PC hin oder her. Es sind die Sponsoren, die sich von ihm abgewendet haben. Its the economy, stupid. Wenn die Unternehmen entscheiden: "wir wollen mit dir nicht mehr arbeiten" hat man das zu akzeptieren. Leute, die ein Problem mit PC haben, argumentieren lustigerweise immer subjektiv und selbst moralinsauer. PC hat dagegen die wirtschaftliche Logik auf seiner Seite.
Wenn man wie Cam Newton ein absoluter Superstar ist, der zudem kein totaler Idiot ist (Soziologieabschluss), dann kann man schon etwas mehr Cleverness erwarten. Er ist in den USA sozialisiert und müsste die gesellschaftlichen Verhältnisse besser kennen als jeder andere.
Ich habe zwar auch ein Problem mit zu viel PC, denke trotzdem, dass es wichtig ist, dass sie existiert. Denn die größten Feinde von PC wollen oft das genaue Gegenteil: trumpsche Enthemmung. Und wenn ich die Wahl zwischen Enthemmung und zu viel PC habe, wähl ich lieber PC. Ich will nicht, dass wir wieder in einer Zeit leben, wo irgendne Kalkleiste wieder "N***", "Kana****" und "Fot'***" sagen kann, ohne dafür gesellschaftlich hingerichtet zu werden. Man sieht ja, wie schnell Menschen wieder in primitive Verhaltensmuster zurückfallen und total enthemmen, siehe die Assi-Ossis, die Merkel beleidigt haben oder die White Trash Trumpwähler, etc. Nee du, die moralischen Zügel müssen weiterhin fest gezogen bleiben, um den Hass zu ersticken. Wer hasst, wird geächtet. Find ich gut.
Zudem finde ich die "fake" US-amerikanische Freundlichkeitskultur tausendmal besser als die "echte" doitsche Arschlochkultur. Man hat herausgefunden, dass Menschen in einer freundlichen Umgebung - die mit wohlwollender Interpretation operiert - produktiver sind als in einer "direkten" Umgebung. Es gehört heute einfach dazu, Soft Skills zu besitzen. Direkte Authentizität mag zwar cooler wirken, weil wir Echtheit immer sympathischer finden, ist aber total nutzlos, wenn man sich wie ein unsensibles Stück Scheiße verhält. Das verunsichert Menschen und macht sie de facto unproduktiver.
Diese Erfahrung habe ich in der Schul- und Unizeit auch bisher gemacht. Mit lockeren Profs und Lehrern, die dich ermuntern, kam ich besser zurecht als die ach so harten Pauker (die authoritätshörige Personen als Archetyp gern glorifizieren). In einer repressiven und verletzenden Umgebung lernt man nicht viel. Da bin ich ganz amerikanisch geprägt. PC und die damit einhergehende wohlwollende Interpretation hat schon ihre Richtigkeit.