Beiträge von chibi` im Thema „Der Corona-Thread (Diskussionen/News)“

    Wenn man doch merkt, ohne Regeln klappt es so gar nicht, warum wird man nicht früher tätig? Wir haben doch bereits Erfahrungen aus den letzten Monaten. Die 4. Welle propagieren uns Experten und auch das RKI (als Einrichtung des Bundes!) seit Monaten.
    Klar hatte die Politik zunächst kein Interesse, weil Wahlkampf und dann hatte sie kein Interesse, weil geschäftsführend und die Wahlsieger natürlich kein Interesse, weil es unterschiedliche Positionen in dem Thema gibt.
    Niemand wollte nur irgend jemanden auf den Fuß treten oder sich unbeliebt machen. In NRW ist man jetzt schon im Wahlkampfmodus für die Landtagswahlen. Die Länder hätten ja durchaus auch selbstständig tätig werden können. Lange Zeit bestanden sie ja auf die eigene Zuständigkeit und der Bund hätte nichts zu melden.


    Ich finde schon, dass die Politik eine Mitschuld trägt.


    Das der Egoismus Bestandteil unserer Gesellschaft ist, auf allen Ebenen, sollte eigentlich angekommen sein. Das Alter spielt dabei auch absolut keine Rolle.


    Im Grundsatz bin ich bei dir und ich glaube auch jeder normal denkende Mensch sieht das ähnlich: Eigenverantwortung. Jeder hat die Möglichkeit. Aber das mit der Eigenverantwortung ist halt so eine Sache. Nicht nur bei Corona.
    Klimaschutz, Tierschutz, ...
    Alles Dinge, wo ich als einzelnes Individuum mein Teil zu beitragen könnte. Ganz aus freien Stücken. Ich finde es doof, wie Tiere gehalten und geschlachtet werden? Konsum einschränken und bewusst Fleisch kaufen, was aus entsprechend "tierfreundlicher" Produktion kommt. Wer macht es - wenige, weil dann sticht der Preis ja die Vernunft.
    Klimaschutz? Auch hier könnte man selbst tätig werden. Da sind wir btw. auch schnell wieder bei Vieh- und Landwirtschaft... Bewusstes Konsumverhalten, Stromverbrauch reduzieren, nachhaltiger (ein Smartphone muss nicht jährlich und auch nicht nach zwei Jahren ausgetauscht werden, dass hält auch fünf Jahre)...


    Eigenverantwortung funktioniert fast nie. Das einzelne Individuum wird die Verantwortung fast immer weiterschieben. Leider.

    Bei uns musste extra ein Testraum mit verantwortlichem Personal eingerichtet werden, damit die Ungeimpften jeden Tag getestet werden können.

    "Muss"? Es gibt meines Wissens nach keine Verpflichtung des Arbeitgebers, selbst zu testen. Er könnte also durchaus von den "Ungeimpften" (oder denjenigen, die ihren Impfstatus nicht offen legen wollen) einen "Bürgertest" verlangen.
    Der Aufwand für kleinere Unternehmen dürfte sich durchaus in Grenzen halten, sich von ein paar Mitarbeitenden täglich den Test zeigen zu lassen...
    Aufwendiger dürfte das eher in großen Unternehmen sein.


    Aber gut... Das bekommt man in Deutschland seit jeher nicht hin. Gastronomen, also die, die auch jetzt wieder mit am Lautesten klagen, haben es ja auch nicht flächendeckend hinbekommen, Gäste zu kontrollieren. Dabei wäre es eigentlich ein Leichtes gewesen, den Großteil auf Reservierungen umzustellen. Aber hey. Deutschland ist nicht nur in der öffentlichen Verwaltung was das Thema Digitalisierung angeht total hinten dran...


    Und Weihnachtsmärkte... hier in Köln hat man sich dagegen entschieden, den Impfstatus am Eingang zu kontrollieren bzw. allgemein den Zugang zu kontrollieren. Würde ja angeblich nicht auf jeden Weihnachtsmarkt gehen und vermutlich waren sich die Veranstalter (die ordentlich Miete für die Buden kassieren) auch einfach zu fein, selbst nochmal Geld in die Hand zu nehmen.
    Nun also: 2G ja, aber kontrolliert wird "stichenprobenartig" durch Polizei und Ordnungsamt. Gestern war man natürlich medienwirksam auf den Weihnachtsmärkte unterwegs... Aber klar hat man die personellen Kapazitäten das jetzt quasi täglich zu machen. Nicht.


