Wie bewertet ihr Anime?

  • Ich machs mal hier - nicht beim Thread des Tages. Geht ja doch stark in Richtung Anime und da es hier in diesem Unterforum schon die Threads gab die fragten welchen Anime man zuletzt die Höchstwertung gab ... passt es mit Bewertungen doch hier gut rein.


    Es soll darum gehen wie ihr Anime bewertet - wenn überhaupt. Erster Schritt wäre zu fragen OB überhaupt bewertet wird. Falls ja, welche Systeme bzw. nach welchen Kriterien. Dann noch ob man Ersteindrücke hat/bewertet - oder grundsätzlich erst wenn man ne gewisse Menge an Episoden gesehen hat (bzw. erst komplett fertig gesehen hat).



    Ich werte. Ich werte rein nach Unterhaltungswert. "Qualität" lässt sich schlecht messen - außer rein technische Details (FPS, etc.) Hängt auch immer vom Feeling bisschen ab was man grad hat, wie einem bestimmte Anime gefallen.


    Kann hier von Genre zu Genre unterschiedlich sein. Pure Action muss nicht so viel Plot liefern - unterhält mich eventuell dennoch gut. Ernstere Anime müssen eher bei Charakteren auch liefern. Ist deshalb mit Vergleichen a la "dir hat A gefallen und B ist so ähnlich, warum bewertest du B so viel niedriger" auch immer ne schwere Sache. Gibt ja so Leute die bei öffentlichen Listen einem da dreingucken und versuchen Angriffspunkte zu finden.



    Letzeendliches System orientiert sich dann an MAL, weil ich da am meisten (auch nach deren Problenem aktuell doch weiterhin) am meisten aktiv bin. An ner 10er-Wertung. Idealerweise bräuchte ich nur 5 "benamte" Stufen, zwischendrin ohne Benennung Halbstufen. Da hat aS eigentlich ne gute Idee mit den Sternen. Nur müsst es für nen echten Mittelpunkt bei 3 nur von 1,0 bis 5,0 (in Schritten zu 0,5) gehen dürfen, also kein 0,5 oder 0,0 oder so.


    Von 1-10 was MAL nutzt habe ich auf Schulnoten aufgeteilt. Da es in der Schule ab 50 Prozent der Punkte immer "ausreichend2 gab wie folgt:


    10 - Ausnahmewertung für Spitzentitel
    9 - sehr gut
    8 - gut
    7 - befriedigend
    6,5 - ausreichend
    4,3 - mangelhaft
    2,1 - ungenügend


    Unter 5 die restlichen 4 auf die 2 Noten unter ausreichend verteilt also. Drüber 6 auf 4 Noten zu splitten ... hab ich halt die 10 als Sonderwertung hergenommen. Und die 4 nochmal auf 2 gesplittet. Da ich eh meist eher stärker aussortiere und nur ab 7 aufwärts gucke. (Neue sollten in der Regel 7 mit Tendenz zu 8 mindestens bieten, außer ich nehm mir vor extreeem viel zu gucken und erlaube auch 6-7er mal.)



    Werten in der Regel erst wenn einige Episoden raus sind. Und da passt ich auch nur bei erwarteter konstanter Änderung an (mehrere Episoden in Folge besser/schlechter) bei aktuell laufenden Sachen. Am Ende dann die Entwertung. Ausnahme sind frühe Drops, da geb ich ab dem Drop - auch wenn Epi 1 nur geguckt - schon ne Wertung. Ist in der Regel Ausblick/Erwartung bisschen mit drin in dieser Wertung dann.


    Wähle relativ oft gut aus, dass seltener dann mal unter 7 was kommt (wenn dann meist auch nur 6, niedriger als 6 ganz selten). Wenn dann droppe ich meist noch vor der Hälfte bevor er zu sehr anfängt zu nerven. 5 und niedriger ist in der Regel bei Anime die ich komplett guckte, aus irgenwdelchen Gründen (um mitredne zu können oder weil bis Hälfte geguckt und immer gehofft er wird noch besser). Sind seltene Fälle ... die dann nich besser wurden bis zum Ende. Eher noch mehr nevten.



