Beiträge von meyno im Thema „Zuletzt gesehener Film (+Meinung)“

    Frozen 2


    Ich kam erst dieses Jahr in den Genuss den ersten Film von Frozen anzuschauen und war nach dem Film auch sehr froh, dass eine Fortsetzung in diesem Jahr herauskommt. Der zweite schafft es sogar noch mehr Spaß zu machen. Die Handlung ist besser, weil sie rein spannender ist (und ohne einen wirklichen Bösewicht auskommt) und die Figuren sind so stark wie eh und je. Elsa darf wieder schöne Songs singen (und mit ihren inneren Konflikten kämpfen), Olaf hat man sogar noch viel besser in Szene gesetzt als im ersten Film (der eigentliche Star), Anna ist sympathisch wie immer und Kristoff darf diesmal sogar den albernen Backstreet Boy-Verschnitt spielen. Lohnt sich im Kino zu sehen.

    Ich weiß echt nicht, was an Victoria so toll sein soll. Dieses dämliche langweilige Geschwätz der Leute ging mir schon extrem früh auf den Sack. Wenn ich sowas haben will dann gehe ich Samstagabends nach nem Discoabend/ Feier hinter wildfremden Leuten her. Scheiß egal, ob da noch irgendwas tolles kommt, das Schlimmste für einen Film ist jedoch, wenn der Anfang so uninteressant für einen Zuschauer ist, dass er einschläft.

    Nun ja, es ist aber kein gewöhnlicher Samstagabend nach nem Discoabend, sondern ein Film, da ist doch allein schon die Einstellung, wenn man den Film schaut, eine ganz andere. Und zum Einschlafen war der Anfang doch nicht, das verhindert schon allein die unkonventionelle Kameraführung. Ich bin kein Filmexperte, aber ich fand das Geschehen aus dieser Perspektive zu beobachten, höchst spannend. Man weiß wie gesagt noch nicht, wo die Handlung hinführen soll. Das führte bei mir dazu, dass ich den Anfang auch ziemlich eigenartig fand, sogar Schlimmes befürchtet habe (in anderer Hinsicht) und der Film mir sogar anfangs ein wenig unangenehm war. Aber es war etwas anderes und halt auch charakterfokussiert wie Luthan sagt. Nicht in der Hinsicht, dass man die Lebensgeschichte der einzelnen Rollen abhandelt, sondern dass man sich als Zuschauer über die Motivation, Entscheidungen und Beziehung zwischen den Figuren Gedanken macht. Und der Anfang war doch auch ganz drollig (und teils auch ein wenig cringy), wie sich die Typen verhalten haben, aber halt auch wiederum echt. Das hat der Film anderen deutschen Produktionen, die ich gesehen habe, voraus. Es wirkt nicht gekünstelt, man schafft es, wohl auch aufgrund der Improvisation, einfach authentisch zu wirken. Und manchen reicht das halt auch als Unterhaltungsfaktor.


    Ob der Film massentauglich und spannend für ein breiteres und größeres Publikum ist, ist eine andere Frage. Ich würde sagen, eher nicht, obwohl der Film ab der Hälfte ja ordentlich an Fahrt aufnimmt.

    Wieder mal ein paar Filme gesehen:


    Victoria - ein einmaliges Filmerlebnis. Auch wenn der Film nicht ohne handlungstechnische und einige leichte dramaturgische Schwächen verläuft, hat er mich doch sehr überzeugt. Ich bin fast völlig unwissend reingegangen und im Nachhinein auch froh darum. Der Trailer hätte mir den Film sehr verdorben. So wusste man durch die 140-minütige Kameraeinstellung und der damit einhergehenden anzumerkenden Improvisation der Schauspieler stets nie wohin die Reise geht. Die von vielen Kritikern bemerkte Teilnahme und Unmittelbarkeit am Handlungsgeschehen hatte zumindest auf mich seinen Effekt: Der Film war eine Achterbahnfahrt der Gefühle und wird mich sicher noch eine Weile beschäftigen und ist damit einer der besten deutschen Filme, die ich gesehen habe.


    Mean Streets - Robert de Niro in seinem Element. Ich muss sagen, mir hat die Handlung des Filmes nicht so gut gefallen. Sie kam mir viel zu wirr und stellenweise stark zusammenhangslos vor, auch wenn mir bewusst ist, dass solche Szenen das von Scorsese gewählte Bild des Milieus vermitteln sollen. Vielleicht kann ich aber auch einfach nicht die von Scorsese aufgezeichnete Mafiaatmosphäre und -ausstrahlung wertschätzen, weil ich mich in dem Subgenre noch nicht so gut auskenne. Eigentlich gefiel mir die Rahmenhandlung mit Charlie, der auf den draufgängerischen und leichtlebigen "Johnny Boy" (Robert de Niro) in eben diesem Milieu aufpassen musste, gut. Vielleicht kommt meine Kritik auch nur dadurch zustande, dass ich erst vor Kurzem Scorseses großartigen Taxi Driver gesehen habe, den ich definitiv besser fand.


    Black Swan - Lange habe ich gebraucht, um mir den wohl bekanntesten Film von Aronofsky anzusehen und ich würde ihn zu den schlechteren zählen. Was nicht heißt, dass der Film nicht gut war, aber mich haben dann doch zu viele Dinge gestört. Viele Konfliktpunkte wurden mit der Mutter, der Rivalin, dem Lehrer und dem Perfektionsdrang und -wahn nur angerissen und mMn nicht zu Ende geführt. Der Film wirkte dadurch nicht nur überladen, sondern bot am Ende auch eine recht schwache Auflösung. Außerdem waren mir manche Szenen viel zu übertrieben und dramatisch. Das ist zwar typisch für Aronofsky, aber hier hat er mMn zu dick aufgetragen. Positiv in Erinnerung bleiben mir jedenfalls die sehr gute schauspielerische Leistung Natalie Portman und die schön anzuschauende Ballett-Szenen und Ästhetik.


