Beiträge von Horst_Humpendiek im Thema „Yagate Kimi ni Naru (Bloom into You)“

    Episode 13
    Ich bin, als die Serie anfing, eigentlich davon ausgegangen, dass sie zumindest bis zur Aufführung geht, stattdessen hört sie an einem vergleichsweise belanglosen Zeitpunkt auf.


    Insgesamt gesehen find ich die Adaption in Ordnung. Ich kenn die Handlung aber schon, was bei Dramen eher ein Nachteil ist, außerdem kommen beim Anime die Schwächen des Mangas stärker zur Geltung. Die Inszenierung hat mir gefallen, auch wenn der Anime ein paar Standbilder weniger hätte haben können (s. Abspann diese Folge).

    Sayaka gefällt mir von den Figuren am besten, dementsprechend hat mir auch die Episode gefallen. Ich frag mich, ob ihre "Freundin" von damals ihre Gefühle nur verneint oder nie etwas empfunden hat. Normalerweise halte ich überhaupt nichts von "Nur eine Phase", aber ich geh mal davon aus, dass die Autorin in einem Yuri-Manga so eine Einstellung nicht propagiert.

    Mir ist der ganze Konflikt aber schon zu künstlich kompliziert. Wäre Yuu wirklich aromantisch, wäre sie damit zufrieden (soweit ich gehört hab, sind aromantische Menschen das), aber man merkt ja wie gesagt, dass sie Touko eigentlich liebt, also sind ihre Worte nur leere, poetische Hülsen. Touko wiederum müsste eigentlich psychisch krank sein, so sehr wie sie sich in ihren "Wahn" steigert, aber das soll sie wohl nicht sein, zumindest wird es nie angedeutet. Es wird der Anschein erweckt, als ob es ausreicht, die Schwester zu bewundern und ein paar Sprüche von Familie und Angehörigen zu hören, aber das erklärt ihre Fixierung natürlich nicht. Für so eine tiefgreifende Persönlichkeitsstörung (wenn sie denn eine wäre, ist sie eben nicht) müsste schon mehr passiert sein oder Touko hatte schon vorher eine. Für mich ist daher auch alles, was Touko betrifft, der große Schwachpunkt der Geschichte.

    Episode 5
    Die Folge unterstreicht für mich, dass Yuu eigentlich schon längst in Touko verliebt ist, das aber nicht wahrhaben will bzw. kann, weil sie nicht (so wie Touko) Schmetterlinge im Bauch hat. Bezeichnend ist ja, dass sie sich sogar wünscht, dass sich ihre Gefühle ändern (damit sind natürlich ihre Gefühle gegenüber Touko gemeint). Dabei übersieht sie nur, dass sie Liebe vielleicht einfach anders empfindet als ihre Senpai.

    Für beide. Jemand, der unglücklich verliebt ist, fühlt sich dabei ja nicht besonders gut. Liebeskummer sollte Yuu kennen, selbst wenn sie noch nie verliebt war, denn in Medien (inkl. Shoujo-Mangas) und im sozialen Umfeld gibt es immer jemanden, der unglücklich verliebt ist. Wenn die Freundin indirekt wegen einem selbst unglücklich ist, dann leidet man auch selbst darunter. Normalerweise würde eine Freundschaft das nicht aushalten. Die Autorin löst das Problem mit Gleichgültigkeit und das finde ich wie gesagt ziemlich unglaubwürdig. Es soll ja offenbar nicht so sein, dass Yuu keine Liebesgefühle empfinden kann.

    Episode 2
    Jetzt, in animierter Form, fällt mir erst richtig auf, wie seltsam Yuus Laissez-Faire-Einstellung gegenüber Toukos Gefühlen eigentlich ist. Sei es der Kuss (der bei Bekannten wohl normalerweise zu einigen wütenden Worten geführt hätte) oder ihre Reaktion auf das Liebesgeständnis. Selbst wenn Yuu aromantisch sein würde, müsste ihr zumindest bewusst sein, welche Konsequenzen die einseitigen Gefühle von Touko hätten. Man merkt doch, dass die ganze Konstellation ziemlich künstlich ist.