Bildungspolitik

  • Ich würde behaupten ne 2-3 ist sicher je nach Bundesland/Schule/Lehrer (halt stark unterschiedlich, in Bayern wohl nich möglich) drin. Gerade wenns um Interpretationen in Sprachenfächern bei Texten geht kommt man immer mal gut an, wenn man vorher was auswendig gerlernt hat an Formulierungen die der Lehrer gern hört- und dann ähnlicher Text in ner Arbeit dran kommt.


    Vielleicht nich bei Leistung - aber bei Grundfächern/kursen sicher.


    Und man kann es sich drehen und die Fächer die man mag schönreden wie man will. Auch wenn behauptet wird bei Wirtschaft hätte man angeblich nicht so viel Verbindung zu andern Sachen - und sich deshalb nich so viel gemerkt: Gerade da ist doch - wenn man interessiert ist - viel für das alltägliche Leben ableitbar. Zumindest bei BWL. :D


    (Okay wenn man nich grad auf nem Wirtschaftsgymnasium ist wird "Wirtschaft" wohl eher die Volkswirtschaft beleuchten - aber da ist das ja dann auch in Verdindung mit Politik. Und Recht ist auch interessant wenn Leute später mal sich mit Rechtsvorschriften befassen müssen. Die kommen ja auch nich irgendwo her und dieser Religions/Ethik-Kram liegt dem ganzen heutigen Rechtswesen zu Grunde weil früher mal wer "du sollst nicht töten" gesagt hat und das dann weiterentwickelt wurde.)

  • Beschlossen die Auswendiglerner plötzlich, dass sie jetzt auch in Zusammenhängen denken können?

    Wohl eher, dass auch schlechte Schüler_innen erstmal am Gymnasium bleiben und nicht die Schulart wechseln wollen. Ist auch verständlich, immerhin ist ein Abschluss von einer Real- oder Mittelschule mittlerweile mit einem gewissem Stigma verbunden. Ich weiß noch, wie eine Mitschülerin sagte, dass sie sich nicht vorstellen kann, mit einem Realschüler befreundet (!) zu sein - ich muss wohl nicht anmerken, dass sie nicht unbedingt die beste Schülerin war, oder?
    Zumal die Schüler ja dann doch irgendwie noch ein bisschen anwenden können und, wenn alle Stricke reißen, sich etwas aus dem Ärmel zu schütteln. Funktioniert in fast jedem Fach. Immerhin haben wir noch Punkte bekommen, wenn wir grob einen Ansatz formuliert haben oder in einer Physikaufgabe erkannt haben, welche Formeln hier Anwendung finden sollten.
    Dann kommen da noch wohlwollende Lehrer_innen hinzu, alles ist in Ordnung und keiner muss auf so eine eklige Realschule wechseln.

  • Übrigens: An Unis gab/gib es sogar Multiple Choice. Gilt richtig gemacht sogar schwerer als klassische Klausuren. Richtig gemacht heißt:
    Ggf. mehr als 50 Prozent zum bestehen (4,0) nötig. Nich nur 3 Antworten zur Auswahl. Sondern vielleicht 5 oder so und mehrere können richtig sein (nur wenn korrekt alle identifiziert für die Aufgabe den Punkt).


    Oder Rechenaufgaben mit glatten Zahlen (oder man soll runden) und dann zum Beispiel bei dreistelliger Zahl 3x von 0-9 nebeneinander wo man ankreuzen (ausmalen) muss. Gabs tatsächlich in VWL in Mannheim bei den Klausuren als ich da mal war vor Jahren als Student. Die galten als die gefürchtetsten Klausuren, da man eben auch beim Korrigieren nich viel Spielraum für Wohlwollen hat. Und so als Prüfling es sich schnell versauen kann. Gibt keine halbe Punkte oder sonstwas.


    Macht die Sache aber auch fairer. Wäre auch mal für die Schule was.



    Grundschüler - da hab ich neulich was gelesen - werden übrigens auch immer schlechter. Fängt mit den Problemen schon da an (wohl durch mehr Schüler mit MIgrationshintergrund verursacht durch die man das Tempo senken muss):
    http://www.zeit.de/gesellschaf…rend-leistungen-vergleich

  • Ein ausreichend kannst du vielleicht schaffen, aber mehr ist heutzutage ohne Verständnis nicht drin!

