ursache und Legitimation, was natürlich auch dadurch getrieben wird, dass die Eigendarstellung (-> Legitimation) von Al Kaida, IS etc. einfach so übernommen wird in Politik und Medien im Westen.

    Na komm, jetzt steigerst du nicht in was hinein. Es ist klar, dass immer auch andere Gründe mitspielen bzw. religiöser Fanatismus nicht aus dem Nichts kommt, aber du leugnest gerade jeglichen religiösen Hintergrund dieser Anschläge. Das ist weltfremd.

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt verdrehst du mir die Worte im Mund. Ich sage lediglich, dass die sogenannten religiösen Hintergründe die Legitimation darstellen, speziell natürlich von den planenden Eliten dieser Anschläge, da diese wissen, dass dies funktioniert. Das bedeutet bei weitem nicht, dass diese nicht selbst davon überzeugt sind, kann es aber bedeuten. Sie sehen schlichtweg, dass es funktioniert, daher nutzen sie diese Legitimation. Bei den ausführenden Personen dagegen ist natürlich mit starker Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass religiöse Überzeugungen einen großen Teil der Handlungsmotivation ausmachen.