Das Finale fand ich gut und typisch für diese Serie, aber nicht so episch wie erhofft. Fargo wirkte ja schon immer sehr..."konstruiert". Die Szene in dieser Ruine war eher merkwürdig, Vargas Flucht seltsam, die Begegnung auf der Straße, auf der sich dann Emmit, Nikki UND dieser Officer "treffen". Naja...aber davon lebte die Serie auch ein wenig. Denn schließlich konnte sie mit viel Stil, tollem Handwerk, diesem kaum greifbaren fast unbesiegbarem Bösen und düster-absurd-komischer Stimmung vor allem in der ersten Staffel vieles ausgleichen. Hier fehlte es mir nun aber einfach an Atmosphäre. Lustigerweise wurde es erst rasant als ein Char aus der allerersten Staffel auftauchte...und zwar Mr. Wrench, der stumm ist und auch nur seinen Job iwie gemacht hat.
Ja, es kann nur an der Atmosphäre gelegen haben, weil viele Charaktere echt Potenzial hatten. Ewan McGregor fand ich in der Doppelrolle genial, auch Varga war nice, Sy war der perfekte Charakter für Fargo und die unscheinbare Rolle der Polizei war eben wie immer dann auch eine eher unscheinbare Figur. Wobei die Deputys in den beiden Vorgängerstaffeln immer diese Verbindung zum "Dorf" und deren Bewohner hatten, dieses Mal gab es nur den Sohn und die andere Polizistin, aber die sind mir kaum aufgefallen. Vielleicht fehlte mir hier eben doch dieser Kleinstadtflair im Kontrast zur "Gefahr"...anstatt dieser Comicepisode hätte man vllt noch ein paar Dinge für die Atmosphäre tun können. Man hatte ja nie "Angst" um einen Charakter, weil Emmit eben Emmit war. Die Bösen waren eben nur Varga und seine Leute. In S2 gabs aber 2 Seiten, Mike Milligan und die Kitchen Brothers, der Indianer....in S1 Lorne Malvo. Auch die Verfolgungsepisode und die Szene in der Bowlingbahn war mir zu viel des Guten. Letztlich gab es in dieser Staffel ja immer wieder dieses eine Thema mit diesem Namen verwechseln. Das ging schon mit der ersten Szene (erste und letzte Szene waren Szenen in einem Verhörsaal), der Angeklagte 1989 hieß dann zufälligerweise noch wie der Ukrainer aka Vargas Mann für die Drecksarbeit, STASI > STUSSY, der Mord an Opa Stussy, Ray vs. Emmit als Zwillingspaar usw usw. Und von mir aus ist diese Staffel auch eine Analogie auf den Kalten Krieg...aber ne, mir fehlte es lange - zu lange - an Atmosphäre. Am Anfang ging es nur um den Streit zweier Brüder und es plätscherte so vor sich hin mit einem kleinen Mord und dann war iwann Ray tot. Der Rest war nur das ungleiche Duell eines Mannes mit sehr schlechten Zähnen und dem Häufchen Elend namens Emmit. Vielleicht war es dieses Mal auch zu gewollt...noch mehr gewollt als sonst mit zu vielen Einflüssen und Ideen wie BMX schon meinte. Insgesamt konnte man sich die Staffel aber schon geben, weil sie eben handwerklich oberste Liga war. Alleine im Finale waren da echt 2,3 brutale Szenen dabei, top gemacht. Aber es ist wohl wirklich so, dass man die Vergleiche mit S1 irgendwann doch (gedanklich) zur Seite schieben muss...dann wird man diese Staffel wohl iwann auch besser finden.
Aber dann kam eben doch wieder sowas: