Beiträge von Horst_Humpendiek im Thema „Kujira no Kora wa Sajou ni Utau“

    Aus Gewohnheit auch noch was zur letzten Episode:


    Episode 12
    Der junge Mann, dessen Namen ich mir nicht mal merkte, gehörte ja eigentlich noch zu den sympathischeren Figuren, aber sein Tod war auch schon wieder alles andere als bewegend, obwohl der Anime es so gerne so gehabt hätte, weil er vorher nur mal ab und zu in die Kamera winken durfte. Damit reiht er sich mit den meisten anderen Figuren ein, deren Tod bei mir auch nur zu einem Schulterzucken geführt hat. Besonders schlimm waren wieder die Szenen mit Pinky, dessen Lied wohl unheimlich sein sollte, aber es war eher unfreiwillig komisch, genauso wie Lycos' böser Bruder, der wohl gerne mit seinem gezwirbelten Bösewichtbart gespielt hätte, wenn er denn einen haben würde. Am Ende hab ich gedacht, dass es besser wäre, wenn Ouni die Hauptfigur sein würde, denn Chakuro kann nichts anderes als weinen und betroffen schauen. Selbst Suou kann noch etwas mehr, nämlich beten. Tolle Helden.

    Schaut eigentlich noch jemand außer Luthan den Anime?


    Episode 11
    Chakuro hat wieder gezeigt, was für ein Schlappschwanz er ist. Weglaufen und betroffen schauen - wie ein wahrer Held. Ich hab es ja schon mal gesagt, ich mag solche passiven Figuren in der Regel nicht. Die Szene mit dem Antagonisten war auch wieder bezeichnend für den Anime. Erst erzählt er den Leuten die Hintergrundgeschichte ihrer Welt (die sie sicher sehr gut kennen werden) und dann überzeugt er sie mit ein paar Worten, nicht nur seine Hinrichtung abzusagen, sondern ihm anscheinend wieder zu vertrauen. Und dann hat er mit einem ganz tollen Trick den Kommandanten zum Sündenbock gemacht. Die Wachen kommen natürlich nicht auf die Idee, Quasi-Gefangene nach Waffen zu durchsuchen. Wie gesagt, erzählerisch ist das alles ganz schwach.

    Episode 10
    Die Folge war schon etwas besser, doch das heißt eigentlich nur: nicht so schlecht, wie die beiden zuvor. Aber irgendwie war das alles auch wieder so wahllos: Eine Badeszene, etwas Humor, ein paar Tränen vom Augenklappenmann (hat man überhaupt gesehen, wie seine Frau gestorben ist?) und der Psycho, der wie auch immer überlebt hat, darf den Narren spielen. Auch wenn er das schon immer war.

    Episode 9
    Es war natürlich kein Geheimnis, dass Nibi sterben wird, das konnte man schon erahnen, als er mitkommen wollte. Aber wie er gestorben ist, das war schon wieder so bezeichnend für den Anime. Ein paar hochmütige Sprüche, als wäre er der Held eines Battle-Mangas, nur um dann getötet zu werden, weil er dem Feind stundenlang den Rücken zukehrt. Obwohl die normalerweise während der Dialoge immer eingefroren sind, vielleicht hat er damit gerechnet. Die tragischen Erinnerungen und Wahnvorstellungen durften nach seinem Tod natürlich auch nicht fehlen. In einem Battle-Anime wäre das alles ja vielleicht noch in Ordnung, denen geht es sowieso um die Action und die kann einiges kompensieren, aber Kujira ist kein Battle. Gefühle mit der Brechstange nenne ich das, in 9 Folgen Kujira gibt es mehr Schicksalsschläge als in 9 Folgen Seifenoper.

    Episode 8
    Wieder einmal waren die emotionalen Momente alles, nur nicht emotional. Ich find einfach, dass alles, was mit den Figuren zu tun hat, nicht gut erzählt wird. Das liegt vielleicht zum Teil an der Inszenierung, aber inhaltlich hält sich die Adaption ja anscheinend weitgehend an die Vorlage, also ist es ein grundsätzliches erzählerisches Problem, das die Geschichte hat. Am schlimmsten fand ich die Szenen mit dem Psychopathen. Immer, wenn so ein Entschuldigungsrückblick kommt, muss ich die Augen rollen, und sein Flehen war dann eher unfreiwillig komisch, nicht zuletzt, weil er trotzdem noch davon spricht, alle töten zu wollen. Wenn er wenigstens tot wäre, aber der kommt bestimmt wieder.

    Episode 7
    Ich finde den Anime nach wie vor viel zu stumpf. Sinnbildlich dafür: Die Szene mit dem Ältesten und die mit der Falle am Ende. Es reicht nicht, die Figur nochmal sagen zu lassen, dass sie ihre Taten bereut, oder sie kurz vor dem Ableben fröhlich scherzen zu lassen, dadurch wird ihr Tod nicht bewegend. Das waren alles Statisten.


    Der Wahnsinnige ist wirklich eine sehr schlechte Figur und Suou wiederum leidet mir zu sehr. Nichts gegen empathische Männer, aber bei ihm ist das schon übertrieben. Und worum ging's eigentlich beim Insert Song, der war irgendwie ziemlich random.

    Episode 6
    Mir hat die Folge dafür etwas besser gefallen. Trotzdem ist der Anime immer noch ziemlich unbeholfen. Wer bildet die Leute eigentlich aus, wer hat von denen Kampferfahrung? Schon damals, als Ouni meisterhaft mit dem Säbel gekämpft hat, hab ich mich gefragt, woher er das eigentlich kann und warum niemand sonst in der Lage war, sich vernünftig gegen die Angreifer zur Wehr zu setzen.

    Episode 5
    Ich find, dass die Geschichte einfach nicht gut erzählt wird. Die Handlung schreitet nicht dadurch voran, dass die Figuren sich entsprechend ihrer Persönlichkeit und ihrer Taten zuvor verhalten, sondern die Figuren verhalten sich gerade so, wie es passt, damit die Handlung in die gewünschte Richtung voranschreiten kann. Gerade bei der Szene mit dem Nous wurde einiges aus dem Hut gezaubert: Willfährige Bogenschützen (wo waren die eigentlich beim Angriff?), Älteste, die ihren (schrecklich egozentrischen) Plan nach ein paar Worten über Bord schmeißen und eine dramatisch-seltsame Aktion von Lykos (wie hoch kann die aus dem Stand eigentlich springen?) Das alles hätte man sich sparen können, wenn sie den Bogenschützen gleich am Anfang gesagt hätten, dass der Wal untergeht, wenn das Nous stirbt.

    Episode 4
    Der größte Twist der Serie ist nicht der Angriff auf den Sandwal, sondern dass sie nun 100% Shounen ist, zumindest kommt es mir so vor (wobei das vielleicht auch ein wenig an der Inszenierung liegt). Damit hab ich nicht gerechnet und es gefällt mir auch nicht so wirklich. Mit Sami ist dann auch gerade eine der wenigen Figuren gestorben, die ich sympathisch fand. Hätte sich nicht lieber Chakki opfern können? Hoffentlich setzen sie sich jetzt wenigstens gegen die Angreifer zur Wehr.

    Im Manga ist es leider nicht besser, ich hab mal in das Kapitel reingeschaut, nur die durchwachsene Inszenierung kann man ihm nicht vorhalten. Die kommt daher, dass das Studio die Panels 1:1 übernommen hat, ohne Rücksicht auf die Unterschiede der Medien zu nehmen. Inhaltlich sind beide Versionen aber fast identisch.


    Ich will die Wendung ja nicht grundsätzlich infrage stellen, aber die Art, wie sie erzählt wird, ist suboptimal. Mich erinnert das alles wie gesagt an einen schlechten Shounen.

    Das hängt alleine vom Autor ab. Es gibt natürlich bestimmte Stilmittel, die man eher bei Shoujo findet, aber die sollten einer guten Inszenierung nicht im Wege stehen, eher im Gegenteil. Hier liegt es auch nicht am Shoujo, die Episode hat mich eher an die bemüht-düsteren Twists aus Shounen-Mangas erinnert.