Houseki no Kuni (2017)

  • Fand den Anime auch gut. Aber ich habe die Serie eher mit dieser Rangehensweise geguckt und zwar:

    Zitat von Pilop

    Diese Serie ist wie ein Werbefilm für CGI-Animation in Anime

    So sehe ich das nämlich auch. Optisch war das teilweise atemberaubend und wenn so die Zukunft des Anime aussieht...dann gerne. Schöne Kämpfe, nice animiert und das hat mir schon gereicht. Dass sich dann Charaktere wie Phos so weiterentwickeln ist eine nette Zugabe. Ansonsten habe ich noch nicht sooo viel von dem angeblich tollen Worldbuilding mitbekommen, dazu hätte ich gerne noch mehr Infos zu den "Bösen", zu Sensei, zu den unendlich vielen (zu vielen) Edelsteinen, die schon so viele Jahre kämpfen (auch wenn sie ja Erinnerungen verlieren) und der Welt allgemein. Mir waren die Folgen mit der Schnecke auch etwas zu langatmig, aber ansonsten war ich zufrieden.
    7/10


    Zu Episode 12: Nice! https://streamable.com/uws8k

  • So jetzt bin ich endlich auch mal durch (ich hänge überall dank Uni hinterher)


    Das CGI war dem ganzen Anime über echt schön anzusehen und hat mich als CGI-"Hasserin" überhaupt nicht gestört. Es passt auch einfach super zu dem ganzen Gems ^^
    Bei dem Werk ist es ja recht schwer einen Abschluss zu finden da man sehr viele Cliffhanger hat, trotzdem fühlte es sich halbwegs "rund" an da man nochmal auf dem Anfang des Anime zurückging und auch das Hauptthema: "Was will Phos eigentlich erreichen?" angesprochen hat. Denn damit fing es an: Eine Aufgabe für Phos zu finden (und natürlich aus für Cinnabar)
    Was ich nicht verstehe ist warum man einfach einen sehr wichtigen Charakter komplett ausgelassen hat. Gerade da dieser für die spätere Handlung essenziell ist.
    Nun ja ich kann allen an dieser Stelle nur nochmal den wundervolle Manga empfehlen denn was danach noch an Entwicklung kommt ist einfach toll und bei dem aktuellen Kapiteln fiebert man ziemlich mit :D

  • Was ich nicht verstehe ist warum man einfach einen sehr wichtigen Charakter komplett ausgelassen hat. Gerade da dieser für die spätere Handlung essenziell ist.

    Ich finde es schon gut, dass man diesen Charakter nicht mehr mit aufgenommen hat. Die Adaption hat so schon das Problem, dass sie zu einem Zeitpunkt endet, zu dem nicht sauber ein Arc abschließt, sondern mehr ein neuer aufgebaut wird. Ich hätte eigentlich das Ende vom Shiro-Arc passender als Abschluss empfunden. Es hätte die notwendigen Fragen bezüglich den Mondmenschen und Adamant aufgeworfen, aber ohne dass dies vertieft würde.


    Es ist aber schon schade, dass die zuvor sehr getreue Adaption in der letzten Folge anfing abzuweichen. Vor allem das vorgezogene Gespräch mit Cinnabar. Es schlug so, zusammen damit, dass man die Kampfszene so veränderte, dass nun Cinnabar bei Phos' "Kampf" zu Hilfe kam, einen okayen Bogen wieder zurück zum Anfang und lies es als für nur Anime-Schauer zu einem sauberen Ende kommen, aber vor dem Gespräch erfolgten eigentlich noch andere Szenen, die dieses Gespräch "notwendiger" gemacht hätten.

    • Offizieller Beitrag

    Eh, auch zu Ende geschaut. Hatte nach Episode 6 oder so pausiert und bis dahin war es mein Kandidat für den Anime der Saison. Die beiden Hauptgründe dafür waren visuelle Aufmachung + Inszenierung und Phos als Hauptfigur, aber im Endeffekt hat man Phos so lange auf die Schnauze fallen lassen, bis dieses Deprimonster entstanden ist, das nur stellenweisen die alte Persönlichkeit durchblicken lässt. Ganz zu schweigen davon, dass es eine Rückentwicklung darstellt, vor allem wenn man jemand anderen nachahmt anstand man selbst zu sein. Dass das visuell auch nicht nur durch die neue Frisur, sondern auch durch magische Pupillenverkleinerung repräsentiert wird, macht es nur anstrengender beim Zusehen. Man wächst über die Hälfte des Anime mit der Hauptfigur mit, nur um sie von einem Moment auf den anderen nicht nur von der Persönlichkeit her kaum noch wiederzuerkennen, sondern auch von der Optik her. Seltsame Entscheidung. Naja. Das Ende ist ein netter Lichtblick auf Besserung, weil Phos nun ein deutliches Ziel hat, aber gleichzeitig hat es der alten Persönlichkeit auch den Rücken zugekehrt. Im Grunde ist die Entwicklung theoretisch so halbwegs nachvollziehbar, aber durch den Zeitsprung fühlt es sich einfach nur danach an, dass die Hauptfigur ersetzt wurde, was bei mir einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat, den ich einfach nicht loswerden konnte. Besser ist's die Geschichte zu vergessen.


    Ich vergebe ★★★✩✩
    War immer schön anzusehen. Am besten war wie Shiro Dia verfolgte. Visuell definitiv einer der interessantesten Anime, die ich gesehen habe.

  • Veränderung ist eines der ganz großen Themen in dem vom Anime abgehandelten Part der Vorlage. Das verdeutlichen nicht nur die zahlreichen Erwähnungen Phos', dass er sich verändern will, muss und es schließlich auch tut (mal mehr, mal weniger freiwillig), sondern auch die letzte Folge, die genau und fast ausschließlich unter diesem Zeichen steht. Deshalb verstehe ich deinen Kritikpunkt nicht. Hier wurde auch ausreichend darüber diskutiert, dass der Wandel im Großen und Ganzen nachvollziehbar war, sämtliche Erfahrungen, Rückschläge und den immensen Erinnerungsverlust (sämtliche Gliedmaßen) zusammengenommen. Wenn du außerdem denkst, dass es eine Rückentwicklung war, geschweige denn dass Phos nur Antarc nachahmt, dann würde ich mir den Anime noch einmal genauer ansehen oder wie erklärst du dir dann zum Beispiel, dass Phos seine Zweifel gegenüber Sensei beibehält und eigenständig Nachforschungen über die Lunarians anstellen will (ganz im Gegensatz zu Antarcticite, der Kongo mit ziemlicher Sicherheit bedingungslos vertraut hat)? In einem Werk, in dem es zentral um Selbstfindung und Coming of Age geht, zu kritisieren, dass sich der Hauptcharakter Inspiration bei einer Figur holt, für deren Tod er sich verantwortlich fühlt und die ihn zum ersten Mal nicht wie eine Witzfigur behandelt, und damit vielmehr Fortschritte hinsichtlich Werten wie Mut (wird explizit mehrmals genannt) und Eifer (übernimmt winter duties und patrol) macht, finde ich schon arg verfehlt.
    Was meinst du überhaupt mit "alter Persönlichkeit"? Nur weil dir eine Figur als genki, aufsässig, lustig (oder was auch immer du an ihr sympathisch fandest) vorgestellt wurde, heißt es doch nicht automatisch, dass die Figuren hier wie in x-beliebigen anderen Werken in ihrer Entwicklung stagnieren (nochmal zur Erinnerung: es ist in etwa ein Jahr vergangen). Wenn du sagst, dass dir der "alte" Phos sympathischer war, dann wird dir wahrscheinlich die Mehrheit hier zustimmen, aber wegen einer charakterlichen Veränderung (die wie gesagt gut begründet ist, nicht mehr und nicht weniger) von einem "Ersatz" des MCs zu sprechen, ist wirklicher Blödsinn.


    Sorry, aber das liest sich nach einem klassischen Fall von "mir gefällt eine Wendung nicht, deswegen höre ich auf zu versuchen, ebenjene Änderung zu verstehen" (hatten wir ja hier schon im Thread), nichts für ungut. Allein die Wortwahl "Deprimonster" und dass du dich an den veränderten Augen aufhängst (ein Stilmittel, das btw vor allem in Anime bewusst genutzt werden kann, um eine Veränderung darzustellen, hier genauer; Phos' Wunsch, ein bisschen mehr wie Antarc zu sein, zu entsprechen), lässt schon tief blicken, denn das eine ist absolut falsch und das andere ist nitpicking (unter der Prämisse, dass man es nicht als Allegorie auf Phos' Veränderung auffasst).

    • Offizieller Beitrag

    Ich schreib' mal etwas mehr dazu. Ich hatte nicht wirklich den Eifer meine Meinung genauer zu erläutern. Du musst verstehen, dass ich den Anime bis zum angesprochenen Punkt einfach phänomenal gefunden habe und ich hoffe, du kannst mir zumindest darin zustimmen, dass eine starke Persönlichkeitsveränderung des Hauptcharakters, die nicht als weiche Überleitung präsentiert wird, eine massive Veränderung darstellt.


    Ich weiß, dass Phos sich verändern will. Ich weiß, dass das die ganze Zeit Thema ist. Ich halte das auch für gut, dass dem so ist. Genau deswegen bin ich ja überhaupt unzufrieden, weil mich die Art der Veränderung massiv enttäuscht hat.


    Hier wurde auch ausreichend darüber diskutiert, dass der Wandel im Großen und Ganzen nachvollziehbar war, sämtliche Erfahrungen, Rückschläge und den immensen Erinnerungsverlust (sämtliche Gliedmaßen) zusammengenommen

    Naja ich schrieb

    Im Grunde ist die Entwicklung theoretisch so halbwegs nachvollziehbar

    Dann schreibe ich es mal etwas genauer. Die Rückschläge habe ich ja selbst in meinem Beitrag erwähnt ("so lange auf die Schnauze fallen lassen"). Das war das große Leitthema, als Genki-Phos noch existierte. Erfolge waren meinem Lieblingsmineral nicht gegönnt. Anstatt aber darauf aufzubauen, treten die ersten richtigen Erfolge nur mit einer radikalen Persönlichkeitsveränderung ein. Sicher wurden einige Gründe für die Persönlichkeitsänderung gegeben und sicher wird man wohl ein Stück weit apathischer, wenn man so viele schöne Erinnerungen verliert und Eis-Phos ist neidisch auf Genki-Phos in der letzten Folge, weil mit den Erinnerungen und den Erfahrungen die alte Persönlichkeit zu einem guten Stück abhanden gekommen ist. Dann wiederum hat sich ohne Arme erstmal nicht viel geändert und offenbar auch nicht, als einiges abgesplittert ist. Antarktizits Verlust ist letztendlich die Hauptursache für die Veränderung (+ innere Leere, die dann Phos wohl immer bewusster wird wegen der fehlenden Erinnerungen). So, was ist also mein Problem?
    Wie ich oben schon schrieb, missfällt mir, dass als Lösung für Phos Probleme diese radikale Persönlichkeitsänderung präsentiert wird. Das allein wäre noch nicht mal ein gewaltiges Problem; dazu wird es erst durch die Tatsache, dass der Zuschauer nichts davon mitbekommt. Es werden nur Gründe geliefert. Danach: time skip. Ich als Zuschauer fühle mich einfach nicht so, als hätte ich Phos' Entwicklung miterlebt, weswegen ich mir vorkam, als hätte man den MC ausgetauscht. Meine ganze Bindung zu Phos, die ich aufgebaut hatte, war plötzlich fast weg. Du kannst mich jetzt gerne für einen schlechten Menschen halten, aber das wird nichts daran ändern. :D


