Beiträge von Hitsu im Thema „Reviews: Fachpresse vs. User“

    Also ich schreibe ja selbst Reviews mit gestellten Exemplaren der Publisher und ich kann guten Gewissens sagen, dass ich und auch andere im Redaktionsteam mit Sicherheit nicht korrupt agieren! Wir arbeiten gewissenhaft und versuchen mit den Texten auch das wiederzugeben, was wir mit dem Spiel bzw. dem Produkt insgesamt gefühlt haben. Wenn es mal überschwänglicher wird, das gehört auch mal dazu, dann ist es ernst gemeintes Lob. Natürlich kann ich hier nicht für alle Redaktionen sprechen, aber ich bin mir sicher, dass ein Großteil ordentlich und auch zuverlässig zu versuchen agiert. Wir bekommen keinen Bonus und auch keinen Entzug an Exemplaren, wenn wir etwas stark kritisieren.


    Ich für meinen Teil lese recht gerne Reviews. Einfach weil ich in dem Bereich selbst arbeite und auch gerne sehe, wie andere Fachschreiber eben jenes Spiel oder anderes Spiel sehen. Als erfahrener Leser, weiß man ja auch, wo und bei wem man lesen möchte. Man merkt ja sehr schnell, welcher Schreiber einem zu liegen scheint. Wenn das übereinstimmt, dann liest man dort gerne wieder und kann auf das Urteil durchaus auch mal Gewicht legen. Man hat schließlich die Auswahl und kann in diesem Punkt ganz differenziert sein, also selbst schauen, wo man was lesen möchte. Eine gewisse Kompetenz gibt es dann eben schon.


    Bei Usern kommt es ganz drauf an. Auf random User Meinungen gebe ich nicht so viel. Man kann es registrieren, aber nicht großartig mehr. Hier stimme ich Eli zu. Es kommt auf den User an. Wenn man diese kennt, dann kann man deren Meinung auch besser einschätzen und in diesem Kontext bewerten. Es gibt einige User hier, auf deren Meinungen ich auch wert lege und mich überzeugen lassen kann. Ansonsten blende ich viele User Meinungen aus, weil diese in vielen Fällen alles andere als fundiert sind. Ein "ist mega geil" oder "ist totaler Schrott" ist in keinem Maß reflektiert noch hilfreich. Nein danke.


    Letztendlich weiß man für sich selbst ja vor allem, welche Spiele man mag und kann auf diesem Gefühl auch Wert legen. Also selbst probieren und sich seine Meinung machen. Nichtsdestotrotz wird der Tenor der Fachpresse als Ganzes auch gewisse Tendenzen aufzeigen, sodass man ein Spiel in entsprechende Qualitätsdimensionen schon verankern kann. Und natürlich kann solch ein Text nicht objektiv sein. Sehr wohl aber kann der Text sachlich, kompetent und kohärent geschrieben sein, sodass man diesen nachvollziehen kann. Ein Schuss Eigendynamik ist immer dabei. Ich bewerte Beatem Ups tendenziell auch immer besser und deeper als andere, die davon weniger Ahnung haben. Ist eben so. Im Hinterkopf spielt bei mir schließlich auf Folgendes mit: Ich versuche die Leser für das Spiel etc. zu begeistern, weil es wirklich toll ist. Und dann gibt es eben einige sehr überschwängliche Sätze im Rahmen dieser Sachlichkeit. Vollkommen normal. Davon werde ich auch nicht kehrt machen beim Schreiben.