Beiträge von Eliholz im Thema „1. Advent - Hirune-hime: Shiranai Watashi no Monogatari“

    Da bin auch auf @Eliholz Erklärung gespannt, warum man denn da nicht stringent geblieben ist

    Ich bin mir nicht 100%ig sicher, was du meinst, aber ich gehe davon aus, dass du dich fragst, warum man die beiden Welten so stark hat übereinander lappen lassen?


    Das geschieht nicht nach dem Reveal mit der Mutter, sondern schon als Kokone den Bösewicht aus dem Traum wiedererkennt. Als Morio in den Traum mit einsteigt, wird es noch deutlicher und Kokone erwähnt es auch an einer Stelle, dass ihre Träume in letzter Zeit immer enger mit der Realität verknüpft sind. Am Anfang in der Schule meinte sie noch, dass sie diese Träume schon lange nicht mehr gehabt hatte - der Auslöser dafür ist die Gurke (?) am Altar der Mutter, die der Vater eigentlich zu früh dort hingelegt hat, weil er wusste, dass er jetzt Probleme bekommen würde und wahrscheinlich so um Unterstützung der Mutter bittet. Die Mutter aktiviert also wieder die Träume von Kokone.


    Für mich kommt es daher nicht verwunderlich, dass es am Ende dann in diesen Wachtraum driftet, in den Kokone auch jeden um sie herum mit hineinreißt. Das wäre dann die nahezu vollständige Verschmelzung der beiden Welten, die wieder endet, als Vater und Tochter gerettet sind. Insofern sehe ich deine Aussage

    Sowas meine ich aber mit Plothole. Da verschwimmen dann die beiden Welten...oder sollte das dann der "letzte" Wille der Mutter gewesen sein?

    als korrekt und ich hoffe der Altar der Mutter, das plötzliche Auftreten der Träume und der immer stärker werdende Einfluss dieser sind Hinweis genug darauf, dass die Mutter in dieser Form Einfluss auf die Handlung nimmt. Das ist natürlich ein äußerst fantastisches Element, wobei es in der Realität keine übernatürlichen Dinge erlaubt.


    aber dass eine Maschine dann eigenständig handelt...und eine andere Route einschlägt und dann auch noch den Weg selbst findet

    Als Kokone und Morio in Heart schlafen, aktiviert Morio vorher die Spracherkennung. Entsprechend handelt Heart nach ihrem Ziel Shijima Motors. Er bekommt an der Tankstelle dann ein neues Ziel von Morio, entscheidet sich aber, dass sein altes Ziel Priorität genießen sollte. Seine künstliche Intelligenz setzt also nochmal eins drauf. Er war am Ende nicht wirklich nötig, aber es war eine gute Art und Weise die künstliche Intelligenz in einem Auto zu demonstrieren, auch für die anwesende Presse.
    Heart ist ein Geschenk des Großvaters an seine Tochter Kikumi, der Mutter von Kokone, gewesen, die diesen mit ihrem Programmcode getuned hat (ich denke nicht, dass es der gleiche wie auf dem Tablet ist, sondern ein angepasster wegen dieser schon fast menschlichen Entscheidungsmöglichkeiten).


    Mehr Angst, mehr Verzweiflung

    Na na, das soll immer noch ein Familienfilm sein :p


    Darauf dass die Erwähnung der Olympischen Spiele jemand stören könnte - wär ich auch nie gekommen.

    Mich störte das auch nicht, aber der Code existiert halt schon seit fast 20 Jahren und damit also kurz nach der Jahrtausendwende. Ich denke, dass das auf den einen oder anderen schon ziemlich früh wirken muss, aber mir ist das auch egal. Es kann auch ne Parallelwelt sein und die olympischen Spiele in Japan als Aufhänger ist doch okay, weil das ein megawichtiges Event für Japan ist und eine Parallele zur echten Welt darstellt und wo auch jedem die Wichtigkeit klar ist, ohne dass diese groß erklärt werden müsste.


    Fand noch jemand die Dinger so lustig, die wie so Fahrradfahr-Trainingsgeräte aussahen, auf denen die Leute da radelten um den Roboter zu bewegen? Weiß nich ob das Absicht war, dass das so amüsant anmutete. (Denke aber schon - es soll halt die lockere Stimmung unterstreichen und ist was anderes als wenn man Leut gezeigt hätte die an nem Hightech-Screen mit Tasten und Joystick die Waffen steuerten.)

