• Der Aspekt der Unterhaltungsmedien hätte im Artikel aber noch zumindest erwähnt werden können.

    Sofern du damit meinst, dass sich die Männer mit ihren 2D-Waifus begnügen, stellt sich aber die Frage ob das nicht nur die Folge aus der schwierigen realen Lage ist. Sofern man es nicht als eine der Ursachen betrachtet, kann man es schon weg lassen. Wäre ja doch wieder ein eher großes Fass, das man damit aufmachen würde.

  • Nein, das meine ich nicht. Die Geburtenrate nimmt durch die Verfügbarkeit elektronischer Unterhaltungsmedien stark ab, gerade in einer Gesellschaft wie der japanischen, in der Unterhaltungselektronik eine hohe Verbreitung kennt, sollte das ein relevanter Faktor sein. Dieser Effekt wurde global anhand unterschiedlicher Länder, besonders exemplarisch in Indien beobachtet.

    Einmal editiert, zuletzt von inaktiv ()

  • Das mit dem Gender war eher ironisch gemeint.


    Immerhin ist es ja "das" traditionele Familienbild das hier im Raum steht und damit für Femen die max. Angriffsfläche bietet.


    Wobei wir in D das selbe Probem haben, befristete Jobs führen dazu, dass die Leute sich eben nicht sicher genug fühlen um Familien zu gründen.

  • Die Geburtenrate nimmt durch die Verfügbarkeit elektronischer Unterhaltungsmedien

    Nicht das das deine Worte gewesen wären, oder als ob du das jetzt auf ein bestimmtes Geschlecht gemünzt hättest, aber ich finde diese Aussage immer etwas nervig, weil damit oft impliziert werden soll das männliche Otaku Cucks die zuwenig Eier haben mal rauszugehen und eine echte Frau anzusprechen, Schuld am Niedergang der zivilisierten Welt sind. Nicht alle sind Waifu Kissen umarmende, Hentai Eroge spielende Versager. Ausserdem würde das auch unterschwellig andeuten, dass Liebe durch so etwas simples wie Online Entertainment ersetzt werden kann. Menschliche Nähe ist eigentlich ein Grundbedürfnis. Weswegen Dinge wie Host Clubs existieren, die übrigens eher von Frauen in Anspruch genommen werden.
    Dann muss das ja echt nix besonderes sein, diese Liebe. Mal ernsthaft, je höher der Wohlstand einer Nation, desto weniger sind Menschen gezwungen sich über das traditionelle Familienkonzept abzusichern.
    Es gibt einfach immer weniger Beweggründe für Mann und Frau, diese Verbindung einzugehen. Frauen sind nichtmehr auf den Schutz der Männer angewiesen.

  • Der Aspekt der Unterhaltungsmedien hätte im Artikel aber noch zumindest erwähnt werden können.

    Ich fand es ganz gut, dass das Thema gar nicht erst angeschnitten wurde, denn meiner Wahrnehmung nach wird dieses Problem zumindest im Internet schon mehr als genug aus dieser Perspektive betrachtet (im Artikel ist auch ein weiterer verlinkt, der genau in diese Richtung geht).

  • Immerhin ist es ja "das" traditionele Familienbild das hier im Raum steht und damit für Femen die max. Angriffsfläche bietet.

    Ich verstehe nicht, was du hier mit Femen assoziieren möchtest.
    Femen setzt sich gegen die Sexualisierung der Frau* und gegen die globale Sexsklaverei ein. Kann ich draus schließen, dass du Christ bist, wenn Sexsklavinnen* für dich zum traditionellen Familienmodell gehören?

  • Ich würde das mit den Medien eher auf Kontaktbörsen usw. - und Chats, etc. - genauer betrachten. Denn dadurch kann eher es zu niedrigeren Geburtenraten kommen, wenn Leute weniger real jemanden kennenlernen und nur noch mit Online-Flirts beschäftigt sind.


