Zuletzt gesehener asiatischer Film mit Meinung + Bewertung

  • Hier könnt ihr über eure Asia Movies plaudern und eure Eindrücke schildern.

  • Sicherungskopie aus dem Analpodium! Meine gesammelten Werke, Teil 1!


    Ningen no Jôken (dt. Barfuß durch die Hölle, 1959-61)





    Puuh, harte Kost. Der Intellektuelle Kaji arbeitet in einem Stahlwerk der japanisch besetzten Mandschurei, um der Einberufung zu entgehen lässt er sich in ein Arbeitslager versetzen und soll dort als Aufseher Dienst tun. Mit seinen humanistischen Ansichten fährt er aber andauernd gegen die Wand und wird letztendlich doch zum Militär eingezogen und legt sich aufgrund seines unzerbrechlichen Idealismus' mit fast allen anderen Soldaten und Vorgesetzten an.
    Die Filmreihe besteht aus drei Filmen mit einer Gesamtlänge von über 10 Stunden, und wenn man sich da durchgeschaut hat ist man wohl zwangsweise begeistert. Das ist alles sehr gut inszeniert, aber ich kann mir nicht helfen und es teilweise als überkandideltes Melodrama ansehen, Leid um des Leidens Willen wird groß geschrieben. Wem Madoka gefallen hat, der ist hier richtig. Eine Empfehlung auszusprechen ist schwierig, zwar wollte ich wissen wie der Film endet, würde ihn aber nicht nochmal sehen wollen. Wer sich für Kriegs- und Antikriegsfilme interessiert sollte mal einen Blick drauf werfen, Ningen no Jôken ist das japanische Pendant zu Bernhard Wickis "Die Brücke".



    Tokyo Saiban, 1983





    Eine sechseinhalbstündige Dokumentation von Masaki Kobayashi über die Tokioter Prozesse, zusammengeschnitten aus Originalaufnahmen. Sehr interessant, da ich mich bisher nicht mit der Thematik auseinandergesetzt hatte. Zwischen Kriegsende und der Verkündung der Urteile gibt es immer wieder Rückblicke auf den Kriegsverlauf sowie die Geschehnisse davor, die Hintergründe der Angeklagten werden beleuchtet und auch der Tenno wird nicht ausgespart. Durchaus ein ausgewogenes Werk.



    Jōi-uchi: Hairyō tsuma shimatsu, internationaler Titel "Samurai Rebellion", 1967





    Fünf Jahre nach Seppuku hat Masaki Kobayashi nochmal einen Chambara gedreht, in den Hauptrollen Toshiro Mifune, Go Kato, Yoko Tsukasa und Tatsuya Nakadai. Die Geliebte des Provinzfürsten wird vom Hofe verstoßen und soll den Sohn des alten Sasahara Isaburo heiraten. Dieser sperrt sich zunächst dagegen, kann aber dann doch nicht ablehnen. In der Folge werden sein Sohn Yogoro und die Dame Ichi ein glückliches Paar, jedoch stirbt der ältere Sohn des Lehnsherrn und Ichi soll als Mutter des verbliebenen Erben wieder zurück an den Hof. Es baut sich ein hochinteressanter Konflikt zwischen Daimyo und Gefolgsmann, welcher sich gegen die Ungerechtigkeit auflehnt. Das Killcount am Ende war mir allerdings etwas zu hoch.
    Kobayashis Chambara gefallen mir besser als Kurosawas. Schade dass die Aufmerksamkeit im Ausland so ungleich verteilt ist.




    Shinkansen Daibakuha (Panik im Tokio-Express), 1975






    Superexpress Hikari 109 fährt um 9:48 Uhr in Tokio ab, planmäßige Ankunft in Hakata um 17:36. Nur kommt er dort nicht an, denn der verbitterte Tetsuo Okita (Ken Takakura) und seine Schergen haben eine Bombe angebracht! Fährt der Zug langsamer als 80 km/h macht es Bumm!
    Mit 152 Minuten ist der Film recht lang, wird aber nie langweilig. Während sich der Zug unweigerlich der Endstation in Fukuoka nähert und die Polizei eine Festnahme nach der anderen in den Sand setzt gibt's ein paar nicht so glaubwürdige Elemente. So dreht z.B. eine Frau im Zug durch (verständlich) und bekommt zur Beruhigung eine Backpfeife verabreicht, und schon kündigt sich die Niederkunft ihres Kindes an. Oder der vor Hikari 109 fahrende Zug hat einen Defekt und kann nicht repariert werden, der Lokführer (Sonny Chiba) muss mit überhöhter Geschwindigkeit auf das Gegengleis ausweichen, was aber eine automatische Bremsung auslöst etc.
    Charakterentwicklung darf man hier nicht erwarten, aber ein durchgehend hohes Tempo und gute Unterhaltung mit Starbesetzung



    Daibosatsu Tôge (Sword of Doom), 1966




    Der Samurai Ryunosuke Tsukue ist ein mieses Schwein. Er tötet zuerst einen alten Sack, dann einen anderen Schüler seiner ehemaligen Schwertschule und dann ganz viele andere Leute. Charakterentwicklung findet quasi nicht statt, Tatsuya Nakadai spielt hier eine zerstörte und vom Hass zerfressene Person in den politischen Wirren der 1860er. Die Shinsengumi kommen auch vor, das kommt aber nicht wirklich zum Tragen, der Film basiert auf den ersten 3 Bänden eines über 27 Jahre in 41 Teilbänden veröffentlichten Romans von Kaizan Nagazato, und einige Zusammenhänge bleiben aufgrund des Umfangs der Vorlage unerklärt. Stört aber nicht unbedingt, wenn man sich ganz darauf konzentriert wie Ryunosuke so langsam dem endgültigen Verfall entgegengeht und sich der Film in einer Gewaltorgie voller Blut entlädt



    Sanbiki no Samurai, 1964




    Der Film ist eigentlich ein Prequel zur gleichnamigen TV-Serie, die zwischen 1963 und 69 in 157 Folgen auf Fuji TV lief. Der Ronin Shiba kommt in das Haus von drei Bauern, welche gerade die Tochter des Vogts entführt haben, um Entlastungen zu erpressen. Ihnen geht es gar schrecklich, die grausamen Steuern lassen vom kargen Ertrag der Felder kaum genug zum Leben übrig! Der Rest ist die klassische Geschichte von den guten Kämpfern gegen die böse und hinterlistige Obrigkeit, aber solide umgesetzt und mit drei sympathischen Hauptcharakteren. Ich bin ja sowieso ein bisschen schwul für Tetsuro Tamba.



    Yakuza no Hakaba (Yakuza Graveyard), 1975




    Kuroiwa (Tetsuya Watari) ist ein mieses Bullenschwein. Vor zwei Jahren erschoss er einen Gangster auf der Flucht (und ist jetzt mit dessen Freundin zusammen), aber an seinen Ermittlungmethoden hat sich nichts geändert. Die bösen Buben werden erst ordentlich verprügelt, dann werden ihnen Pistolenkugeln untergeschoben um beim darauffolgenden Verhör noch ein paar Informationen mehr herauszubekommen. Natürlich geht man auch da nicht zimperlich vor, es gibt eigentlich keinen Unterschied zwischen den Methoden von Bullizei und Yakuza.
    In Osaka kämpfen das kleine Nishida-Syndikat (beschäftigt sich hauptsächlich mit Pachinko und Hütchenspiel) sowie die große Yamashiro-Gruppe um Einfluss. Letztere steckt mit der Pozilei unter einer Decke, wodurch die Nishidas immer weiter in die Ecke getrieben werden. Kuroiwa gerät dabei in eine Zwickmühle, die Frau des im Bau sitzenden Nishida-Chefs biedert sich ihm an und es entsteht ein zartes Pflänzchen der Liebe. Als Polizist kann er sich das eigentlich nicht erlauben, aber er ist ein harter Hund und folgt seinen eigenen Instinkten, auch wenn's gegen die eigenen Vorsitzenden geht. Als ihm ein Arbeitskollege zum Yakuza-Unterschlupf folgt gibt's für den erst einmal ordentlich Backenfutter, damit er ja das Maul nicht aufmacht.
    Sehr gewalttätig und mit zweifelhaften moralischen Aussagen, aber ein unglaublich unterhaltsamer Gangsterfilm. Meiko Kaji wie immer zum Anbeißen .
    Großartig fand ich den extremen Osaka-Dialekt der Figuren, das ist Lokalkolorit! Der Übersetzer wird seinen Spaß gehabt haben, die nuscheln teilweise auch noch bis zur Unverständlichkeit.



    Joshû 701-gô: Sasori, Sasori - Scorpion (1972)




    Nami Matsushima sitzt im fiesesten Frauenknast Japans ein, denn ihr vorgeblicher Liebhaber hat sie als Spitzel missbraucht und weggeworfen wie einen schmutzigen Lumpen. Der Alltag im Bau ist hart, es müssen Löcher gegraben und wieder zugeschüttet oder Klamotten genäht werden. Wenn es keinen Stress mit den Wächtern gibt, dann mit den weiblichen Hilfsaufseherinnen oder eingeschleusten Pozilistinnen, welche verführt und gefügig gemacht werden wollen. Dabei will Nami nur eines: Rache an dem Mann, der sie verriet!
    Das ist alles ganz nett, aber Nami bleibt durch ihr weitgehendes Schweigen ziemlich blass. Die anderen Charaktere auch. Daher fehlt's mir an Mitleid, wenn wieder jemand gefoltert oder vergewaltigt wird (ein paar Gefängniswärter werden auch als lebender Dildo missbraucht). Die Inszenierung scheint im Gegensatz zu westlichen Exploitationfilmen sehr gut zu sein, um das zu beurteilen fehlt mir aber die Kenntnis dieser. Die Gewalt hat immer ein bisschen was Groteskes an sich, v.a. die Szene mit der Glasscherbe im Auge des Gefängnisdirektors .


    Meiko Kaji aber sieht gut aus, in Shibari sowieso. Von daher eine Empfehlung für diesen Film!



    Zero Woman: Red Handcuffs (Zero-Ka no Onna: Akai Wappa), 1974




    Dieser Film ist ein recht bekannter Vertreter des Exploitation-Genres und basiert auf einem Manga von Tôru Shinohara (der hat auch die Vorlage zu "Sasori" erdacht). Die Politikertocher Kyoko Nagumo wird entführt, da ihr Vater um jeden Preis ein Bekanntwerden verhindern will wird die Spezialagentin Rei aus der Abteilung 0 auf die Entführer angesetzt. Diese Abteilung gibt's in der Wirklichkeit gar nicht, Abteilung 1 ist idR die für Gewalttaten, daher ist die 0 wohl so eine Art Sonderkommando für die ganz harten Fälle. Rei sitzt nur leider gerade im Bau, denn sie hat davor einen Frauenmörder knallhart kaltgemacht anstatt ihn festzunehmen. Die bösen Buben sollen natürlich nichts mehr ausplaudern können, sondern werden abgemurkst! Das Blut spritzt in Strömen, gefoltert wird mit Schraubstock & Schweißbrenner, und dazwischen gibt's jede Menge Vergewaltigungen, Brandstiftungen, Mord und Totschlag. Die Charaktere sind flach bis uninteressant, die Handlung ist derbe, die Dialoge zotig bis obszön, die Schauspielkunst hölzern. Tetsuro Tamba als Zengo Nagumo sicher nicht in seiner besten Rolle .
    Hauptdarstellerin Miki Sugimoto hat allerdings sehr sinnliche Lippen und auch einen schönen Busen.


    Im übrigen hat der Film sogar eine deutsche Synchronisation. Die ist recht frei, aber immer noch besser als die unbrauchbaren Untertitel des 2-Disc-Sets.




    Harakiri - Tod eines Samurai, 2011





    Völlig überflüssiges Remake des Klassikers von 1962. Takashi Miike hält sich größtenteils an das Originalskript und nimmt nur teilweise Veränderungen vor, so wird z.B. der Mittelpart mit der Vorgeschichte ausgedehnt und Tsugumos Rache am Ende gestutzt. Auch der zentrale Aspekt, die Lächerlichkeit der Samuraiehre, wird nicht so gut ausgearbeitet und man zeigt lieber wie sich am Schluss noch ein paar Hanswursten den Bauch aufschlitzen.
    Die Neuauflage hat zwar ebenfalls eine Starbesetzung, aber ich habe ein Problem mit neueren Samuraifilmen und kann das Geschauspielere da nie richtig ernstnehmen, das wirkt so gekünstelt und verweichlicht. Ebizo als Tsugumo ist weinerlich-überdramatisierend, das liegt wohl an seinem Hintergrund als Kabukischauspieler. Der macht ja eigentlich sowas:



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    Ichikawa Ebizo als "Sukeroku" in "Sukeroku Yukari no Edozakura", im Video ab 45:00


    Ich kann wirklich nur zum Original von Masaki Kobayashi raten. Mit Tatsuya Nakadai, Tetsuro Tamba und Rentaro Mikuni hat das eine ausgezeichnete Besetzung und zieht sich in der Mitte nicht wie ein Kaugummi. Einen anständigen Endkampf gibt's auch.



    Graveyard of Honor (Jingi no Hakaba), 1975





    Kinji Fukasakus Gangsterfilme sind ja auch als "Jitsuroku Eiga" bekannt, also authentische Geschichten. In den Wirren der Nachkriegszeit kämpfen verschiedene Mafiagruppen um Einfluss, streiten sich im freigeleassenen Zwangsarbeitern aus China und bestechen die amerikanischen Besatzer. "Jingi no Hakaba" basiert auf der Lebensgeschichte von Rikio Ishikawa, einem Yakuzamitglied der zwar für seine Bande nur das Beste will, aber Schwierigkeiten hat seine Gewalttätigkeit unter Kontrolle zu halten. Erst verursacht er fast einen Brandenkrieg, indem er den Chef einer gegnerischen Gruppe angreift. Dann rastet er aus und will dem eigenen Boss ans Leder, wird verbannt, fängt an Heroin zu spritzen etc. Niemand im Film ist sympathisch, auch nicht die weibliche Hauptfigur, denn die wird von Rikio vergewaltigt und zur Hure gemacht, kann aber doch nicht von ihm lassen. Lichte Momente gibt's keine, man sieht zu wie sich Ishikawa nach und nach selbst zerstört. Sehr eindrucksvoller Film.
    Tetsuya Watari und Tatsuo Umemiya haben 1976 wieder zusammen in "Yakuza Graveyard" gespielt, Watari dann als Polizist mit Methoden a la Rikio.