    Witz komm raus, du bist umzingelt *g*
    In der Schule kommts immer erstmal darauf an zu schreiben, was der Lehrer lesen will und da kommt man ohne Auswendiglernen nicht so weit. Außer halt Mathe etc., aber da haben sie mit ihrem Common Core Mist auch so dran rumgedoktort, dass jetzt auch Mathe davon betroffen ist. Im Amiland ist das schon lange so:


  • Hitsus Beiträge lesen sich wie: "Schule und Bildungssystem machen alles richtig, Lehrer sind auch gut (bis auf Ausnahmen natürlich), wenn dann liegt es an den Schülern".


    Besonders dieser Satz ist bezeichnend, wie sehr du bemüht bist, die Schule (genauer, das Gymnasium) zu verteidigen: "Das Gymnasium ist in seiner Form definitiv nicht nur für das stumpfe Auswendiglernen da. Das ist wenn, dann eher die Universität."


    Allein die Tatsache, dass wie hier schon richtig festgestellt wurde, Pappnasen das Abitur erlangen und im Berufsleben/in der Berufsschule dann mehr oder weniger hilflos sind, spricht schon Bände. Findest du das jetzige System wirklich optimal? Ich kann von meiner Seite aus sagen, dass ich in 3 Jahren Studium mehr dazugelernt habe, als in der gesamten Mittel- und Oberstufe in der Schule zusammen, weil mehrere Faktoren zusammenkommen, die selbständiges, kritisches und komplexes Denken eben nicht fördern! Es ist nicht alleine auf die Schüler zurückzuführen. Ich fände es zum Beispiel sehr gut, wenn in geisteswissenschaftlichen Fächern Klausuren durch Facharbeiten ersetzt würden, in naturwissenschaftlichen mit Projekten etc, d.h. mit Dingen, die Eigeninitiative erfordern und eine Beschäftigung mit einem Thema über mehrere Wochen voraussetzen. Klausuren sind überholt und setzen in den Köpfen der Schüler nur noch mehr dieses Auswendiglernen fest, auch wenn es nicht gänzlich so ist.


    Worüber ich mit Freunden in meiner Schulzeit aber diskutiert habe, das fällt mir auch grade ein, ist der Sinn von manchen Fächern in der Oberstufe. Ist es wirklich sinnvoll jemanden in der Oberstufe zu zwingen, z.B. weiterhin Mathe (oder ein anderes Hauptfach) zu belegen geschweige denn eine Abiturprüfung darin abzulegen, obwohl es offensichtlich ist, dass man in Zukunft nichts dergleichen machen möchte und damit eine Verschlechterung des Schnitts herbeigeführt wird?

    • Offizieller Beitrag

    Was ist das für 'ne Aufgabe. Die ist nicht ernst gemeint, oder?


    Multiple Choice ist btw. dann schwieriger, wenn man seine Punkte in Klausuren normal so bekommt, dass man sich um Kopf und Kragen schreibt und der Lehrer da halt mehr Spielraum hat, während bei Multiple Choice meist eine Antwort die Richtige ist. Egal ob unter den Antwortmöglichkeiten noch 1-2 andere Antworten sind, die durchaus passen könnten und so gesehen auch "nicht falsch" sind.


    Wenn das ganze durch einen Lehrer kontrolliert wird, hat man vermutlich noch Glück. Aber solche Dinger werden dann meist nur durch das System gejagt - und dann bist am Arsch :D



    Aktuell ist es an Schulen so - zieht sich von der weiterführenden Schule bis zur Berufsschule durch:
    Themen werden durchgesprochen, der Lehrer erklärt Unklarheiten, es werden Aufgaben (mithilfe des Buches) gelöst und dann wird eine Klausur geschrieben.
    Da bekommen die Schüler am besten noch alle relevanten Themen vorher mitgeteilt. Es kommt auch nichts "altes" dran, sondern nur das "neu erlernte".
    Der Schüler lernt sein Zeug auswendig, schneidet mal besser, mal schneller ab - je nachdem wie viel Zeit er fürs auswendig lernen aufgebracht hat.
    Und wenn du ihn 1 Monat nach der Klausur noch einmal etwas zu diesen Themen fragst, wird es schwierig :)