    Im einzelnen mal grob:
    10 - wie 9, aber komplett ohne Mängel ... beim besten Willen keine Idee wie man es hätte besser machen können
    9 (sehr gut) - ich guckte immer gern die Episoden ... viel Vorfreude, Episoden warn schnell rum, durchweg gut konstruiert/sympathisch ... kleinere Mängel in wenigen Episoden verhinderten die 10
    8 (gut) - wie 9 in manchen Episoden aber doch ne größere Anzahl mig Mängeln die 9 verhindern (aber noch auf hohem Niveau) - durchweg spassig und Vorfreude vorhanden
    7 (befriedigend) - ohne zu große Schwächen, aber an manchen Ecken nich "rund" genug ... Chars, Plot, Musik ... irgendwas was nich sooo toll war. Nicht so die Vorfreude vorhanden. Episode auch vielleicht öfter mal nich so schnell rum (man guckte auf die Zeitleiste im Player gelegentlich)


    6/5 (ausreichend) - eher grenzwertig ... schon die Regel dass ich auf die Leiste im Player guckte und die Zeit nich rum ging ... mich quälte. Vorfreude keine. Mängel bei mehreren Punkten (Charaktere, Pacing, Plot usw. was es halt so gibt) ... Unterhaltungswert maximal aus Trash-Faktor oder weil er beliebt (overhypt) und man in Threads mit diskutieren kann. ... in der Regel einer von dem ich mir vorher merh erwartete der nach ner gewissen Schwelle (geguckte Episodenzahl) ab der ich nich mehr droppe nich besser wurde, wo ich es immer bis zum Schluss noch erwartete ... zumindest bis zur Drop-Schwelle.


    4-1 (mangelhaft, ungenügend) wie 6/5, nur dass es der Anime da regelrecht anfing zu nerven ... durchweg wirklich grottig schlecht war in vielen Punkten. Er ist nur noch Anime weil bunt gezeichnete Bilder mit Ton unterlegt ... ansonsten eher als "Schrott" zu bezeichnen, grad wennich zu 2,1 tendiere - haben die Bezeichnung Anime nicht verdient.



    Empfehlen würd ich 10,9 jedem. 8 Fans des Genre, andenr vielleicht mit Einschränkung. 7 Fans des Genre, andern nich mehr. 6 noch vielleicht bei Hardcore-Fans des Genre oder wenn ich weiß dass derjenige eh nen andern Geschmack hat (dann eventuell auch Sachen die ich drunter wertete) und das zu ihm passt. 5 und niedriger eigentlich niemandem mehr. Guck ich aber auch selten, durch gute Vorauswahl.

  • Ich orientiere mich immer noch an dem alten Anisearch System. Hab damals damit angefangen zu bewerten und hatte keine Lust später alles umzustellen.
    Prozentwertung und dann Einteilung in zehn Kategorien:


    Wertung - Kategorie
    96%-100% - Meisterwerk (10)
    86%-95% - Toptitel (9)
    76%-85% - Hervorragend (8)
    66%-75% - Sehenswert (7)
    56%-65% - Zufriedenstellend (6)
    46%-55% - Durchschnittlich (5)
    36%-45% - Unterdurchschnittlich (4)
    26%-35% - Schwach (3)
    16%-25% - Zeitverschwendung (2)
    1%-15% - Katastrophal (1)


    Grundsätzlich werte ich danach, wie der Anime mir gefallen hat, in Ausnahmefällen gibt's ein paar Bonusprozente wenn der Anime eine komplett andere Zielgruppe hatte als mich und für diese Zielgruppe trotzdem toll ist. Als Beispiel fällt mit grade Tantei Team KZ ein, was ja eher für ein jüngeres Publikum gedacht ist.


    Eine Wertung vergebe ich nur für Anime, die ich komplett geschaut habe. Abgebrochene Anime stehen in meiner Liste mit 0% werden aber statistisch nicht berücksichtigt. Das führt dazu, dass die meisten Serien bei mir in Kategorien 7 oder 8 liegen, da ich viele der schlechteren entweder gar nicht oder nicht bis zum Ende schaue.


    Bei langlaufenden, nicht abgeschlossenen Anime wie One Piece oder Meitantei Conan - oder solchen die ich nur teilweise gesehen habe, die ich jetzt aber nicht angeekelt abgebrochen habe sondern vielleicht irgendwann mal zu Ende schauen will (DBZ, Inu Yasha, Bleach, ...) gebe ich eine grobe vorläufige Wertung auf 10% gerundet.


