Beiträge von Lebbo im Thema „"Nicht schon wieder ein Isekai!"“

    Nachdem ich mir nun mal die aktuelle Sommer- und die kommende Herbstsaison angesehen habe, muss ich wieder feststellen, dass ich um ein Genre schon seit langer Zeit einen sehr großen Bogen mache: Comedy


    Es gab sicherlich positive Ausnahmen bei mir in den letzten Jahren, die ich "lustig" und unterhaltsam fand. Da stand die Comedy aber nicht im Mittelpunkt bzw. war nur ein Beiwerk, wie z.B. bei Netojuu no Susume. Denn da war der MC und die Situation dieses Gender Bender so schrullig und unterhaltsam, dass es mir durchweg gefiel. Dazu kam noch, dass ich die Serie als durchweg romantisch empfand, was die witzigen Momente immer mehr in den Hintergrund abdriften ließ.
    Aber der "japanische" Humor, der ja doch durchaus vielschichtig sein kann, war mir schon ein immer eine Spur zu over the top und mittlerweile muss ich feststellen, dass er mich im Animebereich nur noch langweilt und kaum noch Überraschungen bietet. Vielleicht ist es gar nicht die Art oder Weise wie hier Humor gezeigt wird, sondern die immerselben Konstellationen, Trigger und Grundsettings, die mich bei anderen Genres nicht so stören wie hier. Hier erwarte ich mir mehr Kreativität und Abwechslung, was gerade in dem Genre sicherlich schwieriger ist als bei einem Shonen und einem Sportanime, die doch klarere Strukturen aufweisen hinsichtlich Figurenkonstellation und Handlungsverlauf. Vielleicht lege ich hier dann auch (unfairerweise) zu viel Wert auf die Charaktere, aber bei einer Komödie brauche ich gerade diese von Grund auf witzigen, sympathischen Charaktere mit ihren Macken und Eigenarten, die den Zuschauer von Szene zu Szene treiben und unterhalten können mit ihrer Denkweise, mit ihren inneren Monologen, mit ihren Charakterzügen. Aber so eine Serie wie Hinamatsuri, die ja doch positiv von der Allgemeinheit aufgenommen und von vielen als sehr lustig empfunden wurde, stieß bei mir mit eben diesem beschriebenen Langeweilerarchetyp von MC auf zunehmendes Desinteresse nach ein paar Episoden. Es sind wohl auch die Autoren, die meinem Gefühl nach austauschbare Schablonen schreiben, die wiederum über eine vermeintlich lustige Situation gelegt werden und leider nicht andersherum, d.h. dass die Zeit bei Charakteren dann eben in irgendeiner Aneinanderreihung von Banalität und Austauschbarkeit liegengelassen wird, die es für mich aber benötigen würde, um mich auf solche Serien zu freuen.