2010-2019

  • Bezüglich Original-Anime ist mir kommende Saison grad aufgefallen, dass ich plane 8 Sachen zu gucken: 1 von voriger Saison (von jetzt) und 7 neue Sachen. Dororo/Shingeki basiern auf Vorlagen (Manga). Dann glaub noch einer auf Manga und einer auf Novel. Irgendwie wenig von Novels was mich anspricht.


    Aber gleich 4 Originalwerke dabei - 2 davon von "krassen" Studios wie MAPPA und Bones (Sarazanmai und Carol & Tuesday). Fairy Gone von P.A. Works, die sich bei Non-SoL (und mehr mit Fokus auf Action) Original-Werken auch nich soooo sehr verstecken mussten, bisher. RobiHachi ... keine Ahnung. Aber auch Original. Aber das ist doch noch genug Auswahl und sieht nich alles Schrott aus.


    Das nur weil man oben über Originalwerke (und dass gute Originalwerke weniger wurden) redete. Und weil mir das grad auffiel, dass mich bei meiner Vorauswahl mal so extremst wenige Novel-Adaptionen und so viele Originalwerke ansprechen diese Saison (in der mir weniger als sonst interessant scheint).

  • Finde Kelvens These mit der "Niedlichkeit zum Selbstzweck" interessant und zutreffend. Es gab für mich eine "Golden Era" der Anime, die von Ende der 90er bis Mitte der 00er Jahre anhielt. Danach wurden mehr Anime selbstrefentieller und waren mehr otakukulturgeprägt. Dazu kommt noch hinzu, dass inzwischen die Zielgruppe eben Millenials und GenZ Jugendliche sind. Ihre Vorstellungen müssen auch bedient werden. Daher ist der Anteil an fake deep Anime gestiegen. Die meisten modernen Anime sind mir entweder zu hysterisch oder zu fake deep. Die Coolness, die Serien wie Trigun und GTO hatten, findet man nicht mehr. Ist halt kein Ding, was überdrehte Millenials feiern. Dazu kommt halt die andere Zielgruppe hinzu: Ältere Otakus und Nerds, die nichts Neues sehen wollen, sondern mit altbekannten Strukturen zufrieden sind. So ne Serie wie Madoka ist für mich das Beispiel schlechthin. Klar, sehr gut gemacht, aber doch im Kern für Otakus gemacht. Madokas Charme ist doch, dass sie das Magical Girl Genre nen düster-melancholischem Touch gegeben hat. Sie hat ein beliebtes Genre dekonstruiert, wie es einst Anti-Western getan haben. Genau diese Serie gilt ja als der Klassiker der 10ner Jahre: Eine Nerdserie mit viel Suffering, die das weibliche Magical Genre dekonstruiert. Sagt alles über den Vibe dieser Epoche aus.

  • Das Selbstreferenzielle spiegelt sich auch wieder im Trend, alte Serien neu aufzulegen oder weiterzuführen. Eben der von Pilop beschriebene kreative Inzest. Dazu muss man auch sagen, dass Anime wie Trigun, Bebop, PSG und Champloo massive westliche Einflüsse haben. Gleichzeitig wurde aber 2012 Abe Premierminister, welcher Nihonjinron vertritt. Entsprechend wundert es mich wenig, dass auch in Anime das Interesse an westlichem Einfluss sank. Der Nationalismus in Japan nahm zu.