Bundestagswahl

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  • Das Problem ist, dass die Parteien jetzt schön die AfD zum Thema nehmen und den öffentlich rechtlichen, die sie selber kontrollieren, die Schuld für das Wahlergebnis geben, als sich selber mal zu hinterfragen. Deutschland wird immer weiter in Rückstand geraten, wenn das so weiter geht. Merkel macht seit Jahren nichts und bekommt die Unterstützung für Dinge, die immer noch auf Basis von 2010 aufgewachsen sind. Aber das nichts wird uns in ein paar Jahren von allen Seiten nehmen.

  • Reformstau gibts tatsächlich jetzt schon. Die Wirtschaft läuft zwar auf Autopilot, aber innovationsmässig und infrastrukturell steht Deutschland auf Standby. Aber lieber wird ja über Migration gesprochen. Oh man.


    Miles
    Ich spreche niemanden das Wahlrecht ab. Jeder Mensch hat auch Anrecht auf eine 2. Chance, aber solange Keffin Hassposts im Netz schreibt, Fake News teilt und Afd wählt, ist er für mich Fusspilz der Gesellschaft. Du dagegen forderst Verständnis und Empathie für diese hasserfüllten Jockel. Was erhoffst du dir dabei? Glaubst du die würden dann plötzlich anfangen, nachzudenken? Bisschen naiv. Nein, der globale Trend zeigt: Ein nicht unerheblicher TEIL der nativen Arbeiter ist degeneriert, dank Internet und Privatfernsehen. Ein entsensibilisiertes und empathieloses Wesen, das durch seinen Konsum komplett verroht ist. Hass, Egoismus und Wut ist seine DNA. Ich würde die auch nicht in Gulags stecken, sondern einfach - ganz links - tolerieren. Einfach nicht auf diese vollautochtone Vollwürste eingehen. Wer ausgrenzt, wird isoliert. Heisst aber nicht, dass diese Menschen sich nicht bessern können. Sie dürfen weiterhin wählen und können es beim nächsten mal besser machen. Sie müssen nur lernen, dass ihre rechten Positionen nicht mehrheitsfähig und damit unerwünscht sind.


    Was wäre die Alternative? Auf die "Nöte" dieser Schnitzelliebhaber und Wurstconnoisseure eingehen? Das hiesse ja, dass man rechte Politik machen würde. Einem moralisch verkommenen Individuum gibt man keinen Futter. Mit Ali und Leroy kann ich abhängen, mit dem Frei.Wild hörenden Pascal und Detlef eher nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von kafka am strand ()

  • Hier gab es gerade eine zwei Seiten lange Diskussion über die Eignung der Frau für Polizei und Militär. Kein einziges Mal wurden hier gesellschaftlich anerzogene Differenzen und sich daraus ergebende psychologische Verfassungen auch nur erwähnt,

    Du wirst aber jetzt nicht versuchen den biologischen Unterschied wegzureden?
    Wenn Mädchen eingeredet bekommen sie könnten kein Ingeneur werden weil,..... dann ist das falsch und muss beseitigt werden.
    Wenn Mädchen aber eingeredet bekommen sie könnten körperlich (Kraft) mit Männern mithalten ist da genauso falsch und kann unter Umständen in die Katastrophe führen.

  • Im übrigen stammen die meisten AfD-Wähler zwar deutlich aus der Gruppe der Arbeiter, rosiger sieht es aber auch bei anderen Berufsgruppen nicht aus. Nach dem Bildungsabschluss sind Realschüler sogar etwas gefährdeter als Hauptschüler, bloß Hochschulabsolventen grenzen sich hier deutlich ab. Das Problem nun am deutschen Kevin festnageln zu wollen ist einfach traurig.


  • Wenn zu viele Leute AfD-Wähler als hoffnungslose Fälle einstufen, führt das auch zu keiner Lösung. In ihrer Isolation denken dann die entsprechenden Leute erst recht nicht daran, sich zu ändern, weil „ihnen ja doch niemand zuhört“. Das Ergebnis: Sie wählen wieder – oder „jetzt erst recht“ – AfD und Konsorten, eine Trotzreaktion (-> Protestwähler). Ist das nicht ziemlich genau das, was in dieser Bundestagswahl passiert ist? Dabei dachten manche schon, das Schlimmste wäre schon geschehen und der Abstieg der AfD hätte bereits begonnen.