    Wenn du außerdem denkst, dass es eine Rückentwicklung war, geschweige denn dass Phos nur Antarc nachahmt, dann würde ich mir den Anime noch einmal genauer ansehen oder wie erklärst du dir dann zum Beispiel, dass Phos seine Zweifel gegenüber Sensei beibehält und eigenständig Nachforschungen über die Lunarians anstellen will

    Naja, wenn du es für eine Weiterentwicklung hälst, wenn ein Charakter weniger glücklich ist als zuvor, dann ok?
    Dein Gegenbeispiel dazu, dass Phos nicht einfach nur Antarc nachahmt, ist richtig. Aber das ist auch das, was ich mit dem Lichtblick am Ende meinte. Die eigenständigen Forschungen als neues Ziel sind ja keine Eigenschaften von Antarc; du brauchst nicht verlangen, dass ich mir den Anime noch einmal genauer ansehe, wenn dein gefundener Widerspruch sogar in meinem Beitrag steht ;-)
    Und ja, ich halte es für ungesund jemand Totes nachzuahmen. Bloße Inspirationsquelle sehe ich hier einfach nicht. Gegen Ende hin kann man das schon eher so sehen, als Phos für sich ein ZIel gefunden hat, aber direkt nach dem time skip? nope nope nope


    die ihn zum ersten Mal nicht wie eine Witzfigur behandelt, und damit vielmehr Fortschritte hinsichtlich Werten wie Mut (wird explizit mehrmals genannt) und Eifer (übernimmt winter duties und patrol) macht, finde ich schon arg verfehlt

    Das mit Antarc war ja auch schön. Es sah wieder danach aus, als ob Phos endlich einen Platz auf der Insel finden würde, aber gleichzeitig gab's auch wieder was auf den Deckel. Und dabei macht Phos diesmal alles richtig und widersteht der süßen Frucht, aber Phos darf's nicht richtig machen, also macht es *rutsch* und *plumps*; alte SSBB-Profis kennen das: sie machen alles richtig und rutschen trotzdem aus. Das führt dann zum entscheidenen Schicksalsschlag, der aber gar nicht nötig gewesen wäre.


    Nur weil dir eine Figur als genki, aufsässig, lustig (oder was auch immer du an ihr sympathisch fandest) vorgestellt wurde, heißt es doch nicht automatisch, dass die Figuren hier wie in x-beliebigen anderen Werken in ihrer Entwicklung stagnieren

    Also ich hab's sicher schon indirekt erläutert, aber Entwicklung setzt sicher keine 180°-Umschwenkung voraus. NIrgendwo habe ich erwähnt, dass ich Probleme mit Charakterentwicklung hätte - wieso auch?


    Allein die Wortwahl "Deprimonster"

    Häng dich doch nicht so sehr an meinen Kosenamen auf =3
    Phos wirkt einfach vergleichsweise apathischer und unglücklicher. Ich drücke nur meinen Unmut und meine Enttäuschung aus.


    und dass du dich an den veränderten Augen aufhängst (ein Stilmittel, das btw vor allem in Anime bewusst genutzt werden kann, um eine Veränderung darzustellen, hier genauer; Phos' Wunsch, ein bisschen mehr wie Antarc zu sein, zu entsprechen)

