Beiträge von Inasu im Thema „Dororo“

    Gefällt mir enorm gut. Deshalb überrascht es mich etwas, dass hier verhältnismäßig viel kritisiert wird (sofern bei den paar Kommentaren überhaupt von „viel“ die Rede sein kann), aber gut, so ist das halt manchmal.


    Die Story hat was von Pinocchio, natürlich nur ganz entfernt und düsterer, japanischer sowie weniger moralisch. Vielleicht ist es schon fast ein bisschen zu bedrückend, aber ich mag das eigentlich. Der kleine Dororo kommt zwar ein wenig nervig daher, bildet mit seiner positiven, kämpferischen Art aber einen Gegenpol zu der ganzen Trübheit.


    Am interessantesten ist natürlich Hyakkimarus Menschwerdung bzw. Vervollständigung. Je weiter sie voranschreitet, desto schwieriger wird es für ihn. Vorher hat er ja weistestgehend instinktiv reagiert, beinahe roboterhaft. Trotz seiner Behinderungen schien er wenig Probleme gehabt zu haben. Es macht beinahe den Eindruck, als würden sich in dieser finsteren Welt nur diejenigen gut durchschlagen können, die nichts sehen, hören und fühlen. Nun wird er zum einen physisch angreifbarer, da er immer mehr seinen eigenen Körper einsetzt anstatt Prothesen. Hinzu kommen Schmerzempfindungen und Sinne, die sowohl helfen als auch ablenken können. Zum anderen wird er auch durch seine Emotionen verletzlicher. Man hat in der aktuellen Episode ja gesehen, dass es nicht nur die körperlichen Verletzungen sind, die ihn schwächen. Nachvollziehbar, dass ihn die Fähigkeit zu hören so aus der Bahn wirft. Sicherlich wird er sich in den nächsten Folgen auch immer mehr des ganzen Elends um ihn herum gewahr.

    Interessant war der Kommentar des Priesterseminar, dass man auf ihn aufpassen sollte. Wird Hyakkimaru böse oder sie ist das mit den roten Flecken gemeint?

    Wahrscheinlich schon. Und eigentlich ist das ja auch nur folgerichtig. Negative Gefühle gehören auch zum Menschsein. Bin sehr gespannt, wie sich das entwickelt.

    Als es danach sogar konkret hieß, dass sie beim Feldlager von Soldaten wäre … naja, was macht eine Frau in einem solchen Setting schon in einem Lager voller männlicher Soldaten …

    Genau das dachte ich auch, aber dann fiel mir wieder ein, dass solche Dinge in Animes gerne beschönigender dargestellt werden, als sie in Wirklichkeit ablaufen würden. Dass es vorher so aussah, als hätte sie sich im Fluss untenrum gewaschen, war mir zwar aufgefallen, aber die Szene hatte ich in dem Moment schon wieder ausgeblendet. Insofern hat es mich trotz aller Andeutungen überrascht. Hut ab, dass die Situation des Mädchens so schonungslos und realistisch dargestellt wird. Ihr Gesang bekommt durch die letzte Szene etwas Zwiespältiges. Er hat zwar eine positive Wirkung auf Hyakkimaru, sie selbst beruhigt sich aber auch damit, während sie ihre Arbeit erträgt. Wahrscheinlich singt sie deshalb den ganzen Tag und das Singen bedeutet mehr, als einfach nur ein nettes Lied auf den Lippen zu haben.