Bundestagswahl

  • Eigentlich ein Argument für mehr Migration - so sinkt der prozentuale Anteil der AFD, weil die Arier verhältnismäßig weniger sind. Finde ich witzig, so überzeugt mich die AFD von Migration.

  • Schau gerade Wahlarena. Boah der Schulz "Das ist eine ganzzzz wichtige Frage."



    Schulz: "Ich habe in diesem so genannten Duell .." :D:


    Aber inhaltlich lahm.

  • Aber wo außer bei den Flüchtlingen kann die AfD denn punkten? Und da liegt der Hund begraben warum sie überhaupt noch weiterhin soviel Zustimmung haben. Wie ich schon mal schrieb ist es ja nicht so als wäre Deutschland vorher total sicher gewesen. Vorher hat sich nur keiner so genau dafür interessiert. Dasselbe ist auch mit der Rettungsgasse und diesen Pennern, die sogar Leute beim Sterben filmen wollen. Das wird immer zu lange ausgereizt. Und während unsere Mitbürger nicht nur Angst davor haben rauszugehen, fürchten sie sich auch davor, dass das Geld ausgeht. Hartz 4'ler bangen, Alleinerziehende bangen, usw..
    Vielleicht aber auch nur vielleicht sollte man auch mal eben über soziale Gerechtigkeit in den Medien reden. Aber das wird alles tot geschwiegen oder verharmlost. Wenn ich da letzte Woche im Radio höre, dass jedes 5te Kind in Deutschland von Armut bedroht ist, dann kriege ich das kotzen. Sie sind nicht bedroht, sie SIND ARM!! Und das ist traurig, in so einem doch angeblich reichen Land wie unseres. Aber mit Union, FDP oder AfD ist ja alles gut. Unter AfD: Weniger Flüchtlinge = mehr Geld für andere. Pustekuchen. Alleinerziehende sollen auf sich allein gestellt werden, Hartz 4 wird privatisiert. Tolle Sache. Irgendwie scheint dies aber den Wählern, die genau davon betroffen sind nicht zu interessieren. Man könnte natürlich hinterfragen ob es alles Analphabethen sind. Vielleicht könnte man aber in den Medien mal sowas ansprechen statt immer nur wieder die Rechte Schiene anzusprechen. Das wird langweilig und lässt die Sympathisanten eh kalt. Geht es aber um ihr Geld, was ihnen aktuell noch zusteht und dann aber gestrichen werden soll, also ihre Zukunft noch mehr gefährdet ist also sowieso schon, dann würden auch diese - wenn auch nicht alle - sich vielleicht mal ein paar Gedanken machen.


    Und weil ich Bock habe auf ein wenig Propaganda:
    Die 36 reichsten Deutsche haben genauso viel Vermögen wie 40 Mio. Deutsche
    Die 300 reichsten Deutschen hatten 2015 ein Vermögen von 500 Milliarden Euro, 2016 ein Vermögen von 692 Milliarden Euro.
    Ca. 1 bis 1,5 Mio. Zeitarbeiter, verdreifacht in den letzten 10 Jahren.
    usw...


    Ich will nicht behaupten, dass die Linke alles richtig macht oder ich komplett hinter ihr stehe, keineswegs. Aber in vielen Punkten spricht sie MIR einfach aus der Seele. Denn es ist genug Geld da. Was alleine jährlich vererbt wird, und damit meine ich nicht Omis kleines Häuschen, worauf kaum Erbschaftssteuer fällig werden, ist unglaublich. Dazu die ganzen Steuervergünstigungen, von der SPD und CDU in den letzten 20 Jahren(man darf nicht vergessen, dass es unter Kohl noch ne Reichensteuer gab. Dem Supersozi) für die großen Firmen und Superreichen. Nur dafür, dass dann VW bei einem eigenen Fehler mal gleich 20.000 Leute entlässt. Von den 3000 Euro Rente täglich für Winterkorn ganz zu schweigen.
    Und warum das ganze? Dafür, dass wir uns den Arsch aufreißen. Eine Rente vielleicht gar nicht erleben oder nur kurzzeitig. Und die machen sich nen Dicken.