    Aber hey. Immerhin ist man dann ein Zauberer, wenn man es selbst schafft, einfache Zusammenhänge zu erkennen :)

  • Meine Aussage schließt das Andere nicht aus, nein? Ich habe nie erwähnt, dass das Schulsystem in seiner Form optimal ist. Ich sage nur, dass es eben nicht primär um das Auswendiglernen geht. Von Frontalunterricht und klassischem Auswendiglernen entfernt man sich doch mehr und mehr, was in meinen Augen doch erstrebenswert ist. Auch ich finde es aktuell alles andere als Optimal. Wie soll man denn Inklusion und Binnendifferenzierung effektiv umsetzen, wenn man so ausgelastet ist? Das ist schlichtweg utopisch.


    Bezüglich Facharbeiten: Zwei Facharbeiten sind verpflichtend, die eine Klausur ersetzen. Man überlegt auch nach weiteren sinnvollen Prüfungsleistungen abseits von Klausuren. Letztlich sollte aber jeder bedenken: Es muss sinnvoll und zeitökonomisch noch funktionierend zu korrigieren sein. Oder: Du brauchst einfach mehr Lehrer zur Entlastung. Hier muss man meiner Meinung nach angreifen. Im NRW hat man neben hohem Migrationshintergrund auch viele Flüchtlingskinder. Die musst du irgendwie integrieren. DaZ (Deutsch als Zweitsprache) ist schon mal ein guter Ansatz in der Lehrerausbildung. Dazu gehören zukünftig auch verstärkt der Schwerpunkt auf sprachsensiblen Unterricht.


    Wir reden viel über spannende Probleme, aber neben der Umsetzung von Wissen und die Art und Weise, gibt es momentan größere Probleme: Inklusion, DaZ, Binnendifferenzierung, Diagnostik, Lernprozessverbesserung und Integration. Hier sind riesige Lücken, aber es ist die Basis für alles Weitere!


    @Konakona


    Die Schüler erreichen das Abitur deshalb, weil wir dazu angehalten sind eher ein Ausreichend zu vergeben, selbst wenn es eigentlich ein Mangelhaft ist. Für die KMK geht es darum allen eine Chance zu geben und Durchzubringen.

  • Ich denke halt dass es so langsam an der Zeit wird die Abschlüsse zu zentralisieren. Aber irgendwie hat da keiner den Mut. Alle meinen man müsste die Unterschiede zwischen den Bundesländern aufrecht erhalten, weil es Vorteile gibt. Welche Vorteile das hat, wenn das Abi nich vergleichbar ist und die Noten nix wert sind - sagt keiner.


    Kleiner Tipp: Wenn man Macht hat will man die nich abgeben. ;) Deswegen wird das so extrem verteidigt. Dass es Nachteile mit sich bringt wenn jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht - das redet man sich dann schön, Hauptsache die Länder können da ihre Hoheit bewahren. (Die auch mit Personal in dem Bereich verbunden ist, das man sich erhalten will. Eigenen Minister, Ministerium usw.)


    ----


    Wenn man eher ausreichend vergeben muss, dann sinkt oben das Niveau auch bei den besseren Noten. Die werden dann auch angepasst.



    Ich denke mit Abschlüssen zentralisieren erreicht man schon viel. Muss so ein bissl Top Down sein mit oberster Ebene halt Bund der es vergleichbar macht. Nach unten dann schon die Schulen mit eigener Freiheit (Direktor wählt Lehrer selber aus und schließt Arbeitsvertrag, Lehrer dürfen Unterricht selber machen ohne einen Unterrichts/Lehrplan - aber als Ziel muss ein einheitlicher Prüfungsplan her mit Themen die überall in der Prüfung abgefragt werden. Wie der Lehrer die Schüler bis dahin fit macht kann seine Sache sein.)

  • @Konakona: Genau das beobachte ich aktuell auch in der Berufsschule. Die Schüler die vom Gymnasium kommen, sind anscheinend nicht fähig, erlerntes Wissen auch anzuwenden. Du kannst sie wahrscheinlich nach zig Definitionen für Fachwörter fragen. Wenn es aber darum geht, diese auch in irgendeiner Form praktisch anzuwenden oder mit "eigenen Worten" zu erläutern, wird es sehr schwierig bis unmöglich, dass da irgendwas sinnvolles bei rumkommt. Dabei wäre nur "logisches Denken" notwendig.

