Beiträge von Horst_Humpendiek im Thema „Eindrücke der Herbstsaison 2021“

    Die meisten Animes sind ja Adaptionen und dort ist Werbung für die Vorlage das eigentliche Ziel. Wäre das nicht so, müsste es eigentlich viel mehr Originalwerke geben. Vermutlich rentieren sich die meisten Animes gar nicht, wenn die Verkäufe der Vorlage nicht angekurbelt werden. Und bei den Originalwerken wird auf eine kleine kaufkräftige Minderheit gesetzt, bei der das Alter denke ich keine große Rolle spielt. Wohlhabende Eltern finanzieren ihren Kindern ja durchaus ihre Hobbies oder geben ihnen zumindest ein fürstliches Taschengeld. Außerdem kann sich auch ein weniger gut betuchter Mensch sicher die eine oder andere Bluray leisten, nur eben nicht die von jedem zweiten Anime. Die Verkaufszahlen sind jedenfalls oft ziemlich niedrig. Die weniger gefragten Serien kommen oft nicht mal auf 1000 Blurays beim ersten Volume.


    Hmm, würdest du das auch bei Serien wie Mushoku Tensei sagen? Also Isekai-Serien, in denen der Held in seinem früheren Leben ein NEET gewesen ist, wiedergeboren wird und in der Fantasy Welt seine Bestimmung findet. Kommt der Reiz und Popularität solcher Geschichten nicht daher, dass man sich mit dem Held identifiziert?

    Ja, denn ihre neuen Körper sind so gut wie immer Jugendliche. Wäre es nicht so, müsste sich dieser Anime mit dem Meuchelmörder im Rentenalter an Senioren richten. Es ist doch oft so, dass sich die Autoren mit möglichst skurrilen Ausgangslagen und Settings voneinander abheben wollen, damit niemand bemerkt, dass alles andere gleich ist.

    Wer fällt denn unter Otaku? DER Otaku von dem früher gesprochen wurde, also der, der männlich, Mitte 20 gewesen sein sollte, den gab es wohl in den 90ern. Ab den 2000ern erfolgte dann ein Schwenk in Richtung Teenager und die sind heutzutage die Hauptzielgruppe der Animes (Anime-Otakus wären dann die, die regelmäßig schauen). Jede der angesprochenen Serien, auch 86 (das Medium Light Novel ist für mich der Inbegriff eines Jugend-Mediums), richtet sich mMn an Jugendliche.


    Ich weiß nicht, ob heutzutage Serien noch gezielt an Mecha-Fans vermarktet werden oder ob die Animes schlicht Action oder Abenteuer sind. Bei Kyoukai Senki würde ich aber noch am ehesten sagen, dass es ein typischer Mecha-Anime ist. Megaton Musashi vielleicht auch, aber der ist ja reine Werbung für das kommende Spiel.

    "Gundam" finde ich nach wie vor in Ordnung, aber es überrascht mich, dass der Anime so "gemächlich" ist. In der vorletzten Folge gab's Aufbauhilfe für ein Dorf, die letzte war eine Charakterepisode ohne Action. Wenn der Anime nur eine Saison laufen sollte, wäre das schon verschwenderisch.

    Mir gefällt von den Mecha-Animes Nicht-Gundam bisher am besten, aber auch Megaton ist ganz gut, weil die Serie so einen 90er-Jahre-Charme hat. Von Rumble Garanndolls fand ich die erste Folge auch gut, aber danach wurde der Anime fader. Es ist kein neues Back Arrow.

    Es gibt genau zwei Gründe, ein Kind zur Hauptfigur zu machen:
    - Die Geschichte richtet sich an Kinder.
    - Es gibt einen guten Grund dafür, die Geschichte aus der Perspektive eines Kindes zu erzählen.


    Das Gefühl hab ich bei diesem Anime nicht, zumal sie sich nicht wie ein Kind verhält, sondern wie eine zu klein geratene Teenagerin. Am meisten hat mich aber der Humor gestört, nicht zuletzt wegen dem - für japanische Medien natürlich typischen - abrupten Wechsel zwischen lustig und ernsthaft.