Bundestagswahl

  • Das ist keine gute Situation. Das wird backfiren. Weil die das ausschlachten a la "Lügenpresse" die bei jedem Scheiß über die FDP berichtete als diese nich mal im Bundestag war. Aber eine der stärkeren Parteien nach Union und SPD versucht wegzuignorieren um das Volk manipulativ zu beeinflussen. Gibt nur mehr Solidarität.


    Übrigens ein Röttgen oder wie der heißt meinte "mehr Parlament wagen" - ist auch von CDU oder so glaub. Und würde ne Minderheitsregierung nich schlecht finden. Er spricht auch die Probleme an die ich sah. Bzw. die Vorteile die die Minderheitsregierung dagegen bieten könnte.


    http://www.finanznachrichten.d…gierung-der-union-007.htm


    Das wird zwar nicht die Union "pro Minderheitsregierung" machen. Aber wenn vielleicht andere schon so dachten und sich nich trauten und das deswegen auch äußern nimmt das der SPD vielleicht Druck. (Und führt eher am Ende dazu dass sie GroKo absagt oder eventuelle Sondierungen platzen lässt und den Lindner gibt.)

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin noch immer der Ansicht, dass langfristig, jetzt eine Minderheitsregierung mehr Sinn macht.
    Aber ich finde es auch richtig, dass man zumindest Gespräche führt. Das gehört einfach dazu. Und wenn es dann am Ende nicht klappt, kann man dann wenigstens auch sagen, dass man es versucht hat, aber sich letztlich nicht einigen konnte. Gegen eine Neuwahl sollte eigentlich jeder logisch denkende Mensch sein, weil das schlicht und ergreifend unnötig ist. Ein Verschieben der Mehrheitsverhältnisse ist absolut unrealistisch.

  • So sieht's aus. Buckeln für die GroKo bringt in vier Jahren Chaos, Neuwahlen sofort und Minderheit ist die einzige Chance sinnvoll raus zu kommen.

  • http://www.zeit.de/politik/201…el-guenther-angela-merkel


    CDU will keine Minderheitsregierung, streben eine weitere GroKo an. Sollten Verhandlungen scheitern muss man sich neu orientieren.
    SPD pocht auf ihren Steuerplan. Wenn das alles ist dann Prost Mahlzeit.
    Sie sollten u.a. darauf pochen - wie schon hier und woanders geschrieben - dass Merkel abdankt.


    Edit: Auch im Radio kam es nochmal soeben, dass die SPD aber auf ihren Steuerplan pocht: Höhere Steuern für Besserverdienende. Daraufhin wurde ein CDU-Politiker zitiert(Name entfallen), dass man auch realistische Forderungen stellen sollte. Da haben wir sie wieder, die gute alte linke CDU. :wink:

    - Göttlicher Stilwechsel -
    ...ich will die Welt brennen sehen...

    Einmal editiert, zuletzt von Luzifer ()

  • Die CDU hat kein Problem in einer Koalition höhere Steuern für Besserverdienende zu schlucken. Aber das können sie natürlich jetzt nicht einfach so sagen, sonst kommt die SPD ja mit noch "krasseren" Forderungen

  • Auf die "Bürgerversicherung" bin ich auch mal gespannt. Will die SPD ja auch.
    SPD sollte sich auf jeden Fall 2-3 gute Punkte raussuchen die auch auf sie zugeschnitten sind und die die CDU nicht allein von sich aus schon wollte oder so halb wollte. Und die bei klassischer SPD-Wählerschaft gut ankommen könnten.


    Die dann als "nicht verhandelbar" markieren und gucken ob die Union dann drauf einsteigt und sich die GroKo sichert oder sich doch dagegen entscheidet. (Verhandeln kann man dann ja bei andern Sachen.)
    Wenn sie sich alle ihre Kernforderungen aufweichen lassen in Verhandlunden, dann können sie es seitens der SPD auch gleich vergessen.
    (Dann nur Eindruck sie würden Union für deren Sachen die Stimmen leihen -> Und starker Abfall an Stimmen zur nächsten Wahl. GroKo dann unmöglich nächstes Mal - ohne 3. Partner.)