    Anime mit mehreren Staffeln (Zero no Tukaima), vielen Specials (To Love Ru etc.) oder vielen Movies (Detective Conan) hatte ich früher immer einzeln bewertet, bin aber jetzt dazu übergegangen Gesamtwertungen zu vergeben. Kann aber sein, dass in meiner Liste noch einzelne Titel auftauchen, wo ich das noch nicht geändert habe. In einigen Fällen bin ich am überlegen, ob getrennte Wertungen nicht doch sinnvoll sein könnten, wenn zum Beispiel eine Staffel von der Qualität deutlich nach unten abweicht (aktuell: High School DxD).


    Wenn ich am Ende einer Saison die neu abgeschlossenen Anime in meine Liste eintrage, sortiere ich sie erstmal grob in eine der zehn Kategorien, vergleiche dann mit den anderen Serien, die in der Liste darüber bzw darunter stehen und passe dann nach oben oder nach unten an. Ggf. verschieben sich dadurch auch ein paar der älteren Serien, so dass die Verteilung innerhalb der Kategorie relativ gleichmäßig bleibt.


    Insgesamt liegt meine Durchschnittswertung zur Zeit bei 65%.
    Höchste Wertungen: Fullmetal Alchemist Brotherhood, Twelve Kingdoms und Kaleido Star mit je 98%
    Niedrigste Wertungen: Otaku no Video, Robotech - The Masters und Rurouni Kenshin - Seisouhen mit 9, 8 bzw 7%.

    • Offizieller Beitrag

    Wie Luthan werte ich rein nach Unterhaltungswert und versuche diesen an meinen Emotionen und Verhalten abzulesen. Durch Eigenbeobachtungen habe ich es mittlerweile so eingeteilt:


    10: Vorfreude auf jede Episode. Kann es nicht abwarten weiterzuschauen. Hat besonders nachhaltigen positiven Eindruck hinterlassen. Kaum bis gar keinen Leerlauf innerhalb der Episoden.
    9: Vorfreude auf jede Episode. Hat nachhaltigen positiven Eindruck hinterlassen. Kaum bis gar keinen Leerlauf innerhalb der Episoden.
    8: Vorfreude auf die meisten Episoden. Kaum Leerlauf innerhalb der Episoden.
    7: Neue Episoden schaute ich als netten Zeitvertreib. Kaum Leerlauf innerhalb dieser.
    6: Neue Episoden schaute ich als netten Zeitvertreib. Ab und an Leerlauf.
    5: Neue Episoden schaue ich nur in der Hoffnung auf Besserung. Vermehrt Leerlauf.
    4: Neue Episoden schaue ich nur in der Hoffnung auf Besserung. Viel Leerlauf.
    3: Es existieren nur seltsame Gründe, warum ich überhaupt weiterschaue. Fast nur Leerlauf.
    2: Beinhaltet Kerninhalte, die mir zuwider sind / Nur Leerlauf
    1: Beinhaltet Kerninhalte, die mir zuwider sind und fast nur Leerlauf.


    Anmerkungen

    • Die 2/1er-Punktzahlen fallen etwas ab vom linearen Schema, aber irgendwo muss Platz für Werke sein, die ich ächte
    • Für Zwischenwertungen vergebe .5er-Wertungen, 9.5 und aufwärts bin ich sogar noch genauer, aber dort sind eh nicht viele Anime
    • Viele alte Bewertungen von mir auf aS entsprechen wahrscheinlich nicht ganz dem Schema
    • Leerlauf = Zeiten, in denen ich unaufmerksam bin oder mich genervt fühle
  • Nehmt ihr das denn wirklich so genau? Ich könnte das nicht, meine Bewertungen sind weder einheitlich noch folgen sie festen Kriterien. Wenn mich jemand fragen würde, warum ich dem einen Anime 5 Sterne gegeben hab und dem anderen 4, könnte ich das oft gar nicht genau sagen.


    Ganz grundsätzlich stimmen die 5 Sterne bei mir aber mit den entsprechenden Schulnoten überein. Worauf es mir ankommt ist auch ziemlich einfach: Je mehr ich die Charaktere mag und je mehr von den Charakteren ich mag, desto besser gefällt mir auch der Anime und je weniger mir die Figuren gefallen, desto eher langweilt mich der Anime.

  • So wie ich sehe bishe an 10ern- orientiert. Auch bei Mirage_GSM. Zumindest von den Abstufungen die mit Namen versehen sind, auch wenn man darin wohl genauer unterteilen will. Und wohl die meisten auch so "guckbar" erst ab 6 (zufriedenstellend beim einen, also darunter wohl nich zufriedenstellend genug - und beim andenr unter 6 nur "in Hoffnung auf Besserung").


