Plauderthread 2.0.1

  • Wir müssen uns nicht ab dem ersten Tag krankschreiben lassen, ich kann 3 Tage so zu Hause bleiben, wenn ich krank bin

  • Gibts bei uns auch. Heißt K.O-Tage und davon hat man jeden Monat 3 Stück an denen man unbegründet fehlen kann. Öffentlicher Dienst ist, was das angeht super. ^^

    Water, water in the sea
    Bring your creatures up to me.

  • Krankenhäuser und öffentlicher Dienst sind beides eben nicht die Industrie.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei euch zumindest etwas humaner abläuft.

  • Krankenhäuser und öffentlicher Dienst sind beides eben nicht die Industrie.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei euch zumindest etwas humaner abläuft.

    Man fühlt sich sicherer in seinem Beruf. Humaner würde ich nicht unbedingt sagen da die Arbeitsbedingungen durch Personalmangel immer extremer werden.

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  • Der gute alte Personal/Fachkräftemangel, damit hat man echt überall zu kämpfen.


    Ich hoffe ja weiterhin darauf das ich mich nach der Ausbildung zumindest zu einem Jobwechsel aufraffen kann, körperliche Arbeit wird einem einfach irgendwann lästig.
    Im nächsten Leben mache ich einen auf Luthan und lebe vom Staat.

  • es ist eigentlich Standard, dass man erst ab 4 Tagen am Stück eine AU abgeben muss, jedenfalls in NRW. Wenn man oft fehlt, kann der Arbeitgeber jedoch eine Attestpflicht ab dem ersten Tag verlangen.

  • es ist eigentlich Standard, dass man erst ab 4 Tagen am Stück eine AU abgeben muss, jedenfalls in NRW. Wenn man oft fehlt, kann der Arbeitgeber jedoch eine Attestpflicht ab dem ersten Tag verlangen.

    Bundesweit Standard weil es gesetzlich geregelt ist in § 5 Entgeltfortzahlungsgesetz:

    Zitat

    Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer unverzüglich mitzuteilen. Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage, hat der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen der Arbeitsunfähigkeit sowie deren voraussichtliche Dauer spätestens an dem darauffolgenden Arbeitstag vorzulegen. Der Arbeitgeber ist berechtigt, die Vorlage der ärztlichen Bescheinigung früher zu verlangen.

  • stimmt das denn bei euch? meine Miete kostet 20% meines Einkommens und für die Uni bekommt man Bafög, wovon man maximal 10.000 Euro zurückzahlen muss, das lässt sich je nach Job in 2 Jahren regeln.

  • Das hängt natürlich wieder vom eigenen Status und dem jeweiligen Bundesland ab.


    Zahl der wohnungslosen Familien in Stuttgart steigt rapide


    Meine Mutter ist inzwischen nach Norddeutschland gezogen, nachdem sie hier in BaWü keine Wohnung mehr fand, während sich mein Vater zurück in den Osten sehnt. Ich harre noch tapfer aus, muss inzwischen aber auch über 50% für eine verranzte Bude abdrücken. :/

  • Also an sich kann ich mir das schon vorstellen bzw. finde es auch krass, dass man zB als Friseur oder Arzthelferin so wenig verdient, dass man die Hälfte seines Geldes für die Miete abdrückt und wahrscheinlich kaum in den Urlaub fahren kann. Einerseits möchte ich natürlich niemandem in die Lebensplanung reden bzw. geht es mich eigentlich nichts an, aber ich verstehe einfach nicht, wie man viele Kinder in die Welt setzen kann, ohne etwas richtiges gelernt zu haben. Klar ist es schwierig, mehrere Kinder und sich selbst durchzuziehen, wenn man bei DHL oder so arbeitet und keine richtige Bildung hat.

  • Es gibt sehr viele Jobs im Niedriglohnsektor, wo vielleicht nicht mehr als 1100-1200 netto rauskommt. (Mit Glück. Die Zeitarbeitsfirmen lassen 40h die Woche arbeiten, machen 5 aufs Zeitkonto und zahlen 35 aus ... kommt nur auf 140h brutto zum Mindestlohn bei Helfertätigkeit. Das ist dann noch weniger.)


    Zumindest wenn man die Nebenkosten abzieht und Single ist und eine WG nicht will/kann (wenn andere Menschen im Privatleben dann nerven/stören und man abschalten will und alleine sein muss und die Ruhe braucht). Da muss man nicht erst nach München, damit man auf die Hälfte oder mehr kommt. Wenn Fahrtkosten noch dazukommen, dann kommt man halt am Ende Richtung Hartz IV-Niveau. (Und könnte theoretisch auch noch aufstocken.)


    Wenn vom Netto 1200 da Freibetrag von 300 abgezogen wird, dann würden 900 auf den Hartz-IV-Bedarf angerechnet. Wäre der Bedarf mehr als 900, könnte man noch aufstocken. Bedarf sind 432 Regelsatz + Kosten der Unterkunft. Hier also noch 468 Kosten der Unterkunft (Kaltmiete, Nebenkosten wie Wasser, etc. + Heizkosten, Strom nicht der ist bei 432 Regelsatz mit drin). Das geht vermutlich noch relativ geht, wenn man nicht in München ist.


