Isekai-Schwemme - Ginge nicht auch normale Fantasy?

  • Bei dem ganzen Muster geht es gerade darum, dass eine "normale", alltägliche oder wenig nützliche Fähigkeit aus der alten Welt zum Trumpf in der neuen wird.

    Ich sehe halt nicht, dass viele Isekai diesem Muster folgen. Duty calls, somebody is wrong on the Internet. In Overlord ist das RPG-Wissen auch irrelevant, einfach weil sein Powerlevel zu hoch ist, als das es irgendeinen Unterschied machen würde. Nebenbei verfügt er noch über eine Privatarmee an Einheiten, die ebenfalls alle hoffnungslos stärker sind als der ganze Rest der Welt.




    Von den 37 Titeln, die ich im OP aufgezählt habe... kann ich zu 9 nichts sagen, weil ich sie nicht gelesen/geschaut habe.In 21 der restlichen 28 Titel hat der Charakter durch seine Beschwörung/Widergeburt einen wie auch immer gearteten Vorteil, sei es durch Wissen, ein Artefakt und/oder gottgegebene Fähigkeiten.

    Die Behauptung die ich versucht habe zu widerlegen bezieht sich aber nicht nur auf einen Vorteil, sondern speziell auf einen Vorteil der sich aus dem Alltag der normalen Welt ergibt. Artefakte und gottgegebene Fähigkeiten zählen da nicht dazu. Nur Sachen, die auch jeder andere normalsterbliche in unserer Welt hat (oder haben könnte), die ihm dann in der anderen Welt helfen.

  • Dann würde ich ehrlich gesagt die Liste lieber ganz entfernen. :D So kann jeder über das reden, was er für einen Isekai hält und muss nicht fragen, ob Anime XYZ nun dazuzählen sollte. Außerdem mag ich die Gefangen-sein-Definition nicht und dass ganze Franchises ausgeschlossen werden, weil Nachfolgestaffeln kein Gefangen sein mehr zum Thema haben (SAO, Digimon).

    Das war nie Sinn und Zweck dieser Liste:

    Zitat von Mirage

    Zum Anfang mal eine kurze Liste von Isekais, die mir so auf Anhieb einfallen ohne Anspruch auf Vollständigkeit

    Die Liste war nur als Denkanstoß gedacht für Leute, denen vielleicht auf Anhieb nicht so viele Titel einfallen. Das heißt nicht, dass Titel, die da nicht vorkommen, keine Isekai sein können oder dass über sie nicht geredet werden darf.
    Und die "Gefangen" Definition bei VRMMO-Storys war wie gesagt nur um die Abgrenzung zu erleichtern. Ab wieviel Prozent Handlung ist ein SciFi Anime wo Leute in VR-Welten Abtauchen können Isekai und wie lange ist es noch "normale" SciFi? .hack, Overlord und Log Horizon spielen zu 100% in der Spielwelt - auch wenn bei .hack die meisten Charaktere nicht gefangen sind. Bei SAO ist es vielleicht grade mal etwas mehr als die Hälfte.
    Klar kann man das auch als Isekai definieren, und wenn du das tun willst, nur zu. Ich persönlich stelle mit halt die Frage: "In welcher Welt LEBEN die Charaktere?", und bei SAO ist die Antwort da eindeutig "in der Realen"

  • Ich weiß, dass das üblicherweise so zusammengeschmissen wird, aber für mich sind Fantasy und SciFi sind keine Genres sondern Settings. Und ja, Scrapped Princess ist ein SciFi-Setting, auch wenn der Zuschauer das erst kurz vor Schluss erfährt.


    Genre wären dann Action, Comedy, Adventure, Krimi, Romance etc...


    Hmm... Genre ist aber wirklich ein schwammiger Begriff, der alles Mögliche Bedeuten kann: Art, Gruppe, Kategorie, ... Dann ist es natürlich nicht falsch, eine Gruppe "Fantasy" zusammenzustellen, aber da sich (fast) jeder Serie relativ eindeutig ein Setting zuordnen lässt (Reale Welt, Fantasy, SciFi, Historisch - und ich nehme normalerweise noch "Reale Welt mit Magie" dazu) während die restlichen Genres fast immer als Mix vorkommen, finde ich es recht praktisch, da zu unterscheiden.