    Ja, natürlich ist es ein Stilmittel. Von den schönen Stilmitteln, die der Anime sonst benutzt hat, wirkt dieses besonders fremd, weil es so furchtbar urks ist. Ich bin ja froh, dass sie sich nicht auch noch die Haare gefärbt hat. Dann wäre das Cosplay perfekt gewesen.
    Falls wirklich nicht klar ist, was mich stört:
    1) Das Stilmittel ist enorm IN-YOUR-FACE. Inhaltlich wird ja auch nur der Haarschnitt erwähnt und der hätte schon gereicht. Natürlich hege ich eine Abneigung gegen Haare schneiden als Sinnbild von Charakterentwicklung in unzähligen Werken, weswegen hier die Vorbildnahme mal etwas willkommener ist, aber das geht auch subtiler ohne Pupillenverkleinerung.
    2) Es ist eine visuelle Entfremdung. Ich erkenne Phos im Gesicht nicht wieder und das ist für mich ein Problem. Die ganzen Gesichtsmimiken haben überhaupt keine Verbindung zu Genki-Phos mehr. Die Verhaltensänderungen lassen sich mit dieser seltsamen "Wunderidee" nicht einmal richtig erfassen, weil ich keine vernünftigen Vergleiche ziehen kann. Vielleicht kannst du es, denn ich kann es nicht. Vielleicht siehst du es als Nitpicking, aber ich sehe es großes Problem. Ich hab ja sonst kein Problem mit nicht konstantem Charakterdesign, wenn sich Animatoren mal wieder austoben (im Gegenteil), aber wenn's eine bewusste Gesichtveränderung ist, um einen Charakter wie einen anderen aussehen zu lassen, eeeeh nope.

  • Nun, das ändert ja nix an ner Meinung zum Anime. :D
    Hab ihn nich weitergeguckt nach der ersten Episode. Wollte nur drauf eingehen weil meyno nach beleidigtem Fanboy klang.


    Wenn jemandem irgendwas nich gefällt und er trotzdem es versteht dann gefällts ihm vermutlich trotzdem nich. Man hat halt einfach nen andern Geschmack. Gibt genug Anime in denen irgendwelche Fans meinen in "nix" irgendwie tolle Sachen rein interpretiern zu müssen (andere verstehn es angeblich dann nich). Oder Anime die "gut" sind wo Leuten irgendwas nich passt (weil Harem oder Ecchi drin ist) und sie deshalb alles andere was der Anime sonst zu bieten hat ignorieren.


    Das ist ganz normal. Auch wenn man ähnliche Sachen in nem anderen Anime dann besser findet wo sie besser verbaut sind. Das Gesamtpaket muss immer passen.
    (Finde immer interessen wenn Leute über A reden sagen "aber dir hat doch B gefallen, der is so ähnlich wie A, dir muss doch A auch gefallen" und nem anderen aber A einfach nich gefällt weils ihm halt nich gefällt. Wobei man es schon untersuchen/erläutern kann.)


    Die meisten andern die hier schrieben fanden ja auch - so viel ich gesehen hab - den Anime hauptsächlich wegen der Optik gut. (Bin ich eher froh dass ich nicht weiterguckte, gerade das ist mir allein wenig Motivation.) Ne Durchschnittswertung von 3/5 Sternen ist auch jetzt noch nich wirklich was wo man sich angegriffen fühlen müsste als Fan.


    Aber ich mache vielleicht mal nen andern Thread zu "was gefällt" bzw. "was ist wichtig" bezüglich Anime allgemein. Kelven machte so philosophische Threads immer gern früher. Vielleicht postet er da auch mit seinem andern Nicknamen hier. :D

  • @Eliholz
    Ich kann verstehen, dass dir der Anime nicht mehr so gefällt, weil Phos' Persönlichkeit sich verändert hat, schließlich kann ich nicht oft genug betonen, dass Charaktere (und Sympathie ihnen gegenüber) das Wichtigste sind, aber ich glaube, dass die Geschichte mit dem alten Phos irgendwann nicht mehr funktioniert hätte.

  • Wollte nur drauf eingehen weil meyno nach beleidigtem Fanboy klang.