    Man darf dabei nicht vergessen, dass es sich dabei um Kokones Traum handelt. Vieles hängt auch mit ihren Vorstellungen davon zusammen. Was kennt sie? Was kennt sie nicht? Sie ist kein High-Tech-Geek wie Morio, aber kennt zumindest nen Haufen mechanischer und elektrischer Geräte von ihrem Vater.

    Für mich ist es wie bei Neal das zweite Mal gewesen, das ich den Film geschaut habe und auch ich habe den Rewatch keineswegs bereut. 9/10


    Gleich einmal vorweg:
    Klarer Bonuspunkt für einen allein erziehenden Vater. Etwas, das einfach viel zu selten auftaucht und allein deswegen direkt schon mal Interesse hervorruft. Die Art seiner Erziehung war auch komplett anders als man es normal von einem einzelnen erziehenden Elternteil erwarten würde, was natürlich auch seiner Persönlichkeit zugrunde liegt. Ihm fiel es z. B. nicht leicht über seine verstorbene Frau zu berichten, obwohl er wusste, dass er vor allem seiner Tochter von ihr erzählen sollte. Dass einem das in Form von Märchen/Geschichten leichter fällt, ist nachvollziehbar und es ist auch der Punkt, der ihn zu einem besseren Vater macht als der, der er anfangs noch zu sein scheint. Der Reveal, dass Ancien die Mutter zur Vorlage hat, ist nicht ohne Grund das Highlight des Films.


    Auch gefallen hat mir, dass Kokone kein direkter Klon ihres Vaters oder ihrer Mutter ist (kein Autofreak oder AI-Geek), aber trotzdem signifikante Eigenschaften übernimmt (wie dass sie sich nichts sagen lässt). Diese Punkte im Zusammenspiel kommen mir in der Bedeutung viel zu selten in Anime vor, wobei es sicher auch zum Großteil daran liegt, dass in Anime selten auf die Eltern eingegangen wird. Das dadurch entstehende Familiengefühl ist jedenfalls was ganz besonderes.


    Das Thema der künstlichen Intelligenz hat mir ebenfalls sehr zugesagt. Heart war schon kuhl, in der Traumwelt oder der Realität, als er versucht hat die beiden selbstständig nach Tokyo zu bringen, als er die beiden darüber reden hörte. Rebellisch ist er auch noch, denn auf Morio hat er nicht gehört, als er sagte, dass er nach Hause fahren solle!


    Die Traumwelt ist interessant. Träume bewältigen Probleme und sie tun es mit Magie! Ich mag auch die Parallelen zur realen Welt. Magie als Softwareprogramme, die Arbeitersklaven als Firmensklaven, der Dämon für die Unsicherheiten, Ängste, den inneren Schweinehund oder gegen Ende die Fledermäuse, als der „Bösewicht“ vermutlich was schlechtes über den Großvater verbreiten wollte (dass er nur den Wunsch seiner Tochter erfüllen wollen würde), was ja zu seinem Übernahmeplan gehörte. Die Fledermäuse wären dann all die negative Publicity aus den sozialen Netzwerken.


    Wo ich Lebbo zustimmen muss, ist, dass der Endkampf wirklich etwas zu lange gewesen ist und dass man die Zeit z. B. dafür hätte nutzen können, den Tod der Mutter etwas näher in die Geschichte einzubinden. Nicht, dass es nötig gewesen wäre, aber man hätte die Zeit sicher sinnvoller nutzen können.



    Die Idee mit der Traumwelt war ganz nett - hätte man aber nich unbedingt gebraucht. Es war relativ schnell klar, dass das Bezug zur normalen Welt hat.

    Um stattdessen irgendwelche trockenen Dialoge zu den Hintergründen der Mutter, dem Vater und der Firma des Großvaters zu haben, die wahrscheinlich mehr Zeit eingenommen hätten? Die Träume sind nicht dazu da, alles auf ewig geheimnisvoll klingen zu lassen.


