Das Jahr ist nun schon eine Weile durch und daher dann auch mein Rückblick für das Animejahr 2021, das dann doch mal wieder seine Höhen und Tiefen hatte, was ich vor allem in der Zusammenstellung meiner Top und Flop 5 feststellen musste. Wobei ich in der Rückschau wohl sagen muss, dass es eher extreme Tiefen und weniger extrem Höhen hatte und somit eher ein durchwachsenes Jahr war. Wie jedes Jahr hatte ich mir auch 2021 wieder vorgenommen, alte Klassiker zu gucken…und wie so oft habe ich es nicht hinbekommen – aber 2022 dann! Nur Lodoss-tou Senki würde ich als Klassiker bezeichnen, den ich auch gesehen und genossen habe. Ein paar Serien, die ebenfalls schon vor 2021 veröffentlicht wurden und auch positiv in Erinnerung blieben waren z. B. das spannende Banana Fish im 90s Look, das irgendwie doch epische Shoujo Kageki Revue Starlight oder Shoujo Shuumatsu Ryoku, das eine wunderschöne Atmosphäre hatte. Auch überzeugt haben mich zwei Filme und zwar Kimi to, Nami ni Noretara und Momo e no Tegami. Eine Serie aus 2019 hat mich aber besonders überzeugt und zwar so sehr, dass ich dann sogar einen Blick in den Manga geworfen habe: Kono Oto Tomare! Ein Musikganbatte und nicht der letzte in diesem Post, aber mit den beiden Staffeln hatte ich dieses Jahr die meiste Freude, weil es auch etwas Romance hatte, aber auch Figuren, die einem ans Herz wachsen und der Ganbatteanteil kam auch nicht zu kurz.
Bevor ich mir meine Flop 5 zusammengestellt habe, musste ich erstmal durch meine Liste durch und habe gesehen, dass ich doch etliche Serien abgebrochen habe…teilweise sehr spät und dann auch deswegen, weil die Serien irgendwann keine Schauwerte mehr geboten haben. Viele Serien schaffen es auch einfach nicht, den Level an Unterhaltung hochzuhalten und oft ist das Pulver nach ein paar Episoden verschossen. Von daher ist da vllt die eine oder andere Serie nicht dabei dabei, die ich insgesamt schlechter bewertet hätte als die Flop 5. Aber bei der Liste spielten dann auch eine gewisse Erwartungshaltung und die dementsprechende Enttäuschung mit, die dann doch stärker ins Gewicht fallen.
Platinum End
Weil die Serie aktuell noch läuft und doch irgendwie eine Enttäuschung ist, landet es mal auf Platz 5.5. Ich wurde zwar vorgewarnt, dass der Plot Müll ist, aber vom Mangaka von Death Note und Bakuman erwarte ich dann schon etwas mehr. Aber hier sind zu viele Fehlentscheidungen getroffen worden in einem doch interessanten Setting und auch der Start war erstmal ganz nett. Aber die Charaktere sind allesamt ein Totalausfall, vom psychopathischen Bösewicht oder dem unbelehrbaren Gutmenschen als Helden…und die Inszenierung ist viel zu schwach. Das ist auch zu schlecht erzählt, wenn dann irgendwann neue Regeln aufploppen oder Charaktere irgendwelche neuen Rollen bekommen. Zumal ich das System mit den Pfeilen viel zu wenig durchdacht finde. Das ist alles mehr Schein als Sein…es soll irgendwie cool und bedrohlich wirken, aber Spaß macht das nicht. Die letzten Folgen werden sicherlich auch nicht besser sondern ich befürchte das Schlimmste aufgrund der aktuellen Entwicklungen.
Shin Evangelion Gekijouban:||
Hätte ich einen Titel nennen müssen, auf den ich am meisten gespannt bin im Jahr 2021, dann wäre sicherlich auch der letzte Film von Rebuild of Evangelion recht früh gefallen bei mir. Hey, es ist Evangelion und es ist das fucking Finale. Irgendwie muss ich da hyped darauf sein und als er dann auch verfügbar war, habe ich mir schon auch die Zeit genommen, bis ich den Film gesehen habe. 3.33 fand ich schon etwas ernüchternd, aber ich hatte immer noch auf den großen Knall oder DEN einen Twist im Finale gehofft…und ihn nicht bekommen. Als Fan des Franchise mag ich den Film, weil Nostalgie immer mitspielt…von war es okay mit diesem Fanbonus, aber gerade mit der letzten halben Stunde war ich nicht einverstanden. Am Ende ist es nur ein Actionfilm von vielen, ein Film wie jeder andere, der technisch sogar eher hinterherhinkt als ganz vorne mitzuspielen. Demnach kein Film, den man in 5, 10 oder 20 Jahren noch in Erinnerung behalten wird…ganz anders als die Serie damals. Am Ende bin ich nun wohl einfach nur noch froh, dass es vorbei ist.
Wonder Egg Priority / Wonder Egg Priority: Watashi no Priority
War ich von der ersten Episode noch richtig angetan, so wuchs bei mir immer mehr Unmut. Optisch war die Serie top und auch die bunte Action hat Spaß gemacht, trotz dem vielen CGI. Aber die Story…das konnte ich irgendwann nur noch mit dem Kopf schütteln. Und das deutete sich auch immer mehr an, denn es war so eine Abwärtsspirale je näher es dem Ende ging. Die gängigen Mobbingopfer und das total überzogene Drama tat auch ihr übriges. Aber das größte Problem war dann die Auflösung der vielen Ideen, die man zum Ködern des Publikums am Anfang möglichst breit gestreut hatte. Die wurden dann schlecht, dumm oder eben gar nicht aufgelöst und sowas ist dann schon sehr ärgerlich. Da hilft auch die nachgelagerte letzte Episode dann auch nichts, wenn die Zeit dann auch noch verschenkt ist und man dann in die falschen Themen investiert. Es war durchaus ein schwieriges aber auch interessantes Thema und man hätte es aber hinkriegen können, aber am Ende ist man krachend gescheitert.
Fumetsu no Anata e
Als ich im letzten Jahr das PV zu dieser Serie gesehen habe, war ich hellauf begeistert und habe schon einen AOTY vermutet. Aber diese Meinung musste ich schnell revidieren…genauer gesagt war es dann nach dem ersten Arc klar, denn danach kam nichts mehr, was mich begeistern konnte. Die Prämisse mit dem MC, der sich immer weiterentwickelt und durch die Begegnungen dazulernt, hatte Potenzial…aber man ist damit irgendwann stehengeblieben. Dazu kamen dann uninteressante, langgezogene Handlungsabschnitte und am Ende drehte man sich nur noch im Kreis. Man wusste, spätestens nach dem 2. Arc, was im darauffolgenden Arc passieren wird. Der Gegenspieler ist nicht interessant genug, der MC ist zu eindimensional bzw. hat auch zu wenig Schritte nach vorne gemacht und mehr hatte die Serie dann nicht zu bieten. Dabei hätte ich mir es auch wesentlich philosophischer und nachdenklicher gewünscht, aber dann plätscherte es nur noch so vor sich hin und es bewegte sich alles zu sehr in seinen überschaubaren Grenzen…das war wirklich sehr schade und dann letztlich eine der größten Enttäuschungen des Jahres für mich.
Re-Main
Irgendwo in dieser Liste muss auch ein Sporttitel auftauchen und dieses Mal ist es dieser geworden. Mappa hatte in den letzten Jahren schon immer wieder den einen oder anderen Volltreffer bei mir gelandet, aber hier war es dann leider das komplette Gegenteil. Dabei war Wasserball sicherlich anspruchsvoll zu inszenieren, weil es eben die Ebene über aber auch unter Wasser gibt…aber die Serie war auf allen Ebenen Murks. Das größte Ärgernis ist aber das Thema „Gedächtnisverlust“ und es war klar, dass das hier der Knackpunkt werden würde. Das Problem war, dass es als Ausgangspunkt aber dann auch unverständlicherweise nochmal mitten in der Story als Twist genutzt wurde. Das war totaler Quatsch und auch unnötig. Man brauchte all diese Kniffe gar nicht und so rückte die Serie auch immer mehr ins Abseits dadurch. Obendrein kam noch, dass alle Charaktere blass blieben und animiert bzw. produziert war es leider auch mehr schlecht als recht. Es blieb null hängen – bis auf den Fakt, dass diese schlechte Serie eine der größten Flops 2021 für mich war.
Yakusoku no Neverland (2021)
Letztes Jahr noch in meiner Top 5 ist diese Fortsetzung nun auf Platz 1 meiner Flopliste gelandet und das auch mit weitem Abstand. Dabei wurde ich gewarnt, dass es nach der ersten Staffel steil bergab gehen würde…aber so steil? Weniger Mystery und mehr Action habe ich erwartet, aber hier gab es Probleme ohne Ende. Auch als Nichtkenner des Mangas spürte ich zu jeder Zeit, dass hier storyrelevante Elemente weggelassen oder extrem gerushed wurden. Und dieses Gefühl schwang dann auch im weiteren Verlauf und vor allem im zweiten Teil der Serie immer mehr mit. Besonders gestört haben mich aber auch die Entscheidungen der Macher bei manchen Nebencharakteren, die in der zweiten Staffel wieder aufgetaucht sind. Für mich als Zuschauer waren die Handlungen nicht mehr nachvollziehbar und unlogisch. Es war dann irgendwann auch so viel Chaos und so viele Wendungen in der Geschichte, die dann auch den Sehspaß komplett zerstörten. So eine spannende Serie in der ersten Staffel wird dann so verhunzt und das Ende ist auch eine Ohrfeige für alle, die bis dahin noch durchgehalten haben. Das kommt davon, dass man irgendwie eine doch beliebte und interessante Vorlage in eine zweite Staffel quetscht und dann noch so ziemlich alles falsch macht, was man falsch machen kann.
Bevor es zu den Top 5 geht, hier dann auch noch die „Honorable Mentions“ oder eben die Serien, die mir schon noch im Kopf geblieben sind, es aber dann doch nicht ganz in die Liste geschafft haben. Dazu zählten das ungewöhnliche Odd Taxi, das sympathisch Kageki Shoujo!!, das interessante Blue Period und Boko no Hero Acadamia S5.
Ousama Ranking
Ähnlich wie bei den Flops gibt es hier auch eine Serie, die aktuell noch läuft. Die Serie finde ich aber so toll, dass ich sie hier auch nennen muss. Besonders gut gefällt mir, dass die Serie mit den Erwartungen spielt. Dass das hier ein bunter, fröhlicher Kinderanime werden wird, stellt sich relativ früh schon als Fehleinschätzung dar. Auch Bojji als taubstummer Junge und sein Freund Kage sind ein so ungleiches Duo – aber es passt! Es passt so vieles bei der Serie und es ist auch die Liebe zum Detail, die man in jeder Folge sieht und spürt. Zudem ist die Serie gut erzählt, die Charaktere sind schrullig aber auch sympathisch und optisch hat es auch die eine oder andere Überraschung zu bieten. Das ist schon lange kein Geheimtipp mehr und hoffentlich auch 2022 dann auch nochmal in dem Rampenlicht, das die Serie verdient!
Tokyo Revengers
Wenn ich ans Jahr 2021 zurückdenke, dann fällt mir auch diese Serie ein. Sie hat auch durchaus seine Schwächen, aber ich habe mich immerzu unterhalten gefühlt. Weil auch eine spannende, wenn auch simple, Zeitreisenmechanik genutzt wurde. Und gerade weil es so simpel ist und die Serie es auch nicht komplizierter macht als es sein muss, funktioniert das hier sehr gut. Sicherlich gibt es hier und da Plotholes und zu tief sollte man nicht in die Materie einsteigen, aber komischerweise hatten diese kleinen Nebengeräusche bei mir den Unterhaltungsfaktor keinesfalls beeinträchtigt. Die Serie war spannend, dramatisch und auch durchaus brutal – in ihrer Gewalt aber auch was die Handlung betrifft. Als es zum Ende hin etwas repetitiver zu werden schien, hat die Serie aber nochmal eine Schippe draufgelegt und mich dann final überzeugen können. Gerade auch weil der MC Fehler gemacht hat, mochte ich ihn und konnte ihm auch gut folgen auf seiner Reise. Das OP war wohl das, was ich am häufigsten gehört habe in dem Jahr und demnach bleibt mir nur auf eine zweite Staffel zu hoffen, die genauso spannend wird wie diese.
Mashiro no Oto
Ich merke, wie die Kombination aus Musik und Ganbatte immer mehr zu einer meiner Lieblinge wird bzw. geworden ist. Gerade 2021 war ein sehr musikalisches Jahr bei mir und Mashiro no Oto hatte viel zu bieten. Auch diese Thematik „Tradition vs. Moderne“ war interessant, die Musikstücke mit dem Shamisen waren super, die Charaktere in den 12 Folgen hatten auch genug Raum, um sympathisch zu sein, auch wenn hier noch mehr gegangen wäre. Ich war mehr als glücklich mit der Serie, weil sie mich überraschen konnte und dann auch einen guten Spannungsbogen bot mit einem runden Finale. Ich mochte diese Mischung aus diesen Genres so sehr, dass ich dann auch direkt im Anschluss noch das angesprochene Kono Oto Tomare geguckt habe, das sogar noch ein Stück besser war. Und das reicht schon aus, um zu wissen, dass die Serie top war.