    Goyôkiba (Hanzo the Razor: Sword of Justice), 1972




    Hanzô Itami ist der härteste Polizist von Edo. Und damit ist nicht nur sein Idealismus gemeint, sondern auch sein steinhartes Glied, welches er nach ausgiebigen Bädern durch Traktierung mit einem Holzstock zur Ausdauer erzieht. Das braucht er nämlich, um in Gewahrsam genommene Damen zu verhören - die reden, sobald er ihnen mit Penisentzug droht!
    Die Handlung ist nicht so besonders und recht episodisch, der Film basiert auf einem Manga von Kazuo Koike (Kozure Ôkami, Shurayukihime), der selbst das Drehbuch kreierte. Es gibt viel Blut und Sex, Shintaro Katsu macht seine Sache als Hauptdarsteller sehr gut, seinem Hanzô kauft man das Stahlgemächt sofort ab. Eine Perle aus den Siebzigern, die Lust auf die beiden Fortsetzungen macht.



    Jingi naki Tatakai (Battles without Honor and Humanity), 1973




    Der Auftakt zu Kinji Fukasakus fünfteiliger Serie über die Geschichte der Yakuza von Hiroshima. Vom Abwurf der Atombomben knallt's 30 Jahre lang immer mal wieder. Hauptfigur ist Shozo Hirono, gespielt von Bunta Sugawara. Dessen Charakter basiert auf dem echten Mafioso Kôzô Minô, wie auch die restlichen Hanswurschten ein lebendes Vorbild haben. In den 60ern ging's in Yakuzafilmen um die Gangster mit Ehrenkodex, die von einer anderen Gang in die Enge gedrängt werden und sich dann wehren müssen. Oder um Antihelden wie ihn Ken Takakura in der Abashiri Bangaichi-Reihe gespielt hat. Fukasakus Filme sind da anders, da gibt's keine Guten sondern nur Schweine und noch größere Schweine. Es ist brutal, aber auch keine groteske Gewalt wie in Pink-Eigas.


    Hirono schließt sich der Yamamori-Gang von Kure an, welche Auseinandersetzungen mit der Doi-Gruppe hat. Zwischendrin mischt ein größeres Syndikat aus Hiroshima mit, es wird betrogen und gemeuchelt. Aufgrund der Fülle an Personen wird immer der Name dieser mit eingeblendet, damit man nicht den Faden verliert wenn wieder einer ins Gras beißt.


    Sehr feines Gangsterfilmetti! Muss mir unbedingt die restlichen vier Filme besorgen.



    Joshū Sasori: Dai-41 Zakkyo-bō, Sasori: Jailhouse 41 (1972)





    Zweiter Film zum Manga von Toru Shinohara. Sasori alias Nami Matsushima liegt jetzt gefesselt in einer Einzelzelle, aber heute ist ein Festtag! Der fiese Gefängnischef wird befördert, und ein Inspektor vom Justizministerium kommt zu Besuch. Dafür wird Sasori von den Wärtern mit einem Feuerwehrschlauch nochmal extra gesäubert, damit sie auch einen guten Eindruck macht. Als der hohe Gast die Reihen der angetretenen Gefangenen abgeht und die Knastkapelle ein zünftiges "Tocher Zion" schmettert freut sich sich Matsu gar nicht und will dem scheidenden Knastchef auch noch sein zweites Auge ausstechen. Hosianna, Davids Sohn! Der Inspektor pißt sich vor lauter Aufregung in die Hosen und wird von ein paar Damen vergewaltigt. Der Gefängnisdirektor ist stinksauer und lässt Sasori ein paar Tage später im Steinbruch vergewaltigen. Der Kampf der eingekerkerten Frauen gegen ihre Unterdrücker (alles Männer) geht in die nächste Runde.
    Spätestens jetzt weiß der Zuschauer: Hier geht's wie im ersten Teil zur Sache. Meiko Kaji hat nur gefühlte fünf Sätze zu sagen und schaut ansonsten voll Rachsucht. Nicht besser oder schlechter als der erste Teil. Außerdem habe ich gelernt dass die Japaner früher in China noch Spaß haben konnten, einfach eine Chinesin aus dem Versteck gezogen und gepimpert bis das Marschgeschirr klimpert. Die Einstufung "Ab 18" ist schon gerechtfertigt.




    Hokuriku Dairi Sensô (Hokuriku Proxy War), 1977





    Hokuriku, das sind die drei Präfekturen Fukui, Ishikawa und Toyama. Das ist "Schneeland", vom japanischen Meer her fallen jedes Jahr Unmengen der weißen Pracht. Die eignet sich ideal dafür unliebsame Elemente einzugraben, damit man die herausragenden Köpfe mit dem Jeep planieren kann. Denn um nicht von den großen Yakuza-Gruppen aus Osaka oder Nagoya geschluckt zu werden, müssen die Gangster hier besonders harte Methoden auffahren. Das merkt auch Kanai (Sonny Chiba), der sein Refugium von Kansai nach Norden ausdehnen will. Dem örtlichen Jungspund Noboru Kawada (Hiroki Matsukata) gefallen dessen Pläne gar nicht, und so geht es den Eindringlingen an den Kragen. In Hokuriku gilt auch die sonst so wichtige Bruderschaft unter Mafiosi nichts - denn ein hungriger Wolf kennt in seinem Wahn weder Freund noch Feind!


    Mittlerweile habe ich ja schon ein paar Filme von Kinji Fukasaku gesehen, die hektisch geschnittenen Actionszenen und der hohe Gewaltanteil sind wie erwartet grandios! Hokuriku Dairi Sensô hat allerdings ein Alleinstellungsmerkmal: Es schneit andauernd. Obwohl sich die Handlung über mehrere Jahre verteilt stapfen die Charaktere immer in 70er-Jahre-Anoraks mit Pelzkragen durch den Schnee. Da wirken Mikio Narita, Hajime Hana, Goro Ibuki und all die anderen Charakterköpfe gleich nochmal kantiger.


    Ein Gangsterfilm für eingeschneite Winterabende.



    Joshû Sasori: Kemono-beya, Sasori: Den of the Beast (1973)




    Der dritte Teil der Sasori-Reihe. Verglichen mit den Vorgängern auch der Schwächste, da einige sehr deftige Löcher in der Logik stecken, aber das wäre dann des Spoilers zu viel. Meiko Kaji hat jedenfalls von Film zu Film weniger zu sagen. Dabei ist der Anfang vielversprechend: Nami Matsushima, auf der Flucht vor ihren Häschern, wird in der Ubahn vom Polizisten Kondo erkannt. Er schafft es sie an sich zu ketten, aber dann schließen sich die Türen des Zuges, er drin, sie draußen. Zwei kräftige Hiebe mit dem Kurzschwert, der Arm ist ab und Sasori wieder frei. Während dem Intro läuft sie mit dem Unterarm in Handschellen durch Tokio.
    Die ganze Stadt ist vollgepflastert mit Fahndungsplakaten nach der gefährlichen Mörderin, trotzdem wird sie fast nie erkannt (ihr Aussehen ist unverändert). Nur einmal versucht ein fieser Gangster sie zum Sex zu erpressen, um zu wissen wie es ausgeht muss man kein Sherlock Holmes sein. Zwischendrin wird mal mir bloßer Hand abgetrieben (wie bei der Geburt eines Kalbes), damit die Frau möglichst schnell wieder im Puff arbeiten kann. Dieser perverse Ideenreichtum der Japaner ist einfach nicht zu überbieten. Das sexistische und einseitige Frauenbild auch nicht, entweder mörderischer Vamp oder hilfloses Opfer. Aber gut, ich wollte ja auch kein französisches Autorenkino.
    Mikio Narita als Inspektor Kondo legt eine glaubwürdige Leistung hin, der Typ ist nicht von ungefähr ein profilierter Bösewichtdarsteller in den 70ern gewesen. Wobei er hier ja zu den Guten gehört.


