Beiträge von Horst_Humpendiek im Thema „"Nicht schon wieder ein Isekai!"“

    @Lebbom
    Ich finde auch, dass Serien, die eigentlich gar keine Komödien sind, oft die lustigeren Momente haben. Bei Komödien, also denen, die fast nur aus Humor bestehen, ist der Humor entweder zu krachledern oder die Figuren sind auf eine unsympathische Weise zu doof. Die letzten Animes, die durch und durch Komödien sind, und mir sehr gefallen haben, waren meine ich Sunred und die ersten beiden Staffeln von Milky Holmes und die sind schon fast 100 Jahre alt. Außerdem ist es selten der Humor, weswegen mir die Komödien gefallen, sondern eher, weil ich die Charaktere sympathisch find (bei den beiden eben genannten trifft beides zu).

    Solche (nie eindeutigen) Schlagwörter machen das alles auch nur unnötig kompliziert, im schlimmsten Fall geht es irgendwann mehr darum, über die Definition zu streiten, als um das eigentliche Thema. Im Grunde genommen geht es doch nur um Inhalte, die häufiger auftauchen und die uns nicht gefallen. Zumindest käme mir das als erstes in den Sinn.

    Zitat

    Auch darüber, dass sich der Begriff "Genre" schlecht definieren lässt

    Dann nimm doch ein anderes Wort, denn "Niedliche Mädchen" oder Isekai könnte man mit dem gleichen Recht Genre nennen, wie Fantasy oder Komödie. Es gibt ja keinen Grund, bestimmte "Gemeinsamkeiten" auszuschließen.


    Wie viele Komödien leben von schwer zu übersetzenden Wortspielen? Die meisten Komödien, die ich kenne, setzen auf einfältige Figuren und Slapstick, beides geht auch bei der Übersetzung nicht verloren.


    Ich kann mit folgenden Inhalten wenig anfangen (obwohl es natürlich immer Ausnahmen gibt):


    Sport
    Eigentlich unterscheiden sich Sportgeschichten oft gar nicht so sehr von Battle/Action, aber ich bevorzuge dann doch das Martialische, zumal es auch in der Realität nur recht wenige Sportarten gibt, die ich interessant finde. Sobald es sich um einen "Hybriden" wie aktuell Harukana Receive handelt, stört mich Sport aber nicht die Bohne.


    Krimis
    Krimis (und Thriller) finde ich meistens ziemlich langweilig, zumindest dann, wenn die Aufklärungsarbeit im Vordergrund steht.


    "Reine" Komödien
    Doofe Figuren und Slapstick nutzen sich schnell ab, außerdem mag ich doofe Figuren in der Regel nicht und selbst wenn sie mir doch gefallen, sorgt die fehlende Substanz dafür, dass sie es mir irgendwann nicht mehr tun. Es gibt schon einige Komödien, die ich gut finde, aber die haben (meistens) etwas mehr zu bieten als den "üblichen Humor".

    Den Ero, den die nicht-japanische Community Ecchi nennt
    Und ich Pennälererotik. Über einzelne Ero-Szenen kann ich hinwegsehen, aber wenn der Ero im Vordergrund steht, mache ich einen großen Bogen um den Anime/Manga. Ich finde ihn albern und spätestens dann, wenn etwas passiert, was nicht einvernehmlich ist, ist er auch sexistisch und verachtenswert. Hier zeigt sich Japan von seiner dunkelsten Seite: Sexualisierung von Kindern, Verharmlosung/Verherrlichung von sexueller Gewalt, ein patriarchal-geprägtes Frauenbild usw. Vor allem leiden auch die Persönlichkeiten der Figuren unter dem Kram, egal ob sie ständig spitz wie Nachbars Lumpi sind oder die Opfer des kruden Humors.

    Seifenoper-Dramatik
    Ich mag zwar leichtherzige Geschichten lieber, aber zu einem guten Drama sag ich nicht nein. Weniger gut sind Dramen oder dramatische Ereignisse, wenn die Gefühle zu übertrieben dargestellt werden und die Figuren sich zu künstlich doof verhalten.


    Dark- & Edgy-sein
    Nichts gegen leicht melancholische Geschichten oder dystopische Settings, aber wenn alle ständig nur leiden und ein schreckliches Ereignis dem nächsten folgt, schalt ich schnell ab.


    Modernes Isekai mit wahlweise einem Gary Stu oder Jämmerling
    Ich hab die Geschichten sogar gemocht, damals, als es noch Schülerinnen waren, die plötzlich in einer Fantasy-Welt gelandet sind. Eigentlich mag ich die Geschichten mit Heldin immer noch, aber die mit männlicher Hauptfigur kann man meistens vergessen. Unbesiegbare Helden im Stil von Kenshiro find ich ja sogar gut, das Problem ist nur, dass die modernen Helden keine Kenshiros sind, sondern Lauche mit Superkräften. Oder Leute mit Komplexen, die die Figuren aber nicht tiefer machen, sondern nur nerviger.