    Wie ich festgestellt habe, sind auch manche, die von der Hochschule kommen mit abgeschlossenem Studium unfähig, logisch und abstrakt zu denken und ihr Wissen anderweitig anzuwenden.



    Und man kann es sich drehen und die Fächer die man mag schönreden wie man will. Auch wenn behauptet wird bei Wirtschaft hätte man angeblich nicht so viel Verbindung zu andern Sachen - und sich deshalb nich so viel gemerkt: Gerade da ist doch - wenn man interessiert ist - viel für das alltägliche Leben ableitbar. Zumindest bei BWL. :D
    (Okay wenn man nich grad auf nem Wirtschaftsgymnasium ist wird "Wirtschaft" wohl eher die Volkswirtschaft beleuchten - aber da ist das ja dann auch in Verdindung mit Politik. Und Recht ist auch interessant wenn Leute später mal sich mit Rechtsvorschriften befassen müssen. Die kommen ja auch nich irgendwo her und dieser Religions/Ethik-Kram liegt dem ganzen heutigen Rechtswesen zu Grunde weil früher mal wer "du sollst nicht töten" gesagt hat und das dann weiterentwickelt wurde.)

    Wirtschaft und Recht kann man sehr praxisnah lehren und prüfen und dabei gleichzeitig abstraktes Denken fördern. Die erste Frage in der mündlichen Prüfung: "Wie sind sie heute hergekommen?" und dann entsprechend weiter.
    Und leider sind auch die meisten Deutschen zu unfähig, selbst "einfache" Gesetzestexte richtig zu verstehen.

  • Agentur für Arbeit machen hier übrigens beim Einstellungstest für ihr Duales Studium das sie anbieten (haben sogar eigene Hochschule) nen Block mit drin (Multiple Choice) in den man nen Sachverhalt + kurze Rechtsvorschrift kriegt und beurteilen muss.


    (Mit Hinweis nur nach Vorschrift ohne eigenes empfinden für Gerechtigkeit einfliessen zu lassen.)


    Das macht Sinn. Das find ich übrigens gut, dass heut zu Tage die meisten Unternehmen (ausser vielleicht kleine Betriebe) nich mehr so Quark wie irgendwelche Geschichtsdaten oder Bundesländer Hauptstädte usw. abfragen in Eignungstesten sondern Sachen die auf tatsächliche Eignung abzielen.


    Solche einfachen Sachen könnte man zum Beispiel bei den Unis - statt NC - als ausschließliches Kriterium heranziehen. (Gern natürlich auch schwerer. Aber so dass man es halt als Abiturient ohne Vorwissen lösen kann aber es dennoch auf die Fachrichtung bzw. spätere Eignung abzielt.)

  • Die Unis und Hochschule sollen selbst entscheiden, wie sie bei zu viel Bewerbern aussortieren. Eignungstest oder ähnliches bringen nix, wenn sie die Hochschule nicht die Kapazitäten haben, um diese auszuwerten.

  • Wie ich festgestellt habe, sind auch manche, die von der Hochschule kommen mit abgeschlossenem Studium unfähig, logisch und abstrakt zu denken und ihr Wissen anderweitig anzuwenden.

    Naja kommt auch drauf an was man studiert. Wenne irg. son useless Fach studierst wie Kunstgeschichte oder sowas, lernst du wahrscheinlich eher weniger wie man mit Gesetzestexten umgeht oder irg. welche Logikaufgaben bearbeitet e.t.c.


    Eigl. müsste man bei unserem Schulsystem eh unten anfangen. Dieses 3-gleisige Schulsystem ist ziemlich fürn Arsch. Eine Gesamtschule mit versch. Leistungskursen, wo auch bessere Schüler den schlechteren helfen können e.t.c. wäre optimaler. So ähnlich läufts ja auch in den skandinavischen Ländern ab. Dort kriegen die auch teils erst ab der Oberstufe richtige Noten.


    Aber so wie hier ist, wo nach der 4. Klasse quasi schon fast deine Laufbahn entschieden wird, isses recht sinnlos. Gibt Kids die entwickeln sich erst etwas später und blühen dann erst in der 5. oder 6. Klasse richtig auf. Leider sind sie dann schon auf der Hauptschule gelandet, wo sie kaum gefördert werden und eh den Eindruck kriegen, dass sie die Versager der Gesellschaft sind. Motivation Fehlanzeige.
    Und Realschule ist eh nichts halbes und nichts ganzes.


