Beiträge von Luthan im Thema „"Nicht schon wieder ein Isekai!"“

    Bei Serien die keine Kömodien sind hat man den stärkeren Kontrast zwischen normalen Szenen und lustigen Szenen. Deshalb find ich sowas meist auch besser. Aber das ist auch auf alle lustigen Sachen bezogen (bzw. solche die lustig sein wollen oder es angeblich sind) - nicht nur aus Japan. Gerade massenproduzierten Kram aus den USA find ich da meist genauso unlustig. (Vor allem sogenannte "Sitcom" wo man dem Zuschauer noch durch Lacher im Hintergrund zeigen will wo er lachen muss, weil es sonst gar nich lustig ist. :D)


    Ansonsten hängt das natürlich bei Comedy auch viel stärker vom Geschmack ab als bei sonstigen Serien die besser durchmischt sind, wo man mal an verschiedenen Sachen Freude haben könnte, auch wenn einem ein Punkt nicht gefällt.


    Mit steigender Länge ist auch eine erhöhte Gefahr der Abnutzung gegeben. (Alles über 1-cour wird problematisch ... Comedy hat halt selten Plot der so lang bei der Stange halten kann, da will man Abwechslung - sprich neuen Anime neu neuen/andern Chars, nach 1-cour. Und nich 2-cour oder mehr vom selben Aufguss.)



    Hinamatsuri konnte hier in allen Punkten überzeugen. Es hatte eben auch teils ernstere Szenen. Und es ging nicht zu lang. Chars waren sympathisch. Aktuelle Season ist Grand Blue - der etwas überzogen ist. Aber für 1-cour gut unterhält. (Länger könnte er sich vielleicht auch abnutzen.)


    Allgemein ist alles was von nem rein weiblichen Cast in Schulsetting abweicht schon ein guter Ansatz. Denn da versteh ich ehrlich gesagt nich mal wie sowas als "Comedy" durchgehen kann. Es gibt ja durchaus Leute die diesen puren Schul-SoL a la Lucky Star als Comedy bezeichnen. Aber meiner Meinung nach versuchte man dort nicht mal lustig zu sein. Es waren Mädls + Schule und Anspielungen auf andern Kram und belangloses Zeug. Mehr halt nich.


    Da Milky Holmes genannt wurde (ich erinnere mich noch, dass Horst als einer der wenigen die ich kenne das gern mochte): Das für mich eigentlich schon Parodie auf Detektiv/Magical Girls-Serien. (Mädls die Detektiv spielten und diese Spezielkräfte über "Toys" hatten ähnlich zu Magical Girls die ihren Stick haben.) Dadurch schon einigermaßen interessant. Dann halt auch wieder sooo übertrieben bezüglich Dämlichkeit der Mainchars, dass es lustig war. Also das mag ich auch teils. Grand Blue aktuell hat es auch so extrem übertrieben.


    KonoSuba war ja auch eine harte Parodie auf den ganzen Isekai/Harem-Kram. (Da man hier auch total das umkehrte mit dem sonst üblichen dämlichen Main und den ach so tollen Mädls die auf ihn stehen und hier der Main der einzig taugliche Char war und die Mädls total unfähig.) Wobei sich der schon abnutzte in Staffel 2 und er vielleicht auch mir nich so gut gefallen hätte, wär ich nich tatsächlich von den ganzen Isekai so genervt gewesen.

    Ja. Bei den Begriffen blick ich auch nich mehr wirklich durch. Im englischen Verwenden die für "Inhalte" wohl auch den Begriff "Trope". (Bei denen ist auch Plot und Story was unterschiedliches wohl. Aber dazu muss man Literatur-Wissenschaft studieren, um genau diese Begriffe richtig nutzen zu können. Wobei die in der Literaturwissenschaft wohl nich strengere Definitionen haben als in der "Kino-Sprache", wo wohl die meisten englischen Begriffe herkommen die man auch in Anime verwendet wenn man über den Aufbau redet.)



    Das mit der Comedy ist aber überall ein Problem. Nicht nur in Anime. Fließband-Comedy-Filme und sogenannte Sitcom-Serien (so unlustig dass Lacher eingeblendet werden, damit die Leute wissen wo sie lachen sollen) aus den USA - da ist das noch krasser. Weil die auch alle von vornerein auf ein breites Publikum zugeschnitten sind und sowas wie "anspruchsvollen" Humor gar nicht haben können - weil der dann sonst zu kompliziert wird. (= Nicht mehr für die Masse geeignet = weniger Geldeinnahmen.)


    Harem-Protagonisten find ich auch nich als Comedy-Charaktere geeignet. Der Schwerpunkt liegt meiner Meinung nach auf dem Harem an sich - um Fans mit den Mädls zu bedienen.


    Parodien sind da schon besser. Zwar nutzt bzw. nutzte sich KonoSuba auch irgendwann ab. Aber es war halt bei all den vielen Isekai die überall hervorkamen geschickt zeitlich platziert - diese Extremparodie auf diese Anime sowie auch auf Harem usw. Indem man komplett umdrehte das mal und statt nem dämlichen Main der Kerl der einzig halbwegs normale noch war.

    Ein "Genre" ist Isekai für mich doch schon fast. Ebenso Magical-Girl und Fighting-Shounen. Es gibt da relativ viele Serien die ähnlich aufgebaut sind. Beim Isekai den Kerl der in ne Fantasywelt teleportiert/gefangen wird. Gern auch Game. (Sowas wie GATE zähle ich nicht dazu - da man da zwischen den Welten hin und her kann wie man Bock hat.) Magical-Girl als Genre wäre für mich sowas wie Sailor Moon - wo Mädls immer stärker werden und gegen noch stärkere Gegner kämpfen. (Das Gegenstück zum Fighting-Shounen für Jungs.) Madoka ist da wieder was anderes. Shokugeki no Souma ist für mich ein "Fighting-Shounen". Nur halt mit den Koch-Battles als Kämpfe. Ein ziemlich lang laufender Manga, immer stärker werdender Main, immer stärker werdende Charaktere. Plot basiert im wesentlichen darauf, dass stärkere Gegner eingeführt werden. (Natürlich auch bissl Backgrounds für die. Aber es geht halt um die Gegner. Nich dass erst Plot gemacht wurde und Gegner da vorkommen die halt dazu gehörn und ihn vorantreiben. Man braucht Gegner und baut darum nen neuen Plot.)


    Dass es immer Ausnahmen gibt - da stimm ich Horst zu.



    Bei Comedy seh ich die Problematik mit dem Geschmack und dass die Charaktere auch eher passen müssen als bei andern Anime (wo vielleicht ein deeper Plot noch was tragen kann). Und Wortwitz macht ja wirklich nur nen extrem kleinen Teil aus. Ist tatsächlich eher nich mein Geschmack - sowas find ich oft 08/15. Ebenso der "Kernwitz" - falls es auf nem Setting, etc. basiert. Das nutzt sich dann schnell ab. (Wie der Manga wo einer als Schleim in ner Fantasy-Welt wiedergeboren wird, wo ich bei der Beschreibung nich mal Lust hatte da reinzulesen, weil das wohl der "Witz" ist und sich schnell abnutzt.)


    Es gibt aber schon auch gute Comedy - die aus geschickt konstruierten Situationen und Charakteren sich ergibt. Wo nich jemand einfach nur nen Spruch macht der sich reimt oder ein gekünstelstes Setting genutzt wird. Kann sich aber auch alles abnutzen. Hängt halt von der Länge ab und wie stark gemolken wird. Abnutzung ist überall ein Problem wo nich von vornerein auf 2-cour n Plot zugeschnitten wurde. Also bei allen Vorlagen die ewig laufen oder noch weiter laufen. Originalwerke und Vorlagen die so kompakt sind, dass sie sich in 2-cour fassen lassen - da ist das weniger.


    Bei Fighting-Shounen merke ich tatsächlich die Problematik - an Shokugeki no Souma. Man muss die Chars mögen. Dadurch ist es guckbar. Und das Design. (Deshalb hab ich nie in sowas wie Hero Academia reingeguckt und Dragon Ball was viele der Leute die 10 Jahre jünger als ich sind auf RTL2 mochten fand ich auch die Kerle zu ugly vom Design.) Nutzt sich aber halt dann trotzdem ab. Dann will man lieber ein Ende un den nächsten Anime - wo dann Abwechlsung da ist weil anderes Setting/Chars.



