Bundestagswahl

  • Seit wann macht denn die SPD wieder SPD-Politik? ?(


    Dass 24.000 nicht die Welt sind weiß ich, deswegen schrieb ich ja, dass ich nicht weiß wie hoch der sonstige Zuspruch ist. Sollten die Mitglieder genauso gespalten sein wie die Delegierten dann könnten die 24.000 sehr wohl ausmachen.
    Geht man von deinen ca. 460000 Mitglieder aus und zieht die 24.000 ab, dann haben wir 232.264 Mitglieder, die für ja stimmen. Das wären 56,3% wie bei den Delegierten. Bleiben 203736 für nein + 24000 ist man zwar knapp dadrunter mit 227736 Stimmen. Alles ja nur grob gerechnet. Für mich wäre dieses Ergebnis jedoch so eindeutig, wie die SPD es dann sicherlich verlauten lassen würde. Hätte dann was vom Brexit, der mit 51,9% nicht wirklich eindeutig war.

    - Göttlicher Stilwechsel -
    ...ich will die Welt brennen sehen...

  • Ist schon viel - die Anzahl der neuen MItglieder. Man kann nicht erwarten dass man bei ner mitgliederstarken Partei da plötzlich die Anzahl verdoppelt oder so.
    Etwa 5 Prozent können schon viel ausmachen. Vo allem falls tatsächlich die meisten davon nur rein sind um dagegen zu stimmen. Sah es dort vielleicht ähnlich verteilt aus wie bei den Deligierten - dann wird es hier noch knapper.


    Würde aber eher davon dass es vorher eher noch mehr dagegen war - weil es eben der Glaubwürdigkeit schadet ... erst von Schulz gesagt es gibt keine GroKo ... dann aber doch.


    Aber da man scheinbar viel rausgeholt hat bei den Verhandlungen - und die Umfragen immer weiter runter gehn ... würd ich vermuten dass doch genug jetzt erkennen, dass es taktisch der unklügste Zeitpunkt wäre Neuwahlen zu provozieren (die ja dann kommen könnten, wenn Merkel nicht Minderheitsregierung macht oder das nicht klappt).


    Ich glaub am Ende gibt es eher ein Problem mit der CDU, wo Leute sich schon über die Verteilung der Ministerien beschweren. Am Ende wird probiert nach nem halben Jahr Merkel innerhalb der CDU abzusägen und igenwie Vertrauensfrage ... aber statt dann nen andern CDU-Kandidaten zum Kanzler zu machen scheiterts und es kommen Neuwahlen. :D

  • Bei dem Koalitionsvertrag werden von den neuen Mitgliedern auch noch einige ihre Meinung ändern.


    Die SPD hat soviel durchgesetzt, das würde alles flöten gehen.
    Wenn Nein durchkommt, bedeutet das Neuwahlen und dann neue Regierungsfindung und mit Glück am Ende des Jahres eine Regierung, die dann vielleicht Jamaika ist.
    All das, was auch die NoGroko Leute haben wollen, würde um Minimum 1 Jahr verschoben werden oder gar nicht kommen.
    Ein Nein bedeutet, dass die SPD-Mitglieder eine echte Verbesserung für Millionen Menschen vorenthalten. Ob sie das wirklich wollen?



    Was die SPD leider nicht durchbekommen hat, ist die Angleichung der Arzthonorare. Das soll erstmal nur geprüft werden. Dabei wäre es, ganz im Gegensatz zur Bürgerversicherung, relativ einfach umzusetzen.
    Dafür wurde eine deutliche Verbesserung für junge Selbstständige erreicht, deren Mindestkrankenversicherungsbeitrag für die GKV halbiert wurde und somit die GKV für sie zur echten Alternative wird.

  • Heimatministerium ist das neue gewünschte Digitalministerium. Warscheinlich nicht aber was die sich dabei vorstellen ist mir unklar und ob nötig ist.

