Finale
Tamayomi gehört wieder in die Kategorie derjenigen Anime, bei denen ich froh bin sie nicht vorzeitig abgebrochen zu haben. So waren die ersten Episoden schon arg durchwachsen gewesen, mit dem traurigen Höhepunkt der "Beta-Episode", auch wenn es schon etwas unterhaltsames hatte überhaupt einmal eine solche zu sehen zu bekommen. Mit den anschließenden Trainingsspielen besserte sich nun der Inhalt aber deutlich bis hin zum großen Finale, welches so spannend gestaltet wurde, dass ich dabei dann keine Minute mehr ruhig sitzen konnte. Ein ganz großes Kino. Während der elften Episode deutete noch alles auf eine Niederlage hin, und angesichts der schieren Übermacht wäre eine solche tatsächlich angemessener gewesen. Schlussendlich durften die Mädchen aber natürlich nicht verlieren und steigerten sich stattdessen entsprechend. Der 3-run Home Run gefiel mir ebenso wie Yomi's finaler pitch, ich hätte nicht gedacht, dass Baseball derart fesselnd sein kann.
Typisch für Sport-Anime mit massiver Besetzung blieben die meisten Mädchen recht blass und oberflächlich auf ihre bloße Position beschränkt, auch etwas mehr SoL hätte ich mir für zwischendurch gewünscht. Grundsätzlich ist es gut, wenn der Sport im Mittelpunkt des Geschehens steht, grundsätzlich würde es auch nicht schaden einmal die Spielerinnen selbst etwas zu vertiefen. Auf einen solchen Sport-Anime muss ich dann weiterhin warten. Dafür konnte ich manches über Baseball lernen, und beherrsche inzwischen immerhin das Grundgerüst des Sports. Allein in qualitativer Hinsicht gewinnt die Serie keinen Blumentopf. Obwohl man sich irgendwann an die falschen Proportionen und unterirdische Animationen gewöhnt hat, bleibt es doch der mit Abstand hässlichste Kirara. Bei einer besseren Aufmachung wäre Tamayomi klar in meiner Top 5 von 2020 gelandet.
7/10