    Hat mich nicht vom Hocker gehauen. Hochinteressant war aber das auf der DVD als Extra vorhandene 40minütige Interview mit Regisseur Junya Ito.

    Staatsangehörigkeit: Unbekannt | Alter: Unbekannt | Name: Unbekannt | Alias: Golgo 13

  • Hito-kiri Yota: Kyoken San-kyodai (Outlaw Killer: Three Mad Dog Killers), 1972





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    Ein recht unspektakulärer Yakuzafilm von Kinji Fukasaku. Bunta Sugawara spielt einen jähzornigen Gangster, der den Boss des Shinseikai-Syndikats abmurkst und dafür sechs Jahre in den Bau wandert. Bei seiner Entlassung steht allerdings kein Empfangskomitee bereit, denn seine Familie hat sich mittlerweile mit den Feinden arrangiert. Das schmeckt dem Hauptcharakter nicht, und seine andauernden Ausraster (beim ersten Widerwort gibts gleich aufs Maul) verschaffen ihm auch keinen leichteren Stand. So ist er zerrissen zwischen der Verpflichung seinem Syndikat gegenüber und dem Hass auf die Shinseikais. Er versucht sich zusammen mit zwei Spezis durch Zwangsprostitution über Wasser zu halten, aber die angeschleppte Frau will nicht so recht, wird dann von ihm vergewaltigt (+ entjungfert + geschwängert), worauf sie sich in ihn verliebt. Leider bleibt ihr Charakter recht flach (den Namen hab ich eh schon wieder vergessen), weshalb ich mich auch nicht so recht mit ihren Beweggründen zu identifizieren vermag. Das ist recht plump, ich würde sogar behaupten dass der Drehbuchschreiber irgendwie eine Vergewaltigung einbauen musste und so kam es dann hierzu.


    Das Mordwerkzeug der Wahl ist dieses Mal übrigens ein Bauwasserhahn . Kunie Tanaka als Nummer 2 der drei tollwütigen Hunde hat mir auch gefallen, der hat so schöne Koteletten und spitzt die Lippen oft so nett. Das Duckface der 70er. Einen schönen Werbespot für Dosenkaffee hat er auch mal gedreht:



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    Da kann man gar nicht glauben dass dieses Gesöff so abartig schmeckt.


    Die Handlung von "Outlaw Killer" erinnert stark an den drei Jahre später erschienenen "Graveyard of Honor", da ist die Hauptfigur Rikio Ishikawa auch so ein durchgeknallter Gewalttäter. Zudem ist da die Handlung stringenter. Bereut habe ich den Kauf zwar nicht (das war so ein zwielichtiger US-Import über ebay mit Fansubs und in anständiger Bildqualität, kein HK-Mist), würde den Film aber nicht nochmal schauen.




    Joshû Sasori: 701-gô Urami-bushi (Sasori – Grudge Song), 1973





    Keine Ahnung was der Panther da auf dem Plakat zu suchen hat


    Der vierte Sasori-Film, nicht mehr unter der Regie Jun'ya Itos (der wollte nicht mehr), sondern von Yasuharu Hasebe. Der hat später für Nikkatsu einige Filme des Roman-Porno-Genres gemacht, bei denen schon im Titel "Vergewaltigung" vorkam. Einvernehmlicher Sex, wenn man nur Filme aus den 70ern schaut könnte man glauben dass die Japaner sowas gar nicht kennen. Auf die Idee kommt man aber auch bei Konsum von aktuellen Pornos von der Insel
    Natürlich wieder mit Meiko Kaji (die wollte noch), als ob sich jemand dieses Machwerk sonst antäte... glaubt man zuerst, wird aber überrascht. Urami-bushi ist imho der beste der Vier, da man sich hier von der absurden Gewalt der Vorgänger wegbewegt und der Handlung mehr Fundament gibt. Nami Matsushima ist mal wieder auf der Flucht und kommt bei Kudo, einem ehemaligen Aktivisten der Studentenbewegung unter, welcher von einem Verhör durch den Geheimdienst ein Hinkebein sowie einige Narben mitgebracht hat. Nachdem man den Beiden auf die Schliche gekommen ist stellt sich heraus dass jetzt-Inspektor Kodama einer von Kudos Peinigern war. Also gibt's gleich wieder Backenfutter, Kudo hält dicht, die Bullizei folgt ihm jedoch zum Unterschlupf. Auf der Flucht muss Kodama's Mutter dran glauben, zwar versehentlich, aber das interessiert den Inspektor einen Scheißdreck. Ein persönlicher Rachefeldzug nimmt seinen Lauf!


    Besonders hat mir die Verflechtung der Studentenaufstände mit der Handlung gefallen, sowie später die Thematisierung der Todesstrafe. Subtil ist der Film zwar immer noch nicht, schafft aber eine Atmosphäre in der ich zum ersten Mal mit Sasori mitgefiebert habe, wenn's zum Galgen geht. Die vorherigen Teile waren dafür zu grotesk.


    Als Extra gibt's auf der deutschen DVD ein halbstündiges Interview mit Regisseur Hasebe .




    Sonezaki Shinjû (Liebestod bei Sonezaki), 1978





    Ein Klassiker! Basiert auf einem Bunraku-Stück von Chikamatsu Monzaemon aus dem frühen 18. Jahrhundert.


    Schaut träge und langweilig aus, und das ist es auch. Wie Nô ist Bunraku ein Autorentheater ohne großen Interpretationsspielraum, im Grunde rezitiert mehrere Stunden ein Vorleser und die Puppenspieler hampern auf der Bühne herum. Muss man imho nicht wirklich erlebt haben, zumal die Sprache furchtbar altbacken ist.


    tl;dr, die Geschichte ist trotzdem ein Klassiker. Der Händler Tokubei liebt die Prostituierte Hatsu, hat aber kein Geld um sie freizukaufen. Sein Chef will ihn verkuppeln und hat Tokubeis Stiefmutter schon den nötigen Obulus übergeben. Tokubei will aber nicht heiraten, holt das Silber zurück und verleiht es dann auf dem Weg zu seinem Chef an seinen Bekannten Kyuheiji, der steckt in finanziellen Problemen. Leider haut ihn der übers Ohr, Tokubei wird öffentlich verprügelt, Hatsu von einem reichen Händler aus Shikoku umworben. Am Ende begehen beide Selbstmord.
    Die Handlung ist nicht so umfangreich, den Film gibt's mit englischen Untertiteln auf Youtube. Ist wohl eine TV-Produktion, wegen dem 4:3-Bild und den einfachen Kulissen. Nichtsdestotrotz liefert Meiko Kaji als Hatsu eine beeindruckende Leistung ab, in Sasori konnte sie so etwas nie zur Geltung bringen.


    Der im Film vorhandene Teil mit der Aufdeckung von Kyuheijis Betrug kommt in der Vorlage übrigens nicht vor.



    Yagyû Ichizoku no Inbô (Shogun's Samurai), 1978





    Starbesetzungs-Alarm: Toshiro Mifune, Tetsuro Tamba, Sonny Chiba, Hiroki Matsukata, Mikio Narita, Teruhiko Saigo, Kinnosuke Yorozuya, Yoshio Harada... unter der Regie von Kinji Fukasaku, der hiermit das seit den 60ern brachliegende Jidaigeki-Genre wiederbelebte. Zuvor hatte Toei 12 Jahre lang keinen Samuraischinken mehr produziert.