    Es ist einfach unfassbar, wie sich die Politik auf allen Ebenen um gezielte und effektive Maßnahmen drückt.

    Ich glaub Impfpflicht trauen die sich einfach nicht weil die Angst haben dass das dann gerichtlich wieder kassiert wird.

    Die Impfpflicht muss dann natürlich rechtlich sattelfest sein. Eine Impfpflicht ist grundsätzlich mit unserer Verfassung vereinbar. Man muss sie halt begründen. Wenn sie gerichtlich einkassiert wird, ist das Gesetz schlecht ausgearbeitet.
    Das sie inzwischen kein Tabuthema mehr ist, bestätigt, dass eine Umsetzung möglich scheint.


    Nur haben wir gerade Koalitionsverhandlungen unter Beteiligung der FDP. Und die "Freiheitsrechte" hat sich die FDP da ja besonders auf die Fahne geschrieben.

    Selbstverständlich reicht das Impfen nicht und es reicht noch weniger, wenn die Impfquote zu gering ist. Es wurde von Anfang an kommuniziert, dass die einfachen Verhaltensregeln weiterhin gelten. Auch für Geimpfte.
    Es wurde bereits auch im Sommer angedeutet, dass Auffrischungen früher nötig sein werden, als zunächst angenommen. Insbesondere in Bevölkerungsgruppen, wo Impfungen erfahrungsgemäß schlechter anschlagen.
    Insbesondere in Bezug auf Varianten und vor allem in Bezug auf die vorherrschende Delta-Variante, die ansteckender ist.


    Das größte Problem ist eigentlich weniger ob Geimpft oder Ungeimpft - wobei Ungeimpfte einen guten Teil dazu beitragen, dass sich der Virus einfacher verbreiten kann, sondern das Verhalten eines jeden.
    Wir stellen Regeln auf und kontrollieren sie nicht. Das fälschen von Impfzertifikaten und/oder Testzertifikaten ist so einfach, weil es nicht richtig kontrolliert wird. Klar, wenn ich nur auf ein weißes Blatt mit Code gucke ob dort negativ oder positiv draufsteht, ob dort "vollständiger Impfschutz" steht, dann hast du null Aussagekraft...
    QR-Codes scannen? Machen in Deutschland die wenigsten.Weder Gastronomie, noch Veranstalter, noch Clubs oder Kinos.
    In anderen Ländern ist das wesentlich strikter gehandhabt. Das ist ein Faktor.


    Man ist einfach nur noch frustriert, dass sich inzwischen jeder vor der Verantwortung drückt.


    Während das RKI wieder bei der Empfehlung von deutlichen Kontaktreduzierungen angekommen ist, wird in Köln der Auftakt der 5. Jahreszeit gefeiert. 50.000 Menschen (geschätzt) dicht an dicht ohne Schutz. Mangelhafte Kontrollen der 2G-Regelung. Den Faktor, dass auch Geimpfte infiziert sein können vollkommen ausgeklammert.
    Ein Massenexperiment. Vielleicht bringt es uns ja weiter, wenn die Zahlen in zwei Wochen nicht deutlich steigen... Wahrscheinlich tritt aber eher das ein, was jeder erwartet: Zahlreiche Corona-Fälle mit eindeutigen Bezug zum Party-Exzess im Zülpicher Viertel in Köln.


    Aber Hauptsache von Impfpflicht reden, 2Gplus eine gute Idee finden und dann vom Kölschen Brauchtum, den man ja nicht ewig verbieten kann.
    Btw.: Martinszüge, bei denen Schutzmaßnahmen sicher einfacher umgesetzt hätten können, wurden abgesagt oder gar nicht erst genehmigt :)



    Die Effektivität der Impfstoffe hängt letztlich nicht an der kurzen Entwicklungszeit. Das ist ja kein Faktor. Sie hängt halt eher daran, dass inzwischen eine Variante vorherrscht, die es vorher nicht gab. Als Delta auftauchte, hat quasi jeder Virologe gesagt: Die Variante ist ein Dämpfer für unsere Impfstoffe, weil sie wesentlich ansteckender ist und der Immunantwort stärker ausweicht.