    Man muss mit AfD-Wählern nicht sympathisieren oder mit ihnen Tanzen gehen. Aber wenn man sie „zurückgewinnen“ will, muss man sie bis zu einem gewissen Grad auch ernst nehmen und auf sie zugehen. Das ist natürlich keine einfache Aufgabe, sonst hätten Parteien wie CDU oder CSU sich die AfD-Wähler bereits zurückgeholt bzw. nicht so viel an sie verloren. Hier steht gerade die Frage im Mittelpunkt, wie man sich ihren Interessen/Anliegen nähern kann, ohne dabei die eigenen Prinzipien hinzuwerfen und einfach rechte Politik zu machen. Klar, es wird immer hoffnungslose Hassmaschinen geben. Aber dieses fatalistische „denen ist nicht mehr zu helfen, die sind degeneriert, am besten einfach ignorieren“ bringt genau niemandem etwas.

  • Wenn jemand so einfache Fragen stellt wie : "Warum helfen wir nicht erstmal den Armen Deutschen ?"
    Dann haben andere Parteien nur irgendwelche komischen Antworten wie das sie die Sorgen ernstnehmen aber das es Deutschland eigentlich sehr gut geht und dann kommen irgendwelche Zahlen
    und Statistiken und ein Fazit wieviel man in seiner Regierungszeit geschafft hat. Deutschland geht es besser denn je blabla.
    Das glaubt einfach niemand mehr, der in Ballungszentren wohnt und sich den Verfall anguckt.

  • Mit einem Realschulabschluss wird man in der Regel heute ein "moderner" Arbeiter, sprich abhängig Beschäftigter. Warum ich so auf den deutschen Kevin poche ist recht einfach: Dass ein gut situierter deutscher "NIMBY" gute Gründe hat, die AFD zu wählen, kann man auf perfide Weise sogar nachvollziehen. Diese Menschen - unsolidarische, blasierte und gut verdienende mentale Kleinbürger mit dem Auskommen eines Gutbürgerlichen - wählen durchaus mit Sinn. Denn die AFD vertritt ihre Interessen. Ihr Ziel: Keine Hameds und Konsorten als "gute Nachbarn" zu haben.
    Dass der deprivierte Arbeiter die AFD wählt, trotz beinhartem Neoliberalismus, ist dagegen einfach straight bat shit. Dumm aus logischer Sicht und mindestens genauso moralisch verkommen wie der vordergründig verhasste "Elitäre". Ein Arbeiter mit der Mentalität eines egoistischen Kleinbürgers. Der hohle weiße "Arbeiter" hat ja auch Trump gewählt.


    Jetzt mal ganz konkret und ohne "Wutbürger"-Versteher Masche. Wie soll eine Politik aussehen, die sich den Anliegen der reaktionären Wutbürger (wohlgemerkt max 15 % der Bevölkerung) nähert und gleichzeitig sich von diesen abgrenzt? Und glaubt ihr ernsthaft, dass so eine Politik den Hassjockel zufrieden stellen wird? Nach Umfragen interessieren ihn soziale Fragen eh nicht so, sondern es geht ihm um kulturelle Identität. Was völlig anderes. Miles und Maps denken aber, dass der Hass "nur" aus der materiellen Not heraus resultiert. Langsam muss es doch dem letzten Romantiker aufgefallen sein, dass die soziale Frage den Arbeiter mehrheitlich immer weniger interessiert. Er will kulturelle Homogenität. Diese Arbeiterromantik finde ich ja herrlich, teile sie aber nicht. Kevins sind die härtesten Kapitalisten von der Denkweise. Halt nur am unteren Ende angesiedelt als Konsumopfer. Aber klar, anstatt diesen Trend zu akzeptieren und kühl zu analysieren, geht man lieber zu Sonntagsreden über und stellt sich schützend vor dem Alpha Kevin. Was der deutsche Staat machen muss, ist mehr in die Schulen investieren, damit wir irgendwann keine amerikanischen Verhältnisse bekommen. Dort bilden rechte Alpha Kevin längst die Mehrheit bei den Arbeitern.

    Einmal editiert, zuletzt von kafka am strand ()

  • Wenn jemand so einfache Fragen stellt wie : "Warum helfen wir nicht erstmal den Armen Deutschen ?"
    Dann haben andere Parteien nur irgendwelche komischen Antworten wie das sie die Sorgen ernstnehmen aber das es Deutschland eigentlich sehr gut geht und dann kommen irgendwelche Zahlen
    und Statistiken und ein Fazit wieviel man in seiner Regierungszeit geschafft hat. Deutschland geht es besser denn je blabla.
    Das glaubt einfach niemand mehr, der in Ballungszentren wohnt und sich den Verfall anguckt.