    Hab selber leider oft relativ viel "Leerlauf" bzw. genervt. Als ich rein am Computer guckte (sitze unbequem :D) war es schlimmer. Momentan guck ich sogar mehr. Aber selbst in bequemer Position an Laptop oder Smartphone etc. - ist es bei manchen schwer.


    Zuuu genau find ich auch schwer. Gerade wenns in schlechte Wertungen geht.


    Eigentlich bräucht ich 5 und niedriger nur jeden 2. Punkt (1, 3, 5), höher vielleicht auch 0,5er. Problem ist halt dass absolut gesehen man schon die große Differenz nach unten will. Nich einfach die oberen Sachen runterschieben (was manche ja empfehlen - man solle die volle Skala nutzen, bei MAL wo viele zwischendrin gar nich alles ausnutzen). Oben sind halt manche dann auf gleicher Punktzahl obwohl man doch unterschiede sieht.


    Aber letztendlich ist es egal, so lang ich bei MAL zum Beispiel noch 10 Favoriten ins Profil setzen kann die sortiert sind. Da ist es egal wie der Rest eigentlich sortiert ist. innerhalb gleicher Punktzahl.



    Von 10 bis 7 oder 6 könnt ichs relativ genau angeben. Grad die 7 bis 9 ... da ist doch recht großer Unterschied beim "feeling".
    Drunter wirds halt schwerer.


    Ist etwas "ein bissl schlecht", "sehr schlrecht", "absoluter Schrott", etc. - so genau kann ich das gar nich mehr unterscheiden. Ist meist wirklich mehr ein "wie sehr ging er mir auf die Nerven". Weshalb ich es auch so selten vergebe ganz unten - da ich meist droppe bevor er zu sehr nervt. :D


    Das normale bissl schlecht bzw. "nicht gut genug" kommt halt schon ab 6/7 für mich zum Tragen. Bin halt möglichst daran interessiert meine Zeit gut zu nutzen. Alles unter 5-6 fällt weg (meist lässt sich vorab gut aussortiern, manchmal halt doch nich) - darüber verteilt es sich mit Mitte bei 7-8 (aus Region 6 bis 10).

  • Nehmt ihr das denn wirklich so genau? Ich könnte das nicht, meine Bewertungen sind weder einheitlich noch folgen sie festen Kriterien. Wenn mich jemand fragen würde, warum ich dem einen Anime 5 Sterne gegeben hab und dem anderen 4, könnte ich das oft gar nicht genau sagen.


    Ganz grundsätzlich stimmen die 5 Sterne bei mir aber mit den entsprechenden Schulnoten überein. Worauf es mir ankommt ist auch ziemlich einfach: Je mehr ich die Charaktere mag und je mehr von den Charakteren ich mag, desto besser gefällt mir auch der Anime und je weniger mir die Figuren gefallen, desto eher langweilt mich der Anime.

    ^this. Einfach nach Laune und Sympathie. Ist doch nur Unterhaltung, da brauch ich detailiertes Bewertungssystem mit irg. welchen genauen Abstufungen und so. Ich machs einfach nur so pi mal Daumen wie ich grad drauf bin.^^


    Richtig in irg. welche Datenbanken wie MAL oder Anisearch eintragen mach ich eh schon länger nicht mehr. Das wurd auf Dauer zu lästig


    Adler fliegen vielleicht hoch, aber Wiesel werden nicht in Düsentriebwerke eingesogen!

  • Ich habe mein Bewertungssystem über die Jahre auch immer mehr vereinfacht. Letztlich ist das auch dem Wandel des aS-Bewertungssystems geschuldet, die dann von 100 auf 10 Stufen bzw. 5 Sternen geändert wurden. Früher hatte ich da noch deutlich mehr Unterschiede gemacht zwischen 50, 55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90 und 95er Bewertungen mit klaren Kriterien in Sachen Charaktere, Story und Produktionsqualität. Da war es ganz klar definiert, wann ein Anime eine 45, eine 60 und wann eine 75 bekommt. Auch aufgrund der Masse an Titeln konnte ich da sehr gut vergleichen und dann dementsprechend sortieren. Der Schritt mit den personalisierten Bewertungen, Genrewertungen und Unterkategorien war mir dann aber doch zu aufwändig.