    Wir werden sehen, wohin sich das entwickelt. Ich hätte ja grundsätzlich kein Problem damit, dass Risiko einzugehen... Dabei geht es aber nicht um Inzidenzen, sondern die Zahl der schweren Verläufe die extrem Kapazitäten in unserem Gesundheitssystem bindet. Das ist ja eigentlich die Krux.
    Das schlimme ist nicht, sich anzustecken. Das schlimme ist, dass die Krankenhäuser aufgrund der vielen schweren Verläufe überlaufen. Die sind nach wie vor in großer Mehrheit unter den Ungeimpften zu finden.


    Btw. auch bei den Inzidenzen gibt es deutlich Unterschiede, die halt belegen, dass die Impfung trotzdem seine Wirkung hat.
    Für BaWü gibt es da genaue Werte, Stand 10.11.2021:


    Inzidenz, vollständiger Impfschutz: 43,7
    Inzidenz, unvollständiger oder kein Impfschutz: 829,2
    Hospitalisierung, vollständiger Impfschutz: 9,0
    Hospitalisierung, unvollständiger oder kein Impfschutz: 543


    In Sachsen sieht das ähnlich aus:
    Inzidenz, vollständiger Impfschutz: 72,2
    Inzidenz, unvollständiger oder kein Impfschutz: 1259,8


    Ich glaube aber, wer sich nicht impfen lassen will, wird es auch nicht tun. Eine generelle Impfpflicht wird rechtlich nicht haltbar sein, deswegen eben die Überlegung, diese nur für bestimmte Berufe einzuführen. Das wird es aber auch nicht bringen.
    Ein Lockdown für Ungeimpfte, wie er jetzt in Österreich geplant ist, wird sehr wahrscheinlich auch zu keiner höheren Impfquote führen. Zumal das eh nicht flächendeckend kontrollierbar ist.


    Seit 10.11.2021 ist die Entgeltfortzahlung bei Quarantäne für Ungeimpfte abgeschafft. Vielleicht ist das ja ein Druckmittel, wenn ich mehrfach in Quarantäne lande als Ungeimpfter...
    Wobei das auch so eine Regelung ist, die mich zweifeln lässt - also an der Beständigkeit.

    Einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung: Wäre die Impfquote höher, würden auch Geimpfte besser geschützt sein und man würde vor allem die besser schützen, die sich gar nicht impfen lassen können, weil tatsächlich gesundheitliche Gründe dagegen sprechen...
    Und nicht irgendwelche Zweifel an den Impfstoffen in Bezug auf "Langzeitfolgen" oder weil man der Meinung ist, eine Impfung wäre eine Art Körperverletzung.


    Das auch COVID-19 Langzeitfolgen haben kann, ist den Ungeimpften hoffentlich bewusst. Auch, dass die Gefahr vor schweren Verläufen deutlich höher ist, als mit Impfung...
    Es gibt mathematisch-logisch, selbst wenn man die schweren Impfnebenwirkungen mit einbezieht, halt absolut keinen Grund... Es gab auch nie einen Grund zu warten. Weltweit wurden innerhalb kürzester Zeit Milliarden Menschen geimpft. Schwere Nebenwirkungen mit längere Folgeerscheinungen oder gar dem Exitus sind verschwindend gering.


    Es ist eigentlich unfassbar. Im Sommer wollten sich viele nicht impfen lassen, weil abwarten und außerdem stand der Sommerurlaub an... Dann mit Fieber und Kopfschmerzen als Impfnachwirkung im Bett liegen war halt uncool. Als die Impfstoffe auf dem Markt kam, ging es noch um Impfneid und das man sich Menschen vorgemogelt haben...
    Die Impfzentren waren ab Sommer total unterbelastet, die Hausärzte wollten unbedingt selbst impfen und die Kommunen sind zunächst in Brennpunkten später quasi überall quasi bis vor die Haustür gekommen...
    Und jetzt wartet man wieder auf Termine. For the lulz.