    Mit nur 1100 netto wirds schon knapper. Wobei diejenigen, bei denen Geld knapp wird haben oft dann halt auch ein Auto und/oder Haustiere - auch nochmal laufende Kosten. (Reparaturen, Versicherung, Benzin das privat verfahren wird und halt Kosten verursacht.)

  • Kommt immer auf die Stadt drauf an, in der man wohnen möchte. Hab mir sagen lassen, dass man in einigen Städten für ne Einraumwohnung in Deutschland schon 2000€ kalt zahlen kann. Aber wenn man woanders keinen Job findet, ist man halt gearscht. Auf irgendwelchen Kuhdörfern kannst du auch gleich ein ganzes Haus für 20.000€ gekauft bekommen, während das gleiche Haus in ner großen Stadt jenseits ner Millionen kosten würde.


    Am liebsten würde ich ja irgendwo auf nem Kuhdorf wohnen wollen, schön wenig Menschen und viel Natur, aber ohne Job und vermutlich dann auch ohne schnelles Internet ist das halt nicht so einfach machbar.



  • Ja. Da hat man dann das Problem, dass höhere Fahrtkosten sind. ÖPNV vielleicht gar keine Anbindung. Und ewig fahren und da auch viel Kosten für Benzin, etc. Wenn die Arbeit in der Stadt und man sich in nem Dorf niederlässt. Für Singles aber ansonsten an sich kein Problem. Die Familien machen ja eher die Städte teuer, weil für Kinder dann später es gut mit Bus und Bahn zur Schule gehen muss - damit die nich immer hingefahren werden müssen. Da sind kleine Vororte mit guter Anbindung zu Städten auch beliebt.


    Haus selber hat natürlich auch Nebenkosten. Wer weiß was in nem "Kuhdorf" - wenn du billig Haus kaufst - für Sachen (an der Straße oder so) gemacht werden an denen der Eigentümer dann verpflichtend dran beteiligt werden kann, wogegen er nix sagen kann. :D

  • Also ich kam 2 Jahre, davon 1,5 mit 1100 netto in BaWü schon aus, aber das war natürlich nicht in Stuttgarter Umgebung.


    Am liebsten würde ich ja irgendwo auf nem Kuhdorf wohnen wollen, schön wenig Menschen und viel Natur, aber ohne Job und vermutlich dann auch ohne schnelles Internet ist das halt nicht so einfach machbar.

    Dann ziehe doch in Dorf. Schnelles Internet gibt es schon, muss man nur vorher sich informieren, wo. In einem Kaff mit 800 Einwohnern hab ich gewohnt, da hatte ich 400k Leitung (Kabel, DSL wäre nur 2k gewesen).


    Und Job? Lol, :D: das ist kein Problem. Leute werden gesucht wie sonst was, weil halt keiner aufs Lands ziehen möchte. In einer Stadt wäre es für mich viel schwieriger einen Job zu finden, weil da noch zig andere Bewerber auf die Stelle gibt. Und gleicher Job auf dem Land, da gibt es dann quasi keine anderen Bewerber.


    Jetzt wohn ich zwar nicht mehr wirklich Dorf, sondern am Rand einer Kleinstadt, aber sehr sehr ländliche Gegend. Hab super Internet (400k möglich), günstige Wohnung, 10min zu Fuß zur Arbeit. Könnte auch ins nächste Dorf ziehen, dann wären es halt 5km zur Arbeit. Und 8min bis zur Autobahn, das ist mir auch wichtig.

  • Klar ist es schwierig, mehrere Kinder und sich selbst durchzuziehen, wenn man bei DHL oder so arbeitet und keine richtige Bildung hat.

    Mein Vater konnte als einfacher Angestellter noch vier Kinder großziehen, ein komplettes Haus unterhalten und auf den jährlichen Urlaub mussten wir auch nicht verzichten. So richtig am dampfen sind die Fäkalien erst seit gut 25 Jahren, was durch das Bild ja leider verdeutlicht wird.


    Auf irgendwelchen Kuhdörfern kannst du auch gleich ein ganzes Haus für 20.000€ gekauft bekommen.

    Richtig ländliche Gegenden gibt es hier im Südwesten gar keine mehr, irgendwo auf der Alb in Richtung Allgäu sagen sich Fuchs und Hase weiterhin gute Nacht, aber um Stuttgart und Ulm herum wurde inzwischen auch längst alles aufgekauft. Früher war ansonsten noch der Schwarzwald eine ärmere Gegend gewesen, bevor 500.000.000 Chinesen und Amerikaner als Touristen kamen.

  • Ja klar, aber vor ein paar Jahrzehnten war die Situation ja auch anders. Damals konnte man zB mit einem Hauptschulabschluss auch noch etwas anfangen und es waren nicht so viele Menschen studiert oder so ausgebildet wie heute, quasi ist der Arbeiter von 1970 der BWL-Studierte von 2020. Die Abschlüsse haben halt auch ihren Wert verloren. Meine Mutter erzählt mir immer ganz stolz, dass es früher 200 Bewerber auf 5 Plätze an der Meisterschule gab und es damals richtig gut war, dass sie das machen durfte, während von mir Leute wahrscheinlich denken, dass ich ungebildet und asozial bin, weil ich "nur" eine Ausbildung habe, das ist halt heute nicht mehr so viel wert wie früher.