    Daher bleibe ich bei der Sternenanzeige und bei mir schwankt das aktuell ständig zwischen 2 und 4 Sternen mit Halbsternen. Bei 4 1/2 und 5 Sternen muss der Anime schon absolut herausragend sein wie ein Haikyuu! oder ein Shouwa Genroku Rakugo Shinjuu. Daher sind 4 Sterne schon sehr gut bei mir, 3,5 Sterne gut, 3 Sterne auch noch nett, 2,5 Sterne okay bis mittelmäßig, 2 Sterne und abwärts sind dann eher naja bis schlecht.
    Die Range ist also deutlich kleiner geworden und dann geht es mir eher um den Unterhaltungsfaktor x Qualität des Anime.
    Wenn ich mir das nun so durchlesen, stelle ich fest, dass es sich bei mir von einem 12-stufigen hin zu einem 6-stufigen Bewertungssystem entwickelt hat.

  • 10: Persönliches Meisterwerk.
    9: Sehr, sehr stark, aber es fehlt gewisses etwas bis zum Meisterwerk
    8: Starker Titel mit einigen Schwächen
    7: Unterhaltsamer Anime mit Schwächen und langweiligen Passagen
    6: Unterhaltsamer Anime mit vielen Schwächen und langweiligen Passagen
    5: Langweiliger Anime mit einigen netten Passagen
    4: Langweile pur.
    1-3: Triggert mich bis zur Unendlichkeit

  • Ich hab das früher nach den 10 Bewertungsmöglichkeiten anhand der Sterne in aS gemacht, aber bin vor einiger Zeit auf eine vereinfachte Bewertung, nur nach ganzen Sternen, umgestiegen, weil ich sehr oft 3,5 oder 4,5 Sterne vergeben habe. Das hat mich ziemlich genervt und hat meiner Meinung nach auch ein Nachdenken über das Werk an sich mehr oder weniger verhindert. Es ist halt viel einfacher zu sagen, dass sich ein unterhaltender Anime mit Macken zwischen durchschnittlich und gut befindet oder ein an sich sehr guter Anime, der ein paar Schwächen hat, nicht die volle Punktzahl erhält. Aber so denke ich zumindest noch einmal darüber nach, inwiefern ich die Serie dann doch eher für sehr gut oder "nur" gut oder vielleicht für durchschnittlich oder schwach. Finde ich für mich ganz gut, um mit dem jeweiligen Anime "abzuschließen". Einen Stern behalte ich mir dann für richtige Müll-Serien vor, von denen ich einige früher zu meinem Leidwesen geschaut habe.

  • 10: Ich vergebe fast keine 10, ein Anime muss dafür ähnlich perfekt wie HR aufgebaut sein. Nur eine kleine Handvoll hat es in diesen Olymp geschafft
    9: Von solchen gibt es stattdessen eine Menge, es sind sehr starke Serien, welche durch eine grandiose Geschichte und langjährige Waifu überzeugen
    8: Die Grenze zum Mittelfeld. Alles, was mich zwar sehr gut unterhalten konnte, aber schon markant schwächelte, landet hier
    7: "Weder gut noch schlecht" - wenn sich ein Anime für den Feierabend eignet, und spätestens in der übernächsten Saison wieder vergessen ist
    6: Womöglich Interessant für Fans des Genres, ansonsten überwiegen die Nachteile schon stärker


    Unter 5 wird nichts mehr bewertet, da es sowieso Serien sind, welche ich irgendwann droppe. Allerdings ist nicht jeder davon schlecht, öfters handelt es sich einfach um misslungene Adaptionen des Manga, welche für reine Zuschauer trotzdem noch gelungen sein können. Auch kann es passieren, dass ich mich völlig in einem unbeliebten Genre vergriffen habe.


    Bewertungskriterien:


    Figuren
    Es dreht sich nicht zwingend darum ob die Figuren sympatisch sind, ein unbeliebter Antagonist überzeugt manchmal deutlich besser, als der freundliche Moeblob. So kommt es für mich vielmehr darauf an ob sie sich nachvollziehbar bzw. interessant genug verhalten, und wie stark ihr Charakter ausgeprägt ist.


    Handlung
    Eine anständige Handlung sollte unterhaltsam bleiben, nicht an inkonsistenten Inhalten scheitern oder sich zu sehr in Nebensträngen verästeln, besonders bei den sowieso zu kurzen 12 Episoden. Übliche Mängel wären eine Handlung, welche zu spät einsetzt (Infodump zum Schluss) und eine lieblose, auf gängige Muster beschränkte Behandlung des Themas. Auch sollte ein Anime das halten, was er verspricht ohne in andere Genres abzugleiten. Leider gab es zuletzt gleich mehrere solcher Fälle, bei denen Serien gescheitert sind, weil einem zu viel geboten wurde.


