"Nicht schon wieder ein Isekai!"

  • Meine Frage soll sich diesmal um solche Genre drehen, welche von vornherein gemieden werden, oder bei denen ihr euch ein verkorkstes Weltbild aus Vorurteilen und Abneigungen zusammengezimmert habt. Vermeidet bitte generelle Äußerungen wie "Ich mag keine niedlichen Mädchen" oder "Ich mag Serie X nicht, weil sie in Frankreich spielt", solange sie nicht spezifisch für eine gesamte Gattung gelten können (SoL -> niedliche Mädchen). Auch darüber, dass sich der Begriff "Genre" schlecht definieren lässt, ist oft genug diskutiert worden *wink*.
    Meine zwei Cent dazu:



    (Fighting)-Shounen


    Für gewöhnlich habe ich gegen Stillstand nichts einzuwenden, auch da sich beliebte Themen sogar in eine völlig falsche Richtung entwickeln können. So ist die Dekonstruktion innerhalb des Magical Girl-Genre längst langweiliger geworden, als der frühere Kampf gegen (außerirdische) Monster. Dennoch sind Shounen über die Jahrzehnte furchtbar schlecht gealtert, und gehören längst überholt bzw. modernisiert. Ein weiterer großer Makel bleibt die extreme Länge vieler sogenannter Endlosserien. Abgesehen davon, dass für solche eine entsprechende Aufmerksamkeitsspanne benötigt wird, stechen auch durch deren Ausmaße die ausbleibenden Veränderungen noch stärker ins Auge.



    Komödien


    Humor lässt sich schlecht über Grenzen hinweg exportieren. Wortspiele mit Kanji oder die Mehrdeutigkeit von jap. Wörtern, Dialekten und kulturelle Eigenheiten sind für Außenstehende unverständlich und gehen schon oft mit der Übersetzung verloren. Als typisches Grundübel entsteht mit diesem Unverständnis eine Unzufriedenheit, Serien werden dann von Fans schlecht bewertet, weil sich der Inhalt nicht erschließen lässt. Obwohl das eine ziemlich vermessene Sicht ist, macht es tatsächlich wenig Spaß auf Zusammenfassungen und Erklärungen vertrauen zu müssen. Wirklich üble Ausnahmen bilden die beliebten Serien mit einem einzigen Kernwitz, um welchen sich alles dreht. Da bei solchen kaum Luft für übrige Themen bleibt und selbst Protagonisten auf einen einzelnen, passenden Charakterzug reduziert wurden, sind sie doch höchstens zu Beginn unterhaltsam.

  • Harem


    Ich muss ja sagen das ich in den letzten Jahren immer weniger Anime geschaut habe mit dem Untergenre oder auch Hauptgenre Harem. Ich weiß nicht ob die älteren Harem einfach besser waren oder ob ich aus dem Alter einfach rausgewachsen bin aber irgendwie reizt mich der Gedanke nicht, dass der Hauptheld nicht diejenige wählt, die man mag.


    Dazu sind meistens Harems auch noch mit Ecchi gepaart und meist wird es dann nur noch lächerlich.

  • Romance finde ich sehr problematisch. Oftmals findet man hier zwei verschiedene Untertypen mit unterschiedlicher Problematik. Die an Männer gerichtete Romance ist oft Harem oder zumindest ne Dreiecks-Geschichte. Der männliche Hauptcharakter ist relativ doof/blass - damit der Zuschauer sich selber besser reinversetzen kann. (Je stärker der Char ausgearbeitet wird, desto eher ist er stark anders als man selbst - wenn man eben nich genauso ist. Total "blasse" Chars sind die idealen Stellvertreter wo man sich vorstellen kann man wäre selber dort.) Die Mädls stellen auch nur eine bunte Mischung von beliebten Typen dar. Plot ist keiner. Ende auch nicht in Sicht - da man die Handlung so lang wie möglich melken will und bei mehreren Mädls nicht Fans gegen sich aufbringen will, die jeder für eine andere sind. Also kommt keine mit dem Kerl zusammen.


    Bei an weibliche Fans gerichtete Romanzen können ähnliche Probleme auftreten. (Reverse Harem usw. gibt es ja durchaus auch.) Hinzu kommt hier noch, dass die weiblichen Hauptcharaktere in der Regel sehr schüchtern sind. (Entspricht dem japanischen Rollenbild, wo die Frau noch stärker sich dem Mann unterordnet als im Westen - hier will man ja eher davon weg.) Das führt dazu, dass es noch mehr "gestreckt" rüberkommt. Wenn keiner mal den Mund aufkriegt. Dazu sind oft wirklich die dämlichsten Missverständnisse mit drin verbaut, um ja nich nach 24 Episoden schon nen Kuss zu haben - das wäre ja zu schnell. (Mir ist es eher zu langsam.) Sex kommt sowieso generell nie vor. Da ja alle Chars rein (pure) sein müssen - weil die Fans es so fordern. Also auch kein Fortschritt möglich.