    Solidarität my ass. Man sieht mal wieder wunderbar, wie egoistisch der Mensch ist :)


    Das Politiker inzwischen Interviews geben, wo sie die Aufhebung von Corona-Maßnahmen damit begründen, dass die Leute es ja so wollten und man ja keine andere Wahl hatte. Nein, die, die laut geschrien haben, wollten die Aufhebung. Die, die sie hingenommen haben, garantiert nicht.
    Es ist absurd, dass wir in Köln gerade bei 200+ Inzidenz den Karnevalsauftakt feiern. 2G auf dem Papier schön und gut. Kriegt doch kein Mensch kontrolliert. Dazu sehen sich ja nicht einmal Gaststätten und Veranstalter in der Lage. Ist ja nur eine Belastung und eigentlich müssten Polizei und Ordnungsamt ja schärfer kontrollieren, dass die, die kontrollieren sollen auch kontrollieren.
    Das ist einfach so unfassbar dumm. Mir fällt kein anderes Wort dafür ein.
    Warum versucht nicht einfach jeder seinen Teil dazu beizutragen. Aus freien Stück. Mit ein bisschen Verstand und Konsequenz. Warum schiebt jeder die Verantwortung woanders hin, so wie der Wind gerade pfeift?


    Konsequenz ist so ziemlich das einzige, was in dieser Pandemie fällt. Auf allen Schienen. Und jetzt diskutiert man über 2G+. Da stellt sich mir ja die Frage, wie man das rechtlich durchsetzen möchte, dass ein Geimpfter und Genesener der sich testen lassen soll und damit ein Stück Papier in der Hand hat, dass er gerade nicht (nachweislich) mit Corona infiziert ist, bevorzugt behandelt werden soll, als jemand, der eben Ungeimpft ist.


    Das viele Geimpfte meinen, die Impfung ist ein Freipass, ist natürlich auch nicht sonderlich hilfreich.

    Und auch hier haben wir wieder ein Bild, dass die Quote der Erstgeimpften zeigt und nicht die Quote der Vollgeimpften. Wie aussagekräftig ist da die Statistik? Das eine Impfung (mit Ausnahme von J&J) nicht reicht, ist ja nicht erst seit der Delta-Variante bekannt. Deshalb gibt es bei diesen Impfstoffen ja auch die Zweitimpfung.
    Die Datenlage zeigt doch, dass die mRNA-Impfstoffe gegen die Delta-Variante noch sehr gut wirken. Astra lässt hier nach, daher ja auch die Empfehlung der Kreuzimpfung, wenn man Astra als Erstdosis bekommen hat.


    Ich denke auch, dass wir um eine Impflicht nicht herumkommen werden. Wenn nicht als Pflicht verkauft, dann sicher dadurch, dass nicht geimpfte mit (mehr) Einschränkungen werden leben müssen, wenn die Infektionszahlen und die Krankenhausbelegungen wieder steigen.

    Inzwischen sind in Ba-Wü 45% vollständig geimpft, 60% einmalig und die Impfung zeigt eine starke Wirkung... nämlich keine.

    Bei dem R-Wert der Delta-Variante braucht es halt eine Impfquote von über 80% für eine Herdenimmunität. Da sind wir mit den knapp 45-50% halt noch sehr weit entfernt von...
    Interessant dürfte auch die Impfquote in der jüngeren Bevölkerung sein. Also von den Menschen, die es jetzt mit den ganzen Lockerungen wieder krachen lassen.
    Bei knapp 37,7 Millionen vollständig Geimpften, hast du halt noch ~46 Millionen Ungeimpfte...


    Eigene Beobachtung: Die vierte Welle, die wir mit Sicherheit haben werden, möglicherweise schon vorm Herbst, ist hausgemacht, weil sich immer mehr Beteiligte nicht einmal an die wenigen Regeln halten, die noch gelten.


    P.S.: Eine konsequentere Haltung bei der Ahndung von Verstößen wäre durchaus wünschenswert. Strafen für das Fernbleiben von Impfungen ist dagegen ein anderes Thema. Die Impfung ist freiwillig.
    Auf der anderen Seite habe ich mich für eine Impfung entschieden und mir eine Dosis mit einem Termin reserviert. Wenn ich nicht kann oder meine Impfung bereits woanders erhalten habe, sag ich halt frühzeitig ab.


    Aber das können viele ja aus Prinzip nicht. Egal ob beim Arzt, bei der Bank oder bei der Behörde... Wobei man mindestens bei bestimmten Ärzten durchaus zur Kasse gebeten werden kann, da Honorarausfall.

    Und mal wieder nur "ein bisschen verschärft". Auf Landesebene wird dann noch "interpretiert" und "verwaschen". Am Ende bleibt dann nicht viel, außer die "Pflicht zum Home-Office". Aber auch nur, weil hier der Bund tätig werden kann.
    Ich war bisher im Wochenwechsel Büro/HO. Habe ich auch gerne gemacht. Wobei uns seit Dezember bereits freigestellt war, durchgehend im HO zu bleiben. Ich sitze lieber im Büro, weil es sich einfach besser arbeiten lässt, als über Remote.
    Nun also mind. bis 15.03. durchgehend im HO. Überlebe ich auch. Habe ich im ersten Lockdown auch überlebt.


    Die "Maskennorm" ist halt... nun ja. Erst: Gar keine Masken, da sie eine falsche Sicherheit vermitteln. Dann heißt es "Alltagsmasken" helfen... Monate später: Nur noch medizinische Masken. Das medizinisch zertifizierte Masken "sicherer" sind, ist ja keine Neuigkeit und die "Alltagsmasken" waren eher eine Notwendigkeit, aufgrund der Verfügbarkeit von medizinischen Masken...
    In Kombination mit diesem gesamten Stückwerk, immer nur ein bisschen, einfach nicht mehr nachvollziehbar.


    Meine Frau jedenfalls freut sich schon auf Herrn Dr. Stamp und Frau Gebauer, unsere beiden FDP-Profiler in der Corona-Krise, die natürlich ihre eigene Suppe kochen. Gerade der Stamp wehrt sich ja mit Händen und Füßen gegen Kita-Schließungen und "Notbetreuung". Ein Appell würde reichen...
    Da kennt er halt einen Großteil der Familien schlecht. Für die gibt es immer einen Grund, die Kinder abzugeben. Selbst wenn sie die Betreuung tatsächlich selbst übernehmen könnten.


    Am Montag erst schilderte mir meine Frau folgende Aussage einer Mutter:
    "Hoffentlich kommt nicht wieder die Notbetreuung. Könnte ich auch gar nicht nachvollziehen: Die Zahlen sind doch stabil."
    - Jap. Inzidenz stabil über 100. Läuft. Bei einem inzwischen mit dem aus dem Frühjahr vergleichbaren Lockdown. Den Kliniken geht auch besonders gut.


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    Ich bin bisher ja verschont geblieben. Auch in der Familie gab es noch keine Fälle. Allerdings durfte meine Trauzeugin und ihr Zukünftiger vor Weihnachten Bekanntschaft mit Corona machen. Sie, gerade 30 geworden, kämpft noch heute mit Spätfolgen und ist weiterhin krankgeschrieben, obwohl sie die Infektion überstanden hat.
    Ihr Freund hat die Infektion besser vertragen und ist wieder "fit" und kann auch wieder Sport machen. Bei ihr sind 30 Minuten Stehen gerade schon Sport.



    Ich kann es halt nicht verstehen. Ja die Einschränkungen nerven auch mich. Auch ich würde gerne mal, als absolutes Kellerkind, vor die Tür. Mit meiner Frau ins Kino. Ins Freizeitbad. Mal wieder gemütlich Essen gehen und einfach einen gemeinsamen Abend "Auswärts" verbringen. Am Freitag feiern wir unseren 15-jährigen Jahrestag unserer Partnerschaft. Wäre ein toller Anlass gewesen. Meine Trauzeugin wollte ihren 30-jährigen "groß" feiern. Sie möchte im Juni eigentlich "groß" heiraten. Wir sind ja inzwischen froh, dass wir im September 2019 uns das Ja-Wort geben konnten. Unsere Hochzeitsgesellschaft war zwar recht "klein" und eine große Feier gab es auch nicht. Aber derzeit ist das wirklich nur noch ein "Verwaltungsakt" und mir tut jedes Paar leid, dass unter diesen Umständen heiraten "muss"...