    Nach der Vergiftung des zweiten Shoguns Tokugawa Hidetada entbrennt ein Kampf um die Nachfolge zwischen seinen Söhnen Iemitsu und Tadanaga. Der wird maßgeblich angefeuert vom Schwertlehrer des Hauses, Yagyû Munenori. Die Handlung ist recht verzwickt, es wird intrigiert und gemeuchelt was das Zeug hält. Mit historischen Tatsachen nimmt man es dabei nicht so genau und konstruiert eine kleine Verschwörungstheorie.


    Die große Zahl an Charakteren wirft dabei ein Problem auf: Es passiert so viel, dass ich Probleme hatte alles richtig einzuordnen. Manches ist redundant. Es fehlt einfach Zeit, die Beziehungen untereinander aufzubauen, weswegen mir deren Tod dann auch völlig egal war. Zudem ist Munenoris Darsteller Yorozuya Kabukischauspieler und spricht furchtbar altmodisch und förmlich, mit diesem typischen Kabuki-Starren. Ich mag ja Kabuki, aber hier wirkt Munenori durchgehend wie ein Fremdkörper, da sich der Rest der Darsteller nur in Standard-Jidaigekisprech ergeht


    "The Fall of Ako Castle" habe ich noch herumliegen, mache mir aber keine großen Hoffnungen. Fukasakus Yakuzafilme sind großartig, aber wenn's um Jidaigeki geht bin ich doch eher bei Kobayashi und Okamoto.


    Mich würde auch mal interessieren, ob die kaiserlichen Höflinge in irgendeinem Film nicht als intrigante Schweine dargestellt werden.



    Taiyô wo Nusunda Otoko (The man who stole the sun), 1979





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    Quasi die japanische Version von Kubricks "Dr. Seltsam", allerdings keine so deutliche Satire.


    Der Mittelschullehrer Makoto Kido (Kenji Sawada) baut sich daheim eine Atombombe. Dazu bricht er in das Atomkraftwerk Tokaimura ein, klaut etwas Plutonium und bereitet dies in der Wohnung entsprechend auf. Da muss er sich schon einmal bei einem privaten Geldverleiher Kohle für einen Hochleistungsofen borgen, denn der heimische Gasofen ist nicht zum Kalzinieren erfunden worden.
    Zwischendrin wird seine Schulklasse auf einem Ausflug von einem durchgeknallten Veteranen entführt, der möchte so eine Audienz beim Kaiser erzwingen. Leider gibt's anstatt Tee bei seiner Majestät nur Blei in den Bauch.
    Sobald die Bombe einmal fertiggestellt ist entspinnt sich eine ausufernde Verfolgungsjagd zwischen Kido und dem Inspektor Yamashita (Bunta Sugawara). Mit den anfänglichen Forderungen des Terroristen, die Baseballübertragungen nicht immer für die 21-Uhr-Nachrichten auszublenden (schließlich spielen heute die Giants gegen die Bay Stars!) ist es nämlich nicht getan.


    Der Film ist leider zu lang. Kenji Sawada war in den 60ern Frontmann der japanischen Band "The Tigers", später eine Modeikone und sieht mit langen Haaren + Sonnenbrille ja ganz cool aus. Aber so schön ist er auch wieder nicht, dass man ihm auf seinen Spaziergängen durch Tokio dauernd zusehen müsste. Zudem werden die Gründe für den Bau der Bombe nicht ordentlich vermittelt, Kido ist ein Einzelgänger der außerhalb seines Berufes keinen Kontakt zur Gesellschaft hat. Die Regierung wird als Räuberbande dargestellt und bekommt ihr Fett ab, ebenso die Medien und die japanische Gesellschaft insgesamt. Zwischendrin gibt's noch eine Verfolgungsjagd mit Autos und Helikopter oder Kido wirft etwas Plutonium in ein Freibadbecken voller Kinder. Die Hauptfigur wird nicht als Schurke dargestellt, aber auch nicht als netter Bombenleger mit nachvollziehbaren Gründen von nebenan. Regisseur Hasegawa wusste auch am Schluss nicht so recht wohin mit der Handlung, die letzte halbe Stunde zieht sich ganz schön.


    Aufgrund seiner gesellschaftskritischen Elemente würde ich den Film durchaus als Klassiker bezeichnen, auch wenn die Handlung nicht so kohärent ist.



    Kôshikei (Tod durch den Strang), 1968





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    Was passiert, wenn ein zum Tode Verurteilter die Hinrichtung überlebt, und noch dazu vergessen hat wer er ist? Laut Gesetz darf man ihn nicht hinrichten, deswegen versuchen Gefängnischef, Scharfrichter und Umerziehungsbeauftragter dem Gefangenen "R" wieder auf die Sprünge zu helfen, um ihn schnell noch einmal durch die Bodenluke rauschen zu lassen. "Wenn er sich nicht erinnert können wir ihn nicht bestrafen, das war bei den Kriegsverbrechern auch immer so"
    Dabei werden seine Taten, der Mord mit Vergewaltigung an zwei Frauen, ausgiebig nachgestellt. Die Handlung ist dabei nicht wichtig, Regisseur Nagisa Ohshima hat hier in den 60ern ein Fanal gegen die Todesstrafe geschaffen. Wenn ich gemordet habe und Mord schlecht ist, warum darf mich der Staat dann hinrichten? Warum will mir eine abstrakte Institution wie der Staat Schuld einreden?
    Noch dazu ist der Verurteilte Koreaner, während dem grotesken Theaterspiel der Staatsbediensteten ("Vergewaltigung finde ich nicht so schlimm, aber mit lauter Männern komme ich hier nicht in Stimmung") musste ich immer wieder lachen, wobei das Thema gar nicht lustig ist. Diese ganzen Vorurteile gegen Koreanern werden richtig schön ausgelebt ("Du spielst einen Koreaner, da musst du aggressiver sein!). Es gibt noch eine Szene in der die Beamten beim geselligen Beisammensein aus ihrer Vergangenheit erzählen ("Bei der Massenerschießung hatte ich einen Dauerständer"), und der katholische Pfarrer (R ist katholischer Koreaner) fängt an die anderen Männer abzuknutschen. Der Erziehungsbeauftragte singt mit einer 1,8-Liter-Flasche zwischen den Beinen etwas von einem großen Pimmel, der Pfarrer versucht an der Flasche zu lutschen und der Gefängnisdirektor meint: Dass ein Pfarrer solche Interessen hat!?


    Der Film ist nach wie vor aktuell - Diskriminierung von Koreanern, die Todesstrafe, nordkoreanische Propaganda unter Koreanern... "Kôshikei" ist ein sehr polemisches Werk.




    Goyôkin (1969)





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    1831, das kleine Territorium Sabai in Hokuriku hat immer wieder arge Finanzprobleme, da das Shogunat in Edo mehr Steuern verlangt als die örtlichen Herrscher aufbringen können. Daher greift man zu einer altbekannten List: Sobald ein Schiff von der Insel Sado mit Gold und Silber beladen nach Westen segelt, versetzt man ein Leuchtfeuer und das Schiff läuft auf Grund. Die Bewohner des nahegelegenen Dorfes müssen dann dran glauben, damit auch ja nichts nach außen dringt.
    Als der Vogt Tatewaki dieses Verbrechen drei Jahre später wiederholen will macht sich der frewillig in die Verbannung gegangene Samurai Wakizaka auf, das Vorhaben zu unterbinden.


