• Macht aber Sinn, was Kona sagt. Ich stimme ihm da eigentlich auch zu. Verhindern, dass die Leute sich genötigt fühlen die Reise überhaupt erst anzutreten sollte Prio sein.

  • Macht aber Sinn, was Kona sagt. Ich stimme ihm da eigentlich auch zu. Verhindern, dass die Leute sich genötigt fühlen die Reise überhaupt erst anzutreten sollte Prio sein.

    Natürlich sollte es Priorität haben, die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu verbessern. Aber dieser Wunsch ist doch ziemlich unrealistisch und Phantasterei. So wie die EU derzeit agiert, in den nationalen Parlament und im Europarlament besetzt ist, kann man diesen Wunsch eigentlich vergessen. Man muss sich mit der gegenwärtigen Realität auseinandersetzen. Daher ist Seenotrettung alternativlos. Daher Kudos an die NGOs, sonst würden nämlich noch weit mehr Menschen sterben. Dass einige Linke das anders sehen, zeigt, wie unsolidarisch und teilweise menschenfeindlich "die Linke" (nicht die Partei) ist. Zumindest manche Strömungen, die aber glücklicherweise in der starken Minderheit sind.
    Andere wiederum tarnen ihre Menschenfeindlichkeit, indem sie scheinheilig argumentieren, man sei gegen Seenotrettung, weil man sich ja angeblich um die Menschen kümmert. Never bought that crap. In der Realität muss daher die Priorität Seenotrettung sein. Wer was anderes sagt, ist entweder per se ein Gegner der Linken oder kein echter Linker.

  • Zitat

    Muss ich jetzt die Pikachu-Partei wählen?

    Wenn du gegen die Urheberrechtsreform warst würde ich dir das jedenfalls eher empfehlen als die Grünen, die konnten sich nämlich nicht dazu durchringen, diese wirklich abzulehnen (die Abgeordneten von denen waren da gespalten und haben teils teils abgestimmt).

    Zitat

    So wie die EU derzeit agiert, in den nationalen Parlament und im Europarlament besetzt ist, kann man diesen Wunsch eigentlich vergessen.

    Leider.

    Zitat

    Daher ist Seenotrettung alternativlos.

    Würden die Retter nicht meist darauf bestehen, die Geretteten nicht zurück nach Nordafrika sondern in ein europäisches Land zu bringen, dann hätte das wohl auch nicht diesen bitteren Beigeschmack der Flüchtlingshilfe, mit dem gerne mal argumentiert wird. Und da bekannt ist, dass die NGOs das machen setzen die Flüchtlinge natürlich darauf von genau denen gerettet zu werden, das begüstigt den Strom leider eher, als ihn abzuschwächen. Würden die das nicht machen, fänd ich die Unterstützung der NGOs dann sogar okay. Sonst ist mir eine verstärkte Blockade durch libyscher Küstenwache oder whatever lieber. Auch wenn ein paar Weltverbesserer da moralische Bedenken wegen der dortigen Regimes haben. Aber das geht dann doch weit über simple Seenotrettung hinaus.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn du gegen die Urheberrechtsreform warst würde ich dir das jedenfalls eher empfehlen als die Grünen, die konnten sich nämlich nicht dazu durchringen, diese wirklich abzulehnen (die Abgeordneten von denen waren da gespalten und haben teils teils abgestimmt).

    Ja, das habe ich sogar gesehen mit den Grünen. Ich hab' nur vorher nie von der Volt-Partei gehört und hatte in dem Moment keine Lust mehr die zu recherchieren, nachdem ich schon ein paar Stunden für die Fragen des Wahlomaten recherchiert habe XD

  • Ja, ich weiß, was du meinst. Ich hab aktuell auch das Gefühl, die haben sicher irgendwo ne Leiche im Keller, sonst kann es ja gar nicht sein, dass die so gut passen :D Aber zumindest auf wiki hab ich nichts gefunden, und gerade keine lust, mehr zu recherchieren. Mach ich aber vor der Wahl vl noch.


    Sonst das erwartete Ergebnis bei mir, auch wenn ich etwas enttäuscht bin, wie mittelgut die extrem linken Parteien abschneiden (dabei hatte ich doch sogar für die Verstaatlichung aller Banken geklickt :D). Ist wahrscheinlich die verbreitete Europaskepsis dort.
    AfD im niedrigen 20er Bereich, als schlechteste Partei überhaupt (und sogar merklich hinter den rechteren kleinparteien). Kann ich gut mit leben.

  • Zitat

    auch wenn ich etwas enttäuscht bin, wie mittelgut die extrem linken Parteien abschneiden

    Was ich bei mir ja wieder sehr auffällig fand, war, dass es bei mir, was rechts-links angeht, komplett durcheinander war. Bestätigt für mich eigentlich, dass diese Einteilung sowieso ein wenig überholt ist. Z.B. haben sich bei mir von den großen Parteien Grüne und AfD zusammen den letzten Platz geteilt. XD
    Das war schon irgendwie sehr witzig auf eine ironische Weise. Passt aber auch tatsächlich zu meiner persönlichen Einschätzung.