    Sind wir nicht alle ein bisschen "Fanboy", wenn wir in einer Diskussion einen Anime verteidigen, der uns gut gefallen hat? Vielleicht war mein Umgangston ein wenig rau, aber mir war das, was Eliholz schrieb ein bisschen zu verkürzt, auf einen Aspekt (Phos radikale Entwicklung) fokussiert, teilweise sehr übertrieben dargestellt und insgesamt damit auch für mich nicht ganz nachvollziehbar. Ich wüsste nämlich gerne (ja als Fanboy, wenn man so will), was andere an dem Anime auszusetzen haben - und das so genau wie es geht. Also sorry, wenn du es falsch aufgefasst hast, Eli, ich halte dich nicht für einen schlechten Menschen, weil du einen Anime, der mir gefällt, nicht magst. :D


    Mit deinen Erläuterungen kann ich jedenfalls ein wenig mehr anfangen, danke dafür. Ich denke allerdings, dass du Phos' Entwicklung vor dem tragischen Ereignis vor dem Hintergrund ihrer fröhlichen Natur etwas vernachlässigst:


    Natürlich ist ein Bruch da, aber die 180°-Wende und Radikalität, die du beklagst, nehme ich nicht ganz so extrem wahr. Seit dem Treffen mit Shinsha und bei den Begegnungen mit den Admirabilis und den Lunarians macht sich mMn schon ein klein bisschen Schwermut und eine größere Portion Selbstreflexion bei Phos breit, die nicht zuletzt im erstmaligen Aussetzen des Winterschlafs (nach 300 Jahren) mündet. Es lässt sich daher schon eine Tendenz erkennen, dass es eine stetige Entwicklung ist, in der eben Antarcs Tod den Anstoß für eine Veränderung gibt, der Zuschauer bekommt damit schon was mit, finde ich. Was ihm dann halt abhanden kommt, ist sein Sarkasmus und seine Späße, das stimmt. Aber ich finde es auch nicht ganz unrealistisch, dass man nicht fröhlich pfeifend durch die Gegend schlendert, wenn Phos sich zugleich für Antarcs (Achtung, nicht nur irgendeine Person für Phos) Tod schuldig fühlt. Durch die Unsterblichkeitsthematik nimmt das Ganze dann auch eine ganz andere Dimension an, finde ich. (Das Wort Inspiration war vielleicht ein wenig schlecht gewählt, es geht eher um eine Art moralische Schuld, die Phos' dadurch in Ermangelung anderer Optionen, Antarcs Verlust gerecht zu werden, zu begleichen sucht.)


    Zur Weiterentwicklung: Ich finde auch nicht, dass Phos glücklich ist. Weiterentwicklung heißt ja auch nicht per se glücklich sein. Phos wollte sich verändern (stärker werden), weil er dachte, sich damit - angespornt durch Shinshas Situation - einen Platz in der Welt zu schaffen. Auf Borts Frage, ob er denn nun froh sei, antwortet ja Phos auch, dass dem nicht so ist. Es ist damit auch ganz sicher keine "Lösung aller Probleme". In anderen Werken ist es durchaus üblich (z.B. Shonen), dass der Hauptcharakter sich weiterentwickelt und an den Herausforderungen wächst, und das tut Phos hier oberflächlich gesehen, indem er mal "mithelfen" kann, aber wirklich glücklich wird er dadurch nicht. Pilop hat glaube ich auch mal die Moral der Geschichte hinsichtlich der Leichtsinnigkeit eigener Verstümmelung zugunsten körperlicher Stärke kritisch angemerkt. Ich habe ja schon angemerkt, dass ich glaube, dass man mit dem Anime einen anderen Weg geht und gerade die Entwicklung von Phos kritisch beleuchtet. Das wird erst viel später deutlich und lässt einen über existentielle Probleme nachdenken, aber vielleicht erst einmal so viel. Deinen Kritikpunkt zur veränderten Physiognomie verstehe ich jetzt übrigens.