    Die Besetzung ist hochkarätig: Tatsuya Nakadai, Yoko Tsukasa, Ruriko Asaoka, Tetsuro Tamba, Kunie Tanaka, Kinnosuke Nakamura. Letzterer hat mir nicht so gefallen, seine forsch-schelmische Art wirkt in dem sonst so ernsten Film fehl am Platz und die Erklärung seiner Motive ist auch etwas konstruiert. Eigentlich war Toshiro Mifune dafür vorgesehen, der hätte besser gepasst.


    Schöner Jidaigeki-Klassiker mit großartigen Aufnahmen von der winterlichen Mutsu-Halbinsel. Wie Kobayashis Harakiri zeigt auch Goyokin auf, dass es mit Ehre und Idealen der Samurai beizeiten nicht viel auf sich hatte.



    Adauchi, 1964





    Kinnosuke Nakamura als im Firmverlauf durchdrehender Fußsoldat, der in einen Teufelskreis aus Rachetötungen gerät. Die Handlung ist etwas holprig und einige Charaktere hölzern (Tetsuro Tamba z.B.). Der Film ist ein nicht ganz so subtiler Nachfolger von Kobayashis Seppuku (1962), auch hier wird der Bushidokokolores auseinandergenommen, die Mächtigen werden als Pharisäer ohne Ehre enttarnt und letztendlich führt das Festhalten an den eingefahrenen Strukturen nur in den Ruin. Nakamura hat mir durchaus gefallen, er wirkt nicht wie ein Fremdkörper. Besonders seine Leistung in der zweiten Hälfte ist beeindruckend.




    Kiryûin Hanako no Shôgai (Onimasa), 1982





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    Kochi auf Shikoku zur Taisho-Zeit, 1918. Ein Händler will Geschäfte machen und verschachert einen Son und eine Tochter an den örtlichen Yakuza Masagoro Kiryuin (Onimasa). Der Sohn läuft weg, die Tochter bleibt und verfolgt Aufstieg und Fall ihres neuen Vaters. Die Handlung ist teilweise zu lose und die Sprünge zu groß, einige Zusammenhänge werden auch nicht ausreichend erklärt und das Ende, naja . Erzählt wird der Film aus Sicht der Adoptivtochter Matsue, die namensgebende Hanako ist nicht mehr als eine Randfigur.


    Was bleibt ist Tatsuya Nakadai in einer schön ausgestalteten, facettenreichen Rolle als anachronistischer Familienpatriarch. So wie sich die Yakuza nach dem Zusammenbruch des Feudalsystems als Nachfolger der Samurai verstanden, sieht auch Onimasa im Verlauf des Filmes ein dass diese Zeit vorbei ist.


    Imho nur lohnend für Fans von Nakadai und Tosa-Dialekt. Die Kampfszenen sind nicht so besonders, die Geschichte ist es auch nicht.



    Hitokiri (Tenchu), 1969





    Während der Bakumatsu-Ära ringen verschiedene Clans in Kioto blutig um Einfluss, darunter auch eine Gruppe aus Tosa (heute Kochi) mit Vorzeigemörder Okada Izo. Die geschichtlichen Hintergründe werden allerdings nur unzureichend beleuchtet, man muss sich damit schon ein bisschen auseinandergesetzt haben. Die Charaktere selbst werden auch nicht ausgearbeitet, Hideo Gosha inszeniert ein Mordfest mit Starbesetzung, aber ohne Tiefgang. Neben Tatsuya Nakadai, Shintaro Katsu und Yujiro Ishihara sticht besonders Yukio Mishima raus, Hitokiri war nämlich seine letzte Rolle bevor er ein Jahr später Seppuku beging.


    Der Film basiert auf einem Roman von Ryotaro Shiba, der hat quasi jeden historisch bedeutenden Japaner nach 1500 einmal in einem Roman verwurstet. Von "Ryoma ga yuku" gibt's z.B. schon fünf Verfilmungen!



    Daibosatsu Tôge. 1960




    Moment, das hatten wir hier doch schonmal? Ha, denkste! Von Kaizan Nakazatos Roman gibt's nämlich ganze fünf Verfilmungen:



    - Die zweiteilige Reihe der Nikkatsu, Regie Hiroshi Inagaki, Hauptrolle Denjiro Okochi, 1935
    - Die dreiteilige Toei-Reihe, Regie Kunio Watanabe, Hauptrolle Chiezo Kataoka, 1953
    - Das dreiteilige Toei-Remake von 1957, wieder mit Kataoka in der Hauptrolle, Regie Tomu Uchida
    - Den Toho-Film von Kihachi Okamoto mit Tatsuya Nakadai als Hauptdarsteller, 1966
    ...uuund die drei Filme der Daiei, Regie Kenji Misumi / Kazuo Mori mit:





    Raizo Ichikawa als Tsukue Ryunosuke. Den kannte ich bisher noch nicht, denn er starb mit 37 an Darmkrebs. Jetzt habe ich ja mit Kabukischauspielern außerhalb des Kabukis so meine Probleme, da ich die starre und theatralische Spielweise of als störend empfinde. Hier geht's, allerdings erinnert mich Ichikawas Makeup immer latent an eine Schauspielerin aus der Takarazuka-Revue


    Die Handlung des ersten Teils ist deckungsgleich mit der des Filmes von 1966, das liegt bestimmt an der Vorlage!
    Auch wenn dauernd Menschen umgebracht werden fließt fast kein Blut, der exorbitante Gebrauch der roten Soße hat sich afaik erst später durchgesetzt. Mir hat gefallen dass Ryunosuke hier nicht als totaler Psychopath dargestellt wird (wie in der Nakadai-Version), nur leider bleibt eine tiefere Ergründung seiner Motive hier außen vor. Was bei Nakadai in Ausbrüchen und Mordlust endet, lässt Ichikawa nur still dasitzen und vor sich hinstarren. Ohne die Kenntnis des späteren Filmes wäre die Handlung ganz schön unbefriedigend gewesen, vor allem der zweite Strang um Omatsu und Utsugi Hyoma wird nicht gut eingearbeitet. Den dritten Film habe ich noch nicht gesehen, da gibt's dann hoffentlich eine Auflösung. Am Ende von Teil 1 und 2 grinst dem Zuschauer nämlich nur hämisch ein fettes 終 für Schluss! an, gleich nachdem das anscheinend tödliche Duell von Ryunosuke und Hyoma begonnen hat.


    Wer sich für den Stoff interessiert sollte zu Okamoto greifen.

    Staatsangehörigkeit: Unbekannt | Alter: Unbekannt | Name: Unbekannt | Alias: Golgo 13

  • Kôtei no inai hachigatsu (Der Kaiser ist nicht am August), 1978



    Über zehn Jahre nach dem Putschversuch von Mishima Yukio versucht erneut eine große Gruppe von Soldaten den Kaiser wieder als richtiges Staatsoberhaupt einzusetzen. Das geht schief. Die Handlung gibt nicht recht viel mehr her, es gibt viel zu viele Charaktere und als dann die CIA auch noch in's Spiel kam habe ich den Überblick verloren. Die Besetzung ist mit dem kürzlich verstorbenen Watase Tsunehiko, Tamba Tetsuro, Mikuni Rentaro, Ozawa Eitaro, Yoshinaga Sayuri etc. aber schon sehr prominent. Zudem fahren die Putschisten mit dem schon lang eingestellten Nachtzug "Sakura" von Hakata nach Tokio, wer Züge mag sollte sich den Film daher unbedingt ansehen!