  • Ist natürlich Ansichtssache, ob man die Geflüchteten wieder in ihre Heimatländer deportiert. Der Sinn einer Flucht ist ja, von dem Ort zu fliehen, aus dem man stammt. Es wäre zynisch, wenn man sie wieder dorthin schickt. Man riskiert, das Leben dieser Menschen zu riskieren. Wir kann ja auch den Ball an die EU zurückspielen. Solange sie keine vernünftige Enticklungspolitik machen, müssen sie Geflüchtete aufnehmen, so wie jetzt. That the prize you have to pay. Aber für Antimigrationsverfechter wie Rippuvan kommt so etwas natürlich nicht infrage (wie er selbst ja schreibt). Selbst wenn sich an der jetzigen miesen Situation nichts ändert, zieht man es als Antimigrationsideologe lieber vor, die Menschen zurück nach Hause zu deportieren. Unmenschlich.
    Solange man die Entwicklungsländer ausbeutet, wird es immer große Fluchtbewegungen geben. Falls die EU ihre Politik radikal ändern sollte, kann man sicherlich über andere Regelungen diskutieren. Aber so wie es derzeit organisiert ist, sind NGOs Menschenretter und ganz wichtig. Wer natürlich keine Empathie besitzt oder nur rein theoretisch denkt, wird so etwas nicht nachvollziehen können.

  • Zitat

    Wer natürlich keine Empathie besitzt oder nur rein theoretisch denkt, wird so etwas nicht nachvollziehen können.

    Ich gebe gern zu, dass ich einer von diesen Leuten bin, damit hab ich kein Problem. xD
    Ich sehe halt kein Recht auf ein schönes Leben. Wenn die Leute am Ertrinken sind, holt man sie ausm Wasser, klar. Das heißt aber nicht, dass ich ihnen helfen muss an den Ort zu kommen, an den sie wollten und weswegen sie dann ins Wasser gefallen sind. Dass die Leute diese Reise antreten war ja auch ihre Entscheidung, nicht meine.
    Für Entwicklungshilfe bin ich zwar durchaus, aber das ist für mich erstmal per se ein anderes Thema, das hiermit nicht direkt zu tun hat.

  • Das Entscheidung zu nennen finde ich in vielen Fällen sehr zynisch

    You need to stay up out Anisearch if you can't take the heat, Cause it get cold like Minnesota

  • Wenn man pro Seenotrettung ist, sollte man doch dafür sein, dass die Seenotretter möglichst lange auf See sind und das bedeutet, dass die Geretteten zum nächstgelegenen Hafen gebracht werden müssten. Doch stattdessen schippern die privaten Seenotretter immer EU-Häfen an, auch wenn der Weg dahin deutlich länger ist, als zu einem lybischen Hafen. Darin kann doch nicht der Sinn der Seenotrettung sein.
    Die "Seenotretter" sind oft nichts weiter als Schlepper, nur das sie kein Geld von den Flüchtlingen verlangen, sondern das wir das mit unseren Steuergeldern zahlen sollen. Ne, danke.
    Und irgendwie hab ich die Vermutung, wenn die Geretteten konsequent zum nächstgelegenen Hafen gebracht werden würden, dass es dann weniger Schiffsbrüchige im Mittelmeer geben würde :wink:



    Mein Ergebnis:

  • Natürlich "schippern" die Rettungsschiffe Richtung EU. Die Menschen wollen ja aus ihren Heimatländern fliehen. Man schickt doch Menschen nicht zurück ins Verderben. Die Menschen fliehen ja, weil sie der Hölle entfliehen wollen. Sie dorthin zurückzuschicken, wäre zynisch und ich denke, das weiß auch jeder. Zum Glück werden private Seenotretter mit EU-Steuergeldern finanziert. Das muss und wird auch so bleiben.
    Der große Rechtsruck ist ja eh vorbei. In 1,2 Jahren kommt es wieder zum Linksruck. Die Anzeichen sind ja schon längst gegeben. Derzeit gibt es in Deutschland etwa 20 % Grünenwähler, 18 % SPD-Wähler und ca. 10 % Linkenwähler. Es fehlen 2-3 %, was nicht die Welt ist. Falls die CDU wieder nach rechts tendiert, wird es wieder eine linke Mehrheit geben.
    Ähnlich verhält es sich mit Österreich, wo die SPÖ immer stärker wird und der Trend in der FPÖ nach unten geht. Politik ist wie Popmusik. Trends kommen und gehen.


    EU Wahl (Umfragen)


    Linker Block
    19 % SPD
    19 % grün
    7 % Linke
    45 %


    Rechter Block
    29 % CDU
    7 % FDP
    10 % AFD
    46 %
    Der Wind dreht sich. Langsam, aber stetig.



    Zudem will niemand mit der AFD zusammenarbeiten.