    Harem find ich als Nebengenre nicht schlimm, wenns in Fantasy/Action ist. Strike the Blood und Madan no Ou to Vanadis waren wegen der Battles guckbar bzw. wegen Fantasy-Setting. Auch mal andere männliche Chars als nur der Main. Und es ging nich rein drum die Mädls zu daten. Sondern schon um den Plot. Rest war halt nebenher. Bei Strike the Blood kurze knackige Arcs. Guckbar. Madan no Ou to Vanadis wirkte bissl durchgängiger. Leider nich so viel davon adaptiert wohl. Gerade da war es nich wirklich Harem. Bei Strike the Blood schon eher, da war es öfte rmal im Fokus dass die Mädls auf den Main standen - bevor dann irgendwo ein Gegner Angriff und das da noch mit reinverbaut war.



    Die Romance auf die ich mich bezog - war reine Romance auch. In Schul/normalem Setting. (Nicht Fantasy mit Romanze als Nebenplot draufgespannt aber nebenher noch anderm Hauptplot.) Also schon eher Alltag/Schule und sonst kaum was. Da mag das zutreffen was Estzero sagte. Aber wenn das in Vorlagen anders ist kann ich es halt nich beurteilen ... und ellenlange Vorlagen (wenn mir 1-cour Anime oder 2-cour schon nich zusagten und da nich wirklich viel passierte und es schon gestreckt wirkt) brauch ich dann auch nich unbedingt. Schulleben/Alltag ist dann auch nich "spannender Plot" für mich. Ich hab auch Toradora was viele mochten nach 10-12 Episoden gedroppt. Chars mocht ich auch nich wirklich.


    (Zum Vergleich: High Score Girl aktuell fühlt sich extreeeem gut an. Von den Chars. Dem Verhalten. Und dem Pacing. Bis jetzt ... keine Ahnung wo das dann aufhörn wird und bis wohin der Manga geht. Vermutlich gute Chancen mit 2-cour alles abzudecken falls man so viele Epis macht, der Manga soll angeblich bald enden.)

    Romance finde ich sehr problematisch. Oftmals findet man hier zwei verschiedene Untertypen mit unterschiedlicher Problematik. Die an Männer gerichtete Romance ist oft Harem oder zumindest ne Dreiecks-Geschichte. Der männliche Hauptcharakter ist relativ doof/blass - damit der Zuschauer sich selber besser reinversetzen kann. (Je stärker der Char ausgearbeitet wird, desto eher ist er stark anders als man selbst - wenn man eben nich genauso ist. Total "blasse" Chars sind die idealen Stellvertreter wo man sich vorstellen kann man wäre selber dort.) Die Mädls stellen auch nur eine bunte Mischung von beliebten Typen dar. Plot ist keiner. Ende auch nicht in Sicht - da man die Handlung so lang wie möglich melken will und bei mehreren Mädls nicht Fans gegen sich aufbringen will, die jeder für eine andere sind. Also kommt keine mit dem Kerl zusammen.


    Bei an weibliche Fans gerichtete Romanzen können ähnliche Probleme auftreten. (Reverse Harem usw. gibt es ja durchaus auch.) Hinzu kommt hier noch, dass die weiblichen Hauptcharaktere in der Regel sehr schüchtern sind. (Entspricht dem japanischen Rollenbild, wo die Frau noch stärker sich dem Mann unterordnet als im Westen - hier will man ja eher davon weg.) Das führt dazu, dass es noch mehr "gestreckt" rüberkommt. Wenn keiner mal den Mund aufkriegt. Dazu sind oft wirklich die dämlichsten Missverständnisse mit drin verbaut, um ja nich nach 24 Episoden schon nen Kuss zu haben - das wäre ja zu schnell. (Mir ist es eher zu langsam.) Sex kommt sowieso generell nie vor. Da ja alle Chars rein (pure) sein müssen - weil die Fans es so fordern. Also auch kein Fortschritt möglich.


    Das ist einfach öde. Und es nervt, dass über 90 Prozent der Romanzen so sind. Gute wo man die Chars mag - wo auch mal Fortschritt ist ... sind echt selten. (Meistens ist die Vorlage dann weder Shounen noch Shoujo. Jousei ist selten ... aber bei Seinen gibts manchmal bessere.) Entweder kein Fortschritt. Oder Chars doof.