Alles anzeigenNein das nicht, aber ich finde es persönlich nicht schlecht geschrieben, nun sind wir wieder bei der subjektiven Wahrnehmung. Wobei ich es eh in den letzten Jahren lästig finde wie man versucht in Horror hochtrabende Handlung packen zu wollen und dafür dann der Horror völlig auf der Strecke bleibt, aber das ufert zu weit aus.
Persönlich finde ich z. B. viel Story in Horrorfilmen sogar belanglos. Ich will Schrecken, Gänsehaut, Blut, Eingeweide, wenn die Gliedmaßen nur so fliegen bin ich erst zufrieden. Warum also soll der Titel nicht das bedienen dürfen? Es gibt eben auch Horror/Splatter Fans die wollen diese Extreme und keine hoch geschriebene Story. Dann rennt Mary Sue eben das 6484 Mal schreiend die Treppe hoch statt aus dem Haus raus, wenn sie dafür am Ende schön zerlegt wird soll sie das auch noch hundert weitere Filme tun.
Nun wo wir bei der Subjektivität sind, was ist wenn man eben plakativ sein will, wenn man eben "hart" sein will und nicht so weichgespühlt wie manch anderes? Die Sexualität mal außen vor, die Sachen brauche ich auch nicht, aber ja,es gibt Zuschauer die wollen es wuchtig.
Und ja um nun wieder auf Genre zu kommen, Horror ist kein Freifahrtsschein aber Horror hat einen anderen Fokus oder kann diesen zumindest haben, der Fokus ist das Grauen nicht die realistische oder tiefenpsychologische Darstellung unserer verkommenen Gesellschaft. Wenn da ein Monster ein Mädchen frisst analysie ich auch nicht ob es gerade Existenzängste durchleidet, Reue empfindet oder was auch immer, da ist ein Monster das Menschen frisst, auf zur Menschenjagdt für 90+ Minuten. Also in so weit hat Horror keinen Freifahrtsschein, aber andere Baustellen. Natürlich gibt es den psychologischen Horror, den durchdachten Horror aber auch einfach nur Horror um des Horrors willen. Wobei wir uns gerade um einen Teil des Anime streiten, der später nicht einmal mehr so stark im Fokus steht ohne spoilen zu wollen zumindest in Teilen nicht mehr.
Dir muss es dann auch nicht gefallen, aber einen Titel deswegen allgemein als Müll abzustempeln ist auch überheblich, denn damit sprichst du dem Titel seinen Wert für jeden ab, es gibt aber durchaus auch Leute die ihren Fokus bei einer anderen Art des Horrors haben und damit zufrieden sind, weil es zwar keine wahnsinnig durchdachte, tiefgründige Story hat aber eben bei den Dingen punktet die du wieder nicht magst. Entsprechend sagst du doch im Umkehrschluss weil du es sch** findest ist jeder der es mag jemand der Müll konsumiert und offenkundig keinen Geschmack besitzen kann. Du suchst darin Sachlichkeit und Ernsthaftigkeit, das muss aber bei dem Genre nicht jeder suchen.
Beim Thema Subjektivität hast du selbstverständlich recht. Natürlich kann man genau so etwas mögen, dieses reißerische und übertriebene, gerade bei Horror. Auch beim Thema, ob etwas schlecht geschrieben ist, wird es immer Uneinigkeit und verschiedene Meinungen geben. Es kommt wie du demonstrierst darauf an, mit welchen Ansprüchen man an ein Werk herangeht. Meiner Meinung nach wird schon sehr deutlich, dass der Autor des Werks nur minimalen (Denk)Aufwand hineingesteckt hat, aber schlimmer noch: es ist nicht nur geist- und witzlos, sondern vor allem niveaulos und teilweise echt verwerflich (und damit meine ich die Darstellung genannter Szenen). Es gab eine ähnliche Kontroverse zu Goblin Slayer irgendwas, einem neu auftauchenden beliebten Manga, in dem es direkt zu Anfang Monster-Rape gab, der damit relativiert wurde, dass so etwas in einer Fantasywelt auch möglich sei. Das fällt für mich unter dieselbe Kategorie. Es kommt einfach darauf an, wo man selbst die Grenze ziehen möchte.
Und ja, das mag provozierend klingen, aber das sind Meinungen nunmal. Ich beanspruche keine Objektivität, die es hier sowieso nicht gibt und geben kann. Es ist wichtig finde ich die Dinge beim Namen zu nennen, d.h. genau das zu sagen, was man davon denkt (eine gewisse Reflexion natürlich vorausgesetzt). Aber ich denke nicht geringer von jemanden, weil er einen anderen Geschmack hat oder ein Werk anders bewertet als ich, das habe ich auch im HnK Thread versucht zu vermitteln. Gerade in der Unterhaltungsliteratur ist es gut, dass es auch krass gegensätzliche Ansichten gibt, die einen Austausch fördern.
(Die Sachlichkeit und Ernsthaftigkeit hast du btw. teilweise angesprochen, ich bin nur darauf eingegangen. Mein Hauptproblem mit der Serie habe ich mehrmals genannt.)