    In der Europawahl werde ich wahrscheinlich ausnahmsweise grün wählen. Ich muss nicht nur nach Stil gehen, sondern nach Präferenz. Mein Background (gebildet, kosmopolitisch, progressiv. gutaussehend) ist doch sowieso eindeutig grün.

    3 Mal editiert, zuletzt von kafka am strand ()

  • Es ist beides. Fluchthilfe und Lebensrettung. Seit wann schließen sich diese beiden Punkte aus?

  • Tun sie natürlich nicht. Daher das "simple". Sorry falls die Formulierung scheiße ist.
    Wie auch immer.
    Wenn ich auch Flüchtlinge über den Landweg reinlassen will, ist es nur konsequent die Schiffe mit den Flüchtlingen auch landen zu lassen. Andersrum gilt dasselbe, wenn ich die Grenzen dicht mache. Von daher ist es nachvollziehbar die NGO Schiffe nicht bei sich anlegen lassen zu wollen (und das auch entsprechend nicht zu finanzieren), wenn man auch so niemanden aufnehmen will. Nur das Retten der Leute aus dem Wasser an sich betrifft das halt nicht. Um mehr ging es mir eignetlich auch gar nicht.

  • So missverständlich ist deine Argumentation doch nicht. Du gehst davon aus, dass Geflüchtete nur deswegen fliehen, weil sie "ein besseres Leben" haben wollen. Und Seenotrettung ist für dich schon okay, wenn sie wieder zurückdeportiert werden. Was mit den Menschen passiert, ist dir dann egal. Ob sie nun in Gefängnissen landen oder etwas noch Schlimmeres mit ihnen passiert, ist dir egal. Hauptsache nicht in Europa.
    Dass du ideologisch eine klare Linie verfolgst, ist doch recht eindeutig, wie man anhand solcher Zitate sehen kann

    Zitat von rippuvan

    Auch wenn ein paar Weltverbesserer da moralische Bedenken wegen der dortigen Regimes haben. Aber das geht dann doch weit über simple Seenotrettung hinaus.

    NGOs als "Weltverbesserer", keine Bedenken ggü autoritäre Regimes und Geflüchtete nur als Menschen auf der Suche nach einem "besseren Leben". Eindeutiger geht es doch nicht. Im Grunde genommen ist dir egal, was mit den Menschen passiert. Hauptsache, sie leben nicht im "schönen Europa". Du kannst von Glück sprechen, dass du in einem Kontinent lebst, wo Demokratie und Rechtsstaat herrscht. Viel Spaß als Homosexueller oder Christ in Aftrika und den Maghrebstaaten. Viel Spaß als Frau in Libyen, viel Spaß als verfolgte Minderheit in einem autoritären Regime. Jaja, ich weiß. Nicht dein Problem. Aber es gibt halt doch "Weltverbesserer, die das anders sehen und jeden Monat alles dafür tun, dass du deinen Wohlstand teilen musst. Ich finde es gut :=)

  • Ja, per se ist mir irgendein Mensch, den ich nicht kenne, erstmal egal. Wäre auch irgendwie heuchlerisch was anderes zu behaupten, dass einem das Schicksal jedes einzelnen Artgenossen auf der Welt am Herzen liegen würde.
    Wie gesagt ist es mir auch lieber, wenn man sich direkt um die Fluchtursachen kümmert. Damit hilft man allen. Ist auch fairer, irgendwie, weil das allen hilft. Und nicht nur denen die weglaufen. Ich weiß, das will keiner bezahlen, deswegen soll man lieber das nehmen, was man kriegen kann, also das Retten derer, die Flüchten. Ist aber keine befriedigende Lösung. Zumal das das Problem halt einfach nicht löst. Bin wohl einfach ein blöder ganz-oder-gar-nicht-Zyniker.


    Zitat

    dass du deinen Wohlstand teilen musst.

    Dabei gibt es so viele Menschen, die so viel reicher sind als ich. ¯\_(ツ)_/¯

  • Ich gebe dir da recht. Besser wäre es, wenn man die Entwicklungshilfe erhöht und zB als EU eine andere Agrarpolitik verfolgt. Aber leider ist das nicht die Realität. Und da die EU nun mal im Kern ein neoliberales Gebilde ist, wird sich in naher Zukunft nicht viel daran ändern. Die Rettung und Aufnahme von mehr Geflüchteten ist das Mindeste, was die EU machen kann. Ich finde, sie tut da eigentlich immer noch viel zu wenig. Daher setze ich eher meine Hoffnungen auf die Grünen und andere linksliberale Kräfte, denn die haben tatsächlich die Geflüchteten und Enrechteten im Blick. Anders als Teile der traditionellen Linke, die mir zu akademisch theoretisch fixiert ist und daher auch empfänglich für (inklusiven) Nationalismus ist- was gar nicht geht. Richtiger Progressivismus hat immer das Individuum im Blick und denkt nicht in Gruppen. Linksliberalismus ist nichts anderes als politischer Humanismus. Genau in diese Richtung tendiere ich nach Beendigung meines Studiums und mit dem Eintritt ins Arbeitsleben.