Beiträge von Gehdehweh im Thema „Bildungspolitik“

    Naja Hofdienst, Tafeldienst und son Zeug hat man doch auch hier so in der Schule. Was wir jetzt nicht machen ist z.B. den Fußboden schrubben oder so.


    Selbst wenn, weiß ich nicht wirklich obs was bringen würde. In Japan werden die Kids doch ganz anders erzogen mit totalen Respekt vor älteren und den ganzen Kram. Das trägt dann auch dazu bei, dass sie auch wirklich tun was die Lehrer sagen.
    Ich weiß gar nicht, sind die japanischen Schultoiletten denn wirklich soviel sauberer? Auch in weiterführenden Schulen?

    Absoluter Humbug, die ersten Gymnasien unterrichteten gar keine Naturwissenschaften und an Sprachen nur Latein und Altgriechisch zu einer Zeit, als die allgemeine Schulpflicht - und damit Haupt- und Realschule - noch nicht existierte. Das Gymnasium diente vorrangig der Altphilologie und Theologie.


    Ja und in den allerersten Gymnasien haben nackte Griechen ihren Körper gestählt. Ist aber alles Vergangenheit und man muss den Lehrplan auch mal an die Zeit anpassen. Wie gesagt, Gedichte, Philosphie und son Kram ist heutzutage einfach borderline useless, damit konntest du früher vllt. paar Mädels beeindrucken, aber nicht mal dazu ist es heute noch gut.


    Abgesehen davon frage ich mal die praxispredigenden Bildungsökonomisierer:


    Haltet ihr es im Sinne der Demokratiefähigkeit und Mündigkeit für so eine gute Idee, Bürger ohne auch nur ein Grundwissen an Allgemeinbildung in ihr wahlberechtigendes Alter eintreten zu lassen? Geschichte, Politik, Philosophie, Ethik sind ja im Sinne der Zweckrationalisierer hier unnützer Tand.

    Die werden Allgemeinbildung haben. Nur eben andere Allgemeinbildung. Wie bereits gesagt, diese Allgemeinbildung mit Sachen wie Philosophie, Gedichtsinterpretationen ist veraltet. Heutzutage gehören ganz andere Dinge zu Allgemeinbildung, bzw. sie sollten es.
    Und was es mit dem Eintritt in wahlberechtigtes Alter zu tun haben soll weiß ich auch nicht. Geschichte und Politik sind ja völlig in Ordnung. Philosphie dagegen ist was anderes. Welchen Vorteil hab ich denn mit Philosophie wenn ich ins wahlberechtigte Alter eintrete? Und für Ethik braucht man kein eigenes Schulfach, die kann auch auf andere Weisen vermittelt werden.

    In welcher Welt hilft Gedichtsinterpretation denn zum abstrakten Denken?
    Und was soll der Nutzen für die Grammatik sein? Du sagst doch selber, Gedichte nutzen oft irg welche eigenwilligen Satzbau, scheißen auf korrekte Grammatik oder nutzen veraltete.
    Wie Luthan sagt, sowas hat einfach kaum nen Nutzen.
    Früher waren Gedichte allgegenwärtiger, die Leute haben zu ihrer Unterhaltung Gedichte vorgetragen, man galt als besonders gebildet oder angesehen wenn man irg welche Gedichte vortragen konnte. Aber heutzutage juckts einfach keinen mehr, niemand schreibt mehr Gedichte und es interessiert auch keinen ob jemand irgendwelche Gedichte kennt oder interpretieren kann. Es ist halt wirklich so ein alte Leute Thema, ein Überbleibsel aus der Vergangenheit, was einfach nur da ist, weils früher irg. wann mal eingeführt wurde als es noch etwas Sinn gemacht hat.


    Natürlich müssen Schulfächer nicht immer unbedingt den praktischen/ökonomischen Nutzen haben, Interesse wecken schön und gut, aber es reicht vollkommen wenn man sowas als Wahlfach anbietet, dann könnens Leute die's interessiert auch wählen.
    In den Pflichtfächern sollte man aber dann schon praktischere Sachen lehren, die man im Leben später auch benötigen könnte.

    Im Gegensatz dazu weiß ich aber immer noch, wie ich eine Kadenz auflöse, Jazz-Akkorde bilde und eine Tonleiter in jeden Notenschlüssel umschreiben kann, obwohl ich Musik in der Oberstufe abgewählt hatte.

    Und das hat dir wie oft im Leben weitergeholfen? Also außer vllt. beim musizieren oder in deinem Linguistikstudium. Vermutlich nicht. Außer in den genannten Bereichen hat es keinen praktischen Nutzen. Literaturhistorisch hin oder her, wenns einen interessiert kann man es ja wählen, aber ansonsten werden es vermutlich 95 % der Leute nie wieder im Leben brauchen und Geld bezahlen wird dir auch keiner für dieses Wissen. Außer du wirst selber Lehrer und deine Aufgabe besteht nur darin, dieses Wissen weiterzugeben.


    Bei mir wars genau andersrum. Mir hat das Rechtswissen aus der Uni schon öfter mal weitergeholfen, z.B. was Verkäufe auf Ebay angeht, Bewerbungsgespräche und generell bei manchen Teilzeitjobs was die Arbeitnehmerrechte angeht und auch in Mietverhältnissen.

    Kunst wird auch nicht anhand deines Wissens sondern Anhand deiner Bilder bewertet. Und selbst wenn, ist es keine nützliche Allgemeinbildung. Wen juckts in welchem Stil irg. welche Bilder gemalt werden oder wie irg. welche Künstler hießen.
    Musik sehe ich auch nicht als wichtige Allgemeinbildung.
    Religion naja. Auch eher weniger. Hat in der heutigen Zeit nichts mehr zu suchen. Kann man vllt. in Geschichte bissl drauf eingehen.
    Und wtf willst du mit Astronomie? Das ist ja noch spezieller und im fast noch nutzloser im Leben als die anderen 3.


    Wenns jemanden interessiert sollte er diese Fächer eben als Wahlfach wählen können. Aber als Pflichtfach einfach nur Platzverschwendung.


    Da gibt's wichtigere Fächer für die Allgemeinbildung:


    Wirtschaft zum Beispiel. Kaum einer der ausm Abi kommt kennt sich mit Steuern aus. Oder Buchhaltung. Oder generell wie ein Wirtschaftssystem funktioniert, Begriffe wie Angebot/Nachfrage, Inflation/Deflation, Konjunktur und sonstige Grundlagen.
    Recht wäre auch ein nützliches Fach wo man lernt wie man Gesetzestexte liest und ein paar grundlegende Gesetze durchgeht, die einem im Leben weiterhelfen. Vor allem was Arbeitsrecht/Mietrecht angeht, ein paar Handelsgesetze und son paar grundlegende Dinge ausm GG und BGB, wie Schadensersatz, Schuldverhältnisse/Veträge und son Kram eben.
    Oder bissl Heimwerken. Auf Hauptschulen gibt's das manchmal, aber da gibt's Abiturienten die können nichtmal nen fucking Ikeaschrank zusammenbauen oder ein Loch in die Wand bohren. Oder nen Platten beim Fahrrad reparieren.
    Selbst kochen wäre als Fach wichtiger als Kunst oder Musik. So kann man über versch. Nährstoffe lernen, wie man sich ausgewogen ernährt und ein paar anständige Gerichte zubereitet und nicht wie 90 % der Studenten, die das erste mal in ne eigene Wohnung ziehen, sich 24/7 von Fertigfraß, Fastfood oder Nudeln ernähren.


    Alles Dinge die einem im Leben in vielen Situationen weiterhelfen können.

    Zudem sollte man generell einige Fächer ausm Pflichtlehrplan rausnehmen. Wie z.B Musik, Kunst und Religion.
    Vor allem Kunst ist da immer so zum Nachteil für einige. Wenn einer einfach unbegabt beim malen ist, dann ist es einfach so, da kann er lernen soviel er will. Musik isses auch so ähnlich. Ich hab bis heute kein Plan was ein dreivierteltakt ist oder was der Unterschied zwischen ner halben und ner Viertel Note ist. Und wie man den ganzen Scheiß aus Liedern raushören kann erst recht nicht.

    Wie ich festgestellt habe, sind auch manche, die von der Hochschule kommen mit abgeschlossenem Studium unfähig, logisch und abstrakt zu denken und ihr Wissen anderweitig anzuwenden.

    Naja kommt auch drauf an was man studiert. Wenne irg. son useless Fach studierst wie Kunstgeschichte oder sowas, lernst du wahrscheinlich eher weniger wie man mit Gesetzestexten umgeht oder irg. welche Logikaufgaben bearbeitet e.t.c.


    Eigl. müsste man bei unserem Schulsystem eh unten anfangen. Dieses 3-gleisige Schulsystem ist ziemlich fürn Arsch. Eine Gesamtschule mit versch. Leistungskursen, wo auch bessere Schüler den schlechteren helfen können e.t.c. wäre optimaler. So ähnlich läufts ja auch in den skandinavischen Ländern ab. Dort kriegen die auch teils erst ab der Oberstufe richtige Noten.


    Aber so wie hier ist, wo nach der 4. Klasse quasi schon fast deine Laufbahn entschieden wird, isses recht sinnlos. Gibt Kids die entwickeln sich erst etwas später und blühen dann erst in der 5. oder 6. Klasse richtig auf. Leider sind sie dann schon auf der Hauptschule gelandet, wo sie kaum gefördert werden und eh den Eindruck kriegen, dass sie die Versager der Gesellschaft sind. Motivation Fehlanzeige.
    Und Realschule ist eh nichts halbes und nichts ganzes.