Beiträge von Pilop im Thema „Kino no Tabi -the Beautiful World-“

    Schon eine eher seltsame Wahl für die Finalfolge. Zwar hat mir die Geschichte mit den Killerschafen besser gefallen als etliche andere, aber sie wirkte als Abschluss doch eher willkürlich. Schon allein weil die Geschichte selbst so skurril und ohne großen Sinn ist.


    Insgesamt bin ich dann leider auch vergleichsweise enttäuscht von der Serie. Vorab hätte ich sie ja zu den Spitzentiteln dieser Saison gezählt, aber diesen Erwartungen ist sie in keiner Weise gerecht geworden. Ob der Anime jetzt tatsächlich soviel schlechter ist als sein Vorgänger kann ich mangels echter Erinnerung an den ja nicht sagen, aber ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich seit damals nicht dermaßen viel kritischer geworden bin, dass ich bei gleichem Inhalt nun zu einem völlig anderen Urteil kommen würde. Demgemäß glaube ich schon, dass man beim Vorgänger mehr Sachen richtig gemacht hat als hier. Verfehlt erscheint hier jedenfalls die Reihenfolge der Episoden, die dazu führt, dass man lange Zeit völlig befremdet ist von Kinos Verhalten. Geholfen hat es auch nicht, dass man offensichtlich längere Geschichten gehetzt abgehandelt hat. Insgesamt war die Serie für mich deshalb gerade noch durchschnittlich, wobei ich einzelne Folgen schon klar als schwach einordnen würde.

    War eine gute Folge. Wahrscheinlich die beste bisher. Auch wenn mir die Erwachsenen nach ihrer Verweiguerng der Operation und beim Abstechen von Kino zu übertrieben inszeniert waren.


    Ich habe es jedenfalls auch so aufgefasst, dass es ihr Vater darauf angelegt hat Kino abzustechen. Durch die mMn klar künstliche Sprechweise direkt nach der Tat wirkte das bewusst von ihm inszeniert. Die Gründe bleiben hingegen völlig offen, da hier vorher nicht vermittelt wurde, dass er seine Tochter so übermäßig liebt.


    Und während man durch die Geschichte nun weiß wie Kinos Reise begann, woher sie Hermes, ihren Namen und die Idee der drei Tage Aufenthalt hat, wird ihre spätere Persönlichkeit dadurch nicht sehr viel verständlicher.

    Dafür, dass diese Geschichte eine der populärsten sein soll, war sie dann vergleichsweise uninteressant. Der Twist war halt wie ein typisches bittersüßes Ende, wie es die Japaner so gerne haben und wie man es oft genug sieht. Kino no Tabi finde ich wegen der verschiedenen Ideen für die Länder interessant, aber gerade die war hier ziemlich einfallslos. Die Geschichte basiert schlicht auf dem üblichen Schema, zuerst durch eine liebenswürdige Darstellung den Sympathiefaktor der Leute beim Zuschauer zu erhöhen, um ihn dann durch eine tragische Entwicklung zu schocken, die durch eine nachträgliche Erklärung ein wenig relativiert, eben bittersüß wird. Und ich kann nicht sagen, dass ich kollektivem Selbstmord viel abgewinnen kann. Das wirkt schon mehr wie religiöser Fanatismus.


    Keine Ahnung wie viel interessanter die Geschichte durch Kinos Vorgeschichte wird. Ihr Verhalten wirkt ohne dieses Wissens asozial wie immer.

    Ja, ich habe hier auch nicht die Schuld beim Anime gesehen, sondern beim Autor :P: Wobei es mich halt auch schlicht wundert, dass er dieses Szenario in einer Kürzestgeschichte verheizt hat anstatt mehr daraus zu machen.

    Dieses Mal waren schon ein paar nette Geschichten dabei, aber ok, gab ja auch genug Auswahl :wink: Enttäuscht war ich allerdings von Country of Virtue. Hier hat man eine interessante Grundidee in meinen Augen ziemlich verschwendet. Aus dem System hätte man sicher weit mehr machen können als einen Psychopathen in der Lebenskrise.

    Lustig wie viele irritiert sind dass es auch Geschichten ohne Kino gibt

    Angesichts der Qualität der bisher umgesetzten Geschichte mit Kino ist es doch eh zu begrüßen, wenn sich die Folgen um andere Figuren drehen =3


    Von der aktuellen Geschichte hatte ich mir dann während der Episode mehr erwartet, als sie letztendlich geboten hat. Den Ansatz, dass eine Gesellschaft einen externen Umstand als Entschuldigung für fallweises Fehlverhalten heranzieht, fand ich ja an sich nicht uninteressant, nur irgendwie war seine Umsetzung in dieser Geschichte dann doch irgendwie "lustlos".

    Kinos Grund warum sie für die Leute gearbeitet hat wurde hier auch nicht ganz klar: Sie wollte dringend auf den anderen Kontinent und sah in dem Kurswechsel das Versprechen verletzt weshalb sie sauer wurde und sich gegen die Leute gewendet hat.

    Das wurde schon klar, schon allein weil es die einzige mögliche Erklärung war. Befremdlich war eher (wieder mal) wie radikal Kino in ihren Aktionen ist. Sie wirkt bisher eigentlich wie ein ziemlich egozentrischer, kaltblütiger Arsch.

    Im prinzipiellen Ansatz, dass Kino nur als Beobachter verschiedener Gesellschaftssysteme fungiert, sehe ich ja noch kein Problem. Gesellschaftsmodell-Tourismus wäre für mich wenn er gut gemacht ist eigentlich schon Inhalt genug. Nur wenn man dann eine verbindende Hauptfigur hat, die eben nicht nur als reiner Beobachter fungiert, sondern wie zB in Kolosseum das ganze Gesellschaftssystem bewusst und unter gigantischem Blutzoll zu Fall bringt, dann muss man einfach davor oder direkt danach genug über Charakter und Motivation dieser Figur erfahren, sonst ist das einfach nur komplett befremdlich.

    Dafür, dass Kino selbst keine Rolle spielen soll war ihre Bedeutung innerhalb der bisherigen Handlung aber schlicht zu groß. Ich kann nicht eine Figur bewusst die Bewohner einer Stadt dazu treiben lassen sich abzuschlachten und dann so tun als würden die Motive der Figur keine Rolle spielen. Auch bei der aktuellen Folge war sie nicht nur passiver Beobachter, sondern hat aktiv in die Handlung eingegriffen.

    Außerdem sind die Geschichten zu 99% unabhänig voneinander und auch in den Büchern selber gibt es keine eindeutige Chronologie, eine richtige Entwicklung ist kaum zu erkennen. Die Geschichten stehen für sich alleine.

    Weder die Unabhängigkeit der Geschichten, noch uneinheitliche Chronologie bedeuten aber automatisch, dass die sinnvolle Charakterisierung einer Hauptfigur schief geht. Wenn Autoren ihre Werke schreiben, beachten sie das ja in der Regel und bauen ihre Figur auch in unabhängigen, nicht chronologisch geordneten Geschichten entsprechend auf. Ändert man nun aber deren Reihenfolge bzw. lässt Geschichten aus, gehen derlei Informationen natürlich verloren.


    Ob es jetzt wirklich das ist, woran die Serie krankt, kann ich natürlich nicht sagen. Dafür müsste ich die Vorlage kennen (und eben zum Vergleich nochmal die erste Serie schauen, von der ich nicht mehr viel mehr weiß, als dass sie mir gefallen hat). Ich weiß nur, dass mich die Serie alles andere als mitreißt und ich zu Kino als Figur weiterhin keinen Zugang finde.

    Schön langsam frage ich mich ob ich nicht doch wieder in die alte Serie reinschauen soll. Entweder war die wirklich merklich besser, oder ich bin inzwischen kritischer geworden bzw. mein Geschmack hat sich geändert. Auch die aktuelle Folge hat mich jedenfalls nicht so wirklich überzeugt. Zwar fand ich sie besser als die letzte, aber wirklich toll oder interessant war sie für mich nicht. Was der Serie bisher völlig missglückt ist die Charakterisierung von Kino. Und seit ich etwas über die Hintergründe der neuen Serie gelesen habe wundert mich das auch nicht mehr. Angeblich wurden die Geschichten durch Abstimmung durch die Fans ausgewählt. Das würde das Problem dann auch gleich erklären. Dann hätten nämlich nur Kenner der Vorlage die Auswahl getroffen und niemand hätte sich um Dinge wie Charakteraufbau etc. gekümmert, da der Ausgangspunkt eben das Wissen um all das war.

    Gleich vorweg: Ich habe den ersten Kino no Tabi Anime zwar gesehen und er hat mir damals auch gefallen, ich kann mich aber eigentlich null daran erinnern, weshalb ich die aktuelle Serie dann so sehe wie ein kompletter Neueinsteiger.


    Die aktuelle Folge fand ich jedenfalls schwach. Ziemlich gehetzt mit fragwürdiger bzw. fehlender Moral und für einen Neueinsteiger auch null Möglichkeit das "richtig" zu interpretieren (bezogen auf das oben verlinkte Posting, welches die Geschichte aus Sicht der LN erklärt). Kino wirkte da wirklich mehr wie jemand, der aus Rache mal eben einen Massenmord Unbeteiligter ausübt. Bei einem Punkt verstehe ich dann auch nicht ob ich da was verpasst habe oder ob das auch irgendeinen tieferen Sinn ergeben soll. Kino hat also ein Paar getroffen, das zu dieser Stadt reisen wollte, weil es dort so toll sein soll. Dieses Paar musste dann gegeneinander antreten, die Frau hat aufgegeben und konnte wieder abreisen, der Mann hingegen ist gestorben. Dann hat Kino die Frau wiedergetroffen und die hat ihr empfohlen auch dort hin zu reisen? Habe ich das richtig verstanden? Und warum hat die das getan?


    Ich muss allerdings auch sagen, dass ich auch die erste Folge nicht übermäßig toll fand. Während da die Geschichte an sich schon gepasst hat, hatte mir das alles irgendwie zu wenig Wirkung in der Inszenierung.