    Es wird ja immer von Integration gesprochen. Ah die Flüchtlinge haben ja kein Bock oder gibt Türken, die leben seit 40 Jahren hier und können nicht mal Hallo sagen. Verstehe ich auch, Integration wäre in anderen Ländern auch ein Muss. Aber warum zum Teufel dürfen sich die da oben davon rausnehmen? Und dann werden Steuermodele vorgeschlagen von den anderen Parteien, die im Endeffekt auch nur den wirklich Besserverdienenden zu gute kommen. Beispiel: Jährlich würden mir bei CDU und SPD ca 7€ mehr zur Verfügung stehen. Bei der Linken fast 1.300€. Das ist bei mir ein ganzer Monatslohn!!



    So, jetzt verteufelt mich. Aber ich stehe dazu.


    PS: Die Linke ist die einzige Partei, die seit 2005 bei jeder Diätenerhöhung dagegen gestimmt hat! Andere haben das auch mal gemacht aber sie waren immer dabei! Und seit einigen Jahren spenden viele der Linken-Politiker ihre Erhöhung! Aber leider nicht alle.

    - Göttlicher Stilwechsel -
    ...ich will die Welt brennen sehen...

  • Man sieht doch schon an der Länge deines Posts, warum die komplizierte Message schwerer zu vermitteln ist, als die simple Message der AFD.
    Seit dem erfolgreichen Putsch gegen Bernd Lucke, hat die AFD ihre Message klar geändert. Von der schulmeisterlichen Art Bernd Luckes, der versucht hat komplizierte wirtschaftliche Zusammenhänge zu erklären,
    zu ganz plumpem Populismus. Und wir sehen was besser funktioniert. Die AFD sagt im Grunde nur : "KEINER REIN !!!!!!!!!" Und das versteht jeder. Man könnte im Bezug auf die Superreichen noch viel weiter gehen.
    Die Quandt Familie hat einen beträchtlichen Teil ihres Reichtums, auf dem Rücken von Konzentrationslagerarbeitern und Inbesitznahme von Betrieben in
    von Deutschland besetzten Gebieten aufgebaut. Sie mussten nie Entschädigungen zahlen. Sie wurden nie in irgendeiner Form für diese Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen.
    Deutschlands Geschichte ist im wirtschaftlichen Sinne kein bisschen "aufgearbeitet" worden. Aber ja, Sarah Wagenknecht ist stabil und kompetent.

  • Endlich mal ein anderer Linkenwähler als ich hier. Jemand, der die Linken zwar aus anderen Motiven als ich wählt, aber praktisch zeigt, warum man links wählen sollte. Wer die Linke wählt, wählt die Gerechtigkeit.

  • Nachtrag: Jetzt ist der Post so groß geworden lol


    Wenn ich da letzte Woche im Radio höre, dass jedes 5te Kind in Deutschland von Armut bedroht ist, dann kriege ich das kotzen. Sie sind nicht bedroht, sie SIND ARM!!

    Sind sie denn so arm? Ich finde, dass dieses Thema teilweise sehr extrem dargestellt wird. Unser Staat gibt einer Familie die Möglichkeit, ordentlich und sicher zu leben. Jedes Jahr ein Urlaub ist Luxus. Ein Sportwagen ist Luxus. Ein riesiges Haus ist auch Luxus. In Deutschland bekommt jeder ein Wohnung, in der er leben kann. Dazu noch genug Geld für Nahrung und das nötigste. In den meisten Ländern, würden viele Familien einfach obdachlos sein. Das große Problem bei vielen Familien in der Unterschicht ist: Einige rauchen und trinken. Das kostet so unfassbar viel Geld in Relation zu dem, was sie haben. Die Eltern meiner Nachbarn haben geraucht (und das Kind später auch). Für das Geld wurde mir z.B. die Musikschule und Nachhilfe für die Schule bezahlt.


    Ich bin glücklicherweise mittlerweile da raus, habe aber meine ganze Kindheit in einem Sozialbau gewohnt und das einzige Geld was meine Familie hatte, waren die Sozialleistungen für meine allein erziehende Mutter ohne Unterhalt des Vaters. In fast jedem anderen Land hätte meine Familie im Prinzip auf der Straße gelebt oder meine Mutter wäre gezwungen zu arbeiten (körperliche Probleme verhindern das). Und nun kann ich mir eine gute Bildung und damit vermutlich einen akzeptablen Job besorgen, weil der Staat mir noch weitere finanzielle Hilfe (Bafög) gibt, was für mich sehr viel Geld ist - obwohl ich mein WG Zimmer bezahlen muss, bin ich so reich wie noch nie.
    Klar, man kann sich unter Hartz4 keine Markenkleidung kaufen und auch nicht jedes Jahr das neuste Handy. Hab ich manchmal zwar vermisst, aber langfristig war es dann auch egal. Wie schon erwähnt ist sowas Luxus.
    Blöd ist halt, wenn manche zu stolz sind, um Hartz4 oder andere Mittel, die der Staat einem zur Verfügung stellt, zu beantragen. Wie in einer Debatte neulich im TV: Da gab es eine Frau, die ihre kleine Rente bekommt und dazu Grundsicherung beantragen könnte. Sie will aber keine Grundsicherung. Sie will mehr Rente! Dann bekommt sie eben keine Grundsicherung und hat weniger Geld, kann dafür aber stolz sagen: ich bekomm keine Grundsicherung!


    Ich weiß nicht, was der Staat da mehr machen soll. Wenn der Staat einem genug Geld gibt, damit man ordentlich Leben kann und man immer was zu essen hat, was soll er noch machen, wenn die Menschen ihr Geld nicht für sowas nutzen und wegwerfen? Noch mehr Geld geben ist da mMn nicht die Lösung.
    Bei der Rente akzeptiere ich das Problem der Armut eher. Wobei das ein großes Problem ist, welches durch viele Dinge beeinflusst wird. Heute leben die Menschen viel länger, es gibt mehr ältere Menschen, es gibt weniger Kinder und dadurch wird das Verhältnis Arbeiter/Rentner kleiner und somit hat man weniger Geld in der Rentenkasse. Da muss man wohl wirklich eine System finden, dass die Renten langfristig mit den aktuellen/kommenden Problemen tragen wird.


    Die "Armut" in unserem Land ist eine Armut mit der ich gut leben kann. Man hat immer was zu Essen und ein Dach über dem Kopf. In tollen und wirtschaftlich sehr starken Ländern wie die USA oder China sieht es sehr sehr anders aus. Selbst innerhalb Europa ist es noch was ganz anderes ein armer Deutscher zu sein, als ein armer in z.B. osteuropäischen Ländern.

    Zitat

    Die 36 reichsten Deutsche haben genauso viel Vermögen wie 40 Mio. Deutsche
    Die 300 reichsten Deutschen hatten 2015 ein Vermögen von 500 Milliarden Euro, 2016 ein Vermögen von 692 Milliarden Euro.
    Ca. 1 bis 1,5 Mio. Zeitarbeiter, verdreifacht in den letzten 10 Jahren.

    Solche Zahlen oder wie wenn der Schulz aus dem Nichts sagt "Ich sag ihnen mal was. In Deutschland gibt es X mit Eigenschaft Y. Ich lass das jetzt mal so stehen." sind immer erstmal schockierend. Klar, man hat keinen Vergleich, weil dieser wegen der Intention des Sprechers nicht genannt wurde. Mein Lieblingsbeispiel ist natürlich die USA. China als Wirtschaftsmacht kann man natürlich auch dazu nehmen, wenn man lustig ist und noch viel viel extremere Werte sehen will.
    Solche Zahlen sind einfach ein Problem der Internationalen Wirtschaft bzw. des Kapitalismus. Der Fokus eines Unternehmers ist es, möglichst viel Geld zu verdienen. Wenn man Wirtschaftlich an der Spitze sein will, dann hat es seine Opfer.


    Und Steuermodelle der Linke und co. sind auch immer ganz witzig. Es klingt immer einfach den Reichen und den Unternehmen viele %te drauf zuschlagen, damit diese mehr Geld abgeben. Das kann aber schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen mit sich ziehen.

  • Endlich mal ein anderer Linkenwähler als ich hier. Jemand, der die Linken zwar aus anderen Motiven als ich wählt, aber praktisch zeigt, warum man links wählen sollte. Wer die Linke wählt, wählt die Gerechtigkeit.

    Ich wähle doch auch die Linke, tu nicht so, als seist du allein.

  • Blöd ist halt, wenn manche zu stolz sind, um Hartz4 oder andere Mittel, die der Staat einem zur Verfügung stellt, zu beantragen.

    Mach es dir mal nicht zu einfach: ich bin bei dir, wenn man es aus Stolz ablehnt, das ist dann dumm und unverschämt. Gerade bei ALGII hast du halt aber ein Stigma an dir haften dass in den Köpfen der Menschen existiert und dann wirds mit jedem weiteren Monat schwerer was zu finden. Dann haste halt noch die Auflagen (und ich mein jetzt nicht die X Bewerbungen pro Monat) mit der Pflichtannahme von fast jedem Job.
    Wenn du dann mit deiner Ausbildung aus Gründen, auf die du nicht selbst 100% Einfluss hast, nichts findest (ständige Absagen etc.), dann ist es natürlich klar, dass man versucht, sich kein unnötiges Stigma anzuhaften, wenn man es bereits vorher gut kennt.
    Es hat schon Gründe, warum die Geschenke des Staates abgelehnt werden.

    „Es ist besser, ein unzufriedener Mensch als ein zufriedengestelltes Schwein zu sein; besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr.“ (John Stuart Mill)
    "Um eine Welt in einem Sandkorn zu sehn // und einen Himmel in einer wilden Blume, // halte die Unendlichkeit in deiner flachen Hand // und die Ewigkeit in einer Stunde." (William Blake)

  • Hier muss man aber die Produkte (also wir) der neoliberalen Leistungsgesellschaft kritisieren, die Menschen ausgrenzt, die keine "produktiven" Leistungen erbringen.

  • Blöderweise kommt noch dazu, dass du nie erfährst, warum du keine Arbeit bekommst. Immer diese pseudofreundlichen Absagen. Wenn man nachfragt, wird man mit dem AGG abgewimmelt und erfährt nichts. Das AGG bewirkt somit das Gegenteil davon was es bewirken soll, aber psst, erzählt das lieber nicht weiter.


    Ich klinke mich bei dem Thema aber wohl lieber aus, ich bin zurzeit davon emotional zu sehr betroffen und unter diesen Vorzeichen diskutiert es sich schlecht.

    „Es ist besser, ein unzufriedener Mensch als ein zufriedengestelltes Schwein zu sein; besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr.“ (John Stuart Mill)
    "Um eine Welt in einem Sandkorn zu sehn // und einen Himmel in einer wilden Blume, // halte die Unendlichkeit in deiner flachen Hand // und die Ewigkeit in einer Stunde." (William Blake)

  • Endlich mal ein anderer Linkenwähler als ich hier. Jemand, der die Linken zwar aus anderen Motiven als ich wählt, aber praktisch zeigt, warum man links wählen sollte. Wer die Linke wählt, wählt die Gerechtigkeit.

    Du warst nie allein. Weiß von einigen aus diesem Forum, daß sie die Linke wählen werden (oder bereits gewählt haben).

    Hier muss man aber die Produkte (also wir) der neoliberalen Leistungsgesellschaft kritisieren, die Menschen ausgrenzt, die keine "produktiven" Leistungen erbringen.