    Gerade in Japan ist die Gesellschaft ja eh strenger und die Leute zurückhaltender. Wenn man sich dann noch trifft und merkt dass der andere real doch nich passt und so viel anders ist ... und dann erst online wieder monatelang mit einem chattet bis man sich mal trifft ...


    Ist halt alles nich mehr so klassisch wie früher wo man direkt die Leute vor sich sah und schneller merkte ob jemand passte.


    Dass mal Games gezockt werden is nich so das Problem. Gibt es hier auch und Frauen die okay damit sind und ja auch durchaus selber mal zocken.

  • @Spam
    Genau ich bin für Sklaverei und das Christen dafür sind ist ja auch logisch. Du hast ne Logik X/


    Ich unterstelle mal, dass du mit Femen die barbusigen Ukrainerinen meinst, deren Protest wohl etwas seltsam aber um Längen angenehmer ist als steinewerfende Linke.
    Meine Feme sind einfach abgekürzte Feministinen.

  • Japan ist doch Antithese zur abstrusen Theorie, dass Feminismus zu geringerer Geburtenrate führt. In Japan ist das traditionelle Rollenverteilung noch sehr stark verbreitet und wird auch akzeptiert.


    Zur angeblichen Vereinsahmung in Japan: Wenn die japanischen Männer mit Robotern oder "Menschenersatzdingern" unterschiedlichster Art zufrieden sind, dann so what? So weit ich weiß, gibt es in Japan keinen Nationalsozialismus, der auch die Fertilität beeinflussen will. . In Japan würde - wenn man es Schlagzeilenhaft verpacken will - eher die These passen, dass eine rigide leistungsorientierte Gesellschaft zu Entfremdung, Partikularität (aka Egoismus) führt. Eine Familie mit Kind bedeutet da weniger Freiraum und geringere Flexibilität. Aber ist nur eine steile parolenhafte These. Ansonsten, dass was BMX hier sagt:


    Zitat von bmx

    Dann muss das ja echt nix besonderes sein, diese Liebe. Mal ernsthaft, je höher der Wohlstand einer Nation, desto weniger sind Menschen gezwungen sich über das traditionelle Familienkonzept abzusichern.

    mit dem Zusatz: In einer (emanzipierten) Gesellschaft (trifft nur in Teilen auf Japan zu) sind Frauen nicht mehr gezwungen, einen Ehepartner zu suchen und Kinder gebären. Sie kann auch Karriere machen, kinderlos bleiben und trotzdem glücklich sein.



    Ich finds eh lustig, warum sich über irgendwelche Geburtenraten Sorgen gemacht wird. Denn eigentlich


    1. Müssten die kinderlosen und partnerlosen Ü25 Männer hier (die hier die Mehrheit bilden) das Gefühl vieler japanischer Männer hinsichtlich Beziehung, Liebe etc gut nachvollziehen können. Die gleichen Hobbies werden ja sowieso geteilt hehe


    2. Niemand sollte gezwungen werden, in einer Partnerschaft zu leben, geschweige Kinder "produzieren" zu müssen.

  • Sehe ich auch so. Ein Problem entsteht aus Kinderlosigkeit nur dann, wenn es in Leid für Alte endet, aber dagegen versuchen die Japaner immerhin mit Robotern vorzugehen. Ist eigentlich wie geplantes Aussterben, so lange niemand dadurch leidet, ist es moralisch nicht verwerflich.