    Und wie antwortet die AfD darauf?
    Die Statistiken und so sind ja eben wahr. Bei vielen Fragen in den ganzen Debatten habe ich mich gewundert, was für eine Antwort man erwartet. Eine Partei kann nicht einfach sagen: "Ja, kein Problem! Wir geben euch im Beschäftigungsbereich X ganz viel Geld, höhere Löhne und 20 neue Arbeiter, sodass ihr entlastet werdet!". So einfach ist es eben nicht.

    Zitat von Xoxo

    Dass der deprivierte Arbeiter die AFD wählt, trotz beinhartem Neoliberalismus, ist dagegen einfach straight bat shit

    Ja genau. Das verstehe ich einfach nicht. Die Afd will da noch krassere Sachen als die FDP. Da ist es aber schlimm und bei der Afd ok, weil die gegen Flüchtlinge sind (wobei die FDP da relativ ähnliche Ansichten hat). Das hilft einfach keinem Arbeiter.

  • Und wie antwortet die AfD darauf?
    Die Statistiken und so sind ja eben wahr. Bei vielen Fragen in den ganzen Debatten habe ich mich gewundert, was für eine Antwort man erwartet. Eine Partei kann nicht einfach sagen: "Ja, kein Problem! Wir geben euch im Beschäftigungsbereich X ganz viel Geld, höhere Löhne und 20 neue Arbeiter, sodass ihr entlastet werdet!". So einfach ist es eben nicht.

    "Ausländer raus. Geld nur noch für Deutsche verwenden." Gegen diese Message kannst du nicht ankommen.

  • Ja, aber jeder sollte wissen, dass dies nicht passiert. Selbst wenn die Ausländer raus geschafft werden, sieht die Deutsche Bevölkerung 0ct vom Geld. Was fehlt ist halt einfach Aufklärung, dass das was die Afd Vorschlägt sich gut anhört, aber nicht umsetzbar ist. Sonst funktioniert Populismus halt.

  • Ja, aber jeder sollte wissen, dass dies nicht passiert. Selbst wenn die Ausländer raus geschafft werden, sieht die Deutsche Bevölkerung 0ct vom Geld. Was fehlt ist halt einfach Aufklärung, dass das was die Afd Vorschlägt sich gut anhört, aber nicht umsetzbar ist. Sonst funktioniert Populismus halt.

    Keiner rein ist umsetzbar. Ausländer raus ist auch umsetzbar. Und seit die AFD da ist, reden auf einmal alle von Obergrenzen und kanadischem Einwanderungsmodell und einer genaueren Differenzierung von Flüchtlingen, Asylbewerbern und Einwanderern. Was man seit Jahrzehnten in Deutschland versäumt oder ignoriert hat.

  • @Air
    Es wurde doch permanent aufgeklärt. Rauf und runter. Geändert hat es nichts an der Wahlentscheidung der AFD Wähler. Wie beim Brexit, wie bei Trump, wie bei den Le Pen Wählern (wobei Le Pen eine nationale Sozialistin ist und hier eine Wahl pro Nationale Front sogar Sinn macht). Auf die Lügenpresse hören die Alpha Kevins eh nicht. Eine Entwicklung, die sich abgezeichnet hat. Was wurde über die generationübergreifende Verblödung durch die Glotze gewarnt.
    Man hat sich den egoistischen Arbeiter herangezüchtet. Durch das Internet und den Hassseiten wird er jetzt sogar "politisiert". Der hohle Konsumschädel wird politischem Müllcrap der übelsten Sorte angereichert. Hirn aufgeweicht durch Glotze und Herz versteinert durch Internet; deplorables. In einer Demokratie hilft da nur eins: Ignorieren und diese Epidemie der grassierenden Verrohung eindämmen. Für die, die noch erreichbar sind, gilt: Bildung, Bildung, Bildung. Man kann nur hoffen, dass sich diese rechten 4chan Zombies nicht vermehren. Diejenigen, die in der rechten Filterblase hängen geblieben sind, kannst du nicht mehr umerziehen. Konsumgewohnheiten kann man nur schwer ändern. Aus einem Kevin wird kein Zeitungsleser und Artegucker mehr. Und statt Zeit Online wird er weiterhin PI News lesen.


