• Baka Gaijin kennen nicht das Vergnügen, wenn man seine Identität und Historie für 20-stöckige commieblocks geopfert hat.
    Recht so, am besten reißt man das Berliner Schloss oder die Frankfurter Innenstadt gleich wieder für entsprechenden, günstigen Wohnraum ab.

  • Es gab wohl ne Jurastudentin die während ihrem Referendariat im Gericht ein Kopftuch tragen wollte. Das Bundesland klagte und gewann und ihr wurde das verboten,. Eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht liegt vor. Ein Eilantrag dazu wurde nun abgelehnt und die Frau darf bis zur Entscheidung kein Kopftuch tragen. Nach Ansicht der Tagesschau ist es somit auch eher wahrscheinlich, dass die Verfassungsbeschwerte zurückgewiesen wird. Begründet wurde das alles mit der Neutralität die der Staat wahren muss bei der Rechtssprechung. Und damit dass Prozessbeteiligte einen Anspruch darauf haben nicht mit anderen weltanschaulichen Überzeugungen konfrontiert zu werden.


    Kann man so oder so sehen. Ich persönlich wäre mit beiden Optionen okay - da es hier ein Sonderfall ist und um die Rechtsprechung geht. (Bei Rechtsprechung und Erziehung sehe ich es etwas kritischer. In allen andern Bereichen die davon komplett fern sind wäre ich natürlich gegen ein Kopftuchverbot.) Dass alleinig das Tragen des Kopftuches sich negativ auf die Neutralität der Person auswirkt wüdre ich bestreiten. Aber gerade in der Erziehung kann es vielleicht schon ohne dass aktiv man probiert was zu vermitteln wirken auf andere. Eventuell wirkt das dann auch auf Prozessbeteiligte unbewusst die dadurch anders Sachen wiedergeben (zum Beispiel freundlicher/pro einer bestimmten Religion verzerrt).


    Quelle hier (Tagesschau): https://www.tagesschau.de/inla…uch-verbot-bverg-101.html

  • Richtig so. Die Neutralität des Staates oder auch die selbst gewollte eines Unternehmens, ist höher zu werten, als die volle Religionsfreiheit am Arbeitsplatz. Ihnen wurde ja nicht verboten, sich mit einem Kopftuch zum Islam zu bekennen, sondern nur dies nicht auf ihrer Arbeit zu machen. Privat können sie das weiterhin tun.
    Und wenn ihnen das nicht ausreicht, dann müssen sie sich eben einen Arbeitgeber suchen, der das zulässt oder einfacher: sich selbstständig machen, z.B. Dönerbude aufmachen :P:

  • Solange weiterhin das Kreuz in manchen Klassenzimmern hängt und LehrerINNEN christliche Symbole tragen dürfen, muss es auch Muslima gestattet sein, Kopftuch zu tragen. Außerdem: Es wäre auch ein Zeichen gegenseitiger Toleranz, wenn das Tragen eines Kopftuches am Arbeitsplatz nicht verboten wird. Würde zur Normalisierung beitragen. Eine kopftuchtragende muslimische Lehrerin wäre das perfekte Rollenmodell, um Toleranz vorzuleben.

  • Und wenn ihnen das nicht ausreicht, dann müssen sie sich eben einen Arbeitgeber suchen, der das zulässt oder einfacher: sich selbstständig machen, z.B. Dönerbude aufmachen

    Komischerweise habe ich noch nie eine Frau mit Kopftuch in einer Dönerbude arbeiten sehen. Die meisten Männer haben wohl genug Mitleid mit ihrer Ehefrau und lassen sie nicht vor dem Grill darunter schwitzen.


    Das Kopftuch hat als Symbol der Unterdrückung der Frau nichts in der westlichen Welt verloren und gehört komplett verboten.

  • Natürlich gibt es Muslima, die gezwungen werden, das Kopftuch zu tragen. Nicht wenige Muslima tragen das KT aber freiwillig und ganz bewusst, weil sie stolz auf ihre kulturelle Identität sind (siehe Neo-Muslima).

  • Die Mehrheit der Muslima werden wohl kaum zu diesen Neo Muslima gehören, von denen du sprichst. Es ist ausserdem fraglich, wie frei eine Entscheidung sein kann, die einem seit Kindheitstagen als einzig richtige Variante eingebläut wird.

  • Das tragen des Kopftuches ist ja auch nicht allgemein verboten am Arbeitsplatz. Sondern nur im bestimmten Situationen wenn man direkt mit Kunden in kontakt kommt.

  • Christliche Symbole sollte man dann auch verbieten. Nur ist das halt in Deutschland so, dass das Bundesverfassungsgericht nicht son sich aus einfach rumgehen kann und Sachen verbieten kann. Muss erst jemand klagen. Und sofern nich jemand das verbieten will kommt halt so ne Situatin nicht zustande. Da werden die Bundesländer (besonders Bayern) wohl weniger geneigt sein christliche Symbole bei Staatsdienern zu untersagen.


    Generell ein Kopftuch zu verbieten wäre Unsinn. Weil dann könnten Leute die gar nicht muslilmisch sind das auch nich tragen - zum Beispiel rein aus modischen Gründen. (Und zu sagen dass diese es tragen dürften und nur Muslime nicht ... wäre irgendwie schwachsinnig - und sehr offentichtlich verfassugnswidrig wenn man da dann ne Ungleichbehandlung hätte die nich mal sich sinnvoll begründen ließe.)