  • Ich würde es schon gern so sehen, dass alle (Beamte, Selbstständige usw.) in eine Versicherung einzahlen. Aber da haben wir ja hier schon aktuell mit Privaten und Gesetzlichen das Problem, dass man meint Wettbewerb bei den Gesetzlichen zu brauchen. (Sollte eigentlich nur da sein wo man auf Gewinn aus ist, was Krankenversicherung gesetzlich nicht sein sollte.) Unnötig Verwaltung wenn man zig Versicherungen hat und die alle ihre Mitarbeiter und eigenen Sachen.


    Allerdings sollten private Versicherungen als Zusatzversicherungen weiter erlaubt sein. Ist ja obendrauf. Kann einem keiner verbieten.


    Probleme sind ja eher anderer Natur. So weit ich es einigen Diskussionen andernorts entnommen habe bilden die Privaten wohl Altersrücklagen. Damit jemand der sich jung privat versichert und lange dabei bleibt im Alter nich horrende Beiträge zahlen muss (weil die Privaten ja Beiträge anpassen können und Alte werden halt öfter krank). Das müsste dann alles in GKV überführt werden. Sicher anfangs erst mal sehr viel Aufwand.


    Außerdem Selbstständige die meckern werden, weil dann die Beiträge dort höher. Weil diese Arbeitgeber-Anteil selber mit bezahlen müssen. Wobei bei Selbstständigen kann man das Argument bringen: Wären sie angestellt müsste die Firma auch alles erwirtschaften: Deren Lohn und die AG und AN-Anteile. Wer es da selber nich packt ist halt unwirtschaftlicher allein und sollte angestellt in ner großen Firma arbeiten und da die positiven Effekte mitnehmen die ein Unternehmen bietet gegenüber allein.


    Am Ende sind dann junge Private und alte Private in der gesetzlichen. Frage ist ob das so viel ausmacht, wenn aktuell gar nich soooo viele Privat sind am Gesamtanteil. (Und ob da nich doch am Ende mehr Alte mit reinkommen die mehr an Zusatzkosten verursache als Junge zusätzlich als Einzahler erbringen.)


    Sowas müsste man schätzen. Bräuchte man in etwa Zahlen.

  • Ja ja... Die Ärzte. Wen soll man denn bevorzugen (und abzocken), wenn es keine Privatversicherungen mehr gibt...

    Welche Bevorzugung denn?


    Trotzdem gefällt das Wegfallen von Privatpatienten den Ärzten natürlich nicht, denn bei denen können sie deutlich höher Beiträge für die gleiche Behandlung verlangen.



    Ich würde es schon gern so sehen, dass alle (Beamte, Selbstständige usw.) in eine Versicherung einzahlen.

    Warum? Was hast du davon?


    Aber als Argument wird ja gern die "Zwei-Klassen-Medizin" genannt, aber wie du selbst sagst:

    Allerdings sollten private Versicherungen als Zusatzversicherungen weiter erlaubt sein. Ist ja obendrauf. Kann einem keiner verbieten.

    Solange man für ärztliche Leistungen und Medikamente privat bezahlen darf, wird es immer Zwei-Klassen-Medizin geben. Daher ist das Argument ziemlich sinnlos.


    Und vor allem wenn es wirklich nur noch eine Krankenkasse geben sollte. Dann ist man als Patient auf Gedeih und Verderben auf diese angewiesen. Deswegen finde ich, dass auch im Gesundheitssystem Wettbewerb geben sollte (völlig unabhängig ob mit PKV oder nur GKV). Noch schlimmer wäre es nur, wenn es ein rein steuerfinanziertes System ist (wie in GB), da zählt (und zahlt) dann der Patient praktisch nix mehr und ob er 3 Wochen oder 30 Wochen warten muss, ist egal.



    Probleme sind ja eher anderer Natur. So weit ich es einigen Diskussionen andernorts entnommen habe bilden die Privaten wohl Altersrücklagen. Damit jemand der sich jung privat versichert und lange dabei bleibt im Alter nich horrende Beiträge zahlen muss (weil die Privaten ja Beiträge anpassen können und Alte werden halt öfter krank). Das müsste dann alles in GKV überführt werden. Sicher anfangs erst mal sehr viel Aufwand.

    Wenn man von PKV in die GKV wechselt, verliert man die Altersrückstellungen (bei Wechsel in andere PKV nur einen Teil). Das ist sogar bei den Finanzen der PKV und entsprechend den Beiträgen mit einkalkuliert. Beitragserhöhungen werden durchaus auch damit mal mitbegründet, dass weniger ältere Leute die Versicherung zur Kverlassen. Nebenbei werden die Altersrückstellungen dank Negativzinspolitik immer mehr zum Problem und Hauptgrund für Erhöhungen.


    Grundsätzlich sind die Alterrückstellungen beim Wechsel zur Bürgerversicherung weniger ein Problem, da gibt es ganz andere. (wie ich schon sagte, es sind nicht die PKV-Versicherten, die groß gegen die Bürgerversicherung protestieren werden )



    Außerdem Selbstständige die meckern werden, weil dann die Beiträge dort höher. Weil diese Arbeitgeber-Anteil selber mit bezahlen müssen. Wobei bei Selbstständigen kann man das Argument bringen: Wären sie angestellt müsste die Firma auch alles erwirtschaften: Deren Lohn und die AG und AN-Anteile. Wer es da selber nich packt ist halt unwirtschaftlicher allein und sollte angestellt in ner großen Firma arbeiten und da die positiven Effekte mitnehmen die ein Unternehmen bietet gegenüber allein.

    Nicht gerade existenzgründungsfreundlich, vor allem auch, dass die GKV erstmal immer gern mit dem höchst möglichen Einkommen rechnet (Beitragsbemessungsgrenze) und der Selbstständige immer zur Tat streiten muss, um bei geringen Einkommen nicht 600-700€/Monat hinblättern zu müssen. Grundsätzlich sollte die GKV deutlich bessere Angebote für Selbstständige und Freiberufler bringen.



    Am Ende sind dann junge Private und alte Private in der gesetzlichen. Frage ist ob das so viel ausmacht, wenn aktuell gar nich soooo viele Privat sind am Gesamtanteil. (Und ob da nich doch am Ende mehr Alte mit reinkommen die mehr an Zusatzkosten verursache als Junge zusätzlich als Einzahler erbringen.)


    Sowas müsste man schätzen. Bräuchte man in etwa Zahlen.

    Für die GKV und deren Versicherten würde sich durch das Hinzukommen der ehemals PKVler in der finanziellen Sicht kaum was ändern. (Beitragserhöhungen wird es so oder so durch steigende medizinische Ausgaben geben).
    Ganz anders sieht es aber auf der Ärzteseite aus. Wie die Wartezeiten und die medizinische Versorgung sich durch den Systemwechel (je nachdem, welches System denn nun) entwickeln werden, kann ich nicht vorhersagen, aber sie werden sich ändern.


    Meiner persönlichen Meinung nach könnte und sollte man ohne echten Systemwechsel einen viel sanfteren Weg einschlagen: Einfach allen die GKV schmackhaft machen und damit die PKV ausbluten lassen. Das bedeutet erstmal den Beamten (die fast die Hälfte der PKV-Versicherten ausmachen) echte Wahlfreiheit ermöglichen (übrigens eine SPD Forderung aus dem Wahlkampf). Weiterhin wie oben schon erwähnten, bessere auf Selbstständigen und Freiberuflern ausgerichtete Angebote machen. Und als nächstes ein wirklich auf Einkommen basiertes System. Das bedeutet, wer kein Einkommen hat, sollte auch keine Beiträge zahlen brauchen (ganz im Gegenteil zu jetzt, wo gerade die finanziell schwachen (die nicht hartzer sind, z.B. Studenten ohne Bafög oder Selbstständige, bei denen gerade schlecht läuft) durch Krankenversicherungsbeiträge riesige Schuldenberge anhäufen)

  • Finde es eher gerechter wegen der fehlenden Wahlmöglichkeit jetzt bei manchen Gruppen. Aktuell kann ja nich jeder einfach in die Private und aus der Gesetzlichen raus. (Manche können das nur als Zusatzversicherung. Wo eventuell rein privat günstiger wäre.)