    Das ist jetzt nicht spezifisch für den Kapitalismus, das kannte jede Gesellschaft, auch feudale und realsozialistische. Bloß die Maßstäbe, an denen die "Produktivität" bemessen wird, können leicht abweichen. Auch die Motive hinter der Ausgrenzung sind natürlich unterschiedliche.

  • Weil es vorhins darum ging warum Leute AFD wählen, denen man es eigentlich nicht unbedingt zutraut, hier ein Artikel von CNN über Schwule in der AFD.


    Zur Ungleichheitsdebatte empfehle ich dieses Buch, falls sich wer genauer damit beschäftigen möchte. Es ist ziemlich interessant und erhellend welche größeren Mechanismen am Werk sind.

  • Was nützt es, das deutsche Volk zu dekonstruieren ?

    Na ja, die heutigen Deutschen sind eher slavisch als germanisch. Ich verstehe durchaus, worauf du hinaus möchtest, aber irgendwie fällt es mir sehr schwer, das nachzuvollziehen. Persönlich habe ich noch nie so wirklich in völkischen oder nationalen Kategorien gedacht, nimm' mir das bitte nicht Übel.

    In Deutschland bekommt jeder ein Wohnung, in der er leben kann. Dazu noch genug Geld für Nahrung und das nötigste. In den meisten Ländern, würden viele Familien einfach obdachlos sein.

    Vielleicht ist diese Familie nicht arm im absoluten Sinne, aber relativ gesehen zum Rest der Bevölkerung ist sie es eben doch. Das macht die Probleme, die sich daraus ergeben nicht schlimmer oder weniger schlimm. Diese Aussage klingt mir schon ein wenig nach einem Vorwurf. Sollen die Menschen halt zufrieden sein, anderen geht es doch schlimmer.
    Abgesehen davon, dass es in Deutschland mehr als genug Menschen gibt, die auch gut und gerne mal drei Jobs aufnehmen müssen, um sich über Wasser zu halten, gibt es auch genug Menschen, die effektiv weniger Geld zur Verfügung haben als eine Person, die staatliche Hilfe empfängt.

  • Klar, man kann sich unter Hartz4 keine Markenkleidung kaufen und auch nicht jedes Jahr das neuste Handy. Hab ich manchmal zwar vermisst, aber langfristig war es dann auch egal. Wie schon erwähnt ist sowas Luxus.

    Das ist das Problem so mancher Linken, die wollen jeden Scheiß, aber nix dafür tun. Sagen zum Staat "gib mehr Geld!". Erinnert mich wieder an die Diskussion auf aS, wo man mir weiß machen wollte, 2000€ netto seien für einen Single(!) ziemlich knapp.


    Mach es dir mal nicht zu einfach: ich bin bei dir, wenn man es aus Stolz ablehnt, das ist dann dumm und unverschämt. Gerade bei ALGII hast du halt aber ein Stigma an dir haften dass in den Köpfen der Menschen existiert und dann wirds mit jedem weiteren Monat schwerer was zu finden. Dann haste halt noch die Auflagen (und ich mein jetzt nicht die X Bewerbungen pro Monat) mit der Pflichtannahme von fast jedem Job.Wenn du dann mit deiner Ausbildung aus Gründen, auf die du nicht selbst 100% Einfluss hast, nichts findest (ständige Absagen etc.), dann ist es natürlich klar, dass man versucht, sich kein unnötiges Stigma anzuhaften, wenn man es bereits vorher gut kennt.
    Es hat schon Gründe, warum die Geschenke des Staates abgelehnt werden.

    Von mir aus kann jeder auf Leistungen des Staates verzichten, dann sollen sie aber nicht rumjammern, erst recht nicht im Fernsehen, dass sie zu wenig Geld vom Staat bekommen.
    Und ALGII ist aus meiner Sicht kein Stigma. Selbst als gut gebildeter Akademiker bist du nach dem Studium oftmals darauf angewiesen, wenn du nicht schon vorher eine Stelle klar machen konntest. Und die Auflagen sind kaum der Rede wert. Im Vergleich zum Herumschlagen mit Bafög ist ALGII ein Traum, wesentlich unbürokratischer, wesentlich freundlicher, wesentlich lockerer. Zumindest ist das meine Erfahrung.

