• Union hat weniger verloren als es schön gewesen wäre, SPD Verhältnisse wären da besser gewesen. Und Grüne sind mir zu krass. Aber naja, hätte schlimmer sein können.

  • Die Grünen hatten während den letzten Jahren ja sowieso schon größere Erfolge verbuchen können. Rechte/Linke mag eben kein vernünftig Denkender in der Regierung sehen, CDU/SPD sind Out und die anderen Parteien nicht angesagt genug. Grüne bieten einem einen guten Mix aus aktuellen Trends, ein bisschen Konservatismus und noch frischen Wind. Ich könnte sie mir sogar als ernsthafte Konkurrenz zur CDU vorstellen, wie in Ba-Wü.

  • Der Hype um rechte Parteien nimmt zum Glück ein Ende. Habe ich aber vor paar Wochen schon angemerkt. Die Leute checken halt langsam, dass die AFD nicht nur inhaltlich eine schwache Partei ist, sondern auch charakterlich höchst fragwürdig zusammengestellt ist. Sie haben ihre Decke erreicht. Natürlich werden sie in "Mitteldoitschland" abräumen, aber das ist halt ein Spezialfall, weil wir von der Loserregion Deutschlands sprechen.


    Die Grünen passen halt perfekt zum Zeitgeist. Postmodern, postmaterialistisch, extrem progressiv und das Individuum im Blick. So müssen moderne linke Parteien in einer partikularen Gesellschaft inhaltlich ausgerichtet sein. Nicht dieser verstaubte Brocialism, den die Linken weiterhin pflegen. Finds natürlich lustig, dass man die Grünen als "konservative Partei" bezeichnen möchte, nur um nicht eine linke Partei als Gewinner dastehen zu lassen. Natürlich ist Umweltschutz konservierend, aber der Rest der Grünen ist amerikanischer Progressivismus at its finest und inhaltlich der Horror für AFD und rechte CDUler. Dezidiert homo- und frauenfreundlich, den Betamann propagierend und maximal migrationsfreundlich. Eine Partei, die ich Zukunft wählen werde, zumal die schlimmen Gestalten langsam aber sicher ins zweite Glied rücken (ich rede von Göhring-Eckhardt und Konsorten).

  • Das leider starke CDU-Ergebnis beiseite. Ich freue mich, wie Bremen gewählt hat. 24 für SPD (was auch mal gut ist, bedenkt man den roten Filz. der in Bremen vorherrscht), 18 für Grüne und 12 für Linke. Macht deutlich über 50 % Linkenwähler in Bremen. Ich drücke die Daumen, dass die AFD auf unter 5 % rutscht. Auf die Bremer ist Verlass. Nur eine peinliche Minderheit möchte braunen Schmutz a la AFD.


    Die AFD ist einfach unsexy geworden. Ein Partei der Schlechtmenschen, Grinches, dumpfen Hools, Verschwörungstheoretikern, Ungebildeten. Ein nicht unerheblicher Anteil besteht aus braunen Opas, die Wolfgang, Reinhard, Heinz und Hans-Peter heißen.
    Progressiv ist das neue alte Sexy.

  • Na ja die Grünen sind "rechter" als die SPD. Dürften aber auch langsam ihr Plateu erreichen - irgendwann können halt nich mehr weitere Wähler von der SPD abwandern, wenn die SPD keine mehr hat - oder nur noch ganz harte Fanboys die ewig SPD wählen. Witzig ist, dass die Grünen kaum charismatische Persönlichkeiten haben. Das könnte denen auch zu Gute kommen. Weil dann können auch weniger die Leute abwandern, wenn Personan mal nen Fehler machen. (Mal abgesehen von Palmer - den findet hoffentlich kaum wer gut.)


    Da wird quasi dann halt geguckt wo die nächstbessere lange etablierte Partei ist, die einigermaßen seriöses Programm hat - als Ersatz für die SPD. (Also nich AfD/Linke.) Nur schade, dass die FDP so schwach ist.


    Die Grünen müssen mir noch immer sagen, wie ärmere Leute sich durch höhere Umweltschutzstandards verteuerte Produkte leisten sollen ohne dass es wegen hungernden Menschen zu Aufständen kommt.:D (Und bitte ohne Fantasien vom "bedingungslosen Grundeinkommen" - wo man bisher kaum brauchbare Ideen hörte, weil manche es tatsächlich an alle verteilen wollen würden, also auch an Reiche die es gar nich brauchen.)