Mushoko Tensei S1 & S2
Tatsächlich liefen beide Staffeln im selben Jahr und ich kann es hier auch kurz machen. Woche für Woche hatte ich bei dieser Serie folgende Gedanken: „Wie? Die Folge ist schon wieder vorbei? Wie ist das denn passiert?“ Die Serie ist so kurzweilig und clever erzählt, dass es eine wahre Freude war. Auch die Entwicklung hin zu einer Abenteuerserie hat der Serie für mich nochmal einen positiven Schub gegeben. Die Figuren entwickeln sich klar weiter, es gibt gute Kämpfe, netten Humor und auch hier wieder – wie sollte es anderssein – sympathische Charaktere. Und auch dieses Augenzwinkern, mit dem die Geschichte erzählt wird, gefällt mir gut. Und zu alldem kommt noch, dass es ein Isekai ist, die ich grundsätzlich meide mittlerweile…aber das ist hier die absolute Ausnahme und jede Minute davon hat sich gelohnt!
Beastars S2
Es gibt doch mehr Kritiker bei S2 als ich gedacht hätte. Aber mir gefällt die Serie weiterhin…sehr! Und das liegt auch daran, dass ich die Dinge, die ich in S1 gar nicht unbedingt gebraucht hätte, auch dementsprechend wenig präsent in S2 wurden. Damit meine ich natürlich Haru, die merklich in den Hintergrund gerückt ist…zunächst. Und dafür bleibt auch viel Zeit für Legosi und Louis sowie anderen (neuen) Nebenfiguren. Und gerade bei Erstgenannten muss ich sagen, dass sich viele Serien davon mal eine Scheibe abschneiden könnten. Charaktere mit nachvollziehbaren Konflikten, die sich weiterentwickeln, dabei aber auch nicht perfekt sind. Genau so wollte ich es, der Rest blieb unverändert stark und auch das Finale hatte das Drama, das ich mir gewünscht habe. Auch der OST war super, das OP ist mein LieblingsOP in 2021. Für mich also genau richtig für eine zweite Staffel, die auch so ein wenig überleitet zu einer dritten Staffel. Beastars ist toll!
Nomad: Megalo Box 2
2018 lief die erste Staffel und ganz ehrlich…ich dachte nicht, dass wir hier nochmal eine Fortsetzung sehen werden. Denn was sollte noch kommen? Aber da hatte mich geirrt, denn es kam nochmal ein richtiger Kracher um die Ecke und es hatte auch alles seinen Sinn. Und die Serie ging auch nochmal völlig neue und deshalb umso mutigere Wege. Weg von einem reinen Ganbatte hin zu einem Charakterdram. Ich mochte auch die komplette Rahmenhandlung bzw. diese „Kollibri-Thema“ als Nomade. Das war alles auch so schlüssig und erwachsen mit diesem gewissen Retroflair. Das war genau mein Ding und ich wusste vorher gar nicht, dass ich genau das haben wollte…aber habe es dann umso mehr genossen. Eine Serie, die der Großteil der Zuschauer in ein paar Jahren wohl nicht mehr auf dem Schirm haben wird…weil es auch recht unspektakulär erzählt wird und ein etwas nüchternes aber dafür umso stimmigeres Ende hat, aber bei mir wird die Serie auch in 5 Jahren noch präsent sein. Mein Anime des Jahres 2021!
Was bringt 2022? Sicher auch das Ende einiger größerer Serien wie z. B. Shingeki no Kyojin oder auch Bleach, das noch ein letztes Mal zurückkehrt. Die zwei Titel sind für mich daher auch Pflicht. Aber gespannt bin ich auch auf Uzumaki, Chainsaw Man und Blue Lock, von denen man auch viel Positives liest. Vieles wird auch dieses Jahr wieder sehr kurzfristig angekündigt oder dann auch wieder aufs nächste Jahr verschoben. Für mich gilt aber auch 2022 wieder, mich in der Zwischenzeit an einem oder mehreren alten Klassikern zu versuchen – dieses Mal aber wirklich! :)