  • Bin am Handy, da ist mir das zitieren zu blöd.


    Es bekommt eben nicht jeder eine Wohnung. Je nach Region kannst du ja mal nach ner Sozialwohnung fragen. Für meine Stadt bedeutet dass mindestens 2 Jahre zu warten. Alleine hier hat man viele abgeschafft obwohl benötigt.


    Und arm in Deutschland zählt wer als Single weniger als 950€ monatich hat. Den genauen Betrag müsste ich nochmals nachschauen.


    Wie vorher schon erwähnt hatten wir sowieso schon eine Reichensteuer. Also warum nicht wieder einführen? Und warum soll man auf die ganzen Milliarden, die jährlich vererbt werden, nicht eine ordentliche Steuer zahlen? Weil es die 20-jährige Tochter verdient hat?


    Wieviel Zeitarbeiter davor arbeitslos waren kann ich nicht sagen. Vielleicht einige, vielleicht waren sie aber dort angestellt.

    - Göttlicher Stilwechsel -
    ...ich will die Welt brennen sehen...


  • Ja eben. Ich bekomme 650€ im Monat und muss davon noch meine Wohnung/Zimmer bezahlen. Okay, ich muss noch keine Krankenversicherung bezahlen. Aber mir geht es gut mit der Situation. Ich kann paar mal ausgehen, wenn ich es will. Kaufe mir neue Kleidung, wenn ich es brauch und auch hin und wieder ein neues Handy/Computer, wenn es nötig ist. Natürlich rauche ich nicht und trinke nur selten und spare so einen großen großen Haufen Geld.
    Ich habe keine große Wohnung, weil ich 1. nicht die Mittel dazu habe und 2. diese einfach nicht in dieser Situation benötige. Hätte ich eine Familie mit möglichen Kinder, dann ist die Geschichte natürlich etwas anders. Aber auch dafür gibt es auch Zuschüsse. Als Single ist sowas eben Luxus, den man gerne haben will, aber nicht benötigt.


    Auch Leute, die gerne sagen: Die Wohnungen in Frankfurt/München etc. sind unbezahlbar. Ein Geringverdiener ist nicht direkt die Zielgruppe für tolle Wohnungen in einer Großstadt. Man hat dort eine super Anbindung, alles was man will ist in der Nähe und spart viel Zeit zu der Arbeit. Dies sind alles Punkte, wofür Leute bereit sind sehr viel Geld zu bezahlen und dementsprechend sind die Preise so hoch. Ich hätte gerne eine Wohnung direkt in Frankfurt, kann mir aber den Luxus nicht leisten. Eine tolle Lage bietet Vorteile, die halt Geld kosten.


    Edit:
    Es klingt, als ob ich sage: Hat man halt Pech gehabt und man muss es akzeptieren. So hart es auch klingt, es ist eben so. Tolle Objekte wie ein großes Grundstück mit Villa, Luxusauto und sonst was kostet alles Geld. Wenn man nicht die Mittel dazu hat, dann hat man keine andere Wahl als es zu akzeptieren und muss auf weniger tolle Möglichkeiten ausweichen. Es ist hier keineswegs so, dass arme Leute in Deutschland keine Perspektive haben und sich nichts leisten können bzw. auf der Straße leben.
    Bei so gut wie jeder Person, die ich kenne und sehr arm ist (kenne davon viele, da ich im Sozialgebiet/"Getto" der Stadt aufgewachsen bin), ist es stets selbstverschuldet gewesen. Entweder rauchen viele in der Familie ein Päckchen am Tag, trinken viel, verschulden sich, weil sie ständig Kredite für ein neues Auto jedes Jahr aufnehmen, oder finden eine andere Möglichkeit zum Wegwerfen des Geldes, was man komplett vermeiden könnte ohne groß an Lebensqualität zu verlieren. So schade es ist, passiert es bei manchen Freunden von mir und ich mache es nicht. Sie haben immer kein Geld und wundern sich, wo es ist. Ich nicht.