  • @BMX
    Was wurde dir schon alles eingebläut seit deiner Kindheit? Ich finde, es gibt durchaus gute Argumente das Kopftuch zu tragen, z.b um sich vor den sexualisierten Blicken der Männer zu schützen. In Europa begegnet man wohl heutzutage in Unis die meisten Kopftuchträgerinnen. Und ich bezweifle mal ganz stark, dass die Mehrheit dieser Frauen zu irgendwas gezwungen werden.


    Es gibt in meinen Augen einfach keinen Grund, warum man Muslima dazu zwingen sollte, dass KT auf der Arbeit abzusetzen. Das wirkt so unnatürlich. Hab mal eine studierende Muslima im Rahmen einer Seminararbeit interviewt. Sinngemäß sagte sie, dass das KT zu ihr gehört, ein Teil ihrer Identität sei. Warum zwingt man sie, einen Teil ihrer Identität zu unterdrücken/verleugnen? Finde ich persönlich diskriminierend.

  • Ich finde, es gibt durchaus gute Argumente das Kopftuch zu tragen, z.b um sich vor den sexualisierten Blicken der Männer zu schützen.

    In dieser Haltung liegt ein Generalvorwurf gegen alle Männer, den ich für äusserst gefährlich halte und auch etwas arrogant.
    Die meisten Feministinnen die diese Argumente bringen, sollten nämlich nicht nur ein Kopftuch auf dem Kopf tragen, sondern am besten gleich eine komplette Tüte über den Kopf ziehen.
    Es gibt weitaus interessantere, sexuell relevantere Körperteile als die Kopfbehaarung. Die meisten Muslima heutzutage tragen Kopftuch, welches von dem "Male Gaze" ablenken soll, aber gleichzeitig Makeup,
    was keinen Sinn ergibt, sogar ein direkten Widerspruch darstellt. Da MakeUp im Grunde sexuelle Erregung vorgaukeln soll. Z.B. Rote Lippen durch Lippenstift und gerötete Wangen durch Rouge.
    Das alleine zeigt, dass es den muslimischen Frauen gar nicht darum geht, dem "Male Gaze" auszuweichen.

  • Warum ist es ein Widerspruch? Nicht jede Frau schminkt sich, um Männern zu gefallen.

  • Zitat von Kafka the Good Boy

    Ich finde, es gibt durchaus gute Argumente das Kopftuch zu tragen, z.b um sich vor den sexualisierten Blicken der Männer zu schützen.

    Denn nichts erregt Männer sexuell mehr an als ein unverhüllter Frauenkopf. Ein Kopftuch bietet da den besten Schutz.



    Es gibt in meinen Augen einfach keinen Grund, warum man Muslima dazu zwingen sollte, dass KT auf der Arbeit abzusetzen. Das wirkt so unnatürlich. Hab mal eine studierende Muslima im Rahmen einer Seminararbeit interviewt. Sinngemäß sagte sie, dass das KT zu ihr gehört, ein Teil ihrer Identität sei. Warum zwingt man sie, einen Teil ihrer Identität zu unterdrücken/verleugnen? Finde ich persönlich diskriminierend.

    Gute Gründe wurden doch schon genannt und vom Gericht auch anerkannt.
    Aber schon schlimm das ganze. Ich hab gehört, manche dürfen noch nicht mal bei ihrer Arbeit individuelle Kleidung tragen.

  • Die Mehrheit der Muslima werden wohl kaum zu diesen Neo Muslima gehören, von denen du sprichst. Es ist ausserdem fraglich, wie frei eine Entscheidung sein kann, die einem seit Kindheitstagen als einzig richtige Variante eingebläut wird.

    Nach der Logik werden Jugendliche hier gezwungen, immer nur Jeans von Mustang etc. zu tragen, weil ihnen seit Kindheitstagen eingebläut wird, das sei das einzig Richtige...
    Und wie kommst du zu der Aussage, dass es keine Mehrheit ist, die das Kopftuch freiwillig trägt? Kennst du dazu irgendwelche repräsentativen Studien? Wenn ja, würde mich das wirklichlich interessieren.

  • Zitat von Kafka

    Warum ist es ein Widerspruch? Nicht jede Frau schminkt sich, um Männern zu gefallen.

    Ja, es gibt natürlich auch welche die Frauen gefallen wollen.

  • Früher als Christen noch das Kopftuch trugen, hat man auch kein Gewese übers Kopftuch gemacht. Man würde auch keiner Patientin ein Kopftuch verbieten, wenn sie gerad aus einer Chemotherapie kommt. Oder wenn sie von Geburt an haarlos ist. Aber bei Muslima ist dies ein Problem. Das Neutralitätsgebot ist eine rein rechtliche Sache. Wenn deutsche Kunden oder Eltern deutscher Kinder nicht so intolerant wäre, wäre das muslimische Kopftuch auch kein Problem, denn das KT ist grundsätzlich nur ein Stück Stoff, was aber symbolisch aufgeladen wird, aus anti muslimischen Ressentiments. KT in einem nichtmuslimischen Kontext ist ja okay und wird toleriert.