• ÖR Sender kann man kritisieren und sie sind natürlich auch etwas biased, aber es hält sich im Rahmen. Gäbe es sie nicht, dann würde der Einfluss von Corporate Sendern steigen. Und was das bedeutet, kann man in den USA oder Italien sehen. Sind nicht gerade positive Beispiele, da Verdummung und Polarisierung durch hemmungslosere Sender. Man sollte den Einfluss von Fernsehsendern nicht unterschätzen. Immer noch die beste Methode, um zu manipulieren und zu polemisieren. Bin deswegen froh, dass wir ARD+Dritte und ZDF haben, auch wenn sie unsexy sind.

  • Es ist auch eine Frage inwieweit die ÖR von der Bevölkerung überhaupt angenommen werden, da den meisten Kanälen ja ein Image von Rentner-Sendern anhaftet. Seriöse und verlässliche Programme nützen wenig, wenn +2/3 der Zuschauer dann bereits im Altersheim sitzen, während man die Jugend erst dazu zwingen müsste. Ich habe aber keine Ahnung ob solche Vorurteile überhaupt stimmen. Beim Fußball hängt der Altersdurchschnitt sicherlich weiter unten, als beim Musikantenstadl.

  • Die Jugend wird irgendwann auch älter. Ausserdem: Es ist egal, ob die Marktanteile geringer sind als bei den Privaten (das sind sie nämlich tatsächlich). Hauptsache sie existieren und bieten eine Alternative. Wenn es keine ÖR Sender mehr gibt, schreitet die Verdummung weiter voran. Die Gefahr, dass noch mehr Menschen in algorithmengesteuerte Filtergefängnisse gefangen werden, wird zunehmen. Beispiel: USA. Man lernt erst dann etwas zu schätzen, wenns nicht mehr da ist. Ich möchte keine amerikanischen Verhältnisse in Deutschland. Und so toll das Internet auch ist: Freiheit kann auch in Filterblasen enden. Nicht jeder Mensch verfügt über eine ausreichende Medienkompetenz.

  • Und so toll das Internet auch ist: Freiheit kann auch in Filterblasen enden. Nicht jeder Mensch verfügt über eine ausreichende Medienkompetenz.

    Dir ist schon klar, dass das ÖR auch ein Weltbild propagiert, dass eher Pro Regierung und Links eingefärbt ist?
    Daher müssen erst mal die ganzen Politiker aus den Aufsichtsräten raus, bevor wir überhaupt über einen einigermaßen neutralen ÖR reden können.

  • Ich finde "die ör für zu links (liberal im amerikanischen sinne wäre vielleicht treffender) halten" ist ein wunderbares signal, dass man ziehmlich stark in irgend einer rechten filterbubble hängt.

  • Der ÖR trifft doch so ziemlich genau die gesellschaftliche Mitte.
    Außerdem bieten sie ein vergleichsweise großes Angebot an, das ich sehr ansprechend finde.

  • Wenn ich in einer Bubble wäre, wäre ich wohl nicht hier.
    Das Angebot finde ich schon ansprechend, insbesondere Phönix und Tagesschau24 nur eben mit unnötig viel Balast beladen und teilweise unnötigen Dopplungen.

  • Das sind wir uns einig. Aber hey, Diamanten liegen auch unter einer Unmenge von Dreck begraben. Und Hand aufs Herz: Seichter Dreck a la Rosamunde Pilcher sediert zwar deine Synapsen, ist aber ungefährlich. Der Dreck im Internet kann toxisch sein.

  • Da die Annahme, daß neutrale Medien existierten, ohnehin irrig ist und wohl auf dem Mythos beruht, daß eine mittige "Kompromiß"-Positionierung allein dadurch eine "neutrale" (obwohl allein der Begriff der "Positionierung" Gegenteiliges andeutet), daß sie der politischen Mitte zuzuordnen ist, ist die Frage nach den ÖR weniger eine der vermeintlichen "Neutralität", sondern eher eine der Interessen der beteiligten Akteure. Der Konsument muß sich daher die Frage stellen, welcher Anbieter mit ihm (dem Konsumenten) das Interesse nach wahrheitsgemäßer und reflektierter Information am ehesten teilt. Das muß nicht zwangsläufig ein öffentlich-rechtlicher Sender sein, wenn private Medienunternehmen eine qualitätsorientierte Zielgruppe ansprechen wollen. In der Zeitungslandschaft gibt es ein breites Angebot informativer Zeitungen in privater Hand, für deren Standards man als Leser sich nicht zu schämen braucht. (Ob die Zielgruppen von Fernsehen und Zeitung für einen derartigen Vergleich zu unterschiedlich sind, wäre dann wohl die Frage.)
    Abgesehen davon würde ich Formate wie die "Tagesschau" nicht unbedingt als informativ einstufen. (Das liegt aber am Format, nicht an der Aufmachung.)

  • Der Konsument muß sich daher die Frage stellen, welcher Anbieter mit ihm (dem Konsumenten) das Interesse nach wahrheitsgemäßer und reflektierter Information am ehesten teilt.

    Diese Wahl habe ich bei den ÖR aber nicht, zumindest kann ich nicht sagen, dass ich nicht dafür bezahlen will.
    Für den ÖR sind daher verschärfte Bedingungen anzulegen, den alle Bürger müssen zahlen also muss es auch möglichst neutral sein um für alle neutrale Meinungsbildung zu betreiben.
    Neutral nicht im Sinne einer Position der Mitte sondern einer "nicht" Position zu etwas, reine Information und bei politischen Entscheidungen eine reine Pro & Contra Einschätzung ohne Schönfärberei, weil es so schön gerecht und gut oder sonstwas ist.


  • So richtig neutrale Nachrichten habe ich noch gar keine gesehen, jede Zeitung und jeder Sender tendiert zu einer politischen Seite hin. Es macht allerdings einen Unterschied, ob man um Neutralität bemüht ist, oder bei CNN und Bild arbeitet. Die ÖR in Deutschland leisten da schon ordentliche Arbeit, es gäbe schlimmere Alternativen.

  • Ich nutze tatsächlich ÖR für Nachrichten gar nicht. Einzig exklusive Sachen wie TV-Duell (war das nich sogar letzte Wahlperiode mit den Privaten geteilt ... mal sehen ob/wann/wie es dieses mal ist müsste dann ja bald sein da bald Wahl ist) oder Polit-Talk (dann auf YouTube hochgeladen wenn mal was interessantes war wovon ich später mitkrieg - generell guck ich das auch eher selten) sind da die Ausnahme.


    Ansonsten kommen 1-2x im Jahr Filme die ich mag. Bin generell nicht gegen dt. TV-Produktionen wenn sie gut sind. Da sind die ÖR den Privaten schon überlegen. Nur im Vergleich zum Gesamtanteil ist das trotzdem noch wenig was mich interessiert.


    Wenn mans möglichst neutral will muss man möglichst verschiedene/gegensätzlich argumentierende Quellen heranziehen zur gleichen Sache. Dann sich überlegen wem man mehr traut. (In der Regel ist man biased und traut dem der der eigenen Vorstellung näher liegt und in der Richtung argumentiert. Auch bei Tatsachenbehauptungen - außer man war selber vor Ort und kann es prüfen und sehen wie es tatsächlich war.)

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    Einfach mal für die Leute, die immer meinen Animefiguren wären Europäern nachempfunden.
    Hier interviewed jemand Leute in Japan und lässt sie die ethnische Herkunft/Nationalität von Animefiguren erraten.
    Cool das mit diesem bekloppten Vorurteil endlich aufgeräumt wird. Freue mich schon das in Zukunft nicht immer wieder neu "beweisen" zu müssen.

  • Hier sind nationalistische Weisse anwesend. Lass ihnen ihr eurozentrisches Weltbild. Der woke Lad zum Schluss hats gut ausgedrückt: Ein Europäer bsp der Anime schaut, denkt die Figur sei europäisch, damit er sich besser mit ihm idenzifieren kann. Dies gilt für andere Ethnien natürlich auch. Einzig Afrikaner werdens da schwer haben :/

  • Der woke Lad zum Schluss hats gut ausgedrückt: Ein Europäer bsp der Anime schaut, denkt die Figur sei europäisch, damit er sich besser mit ihm idenzifieren kann

    Das gleiche Fazit habe Ich auch gezogen.

    Einzig Afrikaner werdens da schwer haben :/

    Solang die schwarzen Figuren vernünftig dargestellt werden wie zum Beispiel Michiko Malandro, habe ich keine Probleme.
    Wenn sie zu Halbaffen degradiert werden, die nichtmal zwei grade Sätze sprechen können, dann habe ich ein Problem.
    Aber Ich finde Anime macht langsam Fortschritte was das angeht. Betonung auf langsam.

  • Am interessanten fand ich, wie die Interviewten bei unbekannten Personen anhand weniger Charakteristika deren Nationalität bestimmten:
    "French people walk around with books and russian are smart, welcome to japan"


    Das blond-haarige Charakter meistens Ausländer seien stimmt sogar, daran kann man sie innerhalb einer Gruppe auch gleich zu Beginn aussieben. Allgemein spielt die Haarfarbe bzw. Frisur ja eine große (wenn nicht die größte) Rolle beim Aufbau der Figur, blau/weiße Haare stehen für eine ruhige, zurückgezogene Art oder Zöpfe für tsundere. Alles weitere bleibt dagegen schon sehr spekulativ, markante Gesichtszüge z.B. waren einfach ein beliebter Stilmittel während den 80/90ern und hatten nichts mit der Herkunft zu tun.


    Ansonsten ändert sich durch das Video nicht viel, Figuren in Anime mögen keinen Europäern nachempfunden sein, wirken aber auch nicht asiatisch. Große Augen und eine blasse Haut treffen jedenfalls auf gut 90% aller zu. Dabei kann man es nicht einmal gelten lassen, dass der Stil zu einfach für eine Zuordnung wäre. Bei Disney sind die Figuren seit jeher ähnlich simpel gestaltet, und trotzdem lassen sich sogar einzelne Ethnien unterscheiden, ähnliches ist in Anime wohl einfach nicht gewollt.

  • Wie Meret Oppenheim eben schon sagte: Wir leben in einer zutiefst nationalistischen Welt. Da greift mensch bei der Einordnung schon mal nach jedem Strohhalm. ¯\_(ツ)_/¯


    Nur dass es auch nicht-blasse Europäer_innen und ebenso nicht-blasse Japaner_innen/Ostasiat_innen gibt und mir fällt jetzt auch keine Menschengruppe ein, bei denen die Augen 50% des Gesichts ausmachen. Die großen Augen sind einfach ein Stilmittel, das sich auf amerikanische Cartoons und deren Einfluss zurückführen lässt.
    Das Argument, Animefiguren seien weiß, kommt btw auch von anderer Seite, sie würden westlichen Schönheitsnormen nacheifern.

  • Wie Neal bereits sagte, Anime Figuren mögen zwar nicht Europäern nachempfunden sein, aber sehen halt auch alles andere als asiatisch aus. Sie sehen aber am "ehesten" westlich aus. Kann auch sein, dass es so ist wie Kafka sagt, dass man sich da automatisch eher mit identifiziert, egal ob man selber nun Asiate oder Europäer/Ami whatever ist, außer natürlich die Charaktere besitzen deutliche Merkmale einer anderen Ethnie.


    Was das aber nun mit Nationalismus zu tun haben soll, weiß ich nicht ?(?(
    Es ist ja nicht so, dass man da irg. wie stolz drauf wäre oder so :D:


    @spam: müsst ihr bei euch im Linguistik Studium eigl. dauernd mit dem _innen e.t.c. schreiben oder machst du das von dir selbst aus? Ist ja total schlimm für Lesefluss || ||


    Adler fliegen vielleicht hoch, aber Wiesel werden nicht in Düsentriebwerke eingesogen!

  • Das hat nichts mit nationalistisch oder eurozentrisch zu tun, sondern was mit dem Aussehen der Charaktere und den Stereotypen für verschieden Nationalitäten. Es gibt Animecharakter, die sehen japanisch/asiatisch aus und das wird kaum einer anzweifeln, z.B.




    Und dann gibts eben Charaktere, die sehen durch und durch europäisch aus:


    Und dann eben welche, wo man es nicht genau entscheiden kann, meistens aber eher europäisch tendieren. Aus dem Grund bin ich auch der Meinung, das zumindest die meisten Animecharaktere eher europäisches Aussehen haben.


    Wobei man sagen muss, wenn die Animestudios einen unwichtigen stereotypischen westlichen Charakter darstellen wollen, dann machen sie das mit einer großen, breiten, detaillierten Nase, wie es eher animeuntypisch ist.


    Bei wichtigeren Charakteren aber nicht unbedingt, und damit nicht alle meinen, ich wäre hier voll nur auf weibliche Charaktere fokussiert, hier Bild mit einen männlichen Japaner und einen Deutschen: