Beiträge von Neal im Thema „Reise-Thread“

    Städtereisen. Besonders als man gerade Erwachsen wurde und noch wenig € verschwenden konnte, machte es tierisch Spaß mit seinen gepackten Taschen in irgendwelchen Mehrbettzimmern zu pennen um den Tag in Museen oder Parks zu verbringen. Unter all den Jugendlichen bis Zwanzigjährigen hatte ich mich aber irgendwann wie Onkel Herbert auf dem Spielplatz gefühlt, zumal große Städte auf Dauer auch hektisch sind. Während den letzten Jahren nahm ich demnach keine weitere Städtereise mehr in Angriff.


    Fahrradreisen. Da Fahrräder sowieso eine weitere, große Leidenschaft sind versteht sich das von selbst, immerhin 450 km umfasst meine bislang längste Tour. Gemütlich Kilometer für Kilometer abspulen, die Natur genießen und an schönen Orten die Seele baumeln lassen. Ohne verkrüppelte Knie würden mich sogar längere Trekkingreisen reizen, zumindest ordentliche Tagestouren gehören aber auf beinah jeder sonstige zum Programm.


    Gruppenreisen. Man verbringt den Tag in Museen oder Parks, diesmal aber mit anderen Gleichgesinnten, welche den Tag auch in Museen oder Parks verbringen möchten. Ein Großteil meiner Reisen entfällt noch immer auf geführte. Einfach weil es mehr Spaß macht als allein in die weite Welt loszuziehen, man sich weniger mit kulturellen Differenzen auseinander muss und das mitunter aufwendige organisieren einer Reise entfällt.


    Reisen auf eigene Faust. Mit dem Alter keimte der Wunsch nach Gemütlichkeit verbunden mit einer größeren Privatsphäre. Obwohl solche Reisen recht anstregend sein können, verreise ich von Jahr zu Jahr häufiger auf diese Art. Ähnlich wie beim erkunden mit dem Fahrrad müssen kaum bis keine Verpflichtungen eingehalten werden, der Alltag lässt sich überwiegend selbst bestimmen und das Ziel schließlich auch. Auto mieten, Hotel mieten und los geht's.


    Reisen sind ein essenzieller Part, welche mich nun seit der Geburt begleiten. Meine Eltern meinten das der Bub an die frische Luft gehört, selbst wenn es einmal finanziell eng stand (Arbeiterfamilie), wurde einfach irgendwo im Grünen das Zelt aufgeschlagen. Mit 16 bekam ich eine Jugendreise nach Norwegen geschenkt und bald darauf folgte die erste interkontinentale... natürlich nach Japan. Ziele in Amerika (Süd/Nord), Ostasien und halb Europa habe ich inzwischen angesteuert, allerdings fehlt noch Australien und Vorderasien auf der Wunschliste. Tatsächlich soll sogar bei dem Thema mein Verhalten nicht idealistisch geprägt sein, stattdessen setze ich mich auch bewusst mit den hässlichen Seiten des Tourismus auseinander. Während man in armen Ländern ständig mit Bettlern oder Betrügern zu kämpfen hat, drängt sich in reichen Ländern ein zunehmender Verlust der eigenen Identität ins Bewusstsein. Besonders drastisch wurde mir das auf Island verdeutlicht. Die Isländer reagierten massiv angepisst darauf, dass 2 Mio. an Reisefreudige jedes Jahr ihre Insel mit 400.000 Einw. überrennen, und obwohl man meinen Aufenthalt dadurch dezent verdorben hatte, empfand ich es als eine spannende Erfahrung. So verändert sich das eigene Bild vom Reisen dann doch immer wieder auf neue. Waren die ersten noch vom Drang geprägt möglichst viel neues aufzuschnappen, steht inzwischen und unter anderem auch im Vordergrund, wie ganze Kulturen durch den Tourismus geprägt sind.