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  • Das kommt aber auch drauf an, wie mobil die Leute sind und wo sie arbeiten. Wenn jetzt jemand in ner teuren Stadt nen Arbeitsplatz hat und von außerhalb kommt und keinen Führerschein hat - dann hat er eventuell ein Problem. In die Stadt ziehen. Oder von außerhalb längere Anfahrt in Kauf nehmen und eventuell Umstiege.


    Ist sicher überall anders. Aber gibt sicher Gegenden, wo das ein Problem ist. Wo zumindest es besser wäre in der Stadt (eventuell in Stadtteilen am Rand) zu wohnen, da dann die öffentlichen Verkehrsmittel besser sind als die die komplett aus der Stadt raus fahren (seltener/andere Taktung).


    Also sollte zumindest in manchen Gebieten innerhalb einer Stadt es erschwinglich sein. (Halt nich überall. Also Luxusviertel sind schon okay und dass es im Zentrum teuer ist vielleicht.)



    Alternative wäre natürlich anderer Arbeitsplatz (da außerhalb wo man wohnt) - das kann man sich nich immer so herzauber. Ist klar. Führerschein ist auch vielleicht nich für jeden möglich. Manche können es vielleich nicht. Andere können es nich finanzieren. (Sowas wird in der Regel auch nicht von Jobcentern finanziert - auch wenn ich gehört habe, dass es da in manchen Gegenden wohl auch Projekte gibt, wo ne Sinnlosmaßnahme mit Führerschein kombiniet wird und die Maßnahmeanbieter da Sinnlosmaßnahme nebenher noch verkauft kriegen gut dadurch - und gut Kohle machen. :D )



    Und bitte nicht den Fehler machen und die reinen Fahrzeiten einberechnen. (Das dürfen glaub selbst Jobcenter nicht.) 1,5 Stunden einfacher Weg ist zumutbar. (Und das ist schon heftig, wenn man 8h Arbeit + 1 Stunde Pause + 3 Stunden Fahrweg zusammen nimmt ist derjenige viel außer Haus. Schade dass die reinen Ruhezeiten vom Arbeitszeitgesetzt Fahrzeit nich berücksichtigen.) Das beinhaltet aber den vollen Anreiseweg. Also die Zeit die man braucht um zur Haltestelle zu laufen. Die Zeit die man eventuell früher ankommt und bis zum Arbeitsbeginn warten muss. Umsteigezeit. (Und eventuell dass man früher los muss weil mal Verspätungen sind, damits mit dem Umstieg klappt.)


    Da ist man recht schnell bei Gebieten wo man mit dem Auto in 30-40 Minuten hin kommt über den 1,5h. (Wobei wenn regional längere Pendelzeiten üblich da auch Ausnahmen gehen können. Aber selbst mit Ausnahmen würd denk ich kein Gericht sagen dass 2h und mehr okay wärn für einfachen Weg.)

  • Auch Leute, die gerne sagen: Die Wohnungen in Frankfurt/München etc. sind unbezahlbar. Ein Geringverdiener ist nicht direkt die Zielgruppe für tolle Wohnungen in einer Großstadt. Man hat dort eine super Anbindung, alles was man will ist in der Nähe und spart viel Zeit zu der Arbeit. Dies sind alles Punkte, wofür Leute bereit sind sehr viel Geld zu bezahlen und dementsprechend sind die Preise so hoch. Ich hätte gerne eine Wohnung direkt in Frankfurt, kann mir aber den Luxus nicht leisten. Eine tolle Lage bietet Vorteile, die halt Geld kosten.




    Das wird jedes Jahr etwa 7 euro teurer. Das wird bald zu einem Problem.