  • Vor einem Jahr waren die Grünen noch die Hasspartei aller AFD-Jockels. Jetzt plötzlich sollen sie rechter als die durch und durch staatstragende SPD sein? Hahaha. Was für braingymnastics man machen muss, um den Erfolg einer links-progressiven Partei zu schmälern. In Gesellschafts- und Kulturfragen ist wohl keine Partei so links wie die Grünen. Und in der heutigen ist Gesellschaft/Kultur der Bereich, der zwischen links und rechts unterscheidet. Die Grünen sind der natürliche Feind der AFD und haben ein doppelt so gutes Ergebnis eingefahren. Eindeutiger gehts nicht. Sie sind pro EU, pro Einwanderung/Refugee, pro Feminismus (ja teilweise radikal). Eine heftige Niederlage für die häßlichen Menschen der AFD.


    In welchem Bereich sind die Grünen "rechter" als die SPD? Nur weil ein Kevin Kühnert paar steile Thesen gemacht hat? Die meisten SPDler an der Regierung sind btw Seeheimer, eine extrem konservative Variante der Sozialdemokratie. Aber Fakten interessieren dich ja nicht so, ne Luthan?


    Noch ne Frage an dich: Warum bist eigentlich so ein FDP-Fan? Du bist ja nicht gerade die Zielgruppe. Eine starke FDP würde sich kontraproduktiv auf dein Leben auswirken. Aber stattdessen machst du dir lieber Gedanken, ob die Grünen irgendwelche Umweltstandards machen, die sich null auf dein Leben auswirken werden. Ganz weirde Logik, die wahrscheinlich nur du kapierst.

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  • Ich wünschte mir jetzt, dass die Grünen weniger pro-Verbote und mehr pro-Science sind mit deren komischen Meinungen bzgl. Gen-Technik, alles mit Atom ist böse

  • Bzgl Gentechnik sind die Grünen wirklich ziemlich anti-science. Aber auch nur, weil die bewusst lebende Neohippiemutter sich einredet, dass Gen janz schlimm ist. Gegen Atom ist dagegen gut.
    Leider hat jede Partei ihre Schwachpunkte, aber mit den Schwachpunkten der Grünen kann ich leben, solange sie in den relevanten Bereichen (EU, Migration, Umwelt und generelle Weltsicht) die richtige Programmatik besitzt. Hinsichtlich "beste Partei" glaube ich daran, dass die Partei die mit mir die meisten Überschneidungspunkte besitzt, die vernünftigste Partei ist :3 Und haben die Grünen bei mir von allen etablierten Parteien am besten abgeschnitten. Die AFD btw mit 7 % mit weitem Abstand am schlechtesten. Der Weg von den Linken zur AFD ist übrigens kürzer als grün zur AFD. Denn zwischen beiden Parteien gibt es null Überschneidungspunkte.

  • Die Sitzverteilung ist aber nun mal so, dass die Grünen rechter als die SPD sitzen. (Weshalb schwarz-grün gar nich so abwegig ist, wenn schon GroKo geht - und das schon sehr lang ohne große Probleme.) Wenn man bedenkt dass die Linken halt sehr sozialistische Ideen haben und die SPD halt auch das "sozial" im Namen und nen Fokus auf Arbeitsmarkt/Sozialpolitik hat - dann macht das Sinn. Die Grünen haben ja erst mal den Umweltschutz und auch Tierschutz im Programm: Schon für den Lifestyle-Grünen Akademiker, der es sich leisten kann!


    Dann haben sie Datenschutz, Menschenrechte usw. und so Krams - das hat die FDP auch. (Haben sie sich quasi da abgeguckt und zu ihrem Umweltkram dazugenommen dann.)


    Arbeit und Soziales hör ich da jetzt nich so viele (zumindest keine guten, umsetzbaren und auch uniquen) Ideen. Da würde man sich halt der SPD anschließen in ner klassichen Koalition (wenn es sowas gäbe - wird aber wohl nie wieder kommen).