    Wenn alle in der Gesetzlichen verpflichtend sind und die Zusatzversicherung obendrauf. Dann wärs irgendwo gerechter. Zwei-Klassen-Medizin ist mir da nich so relevant. Zusatzversicherung stünde ja auch wieder jedem frei. Er muss halt nur das Geld aufbringen sie zu bezahlen.


    Sehe keine Notwendigkeit für Wettbewerb. Da es ja auch Sozialwahlen gibt und dadurch sichergestellt sein sollte, dass die Beiträge so eingesetzt werden dass sie den Beitragszahlern am besten nützen. (Da man sonst andere Leute wählen könnte. Würde vielleicht wenn es mal sich stark verschlechtert an Wahlbeteiligung zulegen, diese Wahl. Bisher interessiert sich ja kaum jemand davon da das System halt einfach läuft.)


    GKV sollte sinnvoll schätzen die Einkommen. Wenn zu niedrig kann ja auch nachgezahlt werden. Im Endeffekt sollte an die GKV dasselbe fließen was bei gleichem Einkommen man bei einem Angestellten holen könnte.


    Der Gewinn muss natürlich herangezogen werden. Ich würde den "Arbeitgeberanteil" so reinrechnen, dass er den Gewinn mindert. Kann man ja sicher geschickt. (Eigentlich muss man erst den Gewinn wissen um die Beiträge bestimmen zu können aber wenn der Beitrag den Gewinn nochmals beinflusst wird es komplizierter aber es müsste gehen. Bei irgendeiner Steuer war das auch glaub so ähnlich.)


    Ansonsten sollte das was dann noch rauskommt so viele Abzüge erhalten wie dein Arbeitnehmer mit diesem Brutto als Abzüge hätte.


    Wenns dann immer noch zu teuer: Scheiß drauf. Dann sind die halt unwirtschaftlich und arbeiten angestellt besser. Bei Angestellten erwirtschaftet das Unternehmen ja genau all das ebenso. Und noch mehr (eben sogar Gewinn, den bei Selbstständigen Einzelpersonen die ja selber haben können wenn sie wirtschaftlich genug sind und dann mehr rauskommt als der Lohn den sie bei Anstellung hätten).



    Ein Spezialfall wären Leute die nicht angestellt arbeiten können. Berufe/Tätigkeiten die man nur selbstständig/freiberuflich ausübt. Im Endeffekt müsste sich das auf deren Preise durchschlagen (wenn die höhere Beiträge zu zahlen hätten und deshalb mehr verdienen müssen), dass sie es darüber reinholen. Wenn es alle betrifft, dann wäre ja keiner gegenüber seinen Wettbewerbern im Nachteil.




    Edit:
    Diesen Link gefunden: http://www.expert-line.de/kran…raege-fuer-selbstaendige/
    Keine Ahnung wie aktuell die Zahlen/Prozentsätze sind. Mindestbeitrag festlegen ist natürlich unfug. Das sollte weg. Zumindest so lang jemand nich unter Mindestlohn-Niveau verdient (dann sollte er wirklich arbeiten gehen angestellt lieber). Steuern kommen glaub erst nach den SV-Beiträgen.


    Also haben wir unten da ein lustiges Beispiel mit dem der 1200 verdient - als Angestellter 177,80 (die Hälfte nur davon, andere Hälfte zahlt AG) rauskommt.
    Als Selbtständiger hat er (weil man mindestens 2xxx annimmt immer) über 300. Außerdem mindert der "Arbeitgeberanteil" nicht den Gewinn.


    Ohne Mindestgrenze (und ohne den Pflegekrams nur mal mit 14,9 auf 1200 multipliziert) käm ich wenn ich die Hälte davon den Gewinn mindern lasse mit einfacher 10.Klasse Realschul-Mathematik
    auf nur 166,4. Weniger als 177,8 aber er zahlt es halt selber (dafür ist er ja selbtständig und könnte eventuell wenn er mehr Gewinn macht davon alles selber behalten statt nen fixen Lohn). Extrem weniger krass als die 300+.