    Sonstiges
    Animationen und den Stil bewerte ich noch häufiger, solange sie ausgefallen genug dafür sind. Ansonsten seltener die Hintergrundmusik.

  • Ich benutze zum Bewerten das aS-System. 3,5 Sterne sind bei mir die Ausgangslage für einen durchschnittlichen Anime, der mich in der Zeit zwar unterhalten halt, aber sonst nicht herausstach. 4 Sterne sind für überdurchschnittliche Anime die mich gut unterhalten und auch nach dem schauen noch etwas beschäftigen. 4,5 Sterne vergebe ich nur noch ganz selten. Dafür muss mich der Anime schon sehr gut unterhalten. 5 Sterne vergebe ich praktisch gar nicht mehr, da meine Bewertungen mit der Zeit immer strikter geworden sind. 3 Sterne vergebe ich nur wenn der Anime meine Erwartungen nicht erfüllt hat. Meistens schaue ich mir diese aber erst gar nicht an.

    • Offizieller Beitrag

    Nehmt ihr das denn wirklich so genau? Ich könnte das nicht, meine Bewertungen sind weder einheitlich noch folgen sie festen Kriterien. Wenn mich jemand fragen würde, warum ich dem einen Anime 5 Sterne gegeben hab und dem anderen 4, könnte ich das oft gar nicht genau sagen.

    Ich finde meines sehr unkompliziert, wenn man es verstanden hat :D Braucht nur ein paar Sekunden zum Bewerten und ich stelle keine Vergleiche mit vorher bewerteten Anime an. Ich lasse keine Kriterien wie Plot, Charaktere usw. einfließen (es gibt nur einen geheimen Yuri-Bonus =3). Und an meine Emotionen, die ich beim Anime gefühlt habe, erinnere ich mich besser als an Plotdetails, weswegen ich auch fast immer sagen kann, warum ich einem Anime 5 Sterne und dem anderen 4 gegeben habe.

  • Fans, welche keine Maßstäbe an Anime anlegen sind praktisch die Agnostiker oder Centrists unter den Otaku. Man macht sich unangreifbar, kann seine Entscheidung auf Emotionen und Sympathien hin verteidigen, lebt aber auch in einer faden Grauzone. Solche absoluten Extreme habe ich sowieso noch nicht gesehen, also im Sinne von: "Anime X war richtig mies gewesen, dafür gefiel mir der Protagonist umso besser - 9/10". Selbst wenn keine bewusst angelegte Kriterien eine Rolle spielen, dürften Bewertungen davon zumindest unbewusst beeinflusst sein. Der Gedanke fällt mir jedenfalls schwer, dass eine "imaginäre Welt" mit Handlung, Charakteren und sonstigem auf seinen bloßen Unterhaltungswert reduziert werden könnte.

    • Offizieller Beitrag

    Der Gedanke fällt mir jedenfalls schwer, dass eine "imaginäre Welt" mit Handlung, Charakteren und sonstigem auf seinen bloßen Unterhaltungswert reduziert werden könnte

    Klar kann das darauf reduziert werden. Natürlich aber beeinflussen diese imaginären Welten mit Charakteren unseren Gemütszustand, aber zu erklären auf welche Art und Weise ist nicht so trivial. Da kann man sich in Forendiskussionen oder sonstigen Gesprächen (oder Reviews) immer noch mit auseinandersetzen.

  • Dann würde man sich - in dem Beispiel von Neal - aber fragen, ob derjenige nicht den Protagonisten nen ziemlich niedrigen Stellenwert beimisst. Irgendwo hat der Protagonist es ja geschafft zu gefallen, aber konnte den Eindruck des Anime nicht ins Positive ziehen.


    Da seh ich oft die Problematik, dass manche meinen das müsste gleich sein bei jedem Anime. Ich selber sprach es ja schon an: Bei mir kann das je nach Genre oder auch Anime unterschiedlich sein. Bei bestimmten Genre oder auch Anime (die sonst anderswo was bieten) ist es vielleicht weniger wichtig soooo deep auf die Charaktere einzugehen. Bei andern wiederum mehr.


