Wollte nur drauf eingehen weil meyno nach beleidigtem Fanboy klang.
Sind wir nicht alle ein bisschen "Fanboy", wenn wir in einer Diskussion einen Anime verteidigen, der uns gut gefallen hat? Vielleicht war mein Umgangston ein wenig rau, aber mir war das, was Eliholz schrieb ein bisschen zu verkürzt, auf einen Aspekt (Phos radikale Entwicklung) fokussiert, teilweise sehr übertrieben dargestellt und insgesamt damit auch für mich nicht ganz nachvollziehbar. Ich wüsste nämlich gerne (ja als Fanboy, wenn man so will), was andere an dem Anime auszusetzen haben - und das so genau wie es geht. Also sorry, wenn du es falsch aufgefasst hast, Eli, ich halte dich nicht für einen schlechten Menschen, weil du einen Anime, der mir gefällt, nicht magst. :D
Mit deinen Erläuterungen kann ich jedenfalls ein wenig mehr anfangen, danke dafür. Ich denke allerdings, dass du Phos' Entwicklung vor dem tragischen Ereignis vor dem Hintergrund ihrer fröhlichen Natur etwas vernachlässigst:
Natürlich ist ein Bruch da, aber die 180°-Wende und Radikalität, die du beklagst, nehme ich nicht ganz so extrem wahr. Seit dem Treffen mit Shinsha und bei den Begegnungen mit den Admirabilis und den Lunarians macht sich mMn schon ein klein bisschen Schwermut und eine größere Portion Selbstreflexion bei Phos breit, die nicht zuletzt im erstmaligen Aussetzen des Winterschlafs (nach 300 Jahren) mündet. Es lässt sich daher schon eine Tendenz erkennen, dass es eine stetige Entwicklung ist, in der eben Antarcs Tod den Anstoß für eine Veränderung gibt, der Zuschauer bekommt damit schon was mit, finde ich. Was ihm dann halt abhanden kommt, ist sein Sarkasmus und seine Späße, das stimmt. Aber ich finde es auch nicht ganz unrealistisch, dass man nicht fröhlich pfeifend durch die Gegend schlendert, wenn Phos sich zugleich für Antarcs (Achtung, nicht nur irgendeine Person für Phos) Tod schuldig fühlt. Durch die Unsterblichkeitsthematik nimmt das Ganze dann auch eine ganz andere Dimension an, finde ich. (Das Wort Inspiration war vielleicht ein wenig schlecht gewählt, es geht eher um eine Art moralische Schuld, die Phos' dadurch in Ermangelung anderer Optionen, Antarcs Verlust gerecht zu werden, zu begleichen sucht.)
Zur Weiterentwicklung: Ich finde auch nicht, dass Phos glücklich ist. Weiterentwicklung heißt ja auch nicht per se glücklich sein. Phos wollte sich verändern (stärker werden), weil er dachte, sich damit - angespornt durch Shinshas Situation - einen Platz in der Welt zu schaffen. Auf Borts Frage, ob er denn nun froh sei, antwortet ja Phos auch, dass dem nicht so ist. Es ist damit auch ganz sicher keine "Lösung aller Probleme". In anderen Werken ist es durchaus üblich (z.B. Shonen), dass der Hauptcharakter sich weiterentwickelt und an den Herausforderungen wächst, und das tut Phos hier oberflächlich gesehen, indem er mal "mithelfen" kann, aber wirklich glücklich wird er dadurch nicht. Pilop hat glaube ich auch mal die Moral der Geschichte hinsichtlich der Leichtsinnigkeit eigener Verstümmelung zugunsten körperlicher Stärke kritisch angemerkt. Ich habe ja schon angemerkt, dass ich glaube, dass man mit dem Anime einen anderen Weg geht und gerade die Entwicklung von Phos kritisch beleuchtet. Das wird erst viel später deutlich und lässt einen über existentielle Probleme nachdenken, aber vielleicht erst einmal so viel. Deinen Kritikpunkt zur veränderten Physiognomie verstehe ich jetzt übrigens.