    Ich schweife ab...
    ...und wäre persönlich einfach mal für einen richtigen "Lockdown" um die Zahlen effektiv zu drücken. Wir in Deutschland wissen ja noch nicht einmal, was ein richtiger Lockdown überhaupt ist.

    Ich denke auch, dass ein halbes Jahr durchaus (nach Frühling 2020) genug Zeit ist, um ein vernünftige Lösung für Homeoffice zu finden.

    Wenn Home-Office nur eine Übergangslösung ist, zumindest in dem Umfang, dann überlegt man sich als Unternehmen zweimal, ob man das Geld investiert. In einer Zeit, wo die Umsätze ohnehin zurückgehen. Du verstehst: Weniger Geld und dann aber mehr investieren für etwas, dass nach der Krise ggfs. ohnehin wieder zurückgefahren wird.
    Ich bin aktuell im Wochenwechsel im Home-Office. Nach Corona sehr wahrscheinlich maximal ein Tag. Auf meinen Wunsch hin. Mein AG bietet mir im Büro einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz. Ich sehe nicht, wo man einen AG dazu verpflichten kann, wenn ICH ins Home-Office möchte, mir Home-Office auf seine Kosten zu ermöglichen.


    Aktuell mag das noch einmal etwas anderes sein. Wobei man hier als AN auch nicht nur fordern kann. Die Alternative ist im Zweifel Kurzarbeit, Urlaub oder Überstundenabbau.

    Es gibt halt immer zwei Meinungen. Ich arbeite bei einer kommunalen Verwaltung und dort auch im Beschwerdemanagement. Beschwerden rund um Corona und den Maßnahmen sind Alltag. Das geht dann auch wirklich in beide Richtungen. Der Friseur, der sich über die Schließungen beklagt hatte ich genauso schon, wie den, der im Sommer sein Unverständnis über die Wiedereröffnung kundgetan hat.
    Klar hätte der Friseur, der sich im Sommer beklagt hat, seinen Laden auch zu lassen können. Nur das dann auf eigene Kosten.


    Genauso ist es auch mit dem Thema Home-Office. Es gibt diejenigen, die es gerne machen würden. Es gibt aber auch diejenigen, die es nur machen, wenn der AG auch wirklich kurzfristig sämtliche Kosten trägt. Also diejenigen, die nicht bereit sind, eigene, bereits vorhandene Hardware, zu nutzen.
    Dass das nicht realistisch ist, muss man nicht diskutieren. Bei uns war bis vor Corona ein Bruchteil der Verwaltung mit HO-Zugängen ausgestattet. Die Hardwareausstattung ist halt auch rein auf stationäres Arbeiten ausgelegt (Desktop-PCs statt Laptops). Das schmeißt du nicht von jetzt auf gleich um.


    Ich glaube halt mit Aufklärung ist es nicht getan - zumindest in Bezug auf die Pflegekräfte. Da geht es nicht darum, ob ich Impfgegner bin oder nicht. Ich arbeite in einem Beruf, wo letztlich der Beruf bestimmt, ob ich mich impfen lassen muss oder nicht. Sprich: Hygienevorschriften.
    Wie gesagt. Es ist ja z.T. schon normal, wenn auch nicht gesetzlich geregelt, dass Mitarbeiter in bestimmten Berufen eine gewisse Immunisierung nachweisen müssen. Vor allem zum Selbstschutz.

    Irgendwie absurd... da steht nun ein Impfstoff, wenn auch in raren Mengen zur Verfügung und die Personen, die sich unabhängig ihres Alters und ihres Krankheitsbildes impfen lassen können (Pflegende und Klinikpersonal) zögern.
    Insbesondere im Pflegebereich gibt es da wohl Skepsis...