    Adler fliegen vielleicht hoch, aber Wiesel werden nicht in Düsentriebwerke eingesogen!

    • Offizieller Beitrag

    In einigen Bundesländern (neben den Neuen, dürfte das inzwischen z.T. auch Bayern betreffen) kommst du nach der Grundschule in die Mittelschule. Nicht selten (zumindest im Osten) sind Grundschule und Mittelschule auch im selben Haus. Erst ab der 7. Klasse entscheidet es sich, ob du letztlich Richtung Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss gehst. Wobei der "spezielle" Unterricht gar erst ab der 9. Klasse wirklich anfängt. Auf der Mittelschule hast du also häufiger gemischte Klassen. Man lernt also grundsätzlich dasselbe.


    In der 9. Klasse werden dann allerdings auch nur die Hauptfächer aufgeteilt. Geschichte & Co. hat man weiterhin zusammen.

  • Zudem sollte man generell einige Fächer ausm Pflichtlehrplan rausnehmen. Wie z.B Musik, Kunst und Religion.
    Vor allem Kunst ist da immer so zum Nachteil für einige. Wenn einer einfach unbegabt beim malen ist, dann ist es einfach so, da kann er lernen soviel er will. Musik isses auch so ähnlich. Ich hab bis heute kein Plan was ein dreivierteltakt ist oder was der Unterschied zwischen ner halben und ner Viertel Note ist. Und wie man den ganzen Scheiß aus Liedern raushören kann erst recht nicht.


    Adler fliegen vielleicht hoch, aber Wiesel werden nicht in Düsentriebwerke eingesogen!

    • Offizieller Beitrag

    Sehe ich nicht so - ich finde Allgemeinbildung ist ein wichtiger Teil der Schulbildung...
    Dazu gehören für mich durchaus Kulturfächer wie Musik, Kunst und Religion.
    Aber vor allem eben auch Geschichte, Geographie, Politik oder auch Astronomie (war im Osten damals Pflichtfach, ist es heute in den meisten "neuen" Bundesländern noch immer in den Klassen 9/10)

  • Kunst wird auch nicht anhand deines Wissens sondern Anhand deiner Bilder bewertet. Und selbst wenn, ist es keine nützliche Allgemeinbildung. Wen juckts in welchem Stil irg. welche Bilder gemalt werden oder wie irg. welche Künstler hießen.
    Musik sehe ich auch nicht als wichtige Allgemeinbildung.
    Religion naja. Auch eher weniger. Hat in der heutigen Zeit nichts mehr zu suchen. Kann man vllt. in Geschichte bissl drauf eingehen.
    Und wtf willst du mit Astronomie? Das ist ja noch spezieller und im fast noch nutzloser im Leben als die anderen 3.


    Wenns jemanden interessiert sollte er diese Fächer eben als Wahlfach wählen können. Aber als Pflichtfach einfach nur Platzverschwendung.


    Da gibt's wichtigere Fächer für die Allgemeinbildung:


    Wirtschaft zum Beispiel. Kaum einer der ausm Abi kommt kennt sich mit Steuern aus. Oder Buchhaltung. Oder generell wie ein Wirtschaftssystem funktioniert, Begriffe wie Angebot/Nachfrage, Inflation/Deflation, Konjunktur und sonstige Grundlagen.
    Recht wäre auch ein nützliches Fach wo man lernt wie man Gesetzestexte liest und ein paar grundlegende Gesetze durchgeht, die einem im Leben weiterhelfen. Vor allem was Arbeitsrecht/Mietrecht angeht, ein paar Handelsgesetze und son paar grundlegende Dinge ausm GG und BGB, wie Schadensersatz, Schuldverhältnisse/Veträge und son Kram eben.
    Oder bissl Heimwerken. Auf Hauptschulen gibt's das manchmal, aber da gibt's Abiturienten die können nichtmal nen fucking Ikeaschrank zusammenbauen oder ein Loch in die Wand bohren. Oder nen Platten beim Fahrrad reparieren.
    Selbst kochen wäre als Fach wichtiger als Kunst oder Musik. So kann man über versch. Nährstoffe lernen, wie man sich ausgewogen ernährt und ein paar anständige Gerichte zubereitet und nicht wie 90 % der Studenten, die das erste mal in ne eigene Wohnung ziehen, sich 24/7 von Fertigfraß, Fastfood oder Nudeln ernähren.