    SPD hat wenigstens ein bissl Ahnung von Wirtschaft und keine zu fantasievollen Ideen. Und so lang sie gezügelt sind (was halt in ner Koaliton - vor allem als kleinerer Partner - immer der Fall wäre), wäre sie eine Bereicherung.


    Ich denke der Fokus auf Flüchtlingen kam auch den Grünen zu Gute. Weil man quasi ein Battle hat zwischen AfD und Grünen und die Jüngeren jetzt (wie man in obiger Grafik ja sah) nachrücken und Ältere aussterben ... und Jünere eher weltoffner sind. Auf lange Sicht wird man sich natürlich auch überlegen müssen, wie man in wichtigen Bereichen liefert - um die 15-20 Prozent halten zu können (da dürfte es sich langfristig einpendeln). Außerdem ist Europawahl natürlich nochmal ne andere Sache als Bundestagswahl.



    Hamburg nächste Jahr dürfte ja lustig werden. Da sind die SPD sehr stark. Aber auch verloren, wobei die Grünen das alles abfingen und die CDU weiter sehr schwach. (Stand März-Umfrage oder so.) :D Da käme rot-grün dann fast auf zwei Drittel. :D

  • Zitat

    Ich wünschte mir jetzt, dass die Grünen weniger pro-Verbote und mehr pro-Science sind mit deren komischen Meinungen bzgl. Gen-Technik

    Ja, das wäre wirklich wünschenswert. Der Verbotswahn der Grünen ist wirklich schrecklich. Umweltpolitik schön und gut, aber abseits davon sind die furchtbar unangenehm. Und dann noch ein solcher Fauxpas, dass sie sich nicht richtig durchringen konnten die Urheberrechtskatastrophenreform abzulehnen. Sowas geht gar nicht. Wehen solcher Dinge bereiten die mir echt Unbehagen. Aber Mal sehen, was die Zeit da zeigen wird. Mit diesem Aufstieg wird diese Partei auch zwangsläufig eine gewisse Veränderung durchlaufen, bleibt abzuwarten.

  • Gegen Atom ist dagegen gut.

    Kommt halt drauf an. Wir haben jetzt halt massiv Kolekraftwerke. Sofortiger Kohleausstieg und dafür AKWs wäre besser gewesen. Die Grünen sind aber auch gegen Forschung für Fusions-Technologie. Weil alles, wo Atom im Namen drin steht = böse.

  • Bin froh, dass der CDU und vor allem der Verräterpartei SPD ordentlich Wind aus den Segeln genommen wurde. Habe natürlich die Linke gewählt.

  • Atomkraft finde ich auch nicht so geil, weil der Schaden den sowas wie Fukushima oder Tschernobyl anrichtet einfach durch nichts zu rechtfertigen ist. Von mir aus kann man aber gerne Atomkraftwerke bauen, wo das niemandem schadet, wenn die hochgehen, weil da keiner wohnt. XD
    Aber neue Technologien muss man da auf jeden Fall verfolgen, man kann schlecht alles mit Windkraftwerken abdecken. Bei solchen Dingen verstehe ich manchmal auch nicht so ganz, wie die Grünen sich vorstellen, dass das funktionieren soll.

  • Der "Lifestyleakademiker" verortet sich übrigens größenteils links, aber egal. Natürlich möchte die Grüne Akademiker und Gebildete ansprechen, aber eben nicht die Egos, die eher die FDP wählen. Man ist als Grüner pro Individuum, aber contra Egoismus.
    Dass die SPD linker als Grünen ist, ist ein guter Witz. Ein nicht unerheblicher Block der SPD ist heute von den Seeheimern geprägt. Eine Strömung, die kaum von der CDU zu unterscheiden ist, außer, dass sie es mit der Religion nicht so haben. Dass die SPD ihren Fokus auf Arbeitsmarkt und Soziales hat, ist logisch, aber macht sie längst nicht "linker" als die Grünen. Das sind eben ihre Kernkompetenzen. Die SPD ist eben eine staatstragende Partei mit Fokus auf die "harten" Politikfelder (das Gegenteil von Gedöns, wie Gas Gerd einst formulierte).
    Ich bin nun wahrlich ziemlich links und bei mir hatten die Grünen in den Wahllomaten teils 90 % Übereinstimmung. Für den modernen Linken spielen halt andere Faktoren eine größere Rolle (Stichwort: Postmaterialismus). Die SPD dagegen hat ein weiterhin materialistisches Weltbild.


    Glaube nicht, dass die Grünen ihre Decke schon erreicht haben. Ihre Programmatik ist doch extrem attraktiv für jüngere Wähler und so wie die Gesellschaft sich entwickelt, werden die Grünen gefragter denn je werden (Stichwort: partikulare Gesellschaft). Niemand möchte sich binden, außer vielleicht diejenigen, die keine Wahl haben. Auch der neoliberale Lifestyle, den die FDP weiterhin so propagiert, ist nicht mehr im Trend. Die Jüngeren denken halt eher progressiv (oder weltoffen, um einen anderen Begriff zu wählen) und achten verstärkt auf Faktoren wie work-life Balance und ethisch vertretbare Produkte. Und dieses Lebensgefühl treffen die Grünen. Da die Welt im Allgemeinen und Deutschland im Speziellen zudem einen immer höheren Akademikeranteil aufweist und es immer mehr Menschen in die urbanen Zentren treibt, spricht in Zukunft vieles für die Grünen. Sie wird also tendenziell eher wachsen.

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  • Die Begriffe links und rechts sind eh total überholt, weil die bei vielem nicht mehr passen. Dass die Grünen bis zu einem gewissen Grad Lifestyle ist, stimmt natürlich. Aber ich gehe davon aus, dass da viel auch an der Umweltpolitik hängt, weil das dann doch noch immer das Aushängeschild der Grünen ist.

  • Zu meiner Gemeinde sind die Ergebnisse raus. :D
    11 Prozent höhere Wahlbeteiligung als bei voriger Europawahl. Knapp über 6000 gültige Stimmen. Lustigerweise so 3 Tierschutzparteien mit je 0,2 Prozent. Mal sehen wie die bundesweit abschneiden. Am Ende haben die sich gegenseitig die Stimmen geklaut, mit 0,6 Prozent oder so reichts doch meist schon für 1 Sitz. (Wobei noch ne vierte Tierschutzpartei dabei ist die in den bundesweiten Hochrechnungen auch wohl ausreichend noch hat für mindestens 1-2 Sitze.)


    MLPD und SGP (noch son sozialistisches Dingens) als einzige beiden 0 Stimmen. :D
    Humanisten 14 (die wählte ich auch).



    Denke schon dass die Grünen so langsam an ihre Grenzen kommen - mit den Prozenten. Die müssen ja irgendwann zwangsläufig mitregieren (weils ohne sie nich mehr geht) - und spätestens auf Bundesebene kanns dann wieder runtergehen. (Zeigt doch wie gut Opposition ist - und SPD die nur Umfaller sind und direkt nach der harten Absage doch mit der Union wieder ins Bett sind verlieren ja zu Recht.) Da muss man nämlich liefern. Und die Union kann geschickt die Vorteile für sich herausziehen und den andern die negativen Sachen zuschieben. (Auch wenn das tatsächlich garn ich so ist.) Zumindest mit Merkel ging das gut. Aber der Merkel-Bonus ist ja auch bald weg. Mal gespannt.


    Und ich glaube eher die Grünen sind eher kollektivistisch, weniger für das einzelne Individuum. (Außer es geht um Tiere. :D)


    Ich hatte ja mein Ergebnis hier gepostet: Aktuelles
    Da warn diese Humanisten (die gern Tierversuche erlauben, wenn es dem Menschen hilft) weit oben. Und FDP und SPD schloßen sich auch nich aus. Das zeigt wie unterschiedliche Ergebnisse man haben kann. Für die meisten ist die FDP ja schon ein Gegensatz zur SPD (auch wenn auf Landesebene mal Koalitionen gingen). Aber jeder schätzt halt andere Sachen an den Parteien.

    • Offizieller Beitrag

    Das Land wählt halt doch noch konservativ. Merkt man jetzt auch wieder. In den Großstädten sind die Grünen häufig stärkste Kraft. So in Köln z.B. bei knapp 33% während die SPD bei 17% liegt und die CDU bei knapp 20%... Ist eine Ansage. Selbst in München (https://www.wahlen-muenchen.de…0526europawahl/index.html) gewinnen die Grünen.


    Die Union ist mit AKK genauso verloren wie die SPD :D