  • Ists nicht gerade bei Anime sehr schwierig reale Welt, von Fantasy und von SciFi zu trennen? Index/Railgun ist einer der populäreren Vertreter, die das alles miteinander mixen. Problematisch bei Genren ists auch nie was zu finden, mit dem man 90% zufriedenstellend zuordnen kann, es sind immer die restlichen 10 oder meinetwegen 5%, die Kopfschmerzen bereiten. Bspw. Serial Experiments Lain. Ist das nun Gegenwart oder Zukunft, Science Fiction oder reale Welt, Isekai oder nicht, ...

  • Deswegen sagte ich ja "fast" und "relativ".
    Index würde ich noch als SciFi einstufen. Auch wenn da außerdem noch Magie benutzt wird, ist die Welt dort eindeutig Zukunft.
    Lain ist ewig her, dass ich das gesehen habe. Keine Ahnung mehr, ob da wirklich übernatürliche Kräfte am Werk waren, oder ob das alles nur Brainfuck war. ^^°
    Was ich immer noch grenzwertig finde ist Meitantei Conan. Das ist zu 99% reale Welt, nur das Verkleinerungsgift (und in geringerem Ausmaß Professor Agasas Gadgets) sind doch ziemlich SciFi mäßig... Ganz zu schweigen von der ewig jungen (?) Vermouth...
    Isekai würde ich auch gar nicht als eigenständiges Setting ansehen sondern je nachdem in WELCHE Welt man geworfen wird Fantasy, SciFi etc.

  • Bspw. Serial Experiments Lain. Ist das nun Gegenwart oder Zukunft, Science Fiction oder reale Welt, Isekai oder nicht, ...

    Innerhalb der Filmwissenschaften hat sich ein Konsens etabliert, dass das Genre vom eigentlichen Aufbau bestimmt wird. Star Wars gilt z.B. als Sci-Fi, weil Raumschiffe, Aliens und dergleichen das Geschehen bestimmen, obwohl auch etwas Fantasy dahinter steckt. SEL wäre demnach ebenfalls Sci-Fi oder eher noch Mystery, während Conan klar ein Krimi ist.

  • Ist übrigens ein Spoiler mit Scrapped Princess, dass das Sci-Fi sei. :D
    Ich würde auch eher sagen, dass es Fantasy ist - weil man das die ganze Zeit zu sehen bekommt und das den "Hauptteil" ausmacht.


    Ne Serie die die ganze Zeit nen ernsten Plot macht und am Ende sagt "das stimmt so nich, irgendwer hat nur was geträumt ... wo dann alle sich kaputtlachen am Ende" - das ist auch kein Comedy nur weils am Ende vielleicht kurz - aber extrem - lustig wird.


    Wobei das mit Setting und Genre natürlich stimmt, was Mirage_GSM sagt. Wobei Isekai ne Unterart von Setting sein kann bzw. man sieht es eher als Genre (bestimmte Arten von Isekai haben ähnlichen Aufbau vom Plot/Gerüst).


    Utawarerumono ist für mich auch kein Isekai.


    Nur wenn einer aus unserer modernen Welt in ne andere Welt (meist Fantasy, nich immer) kommt. Re-Creators ist auch kein Isekai für mich, auch wenn die da aus den Fantasy-Welten zu uns kamen. Es ist schon ausschlaggebend, dass es in ner von uns anderen Welt spielt und dass man den Char vorher da sah. Wenn er irgendwie glaubt die ganze Zeit schon in der andern Welt gelebt zu haben und nur gege Ende erst erfährt dass irgendwie wilde Sachen passiert haben und er früher in unserer Welt lebte oder die Welt sich mit der Zeit veränderte und er zigtausend Jahre schlief ... das verhindert eben schon mal viele typische Sachen von Isekai ...


    ... zumindest wenn ich Isekai als "Genre" sehe. Der lebt dann nämlich meist wie ein normaler Einwohner, statt dauernd nerviges Zeug zu labern und mit seiner Welt zu vergleichen und "omg omg ich wurde gesummonet, wasm ich jetzt tun, ich bin der Hero, jetzt krieg ich sicher auch Waifus".

  • Was ich immer noch grenzwertig finde ist Meitantei Conan. Das ist zu 99% reale Welt, nur das Verkleinerungsgift (und in geringerem Ausmaß Professor Agasas Gadgets) sind doch ziemlich SciFi mäßig... Ganz zu schweigen von der ewig jungen (?) Vermouth...