    Sicher auch irgendwo nachvollziehbar. Normalerweise benötigt die Impfstoffentwicklung oder allgemein die Entwicklung und Zulassung von Pharmazeutika in der Regel mehr Zeit. Wer sich allerdings mit den Prozessen beschäftigt, weiß am Ende auch, warum. In Kurz: Sie müsste auch in anderen Fällen nicht so lange dauern. Nicht selten verzögert sehr viel Bürokratie den Fortschritt.


    Söder bringt eine Impflicht ins Spiel, zumindest für bestimmte Berufsgruppen. Analog zu den Impfpflichten insbesondere im Kita-Bereich. IMHO auch sinnvoll. Auch wenn es ethisch korrekter wäre, doch erst zu versuchen, aufzuklären um die Akzeptanz zu erhöhen.
    Wir reden hier von Menschen, die tagtäglich mit anderen Menschen zusammenarbeiten, die stark gefährdet sind. Aber es geht hier nicht nur um Schutz der Alten und Kranken, sondern auch um Selbstschutz. Interessant ist hier auch, dass klinisches Personal weniger kritisch ist.


    Und nun bringt ein Europa-Politiker der CSU doch wieder einen Impfausweis ins Spiel, der bei einer Corona-Impfung "Sonderrechte" einräumen soll. Es gibt sicher sehr sehr sehr viele Menschen, die sich liebend gern gegen Corona impfen lassen würden, es aber nicht dürfen beziehungsweise nicht können, weil sie halt nicht dran sind. Die Breite der Bevölkerung wird, nach aktuellen Plänen frühestens im zweiten Halbjahr 2021 die Möglichkeit der Impfung haben.
    "Freies Reisen für Geimpfte"


    Impfgegner und -skeptiker durch Privilegien zur Impfung zu bewegen ist ganz gewiss nicht der richtige Weg. Zumal der Zugang zur Impfung aktuell selbst ein Privileg ist.

    So schlimm kann es denen zum Teil nicht gehen.
    Mein Fahrlehrer erzählt mir heute so von einer seiner Fahrschülerinnen, die nächste Woche einen Friseurtermin gehabt hätte, dass sie gestern nicht zu ihren Friseur konnte, weil Ruhetag. Da denkt man sich: Ab Mittwoch hat man ganz viele Ruhetage, aber den Montag hält man halt trotzdem ein. Andere haben wiederum die Öffnungszeiten erweitert, um noch einmal Umsatz mitzunehmen.


    Ich denke die Branchen, die seit Sommer quasi durchgehend offen hatten, hatten sich die Gelegenheit, ein entsprechendes Polster zu erwirtschaften. Der nächste Lockdown war ja quasi garantiert.
    Schwer haben es da eher der Kultur- und Veranstaltungsbereich...

    Die Zwischenlager sind voll - das ist nicht das Ding. Das Problem ist eher die Versorgung der Märkte. Vor Ort können die nicht palettenweise das Toilettenpapier lagern. Es ist zwar leicht, aber nimmt halt viel Platz in Anspruch. Geliefert wird auch nicht täglich.
    Online bekommt man btw. noch relativ problemlos (jetzt nicht bei Amazon), Toilettenpapier, weil die eben auf die Zwischenlager und nicht auf die Lager der Filialen zurückgreifen.


    Pizzen war bei uns bisher nie ein Problem (Anfang der Woche waren Angebotssorten mal für einen Tag aus...)
    Toilettenpapier, Seife (insbesondere überall wo Sagrotan dransteht, lol), Nudeln, Reis, Mehl und Konserven wird schwierig. Die Welt geht ja gerade unter.


    Die Leute decken sich halt aktuell plötzlich massenweise über Bedarf ein. Die Supermärkte sind nicht darauf ausgelegt, dass Massen plötzlich anfangen, Vorräte anzulegen.

    Da fällt uns Deutschen halt unsere Abneigung gegen "bargeldlose" Zahlung auf die Füße. Wie habe ich letztens auf Facebook gelesen: "Nicht jeder hat Online-Banking, deshalb kann auch nicht jeder Online bestellen." - Das man für Lastschrift einfach nur die IBAN eingeben muss und easy going wurde dann natürlich erklärt...
    Ich werde am Wochenende mal eine Bestellung zusammenstellen. Das Problem an meinem Einkaufsverhalten ist eher, dass ich in der Vergangenheit meist "für den Tag" oder vielleicht "für zwei Tage" eingekauft habe (außer Getränke, die werden inzwischen bestellt).


    Irgendwie muss man aber mal die Hysterie runterschrauben. Hauptsache Toilettenpapier! Die, die nicht horten, bekommen irgendwann ein Problem ^^''
    (Wobei ich hier den Einzelhandel nicht verstehe, wenn ich sehe, dass die Leute stapelweise Packungen raustragen, schreite ich ein... Aber wait. Gewinnmaximierung - die, die heute keins bekommen, kommen vielleicht morgen wieder in den Laden)


    ---
    @Ammi: Deswegen wollte man das öffentliche Leben ja auch nicht derart beschränken und hat gehofft, der Mensch ist vernünftig. Wie schon angedeutet ist die deutsche Vorgehensweise für mich aber insgesamt auch nicht ideal, weil die Infektionsketten aus meiner Sicht einfach nicht weit genug verfolgt werden.


    Ich würde Rückkehrer aus Risikogebieten unabhängig der Symptome testen und in Quarantäne schicken. Ebenso würde ich Kontaktpersonen von nachgewiesen infizierten Personen ebenfalls unabhängig von Symptomen testen. Und dann eben solange bis zum ersten Negativtest (der als Kontaktperson dann natürlich trotzdem auch in Quarantäne muss). Aber dafür haben wir in Deutschland wohl tatsächlich ein Kapazitätsproblem bei der Verfügbarkeit von Tests.
    Damit würden wir die "potentiellen Träger" aber gezielter "wegsperren" und die Ausbreitung verhindern.

    Ich bin vor allem entsetzt darüber, wie Unternehmen, die Millionen Umsatz machen, scheinbar alles "reinvestieren" und keine Rücklagen für "schwere Zeiten" aufbauen und wie schnell nach Hilfe durch den Staat geschrien wird. Auch durch die "kleinen" mittelständischen Unternehmen beziehungsweise Kneipen und Gaststätten. Auf die Idee, mit den eigenen Vertragspartnern zu sprechen (Verpächter, Lieferanten, Mitarbeiter, ...) kommt man wohl irgendwie nicht.
    Da muss die Wirtschaft halt mal die Bremse ziehen und die Gewinnabsicht zurückschrauben. In schlechten Zeiten ist zudem auch Kreativität gefragt.


    (Also nicht wie Vapiano, die Corona nun als Chance sehen, staatliche Hilfen zu bekommen, obwohl sie ohne Corona in einigen Monaten ohnehin vor die Wand gefahren wären)


    Wenn Satire einfach nur pure Wahrheit ist:


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    Viele alte Menschen (Spanien und gerade Italien haben eine noch ältere Gesellschaft) und ein beschisseneres Gesundheitssystem. Dazu kommen dann doch zu spät umgesetzte Maßnahmen und es läuft ein Dominoeffekt, der seine Zeit brauch, bis man denn "gestoppt" hat...


    Sehe ich in Deutschland auch noch kommen... wenn auch nicht so extrem, da unser Gesundheitssystem mehr Kapazitäten hat. Die Kurve in Deutschland zeigt auch steil nach oben (während sie in Südkorea z.B. schon sichtbar abflacht)


    Wobei Südkorea eine andere Strategie verfolgt hat. Während in Deutschland nur getestet wird, wenn man Symptome zeigt und aus einem Risikogebiet kommt oder Kontakt mit einer nachgewiesen infizierten Personen hat, wurde in Südkorea ab einem gewissen Punkt quasi jeder getestet. Unabhängig ob Symptome oder nicht. In Deutschland wird die Dunkelziffer viel höher liegen.
    Deswegen ja auch die Meldungen, dass der Großteil der "Neufälle" von Rückkehrern stammt.


    Die "deutsche Taktik" kann aber nur funktionieren, wenn die Menschen sich nach Möglichkeit selbst absondern und die Regeln beachten. Der Mensch ist nur Egoistisch - daher geht es ohne Ausgangssperren nicht.
    (Ich persönlich würde die Ketten gezielter nachverfolgen und möglichst viele Menschen in Quarantäne schicken)