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  • Yatsuhakamura, 1977 (八つ墓村, Dorf der acht Gräber)



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    Der Film basiert auf einem Krimi von Yokomizu Seishi (bekannt für die Romane über den Privatdetektiv Kindaichi Kosuke), der Krimi selbst wiederum auf dem Massaker von Tsuyama aus dem Jahr 1938, da brachte ein Attentäter 30 Dorfbewohner mit Fline, Axt und Katana um. Es gibt noch zwei weitere Verfilmungen, eine von 1951 und eine von 1996. Und noch sechs Dorama-Versionen! Der Stoff ist den Japanern also bekannt, mir war er das nicht. Mit zweieinhalb Stunden ist der Film auch etwas zu lang, man hätte da ruhig eine halbe Stunde rauskürzen können.


    Der junge Tatsuya (Hagiwara Ken'ichi) wird von einem Anwalt aufgesucht, er ist Erbe eines großen Anwesens in der Pampas der Präfektur Okayama. Mit seiner Rückkehr dorthin krepieren nacheinander diverse Dorfbewohner, und Schuld sei angeblich ein jahrhundertealter Fluch der auf Tatsuyas Vater und daher auch auf ihm lastet. Das stellt sich natürlich alles als Hokuspokus heraus, der Film lebt von der Romantik der Pampas und der dortigen Karsthöhlen. Ausserdem ist es Hochsommer, alle schwitzen und es gibt nirgends Klimaanlagen. Für die jetzige Jahreszeit ein guter Film! Sonst aber nicht unbedingt empfehlenswert, zu lang und die Auflösung kommt am Schluss mit dem Holzhammer.


    Richtig toll finde ich aber die Titelmelodie, komponiert von Akutagawa Yasushi:



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  • Killers - In Jedem Von Uns Steckt Ein Killer

    Hierbei handelt es sich um ein Blutiges Killer-Thriller Drama über zwei gänzlich unterschiedliche Serienkiller, die sich ein Katz und Maus Spiel liefern. Besonders gelungen finde ich die Unterschiede der beiden. Die düstere Atmosphäre unterstützt das ganze Geschehen noch. Der Film macht Gänsehaut feeling. Den beiden Hauptdarsteller scheint ihre Rolle wie auf den Leib geschnitten zu sein. Der Film ist wirklich gut in Szene gesetzt.


  • Man of Tai Chi


    Ein interessanter Film für mich, zum einen wegen der gut in Szene gesetzten Kampfkunst und zum anderen weil Keanu Reeves hier die Regie geführt hat. Die Dialoge waren recht schwach, aber die braucht ein Eastern dieser Art auch nicht unbedingt. Von der Story her fand ich ihn auch ganz okay. Bei einem Film seiner Art braucht es nicht unbedingt viel Tiefe. Die Kampfszenen waren wirklich fesselnd und Keanu mimt recht gut einen Bösewicht.




    Oldboy


    ...ist ein ziemlich komplexer Thriller aus Korea mit interessanter Story. Hierbei spielt die intensive Atmosphäre eine tragende Rolle. Die Inszenierung der Auflösung gegen Ende hin ist überraschend bzw. schockierend. Die Kampfszenen im Flur sind bemerkenswert. Dieser Film vereint Härte, Rache, Liebe, Verlust, Aufopferung, Gewalt, Wahnsinn in einem Film.


  • Pulse


    Horrorfilm der Extraklasse. Die Geisterstory war gut gemacht, ist aber nicht der Grund, warum der Film so besonders ist. Atmosphäre, übergeordnetes Thema(Tod und Einsamkeit) machen den Film zu einem herausragenden Erlebnis. Der Film ist auch ein nettes Zeitdokument bzgl Internet hehe. Die Fragen, die der Film stellt, auch bzgl Auswirkungen moderner Kommunikationsmittel, sind aber zeitlos.

  • POLICE STORY - BACK FOR LAW

    Ist ein dramatisch inszenierter Krimi mit Jackie Chan. Dieser Film ist nicht wie die vorangegangenen Teile. Während die ersten 3 Teile von Jackie Chans Police Story (also die ganz alten Filme) noch Komödien waren, so sind die beiden neueren Teile eher sehr ernst gehalten. Was für Gegensätze. Mir fällt auf, dass je älter Jackie wird, desto ernsthafter werden seine Filme. Die guten alten Zeiten in denen er witzige Komödien gemacht hat, sind anscheinend vorbei. Auch fehlten mir in diesem Film die spektakulären Stuntszenen, die man sonst so von ihm kennt. Naja, der gute Mann ist ja immerhin schon etwas über 60 Jahre alt. Da kann er anscheinend nicht mehr so. Aber andere Darsteller hätten ja wenigstens mehr Action-Einsatz zeigen können. Die brillante kampfchoreographie habe ich außerdem sehr vermisst in den Kampfszenen.
    Dennoch kann man sich den Film gut ansehen, wenn man sich darauf einlässt und einen ernsten Krimi sehen möchte.


    8/10

  • Marlina die Mörderin in vier Akten


    Feministischer indonesischer Western. Hab ich in einem Indiekino gesehen. Sehr guter Film, wirklich mal "left field". Besonders stark: Die Landschaftsaufnahmen sowie die entschleunigte Darstellung. Hatte fast was Soziologisches, der Film.
    9/10



    Drive von Sabu


    Ein bizarrer Road Movie von Sabu über einen an Kopfschmerzen leidenden Salary Man. Sehr satirisch, sehr lustig, mit einer eigenartigen Stimmung. Überzeugt aber. Dank Netzkino auch legal auf YT verfügbar


    8/10

  • The Villainess
    Angepriesen als Old Boy auf Speed ist es eher eine schwache Version heutiger asiatischer Actioner wie The Raid. Brutal geht es zwar zur Sache aber es überzeugt nicht gänzlich, geschweige denn, dass man beim Zuschauen selber Schmerzen verspürt. Dazu eine sehr dürfte Handlung. 6/10, ich vergebe aber 7/10 da die Frau doch nett anzuschauen ist :D:


    Bad Genius
    Kenne nicht viele thailändische Filme aber hier hatte ich den Trailer vor einigen Monaten gesehen und fand ihn ansprechend.
    Der Film selber ist dann auch gut, schön spannend, Schauspieler machen ihre Sache auch gut und wie sie bei den Tests betrügen fand ich doch irgendwie genial.
    Hervorzuheben ist der weibliche Hauptcharakter. Dafür, dass es ihre erste Rolle ist und sie ansonsten als Model tätig ist, macht sie es großartig. Ein Film, den ich mir auf deutsch sofort holen würde.
    8,5-9/10

    - Göttlicher Stilwechsel -
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  • Toruko 110 ban, 1978


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    Ein klassischer Nikkatsu-Film! Mädel kommt in die große Stadt und will im türkischen Bade zu Yoshiwara arbeiten (so hießen damals noch die Soaplands). Dann kommt noch ein weiteres Mädel in die große Stadt welches aber nicht so freiwillig da arbeiten will, sich jedoch in den Werber Miura verliebt welcher ihr die Unschuld raubt (mit Blutfleck auf dem Laken).
    Die Handlung ist wie immer bescheiden, rein aus fachlicher Perspektive fand ich das aber sehr interessant. Da wird auf der Luftmatratze kein Glitschi sondern Seifenschaum benutzt!