    Ne geile musikalische Untermalung die zur Atmosphäre gut beiträgt kann es schon mal angenehmer machen weiterzugucken bis sich ein Anime bessser, von dem man sonst eher schneller genervt wäre. Umgekehrt kann nervige Musik, etc. schneller abschrecken. Auch wenn sonst vielleicht viel stimmt.



    Das ist halt das, was ich gern als "rund" bezeichne - schwer zu beschreiben. Wenn die Mischung irgendwie stimmt, wobei halt bestimmte Sachen für sich alleinstehend gut/schlecht sein können (bestimmte Musik) - in bestimmter Kombination mit bestimmten andern Sachen aber halt auch total unpassend. (Rund im Sinne von Definiton 6 hier: https://de.wiktionary.org/wiki/rund )


    Unterhaltung kommt - da warn bei MAL glaub Diskussionen "philosophischer" Natur - halt auch oft daher wie "gut" ein Werk ist. Ich erkenne zum Beispiel bei Ergo Proxy an, dass er möglichst "deep"- usw. sein mag. Aber ich würde ihn auch nicht als qualitativ "gut" beschreiben. Fand ihn langweilig. Aber deep zu sein reichte mir nicht. Es lag ja wohl mehr am Pacing, was ihn anstrengend für mich zu gucken machte.

  • Alle Bewertungen basieren auf Empfindungen, es geht gar nicht anders, und damit ist auch jeder unangreifbar, denn ich geh mal davon aus, dass jeder den Anime ehrlich so empfunden hat, wie er es sagt.


    Es wundert mich immer wieder, wenn Unterhaltungswert, Charaktere und Handlung separat voneinander betrachtet werden. Die Handlung ist untrennbar mit den Charakteren verbunden, denn sie ist gerade das, was die Figuren tun und sagen, die Charaktere schreiben die Handlung, und der Unterhaltungswert entsteht dadurch, dass die Figuren etwas tun und sagen, durch die Handlung und damit letztendlich durch die Charaktere. Es kommt sicher nur sehr selten vor, dass jemand sagt "Die Charaktere sind alle unsympathisch/uninteressant, aber die Handlung ist gut" oder dass jemand sagt "Die Handlung ist schlecht, aber die Charaktere sind alle total sympathisch/interessant." Luthan 2.0 hat schon recht, es kommt auf den Kontext an. Genre, Stimmung, Erzählstil und vor allem darauf, was man selbst für Ansprüche stellt und was man mag. Ergo Proxy (den ich nicht kenne) ist nur für die Zuschauer qualitativ gut geschrieben, die ihn mögen. Wenn mich z. B. ein Anime langweilen würde, dann ist er nicht qualitativ gut geschrieben, sonst würde er mich nicht langweilen. Letztendlich bewerte ich, wie gut mir der Anime gefällt, nicht wie gut er anderen gefällt.

  • Da seh ich oft die Problematik, dass manche meinen das müsste gleich sein bei jedem Anime. Ich selber sprach es ja schon an: Bei mir kann das je nach Genre oder auch Anime unterschiedlich sein. Bei bestimmten Genre oder auch Anime (die sonst anderswo was bieten) ist es vielleicht weniger wichtig soooo deep auf die Charaktere einzugehen.

    Anime einen Wert beizumessen wäre ein schönes Beispiel für diesen unbewussten Maßstab, wenn auch ein wirklich krass subjektiver, und sogar seinen eigenen Unterpunkt wert. An SoL oder Kindergeschichten geht man danach mit geringeren Ansprüchen heran als einer Serie mit ausgeklügelter Handlung. Wer nach reinen Emotionen handelt, der darf sich von "Vorurteilen" in seinem Verhalten nicht beeinflussen lassen, es müsste also auf einer einzigen Ebene entschieden werden.


    Es wundert mich immer wieder, wenn Unterhaltungswert, Charaktere und Handlung separat voneinander betrachtet werden.

    Die Handlung als ein Ereignis oder in Summe der Ereignisse lässt sich wunderbar von den Charakteren loslösen. Ich kann bestimmen ob solche Ereignisse konsistent verlaufen oder Widersprüche auftreten, ebenso wie der eigentliche Handlungsverlauf auf mich wirkte. Ließ man sich Zeit oder sind (vereinzelte) Inhalte gehetzt behandelt worden, blieb dieser überhaupt verständlich und wie viel Aufmerksamkeit wurde in einen allgemeinen Aufbau gesteckt? Bei den überwiegend kurzen Anime fällt es meist nicht ins Gewicht, aber für westliche Filme, Serien und besonders Büchern ist das, was man im neuenglischen als worldbuilding bezeichnet sowieso ein essenzieller Bestandteil geworden. Also der Rahmen, in welchem sich besagte Charaktere schlussendlich bewegen dürfen. Mit charismatischen Schauspielern allein ließe sich heutzutage kein Blumentopf mehr gewinnen.