    Dazed and Confused - Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr an die Handlung des Films erinnern und das sagt schon einiges aus. Aber der Film ist mir trotzdem positiv in Erinnerung geblieben. Trotz typischer High-School Überzeichnung und Tropen, fand ich, konnte der Film mit den guten schauspielerischen Leistungen und einem positiven Gefühl und Endeindruck überzeugen. Ich fand ihn wahrscheinlich vor allem wegen der Schauspieler auch irgendwie authentisch.

    Letztens vom nicht so ergiebigen Filmabend:


    Taxi Driver
    Meisterwerk. Den Film werd ich mir noch einige Male anschauen. "You talkin to me?"


    Silent Hill
    Der Film ist definitiv zu lang. Leider auch nicht besonders gruslig, daher fällt er für mich als Horrorfilm durch. Ob die Atmosphäre der Spiele getroffen wurde, kann ich nicht sagen, da nie gespielt.


    The Ritual
    "Neuer" Netflix-Horrorfilm. Leider auch ziemlich crappy: halbgares, langweiliges Drama gemischt mit dumm aussehendem, einfallslosem Monster. Horror-Stimmung kommt kaum eine auf. Leider bleibt sich Netflix in dieser Hinsicht treu.


    The Raid
    Immer noch ein sehr guter Actionfilm, aber dieses mal hat mich die non-existente Handlung doch ein wenig gestört.


    Vor kurzem im Kino angesehen beschäftigt mich "Raw" immer noch teilweise. Das ist normalerweise ein sehr gutes Zeichen, aber ganz zufrieden bin ich mit dem Film dann doch nicht. Festmachen würde ich das weniger an der Handlung des Films grundsätzlich: Eine jugendliche Vegetarierin folgt ihrer Schwester auf eine weiterführende Schule für Tiermedizin (ähnlich eines Internats) und entwickelt mit der Zeit eine Fleischeslust, die überhand zu nehmen droht. Es ist vielmehr, dass mir immer noch nicht ganz bewusst ist, was der Film denn sein will. Manche meinen, er sei als Coming of Age zu lesen, in dem die üblichen Themen Sex, Befreiung von den Eltern und neue Erfahrungen im Mittelpunkt stehen, doch dagegen spricht eine nur in Teilen und manchmal viel zu schnell vollzogene Entwicklung und ein dem fast schon entgegenstehendes, überaus merkwürdiges Ende. Andere nehmen ihn als stumpfen Kannibalismusfilm, der bloß durch die eingehende Behandlung eines Tabuthemas interessant wird.


    Wie auch immer, das Ende und ein paar Entwicklungen fand ich schwach (und was damit impliziert wurde), das ähnelte fast schon einer Karikatur der Thematik. Großartig waren aber der Soundtrack, das Gefühl, das durch die Protagonistin vermittelt wurde - eine geradezu psychotische, schonungslose Atmosphäre und Erfahrung und die explizite Darstellung, die bei einem solchen Film nötig ist, deswegen aber für den einen oder anderen zart Besaiteten auch ziemlich widerlich werden kann. Alles in allem empfehlenswert, da gewisse Dinge einen noch über die Filmlänge hinaus beschäftigen können, auch wenn zum Ende hin nicht alles bierernst genommen werden darf. 4/5

    Ich hab in letzter Zeit ein paar Filme gesehen, zu denen ich hier ein paar Einzeiler schreiben werde (waren meist kaum der Rede wert, u.a. die Neuverfilmung von "It"). Welcher Film mich aber völlig überrascht und sehr beeindruckt hat, war "mother!". Ich hatte schon vorher gesehen, dass der Regisseur von "Requiem for a dream" auch hier Regie führte, doch ich habe bei weitem nicht mit so etwas gerechnet.


    Der Film wandelt sich von einem subtilen Psychothriller, in dem man sich kontinuierlich fragt, was überhaupt gerade abgeht und wo der Sinn des Ganzen versteckt liegt, zu einer phantasmagorischen Allegorie auf biblische Überlieferungen, während es gleichzeitig, in Form von Szenen, die zwischen Wahnsinn und Wirklichkeit liegen, psychologisch vielschichtig bleibt. Die Deutungsmöglichkeiten sind damit natürlich noch lange nicht erschöpft. Es gelingt dem Film jedenfalls in den verschiedenen, sehr unterschiedlichen Abschnitten, die Wirkung der jeweiligen Genres, die es vermischt, zu transportieren, sei es nun Horror, Thriller oder Drama. Ähnlich "Requiem for a dream" ist der Film aber auch harter Tobak, der einen verstört zurücklässt und zusätzlich verwirrt und damit auch für Kontroverse sorgen wird. Das Einzige was sicher ist, ist der Oskar als beste Hauptdarstellerin für die unglaubliche Leistung von Jennifer Lawrence.


    Für mich: 5/5

    Nicht zu vergessen geht damit eines der Hauptmotive des Anime verloren, nämlich die der "Gerechtigkeit". Ist solch eine Ausübung einer Strafe "von oben" zu vertreten (nein, ist sie nicht) und inwiefern verschwimmen die Grenzen zwischen Light und L, muss letzterer doch auch Maßnahmen ergreifen, die gegen das Gerechtigkeitsempfinden sprechen (und im Anime auch von der Polizei als fragwürdig angesehen werden). So ein typischer "Racheplot" verfehlt für mich total das Thema.


    Ich werde mir den Film noch ansehen, aber wahrscheinlich nur um darüber herzuziehen und mir selbt ein Bild davon zu machen, wie eine gute Vorlage verwurstet wird.