Beiträge von Neal im Thema „Das iPhone Gedankenexperiment“

    Ist auch nicht so, dass jeder alles was relevant ist wüsste. Ich hab bspw. keine Ahnung wie man Stahl macht. Oder woran man Trinkwasser erkennt. Oder wie Ziegelsteine hergestellt werden. Lehm + brennen? Aber wo den Lehm hernehmen.

    Es wäre auch nicht nötig alles zu wissen, dafür gibt es schließlich die Gemeinschaft in welcher sich jeder ergänzt.
    Trinkwasser: Abkochen, Regenwasser sammeln, einen simplen Filter bauen (Kohle -> Sand -> Kiesel)
    Ton: An Bachläufen sammeln, kann getrocknet verarbeitet werden. Und am besten mit Stroh/Pflanzen vermengen.


    Mein Vater hatte als Kind zum Spaß mit Fallen gejagt, ein größeres Thema war es gewesen das Tier danach korrekt auszuweiden. Vor allem weil es keine Messer mehr gäbe. Gerade jetzt im Sommer wird auch in jedem besseren Museum wieder Experimentalarchäologie betrieben, solche Vorführungen sind wirklich spannend und sehenswert. All die ganzen Experten oder Survival-Fetischisten würden nach der Apokalypse sowieso bloß Wetten abschließen, wer schneller eine neue Zivilisation aufgebaut bekommt. ^^

    Wir sind immer noch nicht an dem Punkt angekommen, an dem wir 100% "umweltfreundliche" Energiequellen benutzen können.

    80% würden auch schon eine Menge bewirken. Man gelangt dann schnell an einem Punkt zwischen dem, was möglich sein könnte und schließlich möglich ist. Windkraftanlagen z.B lassen sich hier im Süden kaum noch ohne jahrelange Rechtsstreite aufstellen, stattdessen wird lieber weiter fleißig in Kohle investiert.


    Unabhängig davon mache ich mir bei einem solchen Szenario wenig Sorgen um die Menschheit, durch das noch vorhandene Wissen erleichtert sich doch einiges. Es müsste nicht erst über Jahrtausende wieder Stahl erforscht werden (Kupfer -> Bronze -> Eisen), in der Landwirtschaft ist vieles perfektioniert und um die Gefahren durch dreckiges Wasser weiß man auch. Die größte Hürde läge im Wiederaufbau einer Zivilisation bzw. den ersten Jahren bis dahin.

    Das Experiment krankt daran, dass sich ein iPhone bloß in einer hochtechnisierten Zivilisation herstellen lässt. Sprich: Würde man diesen Zustand tatsächlich wieder erreichen, bestünde überhaupt keine Notwendigkeit mehr einen Fluch aufzuheben. Mit Faustkeilen lassen sich keine Prozessoren mit einer Strukturgröße von wenigen nm herstellen.


    Mehr noch, durch das Zurücksetzen des Istzustands um 200.000 Jahren wären auch alle irreversiblen Schäden an der Natur durch den Menschen behoben. Mammuts oder Dodos müssten nicht geklont werden, Weltraumschrott gäbe es keinen und dem Klima geht es prima. Wir überspringen mit unserem noch vorhandenen Wissen einfach schädliche fossile Energieträger und entwickeln gleich umweltfreundliche Alternativen. Schlussendlich wird sich dieser Fluch als größter Segen für die Menschheit entpuppen, man sollte die Hexe also töten damit nicht alles wieder im Status Quo endet.