Beiträge von Neal im Thema „Das Animejahr 2019“

    Das größte Ereignis des Jahres war sicherlich noch die Schlacht zwischen Kemurikusa und KF2 gewesen. Wobei ich weder dessen Ausgang noch dem Kräftemessen selbst etwas abgewinnen konnte. Da geplant war, dass KF in einem neuen Universum ausgeschlachtet werden sollte, bin ich zwar froh darüber wie streng die Fans ins Gericht damit gingen, um es einmal milde auszudrücken. Schlussendlich ist durch diese Niederlage aber auch das endgültige Ende des Franchise besiegelt worden. Zeitweise gibt und gab wieder Bemühungen für einen dritten Anlauf, welche bislang alle im Sand verlaufen sind. Und Kemurikusa profitierte dadurch zwar massiv in puncto Popularität, schlussendlich wird man den Anime nun aber auf ewig mit Kadokawa vergleichen.


    Ansonsten muss ich meinen Schlusssatz vom letzten Jahr revidieren:
    Das neue Jahr wird garantiert besser, weil es nicht schlechter verlaufen kann.


    Wie man sich doch täuschen kann. Die Animeindustrie leidet ja seit Jahren schon unter einer immer stärkeren Hollywood-isierung, als das einerseits mehr und mehr alte Serien wieder aufgewärmt werden (müssen), während andere längst bis zum letzten Tropfen ausgeblutet sind. So gab es auch 2019 kaum noch nennenswertes zum anschauen. Was für ein trauriger Ausklang des Jahrzehnts. Jedenfalls fehlt es stark an neuen Impulsen und der Bereitschaft, nicht bloß eine möglichst große Masse anzusprechen, also das übliche Elend eben. Der Einfluss westlicher Produzenten wie Netflix führt darüber hinaus dazu, dass immer mehr Anime ihre Identität verlieren, um sich stattdessen westlichen Normen unterzuordnen. Von daher wage ich die Prognose, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis Themen wie Diversität und politische Korrektheit eine größere Rolle als die eigentliche Handlung einnehmen. Der erste "Mutmach"-Anime für Frauen steht bestimmt schon in den Startlöchern.