    (1200 - 83,2) * 0,149/2 = 83,2. So wär das meine Idee. Die einen 83,2 am Ende sind sein Anteil (wie man ihn vom Bruttolohn abziehen würd). Die 83,2 vorne sind der "Arbeitgeberanteil" - die bei Anstellung der AG wohl abführen würd und es seinen Gewinn mindern lassen würde. Also sollte das auch hier mindern. Die Idee wäre ja gerade, dass der Selbtständige selbtständig sein will weil langfristig er mehr "gute" Monate hat bzw. erwartet und deshalb b besser verdient als in Anstellung. Also nich zu viel weniger an die Krankenkassen fließen sollte weil er bei dauerhaft zu wenig von sich aus schon ne Anstellung vorziehen würde.

  • Finde es eher gerechter wegen der fehlenden Wahlmöglichkeit jetzt bei manchen Gruppen. Aktuell kann ja nich jeder einfach in die Private und aus der Gesetzlichen raus.

    Wow, was für eine geile Gerechtigkeit. Weil die einen wegen der gesetzlichen Sozialversicherungspflicht nicht wechseln dürfen (die sie nur deswegen haben, weil sie Angestellte sind, weiter unten preist du ja diese angenehme Beschäftigungsform an), sollen auch die anderen nicht wechseln dürfen.



    Sehe keine Notwendigkeit für Wettbewerb. Da es ja auch Sozialwahlen gibt und dadurch sichergestellt sein sollte, dass die Beiträge so eingesetzt werden dass sie den Beitragszahlern am besten nützen. (Da man sonst andere Leute wählen könnte. Würde vielleicht wenn es mal sich stark verschlechtert an Wahlbeteiligung zulegen, diese Wahl. Bisher interessiert sich ja kaum jemand davon da das System halt einfach läuft.)

    Sozialwahl - genau, die wird dir helfen, wenn du mal mit deiner Krankenversicherung Ärger hast. 8o
    "Was, sie wollen ein Termin, um mal über ihr Versicherung zu reden, ach ja, am 1.3.2022 (ca. 1 Jahr vor der nächsten Wahl) haben wir noch einen Termin frei."



    Würde vielleicht wenn es mal sich stark verschlechtert an Wahlbeteiligung zulegen, diese Wahl. Bisher interessiert sich ja kaum jemand davon da das System halt einfach läuft.)

    Warum läuft das System wohl? Warum interessiert sich niemand für die Sozialwahl? Könnte es sein, weil jeder, der Probleme mit seiner GKV diese einfach wechseln könnte und deswegen die Versicherungen die Kunden auch als solche behandeln? :rolleyes:
    Es gibt überhaupt keinen Grund, den Wettbewerb auszuschalten. Ja, wenn es tausende Versicherungen gäben würde, die wegen der dann geringen Versichertenzahl unheimlich hohe Verwaltungskosten pro Versicherten hätten, aber das hat man ja schon in der Vergangenheit korrigiert und die Anzahl der Kassen stark verringert.
    Bei 70 Millionen gesetzlich Versicherten darf es ruhig mehr als eine Versicherung geben, da spielen die Verwaltungskosten pro Versicherten keine Rolle, wenn es 20, 30 oder 50 Versicherungen gibt. (aktuell sind es 112)



    Ein Spezialfall wären Leute die nicht angestellt arbeiten können. Berufe/Tätigkeiten die man nur selbstständig/freiberuflich ausübt. Im Endeffekt müsste sich das auf deren Preise durchschlagen (wenn die höhere Beiträge zu zahlen hätten und deshalb mehr verdienen müssen), dass sie es darüber reinholen. Wenn es alle betrifft, dann wäre ja keiner gegenüber seinen Wettbewerbern im Nachteil.

    Das ist kein Spezialfall, Freiberufler sind genauso Unternehmer.
    Und man sagt so, als Selbstständiger sollte man ungefähr den 3-fachen Stundensatz verlangen, wie der eines Angestellten, damit man sicher gut über die Runden kommt.


