Eindrücke der Herbstsaison 2021

  • Die meisten Animes sind ja Adaptionen und dort ist Werbung für die Vorlage das eigentliche Ziel. Wäre das nicht so, müsste es eigentlich viel mehr Originalwerke geben. Vermutlich rentieren sich die meisten Animes gar nicht, wenn die Verkäufe der Vorlage nicht angekurbelt werden. Und bei den Originalwerken wird auf eine kleine kaufkräftige Minderheit gesetzt, bei der das Alter denke ich keine große Rolle spielt. Wohlhabende Eltern finanzieren ihren Kindern ja durchaus ihre Hobbies oder geben ihnen zumindest ein fürstliches Taschengeld. Außerdem kann sich auch ein weniger gut betuchter Mensch sicher die eine oder andere Bluray leisten, nur eben nicht die von jedem zweiten Anime. Die Verkaufszahlen sind jedenfalls oft ziemlich niedrig. Die weniger gefragten Serien kommen oft nicht mal auf 1000 Blurays beim ersten Volume.


    Hmm, würdest du das auch bei Serien wie Mushoku Tensei sagen? Also Isekai-Serien, in denen der Held in seinem früheren Leben ein NEET gewesen ist, wiedergeboren wird und in der Fantasy Welt seine Bestimmung findet. Kommt der Reiz und Popularität solcher Geschichten nicht daher, dass man sich mit dem Held identifiziert?

    Ja, denn ihre neuen Körper sind so gut wie immer Jugendliche. Wäre es nicht so, müsste sich dieser Anime mit dem Meuchelmörder im Rentenalter an Senioren richten. Es ist doch oft so, dass sich die Autoren mit möglichst skurrilen Ausgangslagen und Settings voneinander abheben wollen, damit niemand bemerkt, dass alles andere gleich ist.

    • Offizieller Beitrag

    Ich behaupte ja, dass das Teenie-Tum heutzutage bis tief in die 20er geht. Damit fängt der isekai'te NEET ja gleich zwei Zielgruppen: einmal die Jugendlichen, weil der NEET jetzt Jugendlicher ist oder jemand zu dem Jugendliche aufsehen und einmal die NEETs, die gerne wieder Jugendlicher wären, um all die Mädels/Bois abzugreifen.


    Wovon Anime Profit machen, kann man ja eigentlich recht gut sehen, wenn man sich so ein Produktionskomitee anschaut. Die finanzieren so einen Anime ja auch nicht aus Jux und erhoffen sich dadurch etwas. Musikfirmen, Figurenhersteller, TV-Sender, Mangaverläge, Streamingplattformen etc. sind dort ja häufig zu finden. Selbst Originalwerke kann man so oft als Werbemaschine sehen, wenn die Kohle durch Musik oder Merchandise reinkommen soll.

  • Ousama-Ranking 9
    Der Kampf von Dorshe gegen die Monsterhunde war besser animiert als jede Folge von Shingeki no Kyojin. Das ist schon witzig...und cool zugleich. Das man hier doch so viel Spielraum hat und es zeigt auch seine Wirkung. Ebenso wie der "Wandel" von Queen Hiling und auch der Blick in die Vergangenheit gibt ein immer besseres und runderes Bild ab. Ich finde Bosse noch nicht gut ausgearbeitet, da sind mir noch zu viele Lücken bzw. finde ich seine aktuelle Rolle etwas seltsam bzw. widersprüchlich...aber ob er lange bleibt? Daida kommt irgendwie wieder zurück...durch Bojjis Hilfe.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, denn ihre neuen Körper sind so gut wie immer Jugendliche. Wäre es nicht so, müsste sich dieser Anime mit dem Meuchelmörder im Rentenalter an Senioren richten. Es ist doch oft so, dass sich die Autoren mit möglichst skurrilen Ausgangslagen und Settings voneinander abheben wollen, damit niemand bemerkt, dass alles andere gleich ist.

    Dadurch bekommen wir im Gegenzug immer diese wunderbaren ellenlangen Titel, welche die entsprechenden Ausgangslagen und Settings der Serie hervorheben.


    Isekai mit einem alten Protagonisten der das Zeitliche segnet: Yakuza Reincarnation


    In einem Isekai geht oft darum einen Neustart zu machen. In dem Körper einer älteren Figur wiedergeboren zu werden passt daher auch nicht zu gut in die Grundannahmen und Titel wie "In meinem neuen Leben bin ich 50 jahre älter und habe keine Geld" ziehen vermutlich nicht so viele Leser an. Ich würde mir aber sehr gerne weniger Reincarnationen als Mensch und ein geringeres Power-Lever wünschen. Ersteres hat inzwischen schon gute Ansätze, beim zweiten ist keine Besserung in Sicht.

  • Ersteres hat inzwischen schon gute Ansätze, beim zweiten ist keine Besserung in Sicht.

    Einen Anime über Recettear sprich einen NPC also fände ich mal ganz witzig, oder über Wiedergeborene, welche dann tatsächlich in der zweiten Reihe hinter dem eigentlichen Helden stehen. So etwas gibt es bei den Superheldenfilmen/Serien recht häufig zu sehen, aktuelles Beispiel: Hawkeye. Ohne entsprechenden Bekanntheitsgrad und Aufmachung dürfte das aber ein ähnlich attraktives Konzept sein, wie der Wiedergeborene im fortgeschrittenen Alter. Ebenso schlimm bleiben übrigens diese ganzen verkappten Harems, bei denen der Held dann mehr und mehr Frauen um sich herum anhäuft.



    Ousama-Ranking, 9


    Nachdem ich zu Beginn noch mit dem Anime zu kämpfen hatte, zählt er inzwischen zu meinen Favoriten für dieses Jahr. Der Kampf gegen die Hunde wurde wirklich sehr stark animiert, und als Dorshe seine Rüstung auf den Boden knallen ließ, musste ich unweigerlich an die ikonische Gewichte-Szene aus DBZ denken. Die Charaktere konnten sich deutlich bessern, sind inzwischen allesamt sympathisch bzw. treten überzeugend auf und die Handlung fesselt einen auch stark. Sehr schön war diesmal wieder der Auftritt von Hiling gewesen, einerseits als Adoptivmutter von Bojji und angesichts des abschließenden, dramatischen Höhepunktes mit Daida.

  • Sakugan, 12


    Einer dieser Anime, bei denen ich es bereue sie begonnen zu haben. Viel zu erzählen gibt es darüber nicht einmal, denn er ist einfach bloß schlecht gewesen. Kein richtiges Ende, die miserable Umsetzung eines recht interessantes Konzeptes, fade Charaktere und Episoden welche man bloß nebenher verfolgen möchte. Bei solchen Serien wird es schon stark deutlich, in welcher Krise die Anime-Industrie steckt - jedes Kind hätte einen überzeugenderen Aufsatz verfassen können. Was für eine sinnlose Zeitverschwendung war das.



    Ousama-Ranking, 11


    Die Helden/Bösewichte erinnern mich ja immer ein wenig an OP, so überzeichnet und karikaturenhaft wie sie sind. Mit der Truppe aus der Unterwelt und Bojjis neuen Fähigkeiten scheint es jedenfalls bald ordentlich zur Sache zu gehen. Auch Miranjos Hintergrundgeschichte war wieder recht eindrücklich gewesen. Der Kontrast zwischen leichter Kinderunterhaltung zu solchen dramatischen Enthüllungen fällt zwar manchmal schon krass aus, funktioniert aber soweit.