  • Es kommt sicher nur sehr selten vor, dass jemand sagt "Die Charaktere sind alle unsympathisch/uninteressant, aber die Handlung ist gut" oder dass jemand sagt "Die Handlung ist schlecht, aber die Charaktere sind alle total sympathisch/interessant."


    Zumindest zu letzterem fällt mir als Beispiel sofort K-On ein. Von einer Handlung braucht man bei den meisten Cute Girl-Serien eigentlich nicht zu sprechen, und wenn es sie mal gibt, ist sie meistens klischeeüberfrachtet und "objektiv schlecht". Weil man aber die Figuren niedlich findet, schaut man darüber hinweg. Für das andere Extrem gibt es sicherlich auch Beispiele. Das sind dann halt Sachen wo man sagt "handwerlich gut aufgebaut und/oder komplexe, mehrschichtige, eventuell anspruchsvolle Handlung, aber zumindest in meinem aktuellen Gemütszustand fucken mich die Charaktere einfach nur ab". Man erkennt die Leistungen der Macher an, kann daraus persönlich aber einfach nichts ziehen. Hab Evangelion nicht gesehen, aber ich denke dass das bei der Serie für mich der Fall wäre.


    Zur eigentlichen Frage noch: Früher habe ich - beeinflusst durch verschiedene Anime-Reviewer auf YT, aber auch Kommentare auf aP - viel "edgier" bewertet, d.h. ich ab überall nach "Anspruch" usw. gesucht und Anime, die eher weniger "deep" waren, schlechter bewertet. Deswegen steht K-On auf meiner Anisearch-Liste auch so weit unten, obwohl mir die Serie langfristig gesehen mehr "gegeben hat" als so mancher andere höher bewertete Titel. Dabei hab ich sie schätzungsweise nur zu 70% gesehen (immer nur einzelne, verstreute Episoden). In den letzten paar Jahren bin ich etwas davon weggekommen, wie ein Berufskritiker bewerten zu wollen und halte es mittlerweile tendenziell eher so wie Eli. Anime sollen nun mal in den meisten Fällen lockere Unterhaltung sein, deswegen sollte man das schon als Baseline nehmen. Wenn ich Kommentare zu einzelnen Episoden schreibe, drösel ich meine Eindrücke weiterhin gerne auseinander und bin auch etwas kritisch, aber wenn es am Ende dann zur Bewertung kommt, entscheidet das Gesamtgefühl. Da fließen dann auch ganz unterschiedliche Faktoren ein wie zum Beispiel, ob ich die Diskussionsthreads zum Anime gerne gelesen habe.

  • Ja. Das sind so Spezialfälle - sowas wie K-ON. Ich hatte mal vor Ewigkeiten als ich mit Anime angefangen hatte Lucky Star auch geguckt - weil viele das irgendwie lustig fanden und empfahlen. Und habe es aus "wissenschaftlichen Gründen" komplett durch geguckt. Heut würd ich hier schon früher abbrechen. Der nervte so extrem, dass ich wirklich nur noch 1/10 vergab. Aber das lag halt nicht nur an der fehlenden Handlung bei Slice of Life - mehr auch, dass sonst nich wirklich irgendwas vorhanden war, das zusagte. (Ich mache seitdem auch möglichst einen Bogen um Schul-Club-Anime mit rein weiblichem Cast und bin selbst bei andern Belanglos-Club-Anime - auch wenn ein Kerl dabei ist ... oder andern Rein-Weiblich-Anime - auch wenn es nich in nem Schul-Club-Setting spielt - extrem vorsichtig.)


    Was ich von manchen auf MAL auch noch gelesen habe: Sie gehen nach Unterhaltungswert aber machen +-1 Punkt als Bonuspunkt für besonders schlechte oder gute "Qualität". Also wenn das so langweilig war dass man nur 5-6 oder so vergeben würde aber besonders "deep" und "steckte viel Arbeit drin" erkennbar, dann machen solche Leute da noch 1 Punkt mehr halt.