    Und Unternehmer haben häufig nach der Existenzgründung erst mal keine Gewinne, das entwickelt sich durch viel Arbeit erst. Und dann irgendwann haben sie genug Gewinn, um selbst Angestellte einzustellen, also Leute, die nicht das Risiko und die Arbeit auf sich nehmen wollen, ein Unternehmen zu gründen und Leute, die in GKV regulär einzahlen.
    Und deswegen sollten die Krankenkassen den Existenzgründern nicht Knüppel zwischen die Beine werfen (wie in deinem Link auch dargestellt). Gerade jetzt in der Zeit der Digitalisierung gibt es so viel Potential für neue Unternehmen, das darf man nicht wieder ausländischen Unternehmen überlassen, sondern muss eine StartUp-freundliche Politik in Deutschland gestalten, auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung, vor allem dann, wenn man die PKV abschaffen möchte.

  • Nun als Gegenstück könnte man einführen, dass jeder sich privat versichern dürfte ohne Zwang zur gesetzlichen. Aber da will ich sehen wie das funktioniert - wenn die Gesunden alle weg gehen zur privaten und die die öft krank werden nur noch in der Gesetzlichen wären. Da ist es schon besser wenn alle in der Gesetzlichen wären und Private obendrauf. Als einer von beiden gerechten Möglichkeiten: Alle oder keine verpflichtend. Wenn nur bestimmte die Wahlmöglichkeit haben ist es eben nicht gerecht. Und allen die Wahlmöglichkeit zu eröffnen würde eben zu dem Problem führen. Auch wenns schön wär, wenn alle nur in die Private könnten.


    Beim Wettbewerb gehen auch Kosten für Werbung usw. verloren. Wenn die Sozialwahl dann mal öfter wäre hätte man wirksameren Druck. Wenn Wettbewerb so gut ist ... könnte man ihn ja aber auch anderswo einbauen. Rundfunk wäre ja mal gut, wenn man den endlich nur zahlen müsste bei tatsächlicher Nutzung und Wettbewerb zwischen den Sendern wäre und man sich die besten raussuchen könnte.


    Abei der Agentur für Arbeit könnte man auch Alternativen einführen. Ich denke da wäre Wettbewerb dringender notwendig.



    Meine Idee den (fiktiven) AG-Anteil (also Hälfte des vollen Beitrags) sich selbst mindernd auf die Bemessungsgrundlage auswirken zu lassen halte ich allerdings weiter für sinnvoll. (Das hatte nicht mal der im verlinkten Artikel vorgeschlagen.) Allerdings ist 1200 in seinem Beispiel auch niedrig. Wenn ich mit einem Mindestlohn von 9,23 oder so rechne und 7 h pro Tag bei Vollzeit (so viel zahlen Zeitarbeitsfirmen aus, alles drüber geht ins Zeitkonto) könnte man schon auf 1400 kommen.


    Die ermäßigte Grenze die irgendwo auch erwähnt war - wenn man Gründungszuschuss krieg oder in Härtefällen (aber dann wird Bedarfsgemeinschaft gebildet) halte ich schon für grob richtig liegend. Müsste immer gelten und ohne Bedarfsgemeinschaft zu bilden.


    Langfristi sollte man das schon verdienen den Mindestlohn. Sonst könnte man ja angestellt arbeiten. Mindestlohn wird man da ja wohl meist kriegen (außer in Ausnahmen in denen er unterlaufen werden kann). Und wäre dann besser.



    Wie man die Jahre am Beginn mit niedrigerem Gewinn oder sogar Verlust darauf ausgleichen sollte ... schwierig. Idee: Man berechnet mit dem Mindesbeitrag, zieht ihn aber anteilig in den späteren Zeiträumen (wenns besser läuft) zusätzlich zum normalen Beitrag ein. Wenn es später ja so lukrativ wird und Geld regnet, dann zahlt man locker den dann höheren Beitrag und die vorher angesammelten Beitragsschulden ratenweise noch dazu. Dürfte natürlich kein Wicherzins dazu verlangt werden und man dürfte nich ewig gewähren bis angefangen weren muss das abzuzahlen. Aber halt eine gewisse Frist schon.


    (Es sollen wohl Milliarden (! - nicht Millionen) an Schulden von Selbständigen aktuell aufgelaufen sein.)