    Ich warne ja schon seit Jahren vor der 4chanisierung der jüngeren Generation. Die nächste Generation (also die U20er) der rechten Vordenker wird noch eine Spur heftiger, manipulativer und verrohter drauf sein. Zumal sie die auch die "feine" Klinge der ironisch-ätzenden Memekultur beherrschen, weil sie damit aufgewachsen sind. 4chan als Verrohungsmühle ist da schon extrem. Merkt man sofort, wer exzessiv bei 4chan unterwegs ist.


    @rediskaChai
    sorry, hab dich mir air verwechselt :/

    Einmal editiert, zuletzt von kafka am strand ()

  • Ich mag 4chan, weil man dort wirklich einen ungefilterten Blick in die Seele des Feindes erhaschen kann. Das sind wirkliche Rassisten die noch radikaler sind, als die echten Nazis damals gewesen sind.
    Anti-Israel, Anti Racemixing, 1 Drop Rule. Paganism. Anti Demokratisch.Nazis haben wenigstens noch Judenmischlingen bei bestimmten Abstammungsgraden die Reichsbürgerschaft ermöglicht. 4Chan ist da radikaler.
    Aber es gibt auch andere Aspekte an 4Chan, die man beachten sollte. Dieses Video hier hat mir schon teilweise die Augen geöffnet. Das zeigt ein paar Beispiele, wo die kombinierte Intelligenz der 4Chan User
    sich zusammengetan hat und komplizierte Probleme gelöst hat. Z.B haben sie den Standort einer Terroristenbasis ausfindig gemacht anhand nur eines einzigen FOtos und danach hat die US Regierung einen Airstrike dorthinbeordert.
    Die Community dort hat mehr erreicht als jede andere Online Community. Ich glaube nicht das die gesamte User Intelligenz von sagen wir, 9GAG oder Worldstar (lol) dafür ausgereicht hätte.


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    Einmal editiert, zuletzt von BMX ()

  • Leider bin ich kein Asiate der von weissen Rassisten als "Rasse die es wert ist, erhalten zu bleiben" eingestuft wird, oder dessen Frauen von Nazis fetischisiert werden.
    Ich kann noch so rechts werden wie Ich will, am Ende des Tages gehe Ich gegen meine eigenen Interessen wenn Ich solche Gruppen unterstütze.

  • Es gibt soviele Schwule und Lesben in der NPD und auch in der AFD.

    Warum gibt es Schwule, Lesben und Transmenschen, die einer rechten Partei beitreten? Das ist eine ganz einfache Frage:
    Weil keiner einen Scheiß auf uns gibt.
    Wir sind Spielbälle der Politik, der Medizin, der Gesellschaft, der Wirtschaft - wir sind nur das, wozu uns andere machen. Wir sind anders, wir werden anders behandelt, werden ausgegrenzt und jetzt müssen wir darauf hoffen, dass es für uns einen Platz gibt - einen Platz, der nicht existiert.
    Warum treten Schwule, Lesben und Transmenschen einer rechten Partei bei oder wählen für sie? Aus dem gleichen Grund aus dem wir auch linke oder moderate Parteien wählen: Weil wir einfach Angst haben. Wir haben Angst, dass die nächste Welle kommt und wir plötzlich für Politik, Medizin und Wirtschaft nicht mehr interessant genug sind und kein Egoboost für die Gesellschaft mehr sind.
    Also, was sollen wir tun? Wir betrachten die Lage und ausgehend von unseren Beobachtungen sehen wir zu, dass wir uns bei einer größeren Gruppe anbiedern können, damit wir beim nächsten großen Shift in der Welt nicht wieder hart in den Arsch getreten werden.
    Denn was passiert, wenn wir uns nicht unterordnen? Wenn wir unsere eigenen Probleme vorne anstellen?
    Wir werden überrannt, weil wir schlicht nicht nützlich genug sind, um als politische Prop verwendet werden.


    Warum gibt es Queers for Palestine und Queer BDS wenn wir im Falle eines palästinischen Staates die ersten sein würden, die von Hochhäusern geworfen werden würden, weil wir haram sind?
    Warum gibt es Leute, die wirklich behaupten, Israel sei ja ach so queer friendly, wenn gerade erst gleichgeschlechtliche Ehen verboten wurden, und die dann wirklich glauben, die bürgerliche Gesellschaft, die so lange auf uns geschissen hat, wäre unser Wunsch? Ehe für alle und Antideutschland jubelt. Wer diese alle überhaupt sind? Keine Ahnung, frag die Antideutschen, haben im Forum bestimmt genug.
    Warum gibt es Schwulesbische Gruppen bei der AfD oder NPD, wenn wir im Falle ihrer Macht wie vor 80 Jahren verfolgt und ermordet, bestenfalls als Ratten für die Medizin missbraucht werden würden?
    Warum gibt es Schwule, Lesben und Transmenschen in der Kirche, wenn die Kirche in Deutschland als einzige Institution das Recht hat uns wegen unseres "Lebensstils" zu feuern, wenn uns doch nur Höllenfeuer erwartet, wenn wir immer nur in Sünde zu leben scheinen?
    Warum gibt/gab es queere Gruppen in der Linken, wenn wir aus diesen herausgemobbt werden? Warum wählen wir die Linke, wenn diese offen mit anderen homophoben Parteien und Gruppen kollaboriert und wir nur dann der Erwähnung wert sind, wenn wir gerade praktisch für die Diskussion sind?
    Warum gibt es queere Menschen, die kommunistisch sind? Weil wir in unserer Ohnmacht die Tatsache, dass Schwule und Lesben ins Gulag gesteckt wurden, weil "Homosexualität" als Überbleibsel der Bourgeoisie gesehen wurde, aus unserem kollektiven Gedächtnis gelöscht haben?
    Warum gibt es queere, die nationalistisch sind, wenn Nationalismus Heter@sexismus in Reinform ist?
    Warum gibt es queere, die feministisch sind, wenn es TERFs und TWERFs gibt? Wenn die Lesbenbewegung und die Frauenbewegung historisch untrennbar sind, das Bild einer modernen Feministin aber eine stylische Hetera oder der beliebte Boogeyman einer hässlichen Lesbe ist?
    Warum gibt es schwule MRAs, wenn diese uns doch eigentlich hassen, weil wir SJWs und damit Feminazis sind?
    Warum gibt es queere Kapitalist@s, wenn sich der wunderschöne pinke Kapitalismus nur um unser Geld schert, aber nichts für unsere Situation tut?


    Weil wir unsere Interessen nicht in den Vordergrund stellen. Wir sehen unsere Belange immer nur als eine Bedingung, an ein "größeres Ziel" gekoppelt - Antiimperialismus, Antirassismus, Antikapitalismus, Zionismus,Feminismus, Pro-Kapitalismus, Nationalismus, Klerikalfaschismus, oder irgendetwas anderes.
    Bei Black Lives Matter werden die Belange von Transmenschen an die Belange von Schwarzen gekoppelt - und obwohl das öffentliche Bild und der Großteil der BLMler cis, hetero und perisexuell sind, ist der Kampf gegen Cisheterosexismus eines der Hauptziele von BLM. Durchgesetzt aber eben auch nur als Nebenbedingung des Antirassismus.
    Mein aller liebstes YouTube-Video: ein christlicher Hassprediger redet darüber, dass wir queere es doch ganz gut hier haben und wir hier sicher sind und gefälligst zufrieden sein sollen, denn "dort drüben" in Islamistan werden wir ja getötet. Der brave Christ rettet die armen Queers. Friss das und sei dankbar! Gleiche Argumentation bei AfD und NPD.
    Canada pusht sein progressives, liberales Image, weil sie so queer friendly sind. Sobald wir kein Aufputscher für das Image des Landes, das Waffen an Saudi Arabien, eines der homophobsten Länder der Welt verkauft, sind, sind wir wehrlos.
    In kommunistischen Gruppen stehen queere Themen am unteren Ende der To Do-Liste, denn eigentlich wollen die Commie-Mack@ ja so gerne noch Nazis als Schwuchtel und Tr*nsen bezeichnen. Politischer Diskurs auf hohem Nievoh, warum so politisch korrekt, brah?
    Und Menschen wie Kafka einer sind und sein möchte oder die Gruppe um den Schwarzen Wagenkanal in Berlin sehen uns auch nicht mehr als eine erweiterte Bedingung. Kafka, ein heterokerl, nennt sich gaylord, weil er unsere Kämpfe, unsere Kultur für sich beanspruchen möchte und er als heterokerl zeigen möchte, welche Macht er über uns hat, und die Wagenplatzler definieren queer nun als Antirassismus, halten eine Rede beim XCSD und verlieren kein Wort über tatsächlich queere Themen. Das sind Wörter, die wir uns zurücknehmen mussten und immer noch müssen aber ein paar Heter@s meinen, uns das auch noch wegnehmen zu können, um ihre eigene Politik durchdrücken zu können. Ich bin ja dafür, so viele Menschen wie möglich unter queer zusammenzufassen: nicht nur LGBT, sondern auch Intersexuelle, Polyamuröse, GnC-Menschen. Besonders weil die queere Bewegung immer sehr eng mit der BDSM-Community zusammengearbeitet hat. Aber das, was die da abziehen ist bullshit.
    Cisheterosexistischer Bullshit. Und damit ist Kafka nicht besser als die Typen aus meinem alten Gymnasium, die mich immer als Schwuchtel, Tr*nse und "Mädchen" beschimpft haben. Er ist genauso ein homophober Windbeutel wie der Rest seiner upper class bubble.


    Und ich kann mich der Kritik auch nicht entziehen:
    Das zweigeschlechtliche Cistem überwinden und eine alternative Sprache finden, aber wie? Mit dem Unterstrich? Dem Sternchen? Tja, all diese Formen kommen aus dem Gutbürgertum und dem universitären Raum und funktionieren nur im deutschsprachigen Raum.
    Wer ist den überhaupt queer? Ja, shit, das entscheidet leider Gottes die Mehrheitsgesellschaft und jetzt meinen auch noch andere, uns dieses Wort wegzunehmen.
    Und wie mache ich das eigentlich, non-binäre Identitäten zu akzeptieren ohne auf die slippery slope zu kommen, neue Geschlechterrollen und Essentialisierungen zu erschaffen?
    Und dann habe ich eine zeitlang wirklich den bürgerlichen, anti-feministischen Kool Aid getrunken. Ich dachte, wenn ich mich als GnC Schwuler gegen eine Instrumentalisierung durch die Frauenbewegung wäre, wäre alles besser. Aber nein, das war auch nur eine Fehlleitung meinerseits. Ich wurde genauso instrumentalisiert wie vorher auch.


    Du hast einmal gefragt, was "meine Gruppe" möchte. Das kann ich dir nicht beantworten, dazu müsstest du jeden einzelnen von uns befragen und jede_r von uns wird dir eine andere Antwort geben. Ich kann dir nur sagen, was ich möchte: Die Queere Befreiung.
    Ich habe verdammt lange gebraucht um mir dem bewusst zu werden, zu erkennen, dass ich nur ein Spielball bin und so wie die Dinge jetzt sind, in dieser abgefickten Gesellschaft, niemals frei oder wahrlich glücklich sein werde. Aber nun habe ich eine Sache erkannt: Dass wir als queere Menschen, als Lesben und Schwule, Transmenschen und intersexuelle, polyamuröse und Gegengeschlechterrollenankämpfende, 2spirits und was wir sonst noch alles sind, zuallererst an uns selbst denken müssen und unsere Probleme nicht hintenanzustellen, unsere Prinzipien nicht zu verraten, niemensch anderem außer uns selbst für uns reden zu lassen, egal wie sehr sier uns irgendetwas einreden mag.
    Denn wenn wir anderen erlauben für und über uns zu sprechen, dann haben wir eigentlich schon verloren.

  • Maps jetzt reg dich doch mal ab. Sei mal nicht so butthurt, ich will mich nicht zum Homofürsten des Forums aufspielen. Ich hab halt einen nett gemeinten "schlechten Witz" gemacht, der nach hinten losging. Wir stehen doch auf der gleichen Seite. Wenn alle Heteros wie ich wären, hätte die Queer-Community kaum Probleme. Du musst dich nicht an mich abarbeiten. Ich bin der falsche "Feind". Langsam mache ich mir aber Sorgen. Die Queeren mögen mich nicht, die wiggerhaften Pussy-Linken nicht, die harten Linken nicht, die Rechten sowieso. Die Intellektuellen finden mich zu assi und die Assis finden mich zu sozial. Keiner mag mich. Ich kanns niemanden recht machen. Forever alone!


    Mein Lieblingskünstler ist im übrigen Frank Ocean, ein queerer Schwarzer. Genialer Musiker. Wenn ich "Self Control" höre, muss ich jedesmal fappen und träume von einer Nacht mit Frank.

  • Randbemerkung: Es gab bei der Bundestagswahl bei den größeren Parteien nur einen Spitzenkandidaten, der homosexuell war. Und der war weder von den Grünen, noch Linken, SPD, FDP oder CDU.