  • Bei der CDU wirds keinen Putsch geben, sofern eine Regierung zustandekommt. Die Stärke bzw Schwäche (je nach Sichtweise) der Christdemokraten war und ist ja, dass sie ein Kanzlerwahlverein sind. Merkel denkt nicht mal, ihren Vorsitz abzugeben, was nach den ganzen Vorkomnissen eigentlich krass ist. Mental ist Merkel wahrscheinlich der GOAT Kanzler. Sie lässt sich nicht von Emotionen und Testoreron leiten, sondern agiert kühl und hat ein dickes Fell. Sie kann oberflächlich vergessen und ihren Feinden scheinbar verzeihen. In Wahrheit aber wartet sie nur auf deb richtigen Moment und "rächt" sich zu gegebener Zeit, dafür aber viel effektiver als die männlichen Polterer. Beeindruckend.
    Kenne weltweit keinen Politiker mit einem Skillset vergleichbar wie Merkel. Verleibt sich alle Themen der anderen Politikern ein, kommt mit Drucksituationen brutal gut zurecht und ist in jeglicher Hinsicht flexibel. Und wenn sie jmd loswerden will, geschieht dies auch, auch wenns manchmal länger dauert. Sie hat ein Elefantengedächtnis. Jahrhundertpolitikerin. Maschine. Real life Imperator. Das Gejammer ihrer Parteifreunde tangiert sie peripher. Die CDU ist komplett abhängig von ihr und daw weiss sie auch. Seehofer macht sie ganz geschickt zu ihrem Diener, Schäuble hat sie weggelobt und der merkelkritische De Maiziere wurde chirurgisch entfernt. Auch der rechte Himmelstürmer Spahn wurde kalt gestellt. She a political boss. Unheimlich, aber wir reden auch von Dr. Angela Merkel, die keine Ideologie hat, sondern einfach nur regieren will. Demokratische Diktatorin. Deswegen hatte sie auch kein Bock auf ne unstabile Minderheitenregierung, in der man nicht durchregieren kann. Und am Ende bekommt sie ihren Willen. Groko mit der SPD. So wollt sie es schon von Anfang an.

  • So sehe ich es auch. Genau darum wollte ich die Minderheitenregierung, damit hätte sie argumentieren und überzeugen müssen, was ihr Untergang gewesen wäre. Die SPD ist ihre Marionette und scheint es nicht einmal zu kapieren. Spahn wäre der richtige dafür gewesen, die CDU dazu zu machen, was sie eigentlich sein sollte, was die unglückliche poiltische Lage beendet hätte. Die Groko hilft weder Union noch SPD, nur zwei profitieren: Merkel und die AFD.

  • Hätte ich nicht gedacht, dass er das machen würde. Naja, man wird sehen, was da beim Mitgliederentscheid dann rauskommt.
    Für mich würde das ja nichts ändern

  • Jens Spahn soll Gesundheitsminister werden. Bei näherer Betrachtung eigentlich wieder mal ein schlauer Move von Merkel. Besänftigt parteiinterne Gegner, weil der konservative Spahn einen Ministerposten bekommt. Gleichzeitig ist das Amt des Gesundheitsminister nicht unbedingt ein Amt, das besonders glamourös ist und Popularität generiert. Dazu wird Spahn von den Aufregerthemen fern gehalten werden und ist der Kabinettdisziplin unterworfen. Merkel ist einfach ein political animal par exzellenz. Mal sehen, ob Spahn zustimmt. Seehofer hat sie ja schon einkassiert :)

  • 66% Zustimmung der SPD Mitglieder für den Koalitionsvertrag.
    Doch nicht so knapp, wie man vermutet hat.


    Nun kann endlich richtig regiert werden. Nach fast einem halben Jahr wird es auch Zeit.

  • Vielleicht reicht's ja beim nächsten Mal für schwarz/grün :-)


    Egal, hauptsache die Hängepartie ist endlich durch, ohne dass wir neu wählen müssen. Das wäre die schlimmste Option gewesen.

  • Bin mit dem Ergebnis so semizufrieden. Für die Stabilität Deutschlands sicher das Beste, allerdings wird dadurch die Afd als rechte Alternative noch weiter gestärkt werden. Rechne damit, dass Angie die vier Jahre vollmacht und dann weiterschauen wird, wie sich die Stimmung und Lage so entwickelt. Es besteht eine reele Chance, dass die dann "erst" 67-jährige Merkel auch 2021 wieder antritt. 4 Jahre sind eine höllisch lange Zeit in der Politik. Bis dahin kann sich die Lage wieder beruhigt haben, mit dem Szenario, dass der europaweite Rechtsruck wieder abflaut. Die Afd wird zwar nicht verschwindem, aber bei guter Stimmungslage wird es auch in vier Jahren für schwarz-rot reichen können. Der Deutsche an sich ist der personifizierte Schwarzrote. Im Innern konservativ mit sozialem Anstrich dazu noch klar antiideologisch und effizienzbasiert denkend. All das verkörpert die "bräsige" schwarz-rote Koalition. Die Grünen stellen zur SPD sicher ne Alternative dar, zumal ihre Transformation zu einer bürgerlichen Partei längst vollzogen ist. Einzig Linke und Afd sind subversive Elemente. Die FDP ist von allem ein bisschen.
    Die Merkelhasser (auch hier im Forum) müssen sich damit zufrieden geben, dass Angie noch längst nicht done ist.