    Edit: Auch nicht uninteressant: https://www.boeckler.de/40360_40369.htm

  • Nun als Gegenstück könnte man einführen, dass jeder sich privat versichern dürfte ohne Zwang zur gesetzlichen. Aber da will ich sehen wie das funktioniert - wenn die Gesunden alle weg gehen zur privaten und die die öft krank werden nur noch in der Gesetzlichen wären. Da ist es schon besser wenn alle in der Gesetzlichen wären und Private obendrauf. Als einer von beiden gerechten Möglichkeiten: Alle oder keine verpflichtend. Wenn nur bestimmte die Wahlmöglichkeit haben ist es eben nicht gerecht. Und allen die Wahlmöglichkeit zu eröffnen würde eben zu dem Problem führen. Auch wenns schön wär, wenn alle nur in die Private könnten.

    Es geht doch nicht darum, nach Alter und Gesundheitszustand hin und her zu wechseln, sondern das man sich einmal frei entscheiden kann. (oder nach Statuswechsel)
    Und da würden sich viele für GKV entscheiden, gerade alle die, die jetzt Angestellte mit "niedrigem" Einkommen sind und daher sozialversicherungspflichtig, was übrigens überhaupt nix mit allen anderen, was wir diskutieren, zu tun hat, das darfst du nicht vermischen.
    Das man nicht beliebig hin und her wechseln kann, wurde um 2000 eingeführt. Die Sozialversicherungspflicht besteht schon seit Bismarck glaub ich.
    Ebenso hat die Sozialversicherungspflicht nix mit der 2009 generell eingeführten Krankenversicherungspflicht zu tun, die ein wesentlicher Grund für die KV-Beitrags-Schuldenberge der Selbstständigen ist.


    Angestellte mit über ca. 59.000€ haben echte Wahlfreiheit, weil sie vom Arbeitgeber die Hälfte zur (fiktiven) GKV bekommen. Ob sie tatsächlich in der GKV sind, spielt keine Rolle. Sie können auch in die PKV sein, seit 2009 müssen sie irgendwo sein.
    Selbstständige haben, wie du schon erläuterst hast, die Arschkarte, weil sie keinen haben, der die Hälfte übernimmt. Mit ordentlicher Beitragsberechnung an Hand ihres tatsächlichen Einkommen würde man ihnen aber schon großen Gefallen tun.
    Beamte sind faktisch (aber nicht rechtlich) gezwungen in die PKV zu gehen, weil nur dann sie die Hälfte vom Dienstherrn bekommen. Wenn sie in die GKV gehen (was rechtlich absolut problemlos wäre und manche, die wegen Krankheit nicht in PKV kommen, auch machen), müssen sie die vollen ca. 15% komplett alleine tragen.


    Deswegen sage ich, allen einmalig(!) die faire(!) Möglichkeit geben, in die GKV zu wechseln und schwupp die wupp, hat sich das PKV Problem von selbst erledigt, weil dann kaum noch einer in die PKV geht (außer die wirklich Besserverdienenden).
    Für die Ärzte sind PKVler nicht umsonst Goldesel, aber das Geld muss irgendwo her und zwar von den Versicherten, deswegen ist bei gleichen Bedingungen für die aller meisten die GKV günstiger.


    Als Befürworter der GKV solltest du es doch begrüßen, dass jeder die Wahlmöglichkeit zur GKV hat (solange nicht zu alt).


    Beim Wettbewerb gehen auch Kosten für Werbung usw. verloren. Wenn die Sozialwahl dann mal öfter wäre hätte man wirksameren Druck. Wenn Wettbewerb so gut ist ... könnte man ihn ja aber auch anderswo einbauen. Rundfunk wäre ja mal gut, wenn man den endlich nur zahlen müsste bei tatsächlicher Nutzung und Wettbewerb zwischen den Sendern wäre und man sich die besten raussuchen könnte.

