Es verwundert mich, dass hier in einem Anime-Forum immer wieder auf das amerikanische oder skandinavische Bildungssystem verwiesen wird. Dabei finde ich gerade die jap. Lösung interessant und grundsätzlich lobenswert. Deren Schulpflicht umfasst ja Grund- und Mittelschule, während sich die fähigeren Schüler danach auf einer Oberschule für ihren weiteren Lebensweg vorbereiten können. So wurde quasi ein Gesamtschulsystem umgesetzt, bei dem Begabte hinterher trotzdem noch gefördert werden. Zusätzlich sind die Oberschulen bereits auf das spätere Studium ausgerichtet, bzw. stehen in Kooperation mit Universitäten, womit dem Rechnung getragen wird, dass man während seiner Schulzeit überwiegend den "nützlichen" Fächern ausgesetzt bleibt. Makellos ist das System natürlich trotzdem nicht, die Grundschule fällt mit sechs Schuljahren deutlich zu lang aus, durch Privatschulen richten sich deine Chancen stark nach den finanziellen Möglichkeiten und solche Oberschulen haben ihren elitären Sinn verloren, seit sie de facto verbindend für Jedermann sind. Es soll allein um die reine Idee gehen.
Wie viel Raum nehmen eigentlich Fächer wie Kunst, Sport oder Ethik auf dem Gymnasium ein?
Wir hatten eine wöchentliche Unterrichtszeit von 30 Schulstunden + mehreren Nachmittagsstunden ab der 7ten Klasse. Für Nebenfächer standen dann im Gesamten ungefähr zwei Tage zur Verfügung, wobei mir das nicht mehr genau bekannt ist. Zu solchen zählten auch Chemie, Erdkunde etc. im Wechsel auf einzelne Blöcke und Themen verteilt. Den Löwenanteil machten dagegen Kernfächer (Deutsch, Mathe, Englisch), Hauswirtschaft und Technik aus. Ich war zwar froh gewesen, mit 18 auf eigenen Beinen stehen zu können, hätte mir aber auch mehr Allgemeinbildung gewünscht. Mein Interesse an Kunst und Geschichte musste ich mir z.B. fast völlig selbst aneignen.