    • Offizieller Beitrag

    ich halte dich nicht für einen schlechten Menschen, weil du einen Anime, der mir gefällt, nicht magst. :D

    :D


    Ja, Phos macht von Anfang an eine Entwicklung durch. Die Suche nach einem Sinn im Leben und die Suche nach einem Sinn für Shinsha etc. Als Phos durch die Meerjungfrau entführt wurde, keimte ja ohnehin schon das Interesse auf, das dann am Ende auch angefangen wird auszuleben, doch das vergisst Genki-Phos ja auch wieder direkt (Beine ab). Der Teil mit der Suche nach dem Sinn des Lebens ist auch der Teil, mit dem ich keine Probleme habe. Es sind die anderen Wesenszüge, die alle auf einmal abhanden kommen, die für mich das Problem sind (Quatschmacherei, Sarkasmus, emotionsbetonte Ausstrahlung und die ganzen Beziehungen zu den anderen Steinen).


    Zur Weiterentwicklung: Natürlich sind beide Phos-Versionen nicht glücklich. Ich sehe die spätere Version als die unglücklichere; eindeutig wird es in der letzten Folge, wo Phos sich an sich selbst erinnert (die Szene ist auch in Lebbos eingebettetem Video). Ich denke, dass eine charakterliche Weiterentwicklung direkt mit einem Glücklicher werden des Charakters verbunden. Phos kann nun zwar kuhle Tricks, aber charakterlich weiterhelfen tun diese erstmal nur bedingt. Sie ermöglichen jetzt in gewisserweise das Erforschen der Lunarier, was den Weg des Glücks für Phos natürlich offenhält. Und naja, Phos hat den Tod von Antarc noch nicht verarbeitet und das wäre auch noch zu früh, aber ist etwas, das es definitiv noch zu überwinden gilt. Scheint ja bisher noch sehr darunter zu leiden.


    Pilop hat glaube ich auch mal die Moral der Geschichte hinsichtlich der Leichtsinnigkeit eigener Verstümmelung zugunsten körperlicher Stärke kritisch angemerkt. Ich habe ja schon angemerkt, dass ich glaube, dass man mit dem Anime einen anderen Weg geht und gerade die Entwicklung von Phos kritisch beleuchtet

    Ist ja auch ein Punkt einer Rückentwicklung und Phos hat sich auch dagegen entschieden. Und dann waren die Arme trotzdem ab. Lieber arm dran als Arm ab im wahrsten Sinn des Wortes ;D (EDIT!)


    aber ich glaube, dass die Geschichte mit dem alten Phos irgendwann nicht mehr funktioniert hätte

    Basierend auf spätere Mangavorkommnisse? Ansonsten keimte das Interesse an den Lunariern ja schon bei der Meerjungfrau, aber leider spielte das Gedächtnis danach nicht mehr mit. Falls es um die Kampffähigkeiten geht, ist es ja nicht so, als hätte Genki-Phos GOLD PLACHINUM nicht meistern können. Alternativ hätte man sich immer noch Beinkampf einfallen lassen können (an den Beinen befestigte Klingen oder sowas); wäre natürlich nicht so phantasievoll wie das mit dem Gold :D:

  • Ich warte immer noch drauf das Phos die Körperteile wiederfindet und dann im wahrsten Sinne des Wortes zu sich selber zurückfindet.
    Den "Verstümmelungseffekt" fand Ich selber auch immer etwas schade und hatte gehofft das der Anime das irgendwann nochmal auflöst und Phos in seiner eigentlichen Form
    "gut genug" ist. Zwischendurch dachte Ich sogar mal, dassPhos vielleicht zum Strategen wird, weil er ja nicht kämpfen konnte.
    Dachte das er während seinem Praktikum zum Bookworm wird und vielleicht so "nützlich" werden kann. Naja. Wenn S2 kommt, gucke Ich weiter.