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  • Antarctica (Nankyoku Tairiku, 1983)


    In den 50ern gab's eine japanische Expedition zum Südpol, die hatte 15 Sachalin-Huskies dabei. Die Expedition musste plötzlich evakuiert werden, man band die Hunde an da zwei Tage später ein weiteres Schiff die Hunde retten sollte. Das ging aufgrund von schlechtem Wetter schief, ein Jahr später waren noch zwei der Hunde am Leben die dann zu Helden verklärt wurden. Der Film besteht fast ausschließlich aus Aufnahmen von Schnee, Pinguinen und Hunden. Dazu Musik aus dem Synthesizer, erinnerte mich an diese Doku der Antarktisdurchquerung von Reinhold Messner und Arved Fuchs. Zwischendrin manchmal Takakura Ken und Watase Tsunehiko. Da ich Hunde auf den Tod nicht leiden kann war der Film leider verschwendete Zeit und rührte mich auch nicht zu Tränen ob den armen, am Südpol verendeten Tieren.


    Das Thema wurde 2011 nochmal in einem Dorama namens "Nankyoku Tairiku" verwurstet, mit Kimura Takuya / Shibata Kyohei / Sakai Masato / Kagawa Teruyuki sehr hochkarätig besetzt, aber leider wieder mit Hunden.

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  • Den Filme hatte ich damals an einem tag zusammen mit As the Gods will angeschaut und zuvor Tag. Dieser hier war davon der schwächste. Klar, verrückt wie man es von Shion Sono kennt aber das Ende es zündete einfach nicht richtig.

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  • Kita no Sakuramori (北の桜守), 2018



    Das ist wieder so ein Kriegs-Nachkriegs-Unternehmensaufbau-Familien-Drama mit Druck auf die Tränendrüse, wie letztes Jahr "Kaizoku to yobareta Otoko".
    Während 1945 im damals noch japanischen Südsachalin die Kirschbäume blühen geht der Vater, Tokujiro Ezure, in den Krieg. Seine Frau Tetsu flieht mit den beiden Söhnen Seijiro und Shujiro vor den in Maoka landenden Sowjets nach Tomari, setzt mit der Ogasawara-Maru nach Hokkaido über, es kommt zum bekannten Ubootangriff durch die Sowjets und die Ogasawara-Maru sinkt, Seijiro ertrinkt. Tetsu und Shujiro überleben und bauen sich in Abashiri eine ärmliche Existenz auf, Shujiro wird von seiner Mutter weggeschickt, geht in die USA, kommt zurück nach Sapporo und baut dort eine Kombinikette auf. Da erreicht ihn 1971 ein Anruf aus dem Rathaus in Abashiri, die Behausung seiner Mutter soll abgerissen werden, er nimmt sie mit zu sich nach Sapporo und bemerkt erst dann dass der Tod seiner Vaters in sowjetischer Gefangenschaft einen bleibenden Schock bei ihr hinterlassen hat.


    Die Geschichte ist nicht der Rede wert, so eine klassische Mutter-Sohn-Geschichte bei der natürlich die Ehefrau zurückstehen muss. Gefällt vielleicht Leuten die eine Affinität zu Hokkaido haben?
    Bei der Besetzung (Yoshinaga Sayuri, Sakai Masato, Abe Hiroshi, Kishibe Ittoku und für den Lokalkolorit Yasuda Ken) blieb leider nicht mehr viel Budget übrig, die CG-Aufnahmen der Tanuki-Koji und des Bahnhofs in Sapporo sind leider nicht wirklich gut gemacht. Man hat auch einige Szenen, z.B. die Verwirrung am Hafen in Tomari, in einem Theater nachgestellt.

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  • Tokyo Tribe
    Der Anfang war cool, netter Rap. Für mich zumindest, höre ansonsten sowas gar nicht. Die Beatbox-Frau war auch ganz cool. Leider wurde es mit der Dauer einfach nicht besser. Zu verrückt das ganze und etwas mehr normale Dialoge wären gut gewesen. SO habe nach einer Stunde erstmal ausgemacht. Mal schauen ob ich den irgendwann mal noch weiter schaue.


    School of the Holy Beast
    Netter Streifen. Ganz ansehnliche Frauen und die Folterszenen war schon fies. Aber auf Grund des Alters wirkt der Film bei mir jedoch nicht mehr richtig, dafür ist man heutzutage einfach heftigeres gewöhnt. :-/
    7/10

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  • Kensatsugawa no Zainin (der Verbrecher auf der Seite der Staatsanwaltschaft, 2018)


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    Wer sich ein bisschen mit dem Justizsystem in Japan beschäftigt kennt die Probleme: Erst wird man unter irgendeinem Vorwand eingebuchtet damit die Staatsanwaltschaft danach schauen kann ob sich im Verhör eine Anklage zusammenkonstruieren lässt. Momentan im Fall Ghosn wieder hochaktuell, aber darum soll es hier nicht gehen.


    Der Film basiert auf einem Roman von Shizukui Shûsuke und erschien zunächst als zweimonatlich erscheinende Forstsetzung in der Literaturzeitschrift Bessatsu Bungeishunjû.
    Im Tokioter Bezirk Ota wird in Kamata ein altes Ehepaar ermordet, da dieses an verschiedene Leute Geld verlieh engt sich der Kreis der Verdächtigen recht bald ein. Staatsanwalt Mogami (Kimura Takuya) will das Verbrechen einem mehrfachen Mörder namens Matsukura anhängen, der hatte mal ein Mädchen aus seinem Wohnheim umgebracht, konnte aber nicht belangt werden da die Beweise zu dünn waren und in Japan damals Mord nach 15 Jahren verjährte. Zunächst soll der Jungstaatsanwalt Ogino (Ninomiya Kazunari) mit seiner Assistentin Tachibana (Yoshitaka Yuriko) Matsukura dazu bringen den Mord an dem Mädchen zu gestehen. Daneben spielen noch die Yakuza und ein politischer Skandal um Mogamis Spezi und Unterhausabgeordneten Tanno sowie ein rechtes Firmenkonglomerat, geleitet von der Familie von Tannos Frau eine Rolle.


    Der Film wirkt etwas vollgestopft. Einige Charaktere werden nur angerissen und kaum behandelt, entweder gibt's da noch weitere Bücher dazu oder man sollte das Buch selber kennen. Ist trotzdem ein unterhaltsamer Krimi, auch wenn das Ende vieles offen lässt.

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  • バブルへgo (Auf zur Blase, 2007)



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    Einer der Gründe für das Platzen der Seifenblasenwirtschaft war ein 1990 herausgegebener Erlass des Finanzministeriums welcher es den Banken untersagte weiterhin unbegrenzt Immobilienkredite auszuzahlen.
    In diesem Film wird daraus eine Verschwörung konstruiert, Mayumi (Hirosue Ryoko) sucht ihre verschwundene Mutter, diese ist nämlich mit einer Zeitmaschine (welche aussieht wie eine Waschmaschine) in das Jahr 1990 zurückgereist um den Erlass zu verhindern. Der im Finanzministerium angestellte Shimokawaji (Abe Hiroshi) hilft Mayumi dabei ihrer Mutter nachzureisen.


    Ziemlich belangloser Film, aber ganz nett gemacht. Die Darstellung der Seifenblasenzeit ist ziemlich grotesk, würde mich interessieren ob das wirklich so war.

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