Beiträge von Feidl im Thema „Land vs Stadt“

    Das Ding ist einfach, wenn man einmal den Luxus hat, will man auch nicht mehr drauf verzichten.

    Bei mir eben nicht, weil ich bemerkt habe, wie wenig es mir wirklich was bringt. Wenn ich zB eine große Videodatei in 10s lade, schalte ich dir oftmals trotzdem erst nach 1 min oder so an.
    Und bei richtig großen Downloads, interessiert es mich noch weniger, wie lange ich warten muss. Ich muss halt warten und mache währenddessen was anderes.

    Also ich könnte bei mir im Dorf, wo ich noch wohne, bis zu 400k haben. Meine Eltern, die am Stadtrand leben, bekommen nur 10k (35.000Einwohner).
    In meiner neuen Wohnung, in Kleinstadt/Mittelstadt (20.000Einwohner), sind auch bis 400k drin. Man kann auch schon jetzt in ländlicher Gegend leben mit gutem Internet.
    Der Breitbandausbau wird auch stark voran getrieben, daher sollte das in Zukunft immer weniger zum Hemmnis werden.


    Ich nutze aber die hohen Geschwindigkeiten nicht, weil mir das einfach zu teuer ist. Ich hab kein Problem damit, auf einen 600MB Download auch 3-4 Min. zu warten. Und während des Studiums habe ich im Wohnheim gewohnt, wo wir über Uninetz ans Internet angeschlossen waren, da waren Geschwindigkeiten von 200-400k drin, ich weiß also, wie es sich mit solchen hohen Geschwindigkeiten leben lässt, trotzdem kein Bock dafür extra 30€ mehr im Monat zu blechen.



    Anonym ist auf dem Dorf nicht, ja das bedeutet man MUSS aufs Dorffest mit den 2 Buden und dem Bierzelt.Also wenn du der bunte Welt Hippi mit eigener Plantage bist, wirst du da etwas alt aussehen und darfst dich nicht wundern, wenn bei 3 die Polizei vor der Tür steht, selbst wenn die Nachbarskatze vom Baum gefallen ist.

    Nö, muss man nicht. Klar, man ist nicht anonym, aber auch nur bis zum Nachbar, wenn man nicht am Dorfleben teilnimmt. Man hat aber trotzdem die hohe Sicherheit des Dorfes, wo jeder Unbekannte in der Nacht Verdacht erregt.

    ... oder längere Wartezeiten, Projekte werden um 1-2 Jahre verschoben, etc.
    Was für Folgen in der Pflege durch den Fachkräftemangel entstehen, will ich gar nicht erst wissen.

    Jetzt klingst du doch wie klose, der bei Studien, die ihm nicht in den Kram passen, gleich Beschiß wittert, ohne tatsächlich inhaltliche Gegenargumente (und seien es auch nur Gegenstudien) geliefert zu haben. Nicht gerade überzeugende Argumentation. Aber bitte, wenn du dem Institut nicht glaubst

    Ich hab doch gar nicht geschrieben, dass ich dem nicht glaube, sondern es wundert mich, dass DU dem glaubst und dann auch noch an den echten Fachkräftemangel, den ich öfters schon bestätigt habe, während du was mit "Fachkräftemangel ist schon, wenn weniger als 6 Bewerber auf eine Stelle gibt" und so was gekommen bist, woraus ich gedeutet habe, dass du den Fachkräftemangel nicht als ernstes Problem wahrgenommen hast.



    Wenn man nicht gerade im Kuhkaff wohnt, bekommt man gerne mal eine Direktverbindung oder muß vielleicht ein-, zweimal umsteigen. Und mein Gott, mit dem Auto stehste meistens auch im Stau.

    Wohnst du direkt am Bahnhof? Und ist dein Ziel direkt am Bahnhof? Ansonsten kommen nämlich die Wege zum und vom Bahnhof noch hinzu, die man als Autofahrer nicht hat. Werden aber gerne von Leuten vergessen, die die Bahnfahrerbrille auf haben. Und wenn ich umsteigen muss, dann fährt i.d.R. der Zug schon nicht die aus schienentechnischer Sicht kürzeste bzw. schnellste Verbindung.
    Ich bin diesen Monat bisher ca. 4700km gefahren, aber stand nie im Stau, musste nur einmal wegen Stau einen Umweg nehmen. Das es so wenig ist, wundert mich selbst ein bisschen. 8o , aber halt nicht zu den schlimmen Zeiten bestimmte Strecken fahren und dann geht das. Außerdem machen sich tatsächlich die Bauarbeiten der letzten Jahre und Jahrzehnte nun langsam bemerkt, z.B. Doppelautobahn A8/A81 bei Stuttgart endlich keine Baustelle, dafür nun 8 Fahrstreifen (seit 2 Monaten), auch ewige Baustelle bei Nürnberg A6 ist größtenteils fertig und A4 von Dresden bis Grenze zu Hessen komplett 6-streifig.

    Und selbst wenn die Regierung sich dem Unsinn verschrieben hat, das tote Pferd Land künstlich am Leben zu halten, so scheint sie momentan ziemlich zu versagen. Verständlich, immer weniger Menschen haben Lust darauf, zum Geldabheben oder Einkaufen eine Stunde in den Nachbarort zu tuckern und das Dorffest mit einem Altersdurchschnitt Ü60 als Highlight ihres Jahres zu erachten.

    Genau das gilt es ja zu verhindern und auch wenn es nicht überall klappt, an einigen Orten funktioniert es.


    Deinen Londoner Professor kannste vergessen, der hat sich sicher nicht Deutschland angeschaut, sondern eher sein eigenes Land, dass erfolgreich die Industrie zerstört hat, während in Deutschland es über tausend innovative aber unbekannte Weltmarktführer gibt (Hidden Champion), die meist in ländlichen Regionen zu finden sind. Als ich vom Osten in Westen gekommen bin, fiel es mir besonders auf, dass, übertrieben ausgedrückt, praktisch in jedem Kuhkaff aktive Fabriken stehen, egal ob im Sauerland oder im Schwarzwald.



    Klingt sehr nach "Warum braucht es mit dem Zug aus Hintertupfistan so lange, irgendwohin zu kommen?". Die Antwort habe ich dir übrigens eigentlich schon gegeben.

    Falsch, mein Kommentar war darauf bezogen, dass du Züge als bessere Alternative angedeutet hast für E-Autos, weil letztere regelmäßig Pausen einlegen müssen, dabei aber du anscheinend vergessen hast, dass Züge ebenso Pausen einlegen und sogar oftmals völlige Umwege fahren und man manchmal Umsteigen muss. Die Länge der Wege war nicht relevant, sondern nur, wie man diese zurücklegt.




    So viel dazu.

    Du glaubst einem arbeitgebernahem Institut, das Fachkräftemangel propagiert? :D: Glückwunsch, hast du das nun auch erkannt.


    Und natürlich ist das BIP/Einwohner in der Stadt größer, das hat was mit den teils höheren Preisen und Löhnen zu tun. Wer in der Großstadt fast schon 1000€ kalt für seine 40m² Bude hinblättern muss, der braucht halt ein bisschen höheren Lohn als jemand auf dem Land, der mit der Hälfte sich 80m² warm leistet. Trotzdem natürlich wollen alle in die Stadt und jammern dann.


    Berlin steht immer noch besser da als das umliegende platte Land.

    Und als es um die Vereinigung von Berlin und Brandenburg ging, wieso haben dann die Brandenburger dagegen gestimmt, wenn sie dann doch mit dem achso florierenden wirtschaftlich starken Berlin besser dran gewesen wären. Und wieso haben die Berliner dafür gestimmt, mit dem ärmlichen wirtschaftlichen schwachen Brandenburg vereinigt zu werden?

    Die überwiegende Mehrheit wohnt nicht auf dem Land, weil sie Bauern oder Ernter sind (die Ernter sind meistens eh ausländisch), sodern weil die Grundstückspreise niedrig sind. Deutschland ist keine Agrargesellschaft mehr und dementsprechend ist der Anteil des Primärsektors verschwindend gering.

    Das Land hat aber nicht nur Landwirtschaft zu bieten. Gerade in Deutschland gibt es auch in ländlichen Gegenden einiges an mittelständischen Industriebetrieben, das sind die, die zu Deutschlands wirtschaftlichen Rückrat gehören.


    Und in Deutschland wohnt die Mehrheit in ländlichen Regionen. (46 Mio.)



    Du beklagst lange Wege, ziehst aber nicht die Konsequenz, die man schon seit über tausend Jahren gezogen hat.

    Ich hab das sicher nicht beklagt. und die Konsequenz ist es, Wirtschaftsförderung in der Fläche zu betreiben, umso Arbeitsplätze auf dem Land zu erhalten. Deswegen auch die Fokussierung der Politik auf den verstärkten Breitbandausbau auf dem Land, nicht nur wegen der Bürger, sondern vor allem für die Unternehmen dort.



    Und ja, in puncto Transport kann Deutschland gerne etwas japanischer werden.

    Außer bei Pünktlichkeit nicht sinnvoll, da zu unterschiedliche Bevölkerungsverteilung. Du musst dich entscheiden, lieber Japan mit einen an Japan anpassten Transport oder Deutschland mit einen an Deutschland angepassten Transport.