  • Noch ne letzte GroKo ... okay schade. Hätte mir gewünscht, dass es keine weitere gibt.
    Nächstes Mal wird es aber dafür nich mehr reichen.


    Die sinkenden Umfragewerte haben die Mitglieder aus Angst zur Zustimmung getrieben. Lustigerweise stabilisierten sich die Werte ja in den letzten Tagen. Mal sehn ob sie jetzt wieder runtergehn. (Aktuell nach so ner Umfrage die gestern/heute abdeckte ist die Stimmung wohl positiv. Aber mal sehn, müssen die Leute erst mal verarbeiten und Gelaber über Posten geht auch wieder noch los und kann die Stimmung runterziehn.)


    Für mich bleibt nur noch FDP als wählbare Partei übrig. Und AfD um die andern bissl zu ärgern. (Da mit AfD ja keiner koalieren will und es denen damit schwerer wird ihre Ministerposten abzusichern, wenn die Regierungsbildung mühsamer wird.) Ich denke auch ich werde nächste Wahl mal AfD ausprobiern. (Aber nur einmalig. Die Wahl danach wieder FDP.)


    SPD kommt nach dem ganzen hin und her (nur ein Nein zur GroKo hätte sie noch retten können) nich mehr in Frage. Zumindest so die nächsten 10-20 Jahre nich.



    Lustig wäre, wenn die Union später im Laufe der Regierungsperiode den Koalitionsvertrag brechen, weil ja vorher schon manche in dort der Meinung waren, dass die SPD zu viel durchgesetzt hatte. (Wobei die Parteitage dann aber wiederum locker dort alles durchgewunken haben.)


    Bin auch mal gespannt wie viele Stimmen bei der Kanzlerwahl für Merkel abgegeben werden. Sicher fehlen - wenn man alle von Union und SPD zusammennimmt - einige mehr als bei vorigen Wahlen. Da ist es natürlich gut, dass die GroKo noch ein gewisses Polster hat und nich nur ein paar Stimmen mehr als die absolute Mehrheit. 44 oder 44+1 müssten abweichen damit es keine absolute Mehrheit gibt. :D Mal sehn. So viele werden es nich aber ein paar halt schon. CSU bocken ja auch rum und wollen mehr Minister usw. Das muss nich nur SPD sein. In der CDU vielleicht auch welche die meinen man hätte der SPD zu viele Zugeständnisse gemacht. Wahl wird ja glaub anonym sein. Und die sind ja alle frei und zu nix verpflichtet. Am Ende wird dann die Sucherei losgehn nach jedem der nich seine Stimme an Merkel gab. :D



    Wobei: Wenn ich richtig recherchiert habe waren es 2013 schon 32 Abweichler. (Google liefert Artikel mit 23 und 42 als Überschrift aber bei dem mit 42 sind die Zahlen noch mal drin und im Artikel von 32 die Rede, also Tippfehler bei dem andenr und in der Überschrift.) Das ist viel. Damals war die Mehrheit noch größer. Diesmal ist sie knapper. Und mehr Abweichler könnte man erwarten. Wäre peinlich wenn Merkel es erst im 2. Wahlgang oder im 3. (einfache Mehrheit reicht) schafft. :D Darauf hoff ich noch. Wäre wenigstens was zum Lachn.

  • Glaubst du mit der Wahl der Afd oder der FDP wird sich deine Lebenssituation verbessern? Eine Partei zu wählen, nur um das Establishment zu ärgern, ist eigentlich fahrlässig. Aber interessant zu lesen, aus welchen Motiven Menschen eine bestimmte Partei wählen. Da will man bereits 3 (!) Jahre vor der nächsten Wahl wissen, dass man eine rechtsradikale Partei wie die Afd wählt. Aber was kümmerts, was die Afd vertritt. Hauptsach man verhindert die Groko.