Beiträge von Neal im Thema „Wie oft kocht ihr?“

    Man sollte auch nicht in solchen völligen Extremen denken, also zwischen dem Selbstgekochten und fertiger Chemie-Pampe. Das Fertignahrung voller künstlicher Zusätze steckt, gehört sowieso zu den ewigen Vorurteilen. Gerade für Fix- und/oder sehr billige Produkte mag das noch zutreffen, ansonsten stecken aber fast ausschließlich natürliche Zutaten in Soßen, Pizzen, Nudelgerichte etc. drin. Ärgerlicher wäre da die oft auch übermäßige Verwendung von Zucker und Fetten. Wer auf sein Gewicht achtet, der sollte tatsächlich einen Bogen um Fertiges machen.

    Kochbücher für Faule und schnelle Gerichte sind gerade mächtig angesagt, wobei der dahinter steckende Ansatz trotzdem früher wie später scheitern wird. Kochen ist und war schon immer mit einem finanziellen wie zeitlichen Aufwand verbunden, selbst die Römer kannten schon Fast Food. Man macht sich aber trotzdem gerne das vermeintliche Bild von der Bäuerin, welche vor 200 Jahren noch stundenlang am Herd rührte, während heute die Menschheit faul geworden sei. Tatsächlich bestand Nahrung bis zur industriellen Revolution hinein überwiegend aus Breien oder Suppen (selbst für obere Schichten).


    Ich war während den ersten Jahren auf eigenen Beinen zwar darum bemüht, mir entsprechende Fähigkeiten anzueignen, aber mehr als ein paar Grundrezepte sind mir nie gut gelungen. Inzwischen besteht meine Ernährung zu 60% aus aufgewärmten Fertigprodukten und über 40% wird in Kantinen, Restaurants oder bei der Mutter gegessen. Wobei die Gerichte in unserer Kantine leider auch sehr totes Tier-lastig sind. Wenn es dort jeden Tag ein gutes, vegetarisches gäbe, müsste ich mir gar nichts mehr aufwärmen.