    Conan hat auch echte Magie. Es ist ja bekannt, dass Kaitou Kid Teil vom Conan-Universum ist und im Spin-Off Anime zu Kaitou Kid gibt es einen Nebencharakter, der echte Magie benutzt. Vermouth hat vermutlich auch einfach die komische Droge genommen und sich so verjüngert. Ein anderer populärer Mischmasch aus Fantasy und SciFi ist Suzumiya Haruhi no Yuutsu, mit Aliens und Zeitreisenden (SciFi) auf der einen und übernatürlichen Kräften (Fantasy) auf der anderen Seite. Tenshi Muyo fällt mir zu diesem Genremix auch noch als bekannter Vertreter ein.

  • Isekai war mal innovativ und dann wurde eben ein Klischee draus. Ich glaube den Writern wird einiges an Denkarbeit erspart, wenn sie sich auf die Isekai Trope verlassen können, weil damit schon die Hälfte des Anime geschrieben ist. Das ist leichter als eine völlig neue Welt von Grund auf zu erschaffen. Stattdessen hat man einfach einen Protagonisten, auf dessen Isekai Erfahrung erstmal viel wert gelegt wird.
    Der Protagonist hat dann viele innere Monologe wo er dann sagt: "Oh in dieser Welt scheint dies und jenes so und so zu sein. Nicht wie bei uns in Japan".
    Fauleres Writing kann man sich kaum ausmalen.

  • Haruhi hab ich als Magic (Reale Welt mit Magie) einsortiert.
    Ja, es kommen auch Aliens und Zeitreisen vor, aber im Grunde sind die ja alle durch Haruhis göttliche Fähigkeiten zustande gekommen. Kann man natürlich auch anders sehen.

  • Fauleres Writing kann man sich kaum ausmalen.

    Cute Girls Doing Cute Things. Da braucht man gar nichts machen. Keine Story, keine Charakterentwicklung, kein gar nix. Einfach ein paar (Schul)mädchen in irgendwelche random Settings packen. Bspw. Flying Witch. Schulmädchen + Magie, aber die Magie ist komplett irrelevant und es passiert den ganzen Anime über nichts.

    • Offizieller Beitrag

    Faulheitsvorwurf ist immer schwierig, aber grundsätzlich merkt man den wenigsten Werken (nicht nur Isekai) irgendwelche besondere Recherche an. Die sitzen in ihren Wänden und schreiben, zeichnen oder was auch immer. Und achja, sie nutzen ihre Erfahrung aus Videospielen. :p Und irgendwo landen wir bestimmt auch wieder bei kreativer Inzucht; der eine oder andere erinnert sich sicher noch an das Thema auf aniPodium.


    Keine Story, keine Charakterentwicklung, kein gar nix. Einfach ein paar (Schul)mädchen in irgendwelche random Settings packen. Bspw. Flying Witch. Schulmädchen + Magie, aber die Magie ist komplett irrelevant und es passiert den ganzen Anime über nichts.

    Thema so hart verfehlt. Setzen. 7. Über die Hälfte des Main Casts sind keine Schulmädchen, mehrere sind Erwachsen und für die Magie existieren eigene Regeln, die im Manga/Anime recht ausführlich erklärt werden, was mehr als seltsam für Cute Girls Doing Cute Things ist und im Widerspruch zu der Man-muss-gar-nichts-machen-Behauptung steht. Flying Witch ist einfach Iyashikei (wovon Cute GIrls Doing Cute Things eine Art Subgenre ist).

  • Die meisten Charaktere in Flying Witch sind weiblich und die Protagonistin geht noch zur Schule. Es gibt auch keine 50 Charaktere, also sehe ich nicht so ganz, was an der Charakterisierung "ein paar (Schul)mädchen" so falsch sein soll. Dass es Regeln für die Magie gibt, mag ja sein, aber die Magie ist relativ irrelevant, für alles was im Anime passiert - was nichts ist. Nichts passiert und nichts mal Magie ist immer noch nichts. Keine Charakterentwicklung, keine Story, nur so in den Tag hinein leben. Ohne Comedy. Ohne Romance. Ohne Action. Ohne Ecchi. Ohne Drama/Konflikte.


    Noch fauler geht doch gar nicht mehr ohne pornographisch zu werden ;D

  • Wenn man eine Geschichte schreiben kann, ohne Comedy, ohne Romance, ohne Action und ohne (übertriebenes) Drama, und diese Geschichte dann trotzdem unterhaltsam und lesens-/sehenswert ist, dann hat das meiner Meinung nach nichts mit Faulheit zu tun.


    Ob DIR die Geschichte gefällt, ist eine andere Sache, aber das ist eine Frage des Geschmacks.


    Flying Witch steckt eine Menge Mühe in Worldbuilding und erzählt dabei schöne (Geschmacksache, s.o.) Geschichten. Das mancht es mMn besser als viele andere SoL Anime.
    Und "CGdCT" ist (ebenfalls mMn) zu speziell um auf Flying Witch zu passen. Dafür ist der Cute Girl Anteil am Maincast zu gering.

  • Isekai war mal innovativ und dann wurde eben ein Klischee draus.

    Isekai ist auch ziemlich jung noch, dass Genre kennt man seit kaum fünf Jahren erst. Zum Vergleich, selbst die ersten CGDCT-Anime wurden vor bald 20 Jahren produziert, und bei denen ist man inzwischen bei der dritten Generation angelangt, während es z.B. Mecha seit den 70ern schon gibt. Lasst dem Genre erst einmal Zeit sich zu entwickeln und reifen.

    Thema so hart verfehlt. Setzen. 7.

    Aktuell dreht sich im Manga sogar ein kompletter Arc allein um Magie. Ich kenne ungelogen kaum einen Anime oder Manga, bei dem das Thema stärker und ausführlicher verarbeitet wird.

  • Wenn man eine Geschichte schreiben kann, ohne Comedy, ohne Romance, ohne Action und ohne (übertriebenes) Drama, und diese Geschichte dann trotzdem unterhaltsam und lesens-/sehenswert ist, dann hat das meiner Meinung nach nichts mit Faulheit zu tun.

    Faulheit hat ja nichts mit dem Output, sondern mit dem Input zu tun. Natürlich ist eine Geschichte schreiben immer mit Arbeit verbunden, aber wenn man schon den Faulheitsvorwurf unterbreitet, kann man schlecht solche Anime ungenannt lassen, in denen gar nichts passiert.


    @Neal
    Isekai gibt es mindestens seit 1865 mit Alice in Wonderland, ist demnach schon über 150 Jahre alt. Als Anime seit mindestens 1983, mit Orguss. Möglicherweise auch eher, aber ich schaue keine Anime von vor 1981 mehr. Ist nichts Gutes zu finden gewesen. Aus meiner Sicht ist Isekai seit ein paar Jahren mehr oder weniger perfektioniert wurden. Heißt es wurde eine Formel gefunden, die man kopieren kann und bei der auch die Kopie Gewinn macht.

  • Ich verstehe immer noch nicht, was du mit "Faulheit" meinst...
    Wieso ist es deiner Meinung nach fauler (weniger Arbeit/Mühe?) eine Geschichte wie Flying Witch zu schreiben als eine beliebige andere Geschichte?
    Nehmen wir mal als Beispiel Mahoutsukai no Yome, denn das ist noch das was mir als erstes als Vergleichbares einfällt. Beide drehen sich primäre um Worldbuilding - den Aufbau einer glaubhaften Welt, wenn auch der Stil natürlich ein komplett anderer ist.
    Nun gibt es da natürlich eine Reihe von Unterschieden:
    - In MnY ist der Dramafaktor wegen Chises schwacher Gesundheit um einiges höher (was ich persönlich eher negativ als positiv empfinde)
    - In MnY kommt noch der Romance-Part dazu.
    . In MnY gibt es Bösewichte und Kämpfe.


    Dafür gibt es in FW auch in jeder Folge etwas neues zu entdecken, sei es ein neues magische Phänomen, ein neuer Nebencharakter oder einfach eine schöne Geschichte - es "passiert" also etwas. Was ist daran "weniger Input"?


    Ob man das nun mag ist die zweite Frage. Ich habe mal in meine Wertungen geschaut, und da habe ich MnY 79% gegeben und FW 86%. Das kann bei dir gut anders sein, aber dem Autor einfach Faulheit zu unterstellen ist unfair.


    Was ich evtl unter Faulheit verstehen würde ist, wenn ein Autor komplizierte Plots aufbaut, und diese dann mit Deus Ex Machinas auflöst, wie zB Irregular at Magic Highschool oder später in Tate no Yuusha. FW kann man diesen Vorwurf nicht machen