    Alles Dinge die einem im Leben in vielen Situationen weiterhelfen können.


    Adler fliegen vielleicht hoch, aber Wiesel werden nicht in Düsentriebwerke eingesogen!

  • Astronomie gehört zu Physik. Sport/Kunst sollte freiwillig sein - aber schon gefördert werden. Halt nicht als Pflicht. Bei Religion sollte man das auch mit andern Fächern kombinieren.
    Ich erinnere mich dass dort doch zu stark nur tatsächlich auf die Religionen eingegangen wurde - auch wenn andere als die eigene Religion beleuchtet wurden.


    Viel interessanter wäre der psychologische Aspekt? (Wieso haben Menschen Götter erfunden, etc.) Da frag ich mich ob man das nicht auch anderswo ansiedeln könnte. Psychologie und das dort als Unterpunkt mit reinnehmen.
    Genauso wie Geschichte bei Politik, etc. (bei mir gab es "Gemeinschaftskunde so ein Mischfach) mit untergeordnet sein sollte. Da spart man schon mal Fächer ein und hat genau die Sachen da wo man sie braucht. (Da man dann dort auch direkt den Nutzen zieht und die Geschichte in Bezug zu etwas hat. Beim Deutschunterricht hat man ja auch so ein bissl Literaturgeschichte mit dabei und nich das im externen Geschichtsfach ausgelagert.)


    Das von Gehdehweh angesprochene "Heimwerken" - was es wohl nur an Hauptschulen (da die für praktische Berufsausbildung vorbereiten) geben soll: Ideal um bei Physik das mal einzubinden. Kann man nen Schrank zusammenbauen und gleich mal berechnen wie viel Gewicht der tragen kann usw.

  • Recht wäre auch ein nützliches Fach wo man lernt wie man Gesetzestexte liest und ein paar grundlegende Gesetze durchgeht, die einem im Leben weiterhelfen.

    Also nach vier Jahren Sachbeschädigung, Schuldverhältnisse und Vertragsbrüchen kann ich dir sagen, dass ich nichts, aber auch gar nichts davon anwenden konnte und kann. Im Gegensatz dazu weiß ich aber immer noch, wie ich eine Kadenz auflöse, Jazz-Akkorde bilde und eine Tonleiter in jeden Notenschlüssel umschreiben kann, obwohl ich Musik in der Oberstufe abgewählt hatte.


    Und besonders Musik ist wichtig für die Allgemeinbildung, da sich in der Musik immer andere gesellschaftliche, historische und künstlerische Entwicklungen abbilden. Ich würde es da schon mit Deutsch (bezogen auf den literaturhistorischen Teil) auf eine Stufe stellen.

  • Im Gegensatz dazu weiß ich aber immer noch, wie ich eine Kadenz auflöse, Jazz-Akkorde bilde und eine Tonleiter in jeden Notenschlüssel umschreiben kann, obwohl ich Musik in der Oberstufe abgewählt hatte.

    Und das hat dir wie oft im Leben weitergeholfen? Also außer vllt. beim musizieren oder in deinem Linguistikstudium. Vermutlich nicht. Außer in den genannten Bereichen hat es keinen praktischen Nutzen. Literaturhistorisch hin oder her, wenns einen interessiert kann man es ja wählen, aber ansonsten werden es vermutlich 95 % der Leute nie wieder im Leben brauchen und Geld bezahlen wird dir auch keiner für dieses Wissen. Außer du wirst selber Lehrer und deine Aufgabe besteht nur darin, dieses Wissen weiterzugeben.


    Bei mir wars genau andersrum. Mir hat das Rechtswissen aus der Uni schon öfter mal weitergeholfen, z.B. was Verkäufe auf Ebay angeht, Bewerbungsgespräche und generell bei manchen Teilzeitjobs was die Arbeitnehmerrechte angeht und auch in Mietverhältnissen.


    Adler fliegen vielleicht hoch, aber Wiesel werden nicht in Düsentriebwerke eingesogen!