  • Wenn die Medizin weiterhin solche Fortschritte macht, müsste man sich irgendwann auch mal Gedanken machen um ein Maximalalter, das der Mensch erreichen darf, bevor er entsorgt wird.
    Der Film
    … Jahr 2022 … die überleben wollen


    Hat das mal ganz interessant behandelt. Ich finde sowieso, dass der Staat irgendwann eingreifen muss in die Fortpflanzung des Menschen.
    Diese Dinge dem Zufall zu überlassen ist einfach nicht gut, weil die Konsequenzen von allen getragen werden, aber die Entscheidungen von Individuen getroffen werden, die meistens gar keinen Plan haben.
    Eugenik let´s go. Nur noch die schönsten und intelligentesten sollen sich Fortpflanzen. Es geht nicht das diese Hartz 4 Familien 10 Kinder rausploppen und junge, gebildete Paare sich überlegen
    ob sie sich überhaupt das zweite Kind sich können. Ist doch lächerlich das Ganze. Und diese alten Leute die dement sind, kann man die nicht einfach einschläfern ?
    Das ist doch nicht mehr human. Ich finde dieses am leben halten um jeden Preis, so abartig. Wenn der Geist gestorben ist, dann ist der Rest nur noch eine Hülle.
    Man sollte älteren Menschen die Möglichkeit geben, einen assistierten Bilanzsuizid zu begehen. Schlimm das man heutzutage immer noch in die Schweiz fahren muss für sowas.
    Und das bei uns immer noch irgendwelche pädophilen Priester bei diesem Thema mit Gott und Todsünde in Talkshows den Zeigefinger erheben.
    Hoffentlich ändert sich dieses Zeug wenn unsere Generation endgültig am Drücker ist. Von uns glaubt doch eh niemand mehr an Gott.
    Ich kann es kaum abwarten bis die heute 50 und 60 jährigen endlich den Löffel abgeben. Mit denen sterben dann hoffentlich diese altbackenen Ideen.

  • Was irgendwelche rechten Randgruppen spielt ja keine Rolle. Japan mit seinem Familienbild und der neoliberalen Amigowirtschaft ist eigentlich real existierendes Traumland der CSU. Nur halt nicht besonders christlich, aber das sind die meisten CSUler ja in Wirklichkeit auch nicht ;)


    Ein Teil der Japaner hat einfach viel früher als der Rest der Welt gecheckt, dass das bürgerliche Haus-Familie-Kinder nicht unbedingt erstebenswert ist, weil oft in Wahrheit Schulden-Streit-Pubertät-(Affäre/Scheidung). Und natürlich kann Liebe (in Form von Zuneigung) auch erkauft werden wie alles im Leben. Vielleicht kriegt man nicht das "volle" Paket, wie in einer echten Partnerschaft, aber wenn diese sich nicht finden lässt, kann man "Bausteine" der Liebe/Zuneigung eben kaufen in Form verschiedenster Dienstleistungen. Und mir ist lieber, wenn man sich nen Sexroboter kauft, statt die Phantasien an echten Menschen auszulassen.

  • @Kafka the Good Boy: Und womit erklärst du dir dann, dass der Anteil der verheirateten und mit Kindern versehenen unter denen mit guten und festen Jobs wesentlich höher ist als unter denen die keinen solchen haben?
    Ist ja schön und gut damit zu argumentieren das man auch ohne eine Familie zu gründen glücklich sein kann, aber besonders glücklich scheinen die meisten (jungen) Japaner ja nicht zu sein, wenn man nach dem Tenor des Artikels geht.

  • Da steht doch eindeutig (wie ich bereits geschrieben habe), dass die flexiblere Arbeitswelt auch zu der rationalen Entscheidung führt, keine Ehen einzugehen. Dass Menschen in festen Jobs eine höhere Heiratswilligkeit aufweisen, ist sicher kein japanisches Phänomen. Nur ist es eben so, dass immer weniger Japaner eine Ehe eingehen. Leute, die sich in einer Ehe befinden, müssen aber nicht zusammen bleiben. Die Scheidungsraten sind extrem gestiegen in Japan. Das Konzept Ehe ist in Japan auch auf dem Rückzug.



    Man kann es in Japan tatsächlich ganz anders interpretieren als die Antifeministen es hier tun. Scheidung ist motiviert durch die Tatsache, dass Männer "zu viel arbeiten". Oder wenn man den Artikel von Pilop heranzieht die Tatsache, dass sich die Arbeitswelt flexibilisiert hat. Heiraten erfordert Sicherheit und Planbarkeit, die einfach nicht mehr gegeben ist aufgrund der ökonomischen Bedingungen. Also nichts da mit der These "Der Feminismus und die weibliche Selbstverwirklichung sind schuld. Und Frauen sind natürlich selbst schuld, dass sie unglücklich sind, weil sie so hohe Ansprüche haben". Das ist ja die These von Slag und Konsorten gewesen. In Zeiten von gesellschaftlicher Unsicherheit (die bestimmt nicht abnehmen wird) geht man keine Ehe ein. Und die Ehe als sicherer Hafen gilt auch immer weniger, weil Ehen in vielen Fällen auch unglücklich enden. Dass immer weniger Menschen eine Ehe oder Beziehung eingehen, ist da die folgerichtige Entwicklung. Die Ehe ist auch nur eine Erfindung und streng genommen nicht notwendig. Ebenso die lockerere Partnerschaft. Finde ich persönlich eher oldschool. Der lange Trend zeigt es eh: Bindungen in entwickelten Industriegesellschaften nehmen ab, überall. Weltweit

    Einmal editiert, zuletzt von kafka am strand ()

  • "This trend has been blamed on the fact that woman who rarely saw their husbands while they were working can't deal with having them suddenly around the house all the time."


    "The divorce rate is also increasing at a high rate among couples that have been married for 20 years, in many cases because the wife has become fed up with the husband being gone at work all the time"


    Yeah well, wenn man den Mann weder an- noch abwesend erträgt, dann weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, was abgeht.

  • Zeigt doch einfach nur, dass Ehe/Parnerschaft per se nicht glücklich macht. Sieht man sich zu selten, fragt man sich: Warum hab ich den überhaupt geheiratet? Sieht man sich zu häufig, fragt man sich: "Warum hab ich den überhaupt geheiratet?" Partnerschaft ist ein bürgerlich überholtes Modell und wird weiter abnehmen. Man muss flexibel und konzentriert sein und Kind und Partner fordern auch Aufmerksamkeit ein. Was weiter ansteigen wird (unabhängig von Japan) sind flüchtige Bekanntschaften, Lebensabschnittgefährten und funktionale Bedürfnispartnerschaften. Deswegen auch die Beliebtheit solcher Apps wie Tinder, die dieses Bedürfnis befriedigen. Alls must be consumable, but also disposable. In urbanen Gegenden sind diese Konstellationen natürlich häufiger anzutreffen, da hinkt wie immer das Land hinterher. Aber liegt natürlich auch an der Auswahl. Im Land kann man sich nur mit Saufen und Heirat ablenken. Städte haben da mehr zu bieten.
    Die Japaner sind halt teilweise NOCH einen Schritt weiter. Menschliche Bedürfnisse können auch durch "Nichtmenschen" gestillt werden. :3

  • Man sollte sich bei der Betrachtung der Sache halt nicht immer nur das rauspicken, das speziell der eigenen Meinung entspricht, sei diese nun, dass die Frauen Schuld seien oder dass Heiraten nicht der Weisheit letzter Schluss bzw. per se erstrebenswert sei. Die japanischen Zahlen weisen schließlich darauf hin, dass bevor es noch zur Frage des Heiratens kommt schon etwas merklich schief/anders läuft als in anderen Gesellschaften. Die Leuten gehen erst gar keine Beziehung ein bzw. haben überhaupt keinen engeren Kontakt mit dem anderen Geschlecht. Wenn sich der Anteil an Männern zunehmend erhöht, denen Frauen Angst machen, während die Frauen sich über die Männer beklagen, die erst gar keine Kontaktaufnahme versuchen, dann deutet das schon auf eine tiefergehende Störung im Gesellschaftsgefüge hin.