    Schwachpunkt für mich waren vor allem die Charaktere, welche eher eindimensonal waren

    Unwahr. Ich habe oben schon was zum Kernmerkmal des Vaters geschrieben sowie ein bisschen was zu Kokone. Kokone ist nicht nur naivfröhlich (das wäre dein Schmähwort „eindimensional“), sondern auch pflichtbewusst und selbstständig. Sie macht sich Sorgen um die Ernährung ihres Vaters und kommt im Haushalt allein zurecht. Sie ist voller Tatendrang, zieht ihr Ding durch, ist bosshaft und lässt sich von niemandem etwas sagen. Sie macht sich Gedanken um ihre Zukunft (Universität) und erläutert dahingehend auch genauere Pläne am Ende des Films, wie sie ihren Weg finden könnte. Sie hat außerdem ihre eigene spezielle Weise mit dem Tod ihrer Mutter umzugehen: Sie hat sie nie wirklich kennengelernt, entsprechend wird die Neugier behandelt wie sie mehr über ihre Mutter wissen möchte. Gleichzeitig erzählt sie in der Schule Lügen, um Fragen dazu aus dem Weg zu gehen (sie sagt ja, ihre Mutter käme aus Deutschland). Außerdem ist sie sportlich (und Morio nicht, haha). Und jetzt habe ich noch nicht einmal ihre detaillierte Körpersprache erwähnt. Sie ist nicht schüchtern, scheut keine Nähe, stellt sich nicht, wenn sie neben nem Typen schläft und achja, Schlafen. Sie ist ne olle Schlafmütze: Prinzessin Nickerchen :D


    Hähähä, „eher eindimensional“ was zum Kuckuck? Muss ich noch mehr zum Vater erzählen? Selbst der Großvater ist nicht eindimensional trotz geringer Screentime. Morio wahrscheinlich schon eher, muss ich fairerweise dazu sagen.


    Es war auch sehr schnell klar wer der Bösewicht war^^

    Setzen, Thema der Geschichte nicht erkannt. Sechs. :p
    Wenn die SMS mit „Das ist ein Bösewicht“ vom Vater nicht Hinweis genug war, dass die Geschichte kein Krimi ist, dann weiß ich auch nicht.


    Diese "Wechseln" sind aber ab der Mitte des Films immer mehr verschwommen und haben für mich auch nicht immer Sinn ergeben

    Ich kann gerne aufklären. Ich hab mich ausgiebig mit dem Film beschäftigt und müsste auf fast alles eine Antwort haben. Sicher auch auf Lebbos erfundene Plotholes (:p)


    Hirune-hime (Ancien und das magische Königreich)


    Regisseur Kamiya Kenji, u. a. Ghost in the Shell SAC oder Eden of the East, denkt seit jeher sehr progressiv, was auch in seinem Film über Prinzessin Nickerchen (Hirune-hime) zutage kommt. Ein zentrales Element sind autonom fahrende Autos, doch nicht jeder findet das dufte. So stoßen verschiedene Generationen und Sichtweisen hier aufeinander und wollen ihre eigenen Interessen durchsetzen. Narrativ auf zwei Ebenen verpackt - Kokones Traumwelt sowie die Realität - erzählt dieser Anime eine Zukunftsvision mit moralisch zeitgemäßer Botschaft.


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    Randfakt: Videospielkomponistenlegende Shimomura Youko, u. a. Kingdom Hearts oder Xenoblade Chronicles, zeigt sich für den Soundtrack verantwortlich. Vor Hirune-hime hatte sie seit über 10 Jahren nichts mehr für Anime komponiert, insofern ist es für Fans von ihr sicherlich ein besonderes Ereignis sie außerhalb von Videospielen zu hören. Aber auch für die, die sie noch nicht kennen, gilt es hoffentlich, dass sie von ihrer Musik verzaubert werden.




    Die Community von Nigatsu plant den Anime für den ersten Advent gemeinsam zu schauen und hier im Thread zu besprechen. Der erste Advent ist schon diesen Sonntag und leitet ein kleines Adventsprojekt ein, über das man hier mehr lesen kann. Jeder ist dazu eingeladen beizutragen und ich hoffe, wir haben dabei alle eine Menge Spaß~