    Und was für Kosten gehen verloren bei einem Unternehmen, das sich keine Sorgen um seine Einnahmen machen muss? Für das es scheiß egal sein kann, wie es seinen Kunden geht, weil sie sowieso nicht abhauen können?
    Und natürlich wäre Wettbewerb zwischen den Sendern gut, gibt es ja auch und zwar um die Zuschauergunst, hat aber nicht die vollen Auswirkungen, weil finanziell kaum Konsequenzen gibt. Aber der aufgeblähte ÖRR ist ein eigenes Thema.

  • ÖR und Agentur für Arbeit haben aber nicht mal Kontrolle durch den Bürger (Beitragszahler) - da hier nicht selber gewählt werden darf die Verwaltungsräte.
    Die Krankenversicherung kann man eben nicht mit privaten Unternehmen vergleichen.


    Da bei privaten Unternehmen Dritte den Gewinn daraus ziehen und deshalb interessiert sind sich gegenseitig die Kunden abzugreifen. Bei der Krankenversicherung fließen die eingezahlten Beiträge ja an die Beitragszahler in Form von Leistungen (die ja die Versicherten sind und gleichzeitig auch dort per Wahlen mitwirken können) zurück.


    Ich hatte jetzt auch Artikel dazu gefunden wo beschrieben wird, dass die Konkurrenz
    gar nicht so stark sei,
    man sich hauptsächlich auf Kosten (niedrigeren Zusatzbeitrag) fokussiert,
    und/oder man sich gesunde junge Versicherte abwerben will (also nich auf alle sich fokussiert - auch wenns da wohl irgend so nen Strukturausgleich zwischen den Kasssen geben soll dafür dass manche mehr Ältere/Kränkere haben).


    Alles nicht so eindeutig. Sind denn international alle der als besser angesehenen Gesundheitssysteme so aufgebaut - mit mehreren Krankenkassen die in Konkurrenz stehen? Dann wäre es vielleicht ein Anzeichen, dass dies notwendig ist um Qualität zu erreichen. Wenn nicht, dann ginge es vielleicht auch anders.


    Scheint wohl schon so zu sein, dass es den Kassen ums Geld geht (also wirtschaftlich zu handeln). Aber der Anreiz wäre ja nur bei dem der daraus nen Vorteil zieht. Das sind höchstens Angestellte. Vermutlich könnte man auch annehmen, dass die bei ner Einheitskasse zu festem Lohn auch keinen Mehr/Wenigeranreiz hätten.


    Wohl hauptsächlich auf die Vorstände bezogen. Die scheint man - so die Artikel die ich fand - wohl nach Mitgliederzahlen (also hier greift die Konkurrenz: besser = mehr Mitglieder = mehr Verdienst für Vorstand -> Anreiz besser zu sein) zu bezahlen. Aber wer gerade macht das? Doch die MItglieder die die Verwaltung da wählen (welche den Vorstand einsetzt). Man ist hier gar nich Kunde. Meher vergleichbar - wenn mans mit Unternehmen vergleicht - mit den Anteilseignern an ner Aktiengesellschaft die den Aufsichtsrat wählen (der dann den Vorstand auswechseln kann, wenn dieser Mist baut - statt dass alle Eigner selber dauernd sich um den Vorstand gedanekn machen üssten).


    Wäre sichergestellt, dass diese Verwaltung/Rat immer im Sinne der Versicherten agiert, dann würde es auch mit einer Kasse funktionieren. Da dann Druck gegeben wäre für die Vorstände richtig zu handeln.



    Die Frage ist: Ist das bzw. kann man das irgendwie so gestalten? Ich denke nicht, dass es ausgeschlossen wäre.


    Bei der Politik funktioniert es ja auch. Da haben wir auch keine zweite Regierung als Konkurrenz. (Könnten höchstens Auswandern ... aber das können wir beim Gesundheitssystem als Konkurrenz auch immer - auswandern in bessere Länder, sofern die Immigration dort zulassen be sich.)

  • Bei der Politik funktioniert es ja auch. Da haben wir auch keine zweite Regierung als Konkurrenz. (Könnten höchstens Auswandern ... aber das können wir beim Gesundheitssystem als Konkurrenz auch immer - auswandern in bessere Länder, sofern die Immigration dort zulassen be sich.)

    und deswegen macht die Regierung immer genau das, was der Bürger will :rolleyes: