Beiträge von Miles Naismith im Thema „Was lest ihr aktuell?“

    Asimov ist ein Klassiker. Mich haben seine Ideen gefesselt, schon als Teenager.


    Ich habe gerade Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe gelesen. Mich hat das Buch unheimlich gefesselt. Es ist eine eigentlich klassische Coming of Age Geschichte, die als Hauptcharakter (Aristotle) einen ziemlich verschlossenen und stillen Charakter hat. Da wir aus dessen Perspektive alles sehen, wird man in der Geschichte förmlich in seine Perspektive förmlich gesaugt. Denn die Freundschaft im Titel genannten Dante ist die einzig tiefere menschliche Verbindung die der schweigsame und Gefühle und Gedanken mit sich ausmachende Ari außerhalb seiner Familie eingeht. Diese ist relativ disfunktional, vom Krieg traumatisierter Vater, dementsprechend schweigsam wie sein Sohn, und die Mutter ist geschädigt vom Gefängnis Aufenthalt des deutlich älteren Bruders, der nie erwähnt, Bilder gezeigt oder besprochen wird. Ich finde das Buch sehr dicht geschrieben, weil man einerseits einige fast schon klischeehaften Augenblicke durchlebt (Rettung des Freundes Dante bei Autounfall, Wegzug von Dante, erstes Auto, Erste Drogen, Knutschen). Weil Aristotle aber völlig unaufgeregt und quasi unberührt davon ist, dies in irgendeiner Weise emotional aufwühlend zu empfinden, bekomt das einen frischen Touch. Das funktioniert, weil wir Ari wirklich abnehmen, von der emotional angeknacksten Familie sein eigene Traumata abbekommen zu haben. Unter anderem die ständige unbeantwortete Fragestellung wer und wie sein Burder ist und eine ihn durch Stille ausgedrückte Einsamkeit, die er nur mit Dante durchbrechen kann. Und der Twist am Ende hat mich wirklich gepackt, der auch die Ursachen für Dantes Eigenheiten beim Schopfe packt. Weil ich es auf ähnliche Weise erlebt habe. Aber den will ich nicht spoilern.