    Das ist einfach öde. Und es nervt, dass über 90 Prozent der Romanzen so sind. Gute wo man die Chars mag - wo auch mal Fortschritt ist ... sind echt selten. (Meistens ist die Vorlage dann weder Shounen noch Shoujo. Jousei ist selten ... aber bei Seinen gibts manchmal bessere.) Entweder kein Fortschritt. Oder Chars doof.

  • Ich muss ja sagen das ich in den letzten Jahren immer weniger Anime geschaut habe mit dem Untergenre oder auch Hauptgenre Harem. Ich weiß nicht ob die älteren Harem einfach besser waren oder ob ich aus dem Alter einfach rausgewachsen bin aber irgendwie reizt mich der Gedanke nicht, dass der Hauptheld nicht diejenige wählt, die man mag.

    Ich glaube nicht, dass Harem im Laufe der Zeit schlechter geworden ist...
    Aktuelles Beispiel: In der aktuellen Saison läuft Yuragi-sou no Yuna san. Das hat mich von der Aufmachung her extrem an Love Hina erinnert, war aber so schlecht, dass ich nach zwei Folgen abgebrchen habe. Wenn ich heute Love Hina zum ersten Mal sehen würde, würde es mir wahrscheinlich genauso gehen.
    Was mich an Harem allerdings grundsätzlich stört, ist, dass es am Ende in 95% der Fälle auf die Tsundere rausläuft ^^°


    Es gibt kein Genre, dass ich grundsätzlich ablehne. Ich kenne aus jedem Genre gute und schlechte Anime. Ein Genre, das es bei mir besonders schwer hat, ist allerdings Sport. Das interessiert mich in der Realität schon nicht, dann brauche ich es mir auch nicht als Anime anzutun.


    Isekai ist für mich sowieso kein Genre sondern ein Plotelement, dass heutzutage vermehrt bei Anime mit Fantasysetting auftaucht.

  • Die Mädls stellen auch nur eine bunte Mischung von beliebten Typen dar. Plot ist keiner. Ende auch nicht in Sicht - da man die Handlung so lang wie möglich melken will und bei mehreren Mädls nicht Fans gegen sich aufbringen will, die jeder für eine andere sind. Also kommt keine mit dem Kerl zusammen.

    Bei den Mädels stimme ich dir zu (es gibt halt immer diese Varietät, was aber an sich ja nichts schlimmes sein muss) , bei dem Rest muss ich jedoch widersprechen. Das es keinen Plot gibt ( jetzt ohne die Doppeldeutigkeit :D) ist ein Irrglaube. Viele dieser Geschichte haben jetzt interessante Handlungen, dass Problem liegt jedoch oft darin das diese entweder nicht optimal präsentiert werden oder aber das eine entsprechende Adaption nicht weitreichend genug ist. Oft ist das was der Anime zeigt nur Vorgeplänkel (Blade Dance ist das ein exzellentes Beispiel für) oder man entscheidet sich gegen Ende die Adaption abzuändern da die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung eh bei Null liegt, außer die Serie ist populär genug das früher oder später doch nochmal etwas kommt. Ich freue mich immer wenn eine LN es schafft diesen Fluch zu durchbrechen. Manche schaffen es sogar noch weiter. LN mit 3 oder mehr Staffeln kannst du man einer Hand abzählen. Zwar sind es öfters LNs, aber bei Mangas diese Art ist es letztlich das Selbe. Was das Ende betrifft so kommt es auf die Geschichte selbst an. Der Konsens bei einem Harem ist immer das dieser auch als True Harem endet.Es gibt so viele Varianten davon. Sofern dies nicht der Fall sein sollte und der Autor eh von Beginn an eine andere Idee hatte dann erwarte ich persönlich, dass das Konstrukt dekonstruiert wird, damit am Ende niemand angepisst sein muss das nicht diejenige gewonnen welche man selbst am meisten mochte. Wenn man das jetzt auf deine letzte These bezüglich der Adaption bezieht so kann man dies nicht wirklich kritisieren. Sowas kann man um ehrlich zu sein nicht erwarten, sofern es nicht irgendwie Teil der Handlung gewesen ist. Anderenfalls geht es wieder auf meinen obigen Punkt zurück.


    Zitat

    Sex kommt sowieso generell nie vor. Da ja alle Chars rein (pure) sein müssen - weil die Fans es so fordern. Also auch kein Fortschritt möglich.

    Stimmt nicht ganz. Ich könnte dir diverse Serien nennen wo das nicht zutrifft. Der Anteil an Kopulation hat im Vergleich zu früher deutlich zugenommen. Könnte durchaus an dem Einfluss der WNs liegen. Aber auch hier verweise ich wieder nach oben. Sofern die Quelle nicht kennst und nur denn Anime das sind dies Dinge die du vermutlich nie sehen würdest, da es alles erst viel später passiert.

  • Isekai ist mir jetzt schon seit ein paar Jahren so richtig ein Dorn im Auge (ganz egal ob es nun ein "echtes Genre" ist oder nicht). Ich bin sowohl Fantasy- als auch Animefan, aber die Paarung Anime + (mehr oder weniger klassische, westliche) Fantasy überzeugt mich nur ganz selten. Ich hasse diese ganzen durch den Fleischwolf gedrehten, auf den größten gemeinsamen Nenner gebrachten Schema F-Dragon Quest-Bootleg-Kulissen, vor denen sich die meisten Isekai-Handlungen abspielen. Allein das Wort "demon king" (魔王 maou) triggert mich mittlerweile so hart, dass mich jedes Mal der irrationale Drang überkommt, entweder dem Autor des Originalwerks, dem Produktionskomitee oder gleich beiden aus Zeitungsartikeln zusammengeschnittene Drohbriefe zu schicken. Die kreative Korruption stinkt zum Himmel. Geschichten mit Fantasy- und Scifi-Settings brauchen eine interessante Welt, sonst sind sie nicht mehr Wert als das bereits benutzte Papier, mit dem sich die Animatorensklaven in den den Studios unterstehenden Sweatshops den Arsch abwischen. Aber scheinbar wirds ja angenommen, die Leute sind zufrieden damit, wenn man ihnen immer wieder die selben europäisch anmutenden Altstädte und Paläste, Elfenohren, Schwerter, Rüstungen, Schweinemenschen/grünhäutige Orks und Goblins und allgemeines Magiegeblubber ins Gesicht wirft und in den ganzen Brei ein paar Waifus mischt, um die die Zuschauer sich im Internet kloppen können. Ich hasse auch, dass so viele Isekai-Serien das Wort "isekai" im Titel haben oder auf andere Art und Weise unglaublich deutlich machen müssen, dass es sich um "isekai" handelt. Und dann sind da natürlich noch die immer, immer (ausnahmslos, in jedem Fall) absolut ätzenden Protagonisten, die in 90% der Fälle ein Self Insert-Vehikel für den durchschnittlichen japanischen Fantasy-RPG-Gamer darstellen und die man einfach nur jedes Mal brennen sehen will, wenn sie ihre verdammte Fresse aufreißen.
    Fuck Isekai.

  • Zitat

    Auch darüber, dass sich der Begriff "Genre" schlecht definieren lässt

    Dann nimm doch ein anderes Wort, denn "Niedliche Mädchen" oder Isekai könnte man mit dem gleichen Recht Genre nennen, wie Fantasy oder Komödie. Es gibt ja keinen Grund, bestimmte "Gemeinsamkeiten" auszuschließen.


    Wie viele Komödien leben von schwer zu übersetzenden Wortspielen? Die meisten Komödien, die ich kenne, setzen auf einfältige Figuren und Slapstick, beides geht auch bei der Übersetzung nicht verloren.


    Ich kann mit folgenden Inhalten wenig anfangen (obwohl es natürlich immer Ausnahmen gibt):


    Sport
    Eigentlich unterscheiden sich Sportgeschichten oft gar nicht so sehr von Battle/Action, aber ich bevorzuge dann doch das Martialische, zumal es auch in der Realität nur recht wenige Sportarten gibt, die ich interessant finde. Sobald es sich um einen "Hybriden" wie aktuell Harukana Receive handelt, stört mich Sport aber nicht die Bohne.


    Krimis
    Krimis (und Thriller) finde ich meistens ziemlich langweilig, zumindest dann, wenn die Aufklärungsarbeit im Vordergrund steht.


    "Reine" Komödien
    Doofe Figuren und Slapstick nutzen sich schnell ab, außerdem mag ich doofe Figuren in der Regel nicht und selbst wenn sie mir doch gefallen, sorgt die fehlende Substanz dafür, dass sie es mir irgendwann nicht mehr tun. Es gibt schon einige Komödien, die ich gut finde, aber die haben (meistens) etwas mehr zu bieten als den "üblichen Humor".

    Den Ero, den die nicht-japanische Community Ecchi nennt
    Und ich Pennälererotik. Über einzelne Ero-Szenen kann ich hinwegsehen, aber wenn der Ero im Vordergrund steht, mache ich einen großen Bogen um den Anime/Manga. Ich finde ihn albern und spätestens dann, wenn etwas passiert, was nicht einvernehmlich ist, ist er auch sexistisch und verachtenswert. Hier zeigt sich Japan von seiner dunkelsten Seite: Sexualisierung von Kindern, Verharmlosung/Verherrlichung von sexueller Gewalt, ein patriarchal-geprägtes Frauenbild usw. Vor allem leiden auch die Persönlichkeiten der Figuren unter dem Kram, egal ob sie ständig spitz wie Nachbars Lumpi sind oder die Opfer des kruden Humors.

    Seifenoper-Dramatik
    Ich mag zwar leichtherzige Geschichten lieber, aber zu einem guten Drama sag ich nicht nein. Weniger gut sind Dramen oder dramatische Ereignisse, wenn die Gefühle zu übertrieben dargestellt werden und die Figuren sich zu künstlich doof verhalten.


    Dark- & Edgy-sein
    Nichts gegen leicht melancholische Geschichten oder dystopische Settings, aber wenn alle ständig nur leiden und ein schreckliches Ereignis dem nächsten folgt, schalt ich schnell ab.


    Modernes Isekai mit wahlweise einem Gary Stu oder Jämmerling
    Ich hab die Geschichten sogar gemocht, damals, als es noch Schülerinnen waren, die plötzlich in einer Fantasy-Welt gelandet sind. Eigentlich mag ich die Geschichten mit Heldin immer noch, aber die mit männlicher Hauptfigur kann man meistens vergessen. Unbesiegbare Helden im Stil von Kenshiro find ich ja sogar gut, das Problem ist nur, dass die modernen Helden keine Kenshiros sind, sondern Lauche mit Superkräften. Oder Leute mit Komplexen, die die Figuren aber nicht tiefer machen, sondern nur nerviger.

  • Ein "Genre" ist Isekai für mich doch schon fast. Ebenso Magical-Girl und Fighting-Shounen. Es gibt da relativ viele Serien die ähnlich aufgebaut sind. Beim Isekai den Kerl der in ne Fantasywelt teleportiert/gefangen wird. Gern auch Game. (Sowas wie GATE zähle ich nicht dazu - da man da zwischen den Welten hin und her kann wie man Bock hat.) Magical-Girl als Genre wäre für mich sowas wie Sailor Moon - wo Mädls immer stärker werden und gegen noch stärkere Gegner kämpfen. (Das Gegenstück zum Fighting-Shounen für Jungs.) Madoka ist da wieder was anderes. Shokugeki no Souma ist für mich ein "Fighting-Shounen". Nur halt mit den Koch-Battles als Kämpfe. Ein ziemlich lang laufender Manga, immer stärker werdender Main, immer stärker werdende Charaktere. Plot basiert im wesentlichen darauf, dass stärkere Gegner eingeführt werden. (Natürlich auch bissl Backgrounds für die. Aber es geht halt um die Gegner. Nich dass erst Plot gemacht wurde und Gegner da vorkommen die halt dazu gehörn und ihn vorantreiben. Man braucht Gegner und baut darum nen neuen Plot.)


    Dass es immer Ausnahmen gibt - da stimm ich Horst zu.



    Bei Comedy seh ich die Problematik mit dem Geschmack und dass die Charaktere auch eher passen müssen als bei andern Anime (wo vielleicht ein deeper Plot noch was tragen kann). Und Wortwitz macht ja wirklich nur nen extrem kleinen Teil aus. Ist tatsächlich eher nich mein Geschmack - sowas find ich oft 08/15. Ebenso der "Kernwitz" - falls es auf nem Setting, etc. basiert. Das nutzt sich dann schnell ab. (Wie der Manga wo einer als Schleim in ner Fantasy-Welt wiedergeboren wird, wo ich bei der Beschreibung nich mal Lust hatte da reinzulesen, weil das wohl der "Witz" ist und sich schnell abnutzt.)


    Es gibt aber schon auch gute Comedy - die aus geschickt konstruierten Situationen und Charakteren sich ergibt. Wo nich jemand einfach nur nen Spruch macht der sich reimt oder ein gekünstelstes Setting genutzt wird. Kann sich aber auch alles abnutzen. Hängt halt von der Länge ab und wie stark gemolken wird. Abnutzung ist überall ein Problem wo nich von vornerein auf 2-cour n Plot zugeschnitten wurde. Also bei allen Vorlagen die ewig laufen oder noch weiter laufen. Originalwerke und Vorlagen die so kompakt sind, dass sie sich in 2-cour fassen lassen - da ist das weniger.


    Bei Fighting-Shounen merke ich tatsächlich die Problematik - an Shokugeki no Souma. Man muss die Chars mögen. Dadurch ist es guckbar. Und das Design. (Deshalb hab ich nie in sowas wie Hero Academia reingeguckt und Dragon Ball was viele der Leute die 10 Jahre jünger als ich sind auf RTL2 mochten fand ich auch die Kerle zu ugly vom Design.) Nutzt sich aber halt dann trotzdem ab. Dann will man lieber ein Ende un den nächsten Anime - wo dann Abwechlsung da ist weil anderes Setting/Chars.



    Harem find ich als Nebengenre nicht schlimm, wenns in Fantasy/Action ist. Strike the Blood und Madan no Ou to Vanadis waren wegen der Battles guckbar bzw. wegen Fantasy-Setting. Auch mal andere männliche Chars als nur der Main. Und es ging nich rein drum die Mädls zu daten. Sondern schon um den Plot. Rest war halt nebenher. Bei Strike the Blood kurze knackige Arcs. Guckbar. Madan no Ou to Vanadis wirkte bissl durchgängiger. Leider nich so viel davon adaptiert wohl. Gerade da war es nich wirklich Harem. Bei Strike the Blood schon eher, da war es öfte rmal im Fokus dass die Mädls auf den Main standen - bevor dann irgendwo ein Gegner Angriff und das da noch mit reinverbaut war.



    Die Romance auf die ich mich bezog - war reine Romance auch. In Schul/normalem Setting. (Nicht Fantasy mit Romanze als Nebenplot draufgespannt aber nebenher noch anderm Hauptplot.) Also schon eher Alltag/Schule und sonst kaum was. Da mag das zutreffen was Estzero sagte. Aber wenn das in Vorlagen anders ist kann ich es halt nich beurteilen ... und ellenlange Vorlagen (wenn mir 1-cour Anime oder 2-cour schon nich zusagten und da nich wirklich viel passierte und es schon gestreckt wirkt) brauch ich dann auch nich unbedingt. Schulleben/Alltag ist dann auch nich "spannender Plot" für mich. Ich hab auch Toradora was viele mochten nach 10-12 Episoden gedroppt. Chars mocht ich auch nich wirklich.


    (Zum Vergleich: High Score Girl aktuell fühlt sich extreeeem gut an. Von den Chars. Dem Verhalten. Und dem Pacing. Bis jetzt ... keine Ahnung wo das dann aufhörn wird und bis wohin der Manga geht. Vermutlich gute Chancen mit 2-cour alles abzudecken falls man so viele Epis macht, der Manga soll angeblich bald enden.)

  • Für mich gibt's kein Hauptgenre, was ich direkt von vornherein ablehne. Es gehört schon mehr zu als nur das Genre zu kennen. Das Setting ist unglaublich wichtig, genauso wie die Charaktere, das Pacing oder auch ggf. der Zeichenstil.


    Natürlich gibt's Genres die ich bevorzuge und gezielter in dem Bereich suche, aber man stolpert auch oft genug über Sachen, die man vorher nicht im Blickfeld hatte.


    Wenn's denn Richtung Sub Genres/Zielgruppenorientierung geht, sortiere ich schon eher mal vorher aus. Shonen Ai und ähnliches ist da so gar nicht mein Fall. Oder so Tanz/Musik Animes (obwohl ich eigl. westliche Real Life Tanz/Musikfilme relativ gerne schaue, aber ich finde so japanische Musik und Tänze in Animes meist ziemlich cringy).



    Was die üblichen kritisierten Genres wie Harem, Isekai e.t.c. angeht, hab ich zu viele verschiedenen Erfahrungen mit gemacht, als das ich da etwas pauschalisieren könnte. Es gibt Harems & Isekais die mich super unterhalten haben, aber auch welche, die ich direkt nach der ersten Folge gedroppt habe.


    Bei Comedy ist es auch immer Geschmackssache, auf welche Art Comedy man steht. Ich stehe da eher auf Parodien, schwarzen Humor oder so random stumpfe Situationskomik wie bei Gintama, Danshi Koukousei no nichijou oder D-Frag.


    Romance kann auch nice sein, solange es nicht so cheesy oder zu kindisch ist.


    Action/Fighting Shounen sind eigl. generell eins meiner Lieblingsgenres, in der Hinsicht bin ich leicht zu unterhalten xD


    Adler fliegen vielleicht hoch, aber Wiesel werden nicht in Düsentriebwerke eingesogen!

  • Es gab eine Zeit da fand Ich Highschool DxD entertaining. Man wird älter, man hat vieles schon gesehen, man wächst heraus aus dem Genre und als man anfing Anime zu schauen, hatte man noch nicht die obligatorischen "Meisterwerke" abgearbeitet und glaubte daher, dass das Animeniveau insgesamt so bleibt. Es ist aber so das es dauert bis neue Meisterwerke nachwachsen.
    Das ist jedenfalls ein Faktor den Ich bei mir bemerke. Ansonsten halte Ich es wie GDW. Es gibt keine schlechten Genre, nur schlechte Anime.

  • Dann nimm doch ein anderes Wort...

    Es existieren schlichtweg nicht genug Begriffe um Filminhalte korrekt kategorisieren zu können. Im Englischen wird prinzipiell allein vom genre und subgenre gesprochen, im deutschen hat sich immerhin noch das Setting oder (seltener) Gattung eingebürgert. Sich zu verkünsteln halte ich allerdings auch für unnötig, Isekai oder Harem sind bereits gängig genug.


    Es gibt aber schon auch gute Comedy - die aus geschickt konstruierten Situationen und Charakteren sich ergibt. Wo nich jemand einfach nur nen Spruch macht der sich reimt oder ein gekünstelstes Setting genutzt wird. Kann sich aber auch alles abnutzen. Hängt halt von der Länge ab und wie stark gemolken wird.

    Als wohl typischstes Beispiel dazu lässt sich der Protagonist eines Harems nennen, welcher dumm wie ein Stück Brot, vom Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen stolpert. Richtig gute Situationskomik habe ich bislang kaum in Anime wahrgenommen, in den überwiegenden Fällen werden doch durch bestimmte Charakterzüge lustige Situationen immer und immer wieder durchgewürgt. Parodien, spitze Anspielungen oder selbst Slapstick können dagegen auch reizvoll sein.



    Harem und Isekai standen übrigens bewusst nicht auf meiner Liste, weil ich sie nicht per se schlecht finde. Vielmehr ist es ihre schlichte Masse welche einen verzweifeln lässt. Und gute Romanzen mögen zwar selten sein, für eine Verallgemeinerung wäre das Thema aber deutlich zu umfangreich.

  • Ja. Bei den Begriffen blick ich auch nich mehr wirklich durch. Im englischen Verwenden die für "Inhalte" wohl auch den Begriff "Trope". (Bei denen ist auch Plot und Story was unterschiedliches wohl. Aber dazu muss man Literatur-Wissenschaft studieren, um genau diese Begriffe richtig nutzen zu können. Wobei die in der Literaturwissenschaft wohl nich strengere Definitionen haben als in der "Kino-Sprache", wo wohl die meisten englischen Begriffe herkommen die man auch in Anime verwendet wenn man über den Aufbau redet.)



    Das mit der Comedy ist aber überall ein Problem. Nicht nur in Anime. Fließband-Comedy-Filme und sogenannte Sitcom-Serien (so unlustig dass Lacher eingeblendet werden, damit die Leute wissen wo sie lachen sollen) aus den USA - da ist das noch krasser. Weil die auch alle von vornerein auf ein breites Publikum zugeschnitten sind und sowas wie "anspruchsvollen" Humor gar nicht haben können - weil der dann sonst zu kompliziert wird. (= Nicht mehr für die Masse geeignet = weniger Geldeinnahmen.)


    Harem-Protagonisten find ich auch nich als Comedy-Charaktere geeignet. Der Schwerpunkt liegt meiner Meinung nach auf dem Harem an sich - um Fans mit den Mädls zu bedienen.


    Parodien sind da schon besser. Zwar nutzt bzw. nutzte sich KonoSuba auch irgendwann ab. Aber es war halt bei all den vielen Isekai die überall hervorkamen geschickt zeitlich platziert - diese Extremparodie auf diese Anime sowie auch auf Harem usw. Indem man komplett umdrehte das mal und statt nem dämlichen Main der Kerl der einzig halbwegs normale noch war.

  • Solche (nie eindeutigen) Schlagwörter machen das alles auch nur unnötig kompliziert, im schlimmsten Fall geht es irgendwann mehr darum, über die Definition zu streiten, als um das eigentliche Thema. Im Grunde genommen geht es doch nur um Inhalte, die häufiger auftauchen und die uns nicht gefallen. Zumindest käme mir das als erstes in den Sinn.

  • Ja. Bei den Begriffen blick ich auch nich mehr wirklich durch.

    Was ist denn daran kompliziert?
    Genre, ist die Art der Serie - Comedy, Action, Mystery, Romance, etc.
    Setting ist die Welt in der die Story angesiedelt ist, also Realität, Fantasy oder SciFi.
    "Isekai" ist streng genommen keins von beidem, auch wenn 90% davon sich eines Fantasysettings bedienen.

  • Nachdem ich mir nun mal die aktuelle Sommer- und die kommende Herbstsaison angesehen habe, muss ich wieder feststellen, dass ich um ein Genre schon seit langer Zeit einen sehr großen Bogen mache: Comedy


    Es gab sicherlich positive Ausnahmen bei mir in den letzten Jahren, die ich "lustig" und unterhaltsam fand. Da stand die Comedy aber nicht im Mittelpunkt bzw. war nur ein Beiwerk, wie z.B. bei Netojuu no Susume. Denn da war der MC und die Situation dieses Gender Bender so schrullig und unterhaltsam, dass es mir durchweg gefiel. Dazu kam noch, dass ich die Serie als durchweg romantisch empfand, was die witzigen Momente immer mehr in den Hintergrund abdriften ließ.
    Aber der "japanische" Humor, der ja doch durchaus vielschichtig sein kann, war mir schon ein immer eine Spur zu over the top und mittlerweile muss ich feststellen, dass er mich im Animebereich nur noch langweilt und kaum noch Überraschungen bietet. Vielleicht ist es gar nicht die Art oder Weise wie hier Humor gezeigt wird, sondern die immerselben Konstellationen, Trigger und Grundsettings, die mich bei anderen Genres nicht so stören wie hier. Hier erwarte ich mir mehr Kreativität und Abwechslung, was gerade in dem Genre sicherlich schwieriger ist als bei einem Shonen und einem Sportanime, die doch klarere Strukturen aufweisen hinsichtlich Figurenkonstellation und Handlungsverlauf. Vielleicht lege ich hier dann auch (unfairerweise) zu viel Wert auf die Charaktere, aber bei einer Komödie brauche ich gerade diese von Grund auf witzigen, sympathischen Charaktere mit ihren Macken und Eigenarten, die den Zuschauer von Szene zu Szene treiben und unterhalten können mit ihrer Denkweise, mit ihren inneren Monologen, mit ihren Charakterzügen. Aber so eine Serie wie Hinamatsuri, die ja doch positiv von der Allgemeinheit aufgenommen und von vielen als sehr lustig empfunden wurde, stieß bei mir mit eben diesem beschriebenen Langeweilerarchetyp von MC auf zunehmendes Desinteresse nach ein paar Episoden. Es sind wohl auch die Autoren, die meinem Gefühl nach austauschbare Schablonen schreiben, die wiederum über eine vermeintlich lustige Situation gelegt werden und leider nicht andersherum, d.h. dass die Zeit bei Charakteren dann eben in irgendeiner Aneinanderreihung von Banalität und Austauschbarkeit liegengelassen wird, die es für mich aber benötigen würde, um mich auf solche Serien zu freuen.

  • Ein wenig seltsam ist deine Feststellung hinsichtlich des Genres aber halt schon zu gerade diesem Zeitpunkt. Denn eigentlich hatten gerade die letzten beiden Saisonen mit Hinamatsuri,Chio-chan no Tsuugakuro und Asobi Asobase Comedyserien, die mal wieder ein wenig eigenständiger waren und sich eben nicht komplett in die üblichen Schemata einfügten.

  • @Lebbom
    Ich finde auch, dass Serien, die eigentlich gar keine Komödien sind, oft die lustigeren Momente haben. Bei Komödien, also denen, die fast nur aus Humor bestehen, ist der Humor entweder zu krachledern oder die Figuren sind auf eine unsympathische Weise zu doof. Die letzten Animes, die durch und durch Komödien sind, und mir sehr gefallen haben, waren meine ich Sunred und die ersten beiden Staffeln von Milky Holmes und die sind schon fast 100 Jahre alt. Außerdem ist es selten der Humor, weswegen mir die Komödien gefallen, sondern eher, weil ich die Charaktere sympathisch find (bei den beiden eben genannten trifft beides zu).

  • Bei Serien die keine Kömodien sind hat man den stärkeren Kontrast zwischen normalen Szenen und lustigen Szenen. Deshalb find ich sowas meist auch besser. Aber das ist auch auf alle lustigen Sachen bezogen (bzw. solche die lustig sein wollen oder es angeblich sind) - nicht nur aus Japan. Gerade massenproduzierten Kram aus den USA find ich da meist genauso unlustig. (Vor allem sogenannte "Sitcom" wo man dem Zuschauer noch durch Lacher im Hintergrund zeigen will wo er lachen muss, weil es sonst gar nich lustig ist. :D)


    Ansonsten hängt das natürlich bei Comedy auch viel stärker vom Geschmack ab als bei sonstigen Serien die besser durchmischt sind, wo man mal an verschiedenen Sachen Freude haben könnte, auch wenn einem ein Punkt nicht gefällt.


    Mit steigender Länge ist auch eine erhöhte Gefahr der Abnutzung gegeben. (Alles über 1-cour wird problematisch ... Comedy hat halt selten Plot der so lang bei der Stange halten kann, da will man Abwechslung - sprich neuen Anime neu neuen/andern Chars, nach 1-cour. Und nich 2-cour oder mehr vom selben Aufguss.)



    Hinamatsuri konnte hier in allen Punkten überzeugen. Es hatte eben auch teils ernstere Szenen. Und es ging nicht zu lang. Chars waren sympathisch. Aktuelle Season ist Grand Blue - der etwas überzogen ist. Aber für 1-cour gut unterhält. (Länger könnte er sich vielleicht auch abnutzen.)


    Allgemein ist alles was von nem rein weiblichen Cast in Schulsetting abweicht schon ein guter Ansatz. Denn da versteh ich ehrlich gesagt nich mal wie sowas als "Comedy" durchgehen kann. Es gibt ja durchaus Leute die diesen puren Schul-SoL a la Lucky Star als Comedy bezeichnen. Aber meiner Meinung nach versuchte man dort nicht mal lustig zu sein. Es waren Mädls + Schule und Anspielungen auf andern Kram und belangloses Zeug. Mehr halt nich.


    Da Milky Holmes genannt wurde (ich erinnere mich noch, dass Horst als einer der wenigen die ich kenne das gern mochte): Das für mich eigentlich schon Parodie auf Detektiv/Magical Girls-Serien. (Mädls die Detektiv spielten und diese Spezielkräfte über "Toys" hatten ähnlich zu Magical Girls die ihren Stick haben.) Dadurch schon einigermaßen interessant. Dann halt auch wieder sooo übertrieben bezüglich Dämlichkeit der Mainchars, dass es lustig war. Also das mag ich auch teils. Grand Blue aktuell hat es auch so extrem übertrieben.


    KonoSuba war ja auch eine harte Parodie auf den ganzen Isekai/Harem-Kram. (Da man hier auch total das umkehrte mit dem sonst üblichen dämlichen Main und den ach so tollen Mädls die auf ihn stehen und hier der Main der einzig taugliche Char war und die Mädls total unfähig.) Wobei sich der schon abnutzte in Staffel 2 und er vielleicht auch mir nich so gut gefallen hätte, wär ich nich tatsächlich von den ganzen Isekai so genervt gewesen.

  • Hinamatsuri war leider ein Paradebeispiel für diese Ein-Witz-Politik gewesen: Jedes Mädchen bekam einen einzigen lustigen Charakterzug verpasst, welcher immer und immer wieder durch den Fleischwolf gedreht wurde. Besonders negativ viel das nach dem Zeitsprung auf, man sollte doch annehmen dürfen, dass gerade ein solcher Wandel frischen Wind ins Geschehen bringt, stattdessen gab es alle 20 Kapitel neue Charaktere zu sehen. Dazu fällt mir auch Karakai Jouzu no Takagi-san ein, besagte ausbleibende Entwicklung sticht dort sogar deutlich krasser ins Auge. Obwohl die Fortsetzung ein ganzes Jahrzehnt später spielt, verhalten sich beide Protagonisten trotzdem noch wie zu Kinderzeiten. Bis hin zum Punkt an dem man sich bloß noch wundert, warum der Mangaka überhaupt Interesse daran zeigte.


    In der Hinsicht überzeugen 4-koma gerade deswegen, weil der Humor ein Teil des großen ganzen bildet. Zwar gibt es oft typische Ulkfiguren (